Magazinrundschau
So viele geheime Leben
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
13.10.2015. Der Boston Globe liest das unzensierte Tagebuch Iwan Maiskys, russischer Botschafter in London von 1932 bis 1943. In Nepszabadsag erklärt Attila Bartis, warum er 15 Jahre für seinen zweiten Roman brauchte. In Brooklyn Rail erklärt Zhao Liang, wie Dante ihn für seine Bergarbeiterdoku "Behemoth" inspirierte. In der New York Times beschreibt die weißrussische Dichterin Valzhyna Mort den Homo Sovieticus der Swetlana Alexijewitsch.
Boston Globe (USA), 07.10.2015

Nepszabadsag (Ungarn), 10.10.2015

("Verbesserte Ausgabe" - eine Anspielung auf Péter Esterházy, der kurz vor dem Ende seiner Familiengeschichte "Harmonia Caelestis" mit der Agentenvergangenheit seines Vaters konfrontiert wurde und daraufhin eine "Verbesserte Ausgabe" nachlegte.
Brooklyn Rail (USA), 05.10.2015

Ceska pozice (Tschechien), 11.10.2015

Telerama (Frankreich), 11.10.2015

Ein weiteres Gespräch mit Graeber ist auf Rue89 zu lesen.
Eurozine (Österreich), 12.10.2015

Im Interview spricht die türkisch-amerikanische Philosophin Seyla Benhabib sehr kategorisch, aber doch recht allgemein über die Pflicht des Westens gegenüber Flüchtlingen und Migranten. Dass Wirtschaftsmigration auch zu einem Verdrängungswettbewerb am unteren Ende des Arbeitsmarktes führen kann, glaubt sie nicht. Ihr Beispiel aus den USA: "Jobs für Kindermädchen werden immer öfter von Frauen aus Mittelamerika übernommen, anstatt wie zuvor von schwarzen Amerikanerinnen. Warum? Ich glaube, um es post-marxistisch zu erklären, dass die ökonomische Migration Teil des sozialen Friedens ist, den die verschiedenen Klassen in den Industrienationen zuvor geschlossen haben."
Für Jakub Patocka zeigt die Abwehrhaltung der Osteuropäer gegenüber Flüchtlingen, wieviel sowjetisches Denken noch in ihnen steckt.
Film Comment (USA), 02.10.2015

Außerdem schreibt Max Nelson über den Fotografen und Videoessayisten Robert Frank, dem ein neuer Dokumentarfilm gewidmet ist. Und Jonathan Romney taucht tief ein in die Ekstasepotenziale von Guy Maddins "The Forbidden Room", denen auch schon unser Filmkritiker Thomas Groh auf der Berlinale erlag.
Elet es Irodalom (Ungarn), 09.10.2015

New York Times (USA), 10.10.2015

Weitere Artikel: Miranda July macht ein schönes, nicht zu langes und verliebtes Interview mit Rihanna (und ihrem Uber-Fahrer Oumarou Idrissa). A.O. Scott unterhält sich mit Elvis Costello. Vanessa Grigoriadis porträtiert Nicki Minaj. Und Wesley Morris denkt über Identitäten im 21. Jahrhundert nach.
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