Leon Neyfakh
porträtiert den am MIT lehrenden Linguisten
Michel DeGraff, der ein originelles Programm hat, um den Kindern seiner Heimat Haiti Französisch beizubringen: Sie müssen erst
Kreolisch lernen. Tatsächlich wird von den Kindern erwartet, dass sie an den haitianischen Schulen von vornherein auf französisch lernen - was sie gar nicht können, weil sie in Kreolisch - einer Mischsprache aus dem Französischen und allen möglichen anderen Einflüssen - aufwachsen. Linguisten haben das Kreolische längst als eigenständig anerkannt, aber das gilt nicht für die Eliten in Haiti und seltsamerweise auch nicht für den Rest der Bevölkerung.. "Die Alternative ist, die Kinder zuerst in Kreolisch das Lesen und Schreiben zu lehren und ihnen
das Basiswissen in der Sprache zu geben, die sie sprechen. Dann können sie Französisch als Fremdsprache lernen. Diese Vision wird von langjährigen Erkenntnissen der Sprachwissenschaft und Pädagogik gestützt, die zeigen, dass Kinder wesentlich leichter lernen, wenn sie zuerst in ihrer Muttersprache schreiben lernen."
"We?re not going to Congress to ask for a penny",
sagt Robert Darnton im Gespräch mit Richard Beck über sein Projekt einer nichtkommerziellen digitalen Bibliothek, die möglichst sämtliche Bücher der Welt umfasst. Bisher scheint er aber
nur amerikanische Stiftungen gewonnen zu haben, die das Projekt mitfinanzieren. Interessant ist jedenfalls, dass Darnton sein Projekt ausschließlich als
amerikanisches Projekt darstellt - und dass er bei den "verwaisten Büchern", deren Rechte noch nicht ausgelaufen sind, auf die gleichen Schwierigkeiten stößt wie Google Book Search: "Es gibt einige Ideen, dass man Bücher mit noch daran hängenden Copyrights 'verleiht'. Ich glaube, Harper Collins verfolgte ein Modell, nach dem man digitale Kopien von Büchern 26 mal verleihen kann, bevor sie sich
zerstören. Ich weiß noch nicht, wie wir damit umgehen werden. Es ist ein enormes Problem."