Magazinrundschau

Affenspiel des Teufels

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
21.05.2013. In El Pais Semanal joggt Martín Caparrós mit dem Ex-General, Ex-Präsidenten, Ex-Retter des Vaterlands, Ex-Sträfling und Ex-Mörder Jorge Rafael Videla. Wired sucht im Labor von Henry Markram nach einem Minimum von Gehirn. In le Monde fordert Liao Yiwu mehr Courage von westlichen Sinologen. Im Espresso fordert Marco Travaglio mehr Courage gegen Berlusconi. In der LRB betrachtet John Lanchester durch Google Glasses das große Schweigen. HVG erinnert an die Samisdat-Zeitschrift Neues Symposion. Rue 89 warnt vor dem reaktionären japanischen Premier Shinzo Abe. Der Dallas Observer umarmt einen kleinen Roboter. Vanity Fair erzählt die verzwickte Geschichte des Blockbusters "World War Z".

Wired (USA), 14.05.2013

Jonathon Keats erkundet für eine große Reportage den Stand der Dinge in Henry Markrams Forschungen, die schlussendlich zum virtuellen Nachbau des menschlichen Gehirns führen sollen, wie der Wissenschaftler 2009 in seinem Aufsehen erregenden TED-Talk (unten eingebettet) ankündigte. Dabei arbeitet er weniger an Detailanalysen, als an einer verlässlichen Mustererkennung, die dabei helfen könnte, die fragmentierten und verästelten Neurowissenschaften zu vereinen: "Markram ist ein Mann, der geradezu in einem Morast aus Widersprüchen zu versinken scheint. Er möchte etwas über die Menschheit in Erfahrung bringen, indem er Ratten untersucht. Er möchte das Feld der Experimente industrialisieren und Laborarbeit eines Tages obsolet machen. Er besteht auf Unmengen biologischer Details und strebt doch ein möglichst allgemeines Modell an. Doch wenn man aufmerksam zuhört - und all das grenzenlose Geprahle beiseite schiebt - lösen sich die anscheinenden Widersprüchlichkeiten in einander ergänzende Strategien auf: Ohne eine verlässliche experimentelle Basis - konzentriert auf eine Spezies, auf die Forscher unbegrenzt zugreifen können - wäre ein detailliertes Modell nicht möglich. Und ohne Modelle und Simulation würde sich all das Wissen vom Gehirn lediglich zu einem zusammenhanglosen Haufen von Infos addieren. Doch mit einem detaillierten Modell eines Rattengehirns als Vorlage könnten die Forscher in der Lage sein, Regelförmigkeiten darin zu erkennen, wie sich Neuronen untereinander verbinden. ... 'Ein vereinheitlichendes Modell ist ein mächtiger Beschleuniger, da es einem behilflich ist, Experimentiere nach ihrer Priorität zu staffeln', sagt er. 'Ich bin sehr pragmatisch. Die Frage ist, was ist das Minimum, das ich vom Gehirn wissen muss, um es komplett rekonstruieren zu können?'"



Außerdem: Eine Bildreportage von Bryan Gardiner über geologische Datenakquise. John Biggs erzählt die Kriminalgeschichte, wie Marie-Antoinettes Uhr erst verschwunden und dann in einem Antiquitätenladen wieder aufgetaucht ist. Und Gavia Baker-Whitelaw unterzieht das Kostümdesign der aktuellen "Star Trek"-Neuauflage einer genaueren Beobachtung.
Archiv: Wired

Le Monde (Frankreich), 17.05.2013

Le Monde hat ein kleines Dossier zur Verteidigung und Feier der Figur des Dissidenten zusammengestellt. Ausgangspunkt ist wohl jener leider etwas kraftlose Text von Salman Rushdie, den die FAZ neulich auf Deutsch (und die New York Times zuerst auf Englisch) brachte. Eigens für Le Monde aber hat wohl Liao Yiwu an die Adresse der Franzosen geschrieben, denen er Wohlgefälligkeit gegenüber Mao und dem jetzigen chinesischen Regime vorwirft. Er nennt Freunde, die im Gefängnis sind, allen voran Liu Xiaobo: "Wer erinnert sich heute noch in Frankreich an seinen Namen, welche Intellektuelle eilen zu seiner Unterstützung, welcher Sinologe hat sich für seine Freilassung eingesetzt?" Und gerade die Sinologen scheinen Liao kritikwürdig: "Jeder fürchtet nur um sein Visum für China, um die Subvention für seine Universität, wenn er ein Konfuzius-Institut einrichten hilft, um die China-Reisen zu Kolloquien, die sich als große Festivitäten in Luxushotels präsentieren."

Zu dem Dossier gehört auch eine kleine Rede, die Philip Roth beim Pen-Festival in New York gehalten hat und die auf Englisch im New Yorker zu lesen war. Er erinnert sich an seine Reisen nach Prag in den siebziger Jahren, wo er Freunde der Charta 77 besuchte, bis er festgenommen wurde und kein Visum mehr bekam. Sein Freund Ivan Klima wurde daraufhin stundenlang verhört. Was Roth in Prag gewollt habe... "'Aber lesen Sie denn seine Bücher nicht?', fragte Ivan die Polizisten, die ihn perplex anguckten. Ivan klärte sie auf: 'Er kommt wegen der Mädchen."

Heftig diskutiert wird auf Le Monde des Idées außerdem ein Text der in Frankreich populären Autorin Nancy Huston und des Entwicklungsbiologen Michel Raymond unter dem Titel "Geschlecht und Rasse, zwei Fakten". Sie wehren sich gegen einen Diskurs der Geisteswissenschaften, der alle Natur leugnet und etwa Geschlecht nur mehr als eine "soziale Konstruktion" verstehen will. "Und die Feststellung, dass sich der Mensch aus einem afrikanischen Ursprung vor 70 bis 100.000 Jahren in verschiedenen Teilen der Welt realtiv autonom entwickelt hat und verschiedene Unterarten oder - pardon! - Rassen entwickelt hat, nicht eine Meinung, und noch weniger ein politisches Dekret, sondern schlicht und einfach eine Realität. Sie zieht keinerlei Werturteil nach sich. Die moderne Genetik will nur beschreiben."
Archiv: Le Monde

El Pais Semanal (Spanien), 17.05.2013

Der argentinische Schriftsteller und Journalist Martín Caparrós erinnert sich daran, wie er dem vor wenigen Tagen gestorbenen "Ex-General, Ex-Präsidenten, Ex-Retter des Vaterlands, Ex-Sträfling und Ex-Mörder Jorge Rafael Videla" kurz nach dessen Amnestierung durch die Regierung Medem 1991 beim Joggen am Rio de la Plata auflauerte: "'Ich werde Ihnen keinerlei Erklärungen abgeben, ich bin hier, um meine täglichen Sportübungen zu absolvieren.' Schon seit einer ganzen Weile lief ich neben ihm her. Er erhöhte das Tempo und tat, als würde er mich nicht hören. Ich schrie ihn an: 'Haben Sie keine Angst, in aller Öffentlichkeit herumzulaufen?' - 'Hätten Sie Angst?' - 'Ich habe nicht getan, was Sie getan haben.' - 'Das ist alles eine Frage des Kriteriums', erwiderte er schneidend. Dafür, dass er so viele Jahre und so viele Tote auf dem Buckel hatte, war er erstaunlich fit. Etwas später versuche ich es noch einmal: 'Wenn ich getan hätte, was Sie getan haben, hätte ich große Angst.' Und er versetzte, immer noch ohne mich anzusehen: 'Wenn Sie etwas getan hätten, wären Sie jetzt nicht hier.'"
Archiv: El Pais Semanal
Stichwörter: Caparros, Martin, El Pais

London Review of Books (UK), 23.05.2013

Zwar hat John Lanchester mit Self-Quantifying und dicht am Körper getragenen Computergeräten kein grundsätzliches Problem. Doch die Versprechungen einer schönen neuen Welt, mit denen GoogleGlass beworben wird, lassen ihn trotz aller PR-Glitzereien richtig frösteln. Kaum auszudenken vermag er sich die Konsequenzen für die Öffentlichkeit und den offenen Umgang miteinander, wenn alles, was man sagt und tut, gefilmt werden kann: "Es fällt wirklich schwer, sich selbst das einschneidende Potenzial solcher allgegenwärtigen Aufnahmemöglichkeiten völlig zu verdeutlichen. Als wir uns kürzlich in einem Redaktionsbüro eine Stunde lang unterhielten, kam die Sprache schließlich auch auf GoogleGlass. Wir spielten den bisherigen Gesprächsverlauf gedanklich nochmals durch und strichen alles, was wir nicht gesagt hätten, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, dass ein Anwesender heimlich mitschneidet. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass wir uns vielleicht fünf Minuten unverbindlich über das Wetter unterhalten hätten, um uns danach 55 Minuten lang anzuschweigen."

Außerdem: Thomas Jones liest sich durch einen halben Regalmeter neuer Literatur über den Klimawandel. Und Rosemary Hill besucht in der Whitechapel Gallery die Rekonstruktion einer Ausstellung von Barbara Jones' aus dem Jahr 1951 über populäre britische Kunst.


HVG (Ungarn), 19.05.2013

Eines der wichtigen Organe der ungarischen Samisdat-Literatur war die in Jugoslawien auf Ungarisch erschienene Literaturzeitschrift Neues Symposion, die vor zwanzig Jahren - als Folge der Jugoslawienkriege - ihr Erscheinen einstellte. Ervin J. Laskovity erzählt ihre kurze Geschichte: "Die dritte Generation der Redaktion war abgesetzt worden, weil sie oppositionelle Werke von Schriftstellern aus Ungarn und von ungarischen Schriftstellern aus Rumänien veröffentlichte, u.a. von Péter Eszterházy, István Eörsi, György Konrád, Mikós Mészöly, Géza Szőcs oder Miklós Gáspár Tamás. (...) Ein weitere Skandal war, als 1982 die Zeitschrift ein kritisches Interview mit Georg Lukács veröffentlichen sollte, woraufhin der Druck abgebrochen werden musste (in Ungarn ist der Text erst 1989 erschienen). Das Interview war aber bereits Dank einer Literaturzeitschrift aus Novi Sad auf Serbokroatisch erschienen. Als Fehltritt wurde die Veröffentlichung des Gedichts 'Ein Satz über die Tyrannei' von Gyula Illyés gewertet, was nach der offiziellen Begründung 'Anlass für bedauerliche politische Missverständnisse gab'."
Archiv: HVG

Dallas Observer (USA), 16.05.2013

Die Geschichte, die Luke Darby erzählt, liest sich wie ein Weihnachtsmärchen. In Knox City, einer Kleinstadt nahe Dallas, lebt ein Junge, der nicht mehr zur Schule gehen kann, weil er eine schwere Nierenkrankheit hat. Eines Tages erfuhr sein Vater von einem Roboter, der ihm helfen könnte, nicht immer nur allein zu Haus zu lernen, sondern mit seiner Klasse zu kommunizieren. Der Roboter kann - von außen gesteuert - in die Klassenzimmer rollen, er hat einen Bildschirm, mit dem Lyndon, so heißt der Junge, gesehen werden kann, und Lautsprecher, mit denen er gehört werden kann. Als er das erstemal in die Schule rollte, "scharten sich die Kids um ihn, um Lyndon zu begrüßen und den Roboter in Aktion zu sehen. Ein Junge namens Austin machte die erste Annäherung. 'Lyndon', sagte er, den kleinen Roboter umarmend, 'ich habe dich so vermisst.' Die ersten Wochen waren hart. Auf Lyndons Seite war die Prozedur einfach genug: aufwachen, anziehen, frühstücken - das ganze sich-für-die-Schule-fertig-machen-Zeug. Dann den Laptop öffnen und sich für die Schule einloggen. Das Interface ist einfach und wird über ein Keybord bedient, was ein bisschen schade ist, weil es sich mit einem Joystick genau wie ein Videospiel anfühlen würde. Aber Lyndon hatte vor dem ersten Schultag nie technisch gelernt, wie er den Roboter steuern musste. Von A nach B zu kommen lief also erstmal nach der Methode trial and error. Er war nie im Innern der High School gewesen, also musste er gleichzeitig herausfinden, sich auf dem Campus zurechtzufinden. 'Ich rannte in Türen', sagt er. 'Lehrer. Badezimmer. Mädchen.'"
Archiv: Dallas Observer
Stichwörter: Austin, Dallas, Roboter, Videospiele

Rue89 (Frankreich), 20.05.2013

Stéphane Mot will mit einem kleinen Essay über den neuen japanischen Premierminister Shinzo Abe (der vor ein paar Jahren schon mal im Amt war) aufrütteln. Noch viel deutlicher als andere verantwortliche Politiker vor ihm, so Mot, knüpfe Abe an revisionistische und rechtsextreme Tendenzen in Japan an: "Auch wenn er die absolute Mehrheit nicht für sich hat, kontrolliert er mit seinen rechten Allierten von 'Your Party' und der 'Japan Restoration Party' doch alles. Der Führer der 'Restoration Party' und Bürgermeister von Osaka, Toru Hashimoto, hat vor kurzem einen globalen Aufruhr ausgelöst, als er erklärte, dass die Zwangsprostituierten der kaiserlichen Armee, die in die sexuelle Sklaverei gezwungen wurden, alles in allem ein notwendiges Phänomen gewesen seien." Shinzo Abe, schließt Mot, sei der schlimmste Feind der Demokratie in Japan.
Archiv: Rue89
Stichwörter: Rue89, Sklaverei, Abe, Shinzo

Economist (UK), 18.05.2013

Hätten Sie gewusst, was die Globalisierung in den letzten 50 Jahren am meisten angeschoben hat? Der Economist präsentiert eine originelle, aber tolle Theorie: Nicht etwa gesetzliche Abkommen, nein, der standardisierte Container, wie er in Schiffen zum Einsatz kommt, steckt dahinter. "Die Containerisierung ist Kronzeuge für die Macht der Prozessinnovation. In den 1950ern arbeiteten die Häfen der Welt im Großen und Ganzen so wie in den Jahrhunderten zuvor. Wann immer ein Schiff festmachte, entluden Horden von Hafenarbeitern die Massenstückgüter, die im Bootsinneren zusammengepackt waren. Dann stopften sie die neue Beladung wie bei einer maritimen Tetris-Variante so effizient wie möglich rein. Der Vorgang war teuer und langsam, die meisten Schiffe verbrachten mehr Zeit im Hafen als auf der See. Und der Diebstahl war ungeheuerlich: Über den Lohn eines Hafenarbeiter sagte man, er belaufe sich auf '20 Dollar am Tag und soviel Scotch, wie er tragen konnte'. Die Containerisierung änderte alles."

Außerdem entnimmt der Economist jüngeren Buchveröffentlichungen, warum sich Nordkorea auch bis auf weiteres nicht ändern wird.
Archiv: Economist

Magyar Narancs (Ungarn), 17.05.2013

Vor kurzem verkündete Attila Vidnyánszky, der designierte Direktor des Budapester Nationaltheaters in einem Interview, dass er nach seinem Antritt beabsichtige, das Haus rituell zu weihen. Der Theologe Tamás Majsai rümpft die Nase: "Theoretisch kann man auch einen Hammer weihen und natürlich auch eine Nähmaschine oder eine Straßenbahnhaltestelle, eine Fabrik, eine neue Straße und sogar eine öffentliche Toilette. Grundlegender Aspekt eines jeden Weihungsakts ist, dass das tatsächliche Subjekt der Heilige ist, der um etwas gebeten wird. Er wird während der Zeremonie durch seinen bevollmächtigten Diener vertreten. (...) Das Erheben von profanen Gegenständen in heilige Dimensionen wurde aber bereits von Luther als 'Affenspiel' des Teufels betrachtet."
Archiv: Magyar Narancs

n+1 (USA), 15.05.2013

Debbie Nathan erzählt, wie sich ihre Wahlheimat, die texanische Großstadt El Paso, in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat - auf Kosten von Juarez, der mexikanischen Schwesterstadt jenseits des Rio Grande: "Dank der finanzstarken Immigranten und ihrer Investitionen florierten Feinschmeckerrestaurants auf der amerikanischen Seite der Grenze. El Pasos neue Medical School und verwandte Einrichtungen, die von der neuen Elite finanziert wurden, schufen einen Verwaltungssektor mit Jahresgehältern von 100.000 Dollar und mehr. El Pasoaner, die bis dato der Mittelklasse angehörten und mit dem 7-Dollar-99-Special in Luby's Cafeteria zufrieden waren, gaben nun das Fünffache für exotischen Käse, Confits und Saucen aus, deren Namen sie zehn Jahre zuvor noch nie gehört hatten, geschweige denn aussprechen konnten."

Rachu Karnad berichtet von der Gay Pride-Parade im indischen Bangalore.
Archiv: n+1

Espresso (Italien), 20.05.2013

In der neuen italienischen Regierung arbeiten linke Politiker und Berlusconianer zusammen. In der italienischen Presse schreiben die Kolumnisten, dass die Linke nach "zwanzig Jahren Bürgerkrieg" gegen Berlusconi nun friedvollere Töne anschlagen solle. Der bekannte Publizist Marco Travaglio wehrt sich mit Händen und Füßen gegen diese neue Stimmung: "Diese und andere Lohnschreibersprüche beweisen nur eines: Zwanzig Jahre nach dem Beginn von Berlusconis Feldzug tun viele italienische Intellektuelle immer noch so, als wüssten sie nicht, wer Berlusconi ist. So auch die angeblichen Kämpfer des 'Partito democratico'. An dem Tag, als der Cavaliere wegen Steuervergehen in zweiter Instanz zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, erklärte Vizeminister Bubbico, dass der Spruch 'nichtig ist, solange er nicht in letzter Instanz bestätigt wurde'."
Archiv: Espresso
Stichwörter: Linke Politik

Vanity Fair (USA), 01.06.2013

Wenn Ende Juni der Zombiereißer "World War Z" ins Kino kommt, endet für Produzent und Hauptdarsteller Brad Pitt eine Jahre andauernde, schmerzhafte Reise durch die Welt der Mega-Blockbuster im gehoben dreistelligen Millionendollarbereich. Deren Geschichte erzählt Laura M. Holson in einer lesenswerten Reportage über albtraumhafte logistische Probleme und eine in ihren Ausmaßen geradezu atemberaubende Umstrukturierung des Films, nachdem Regisseur Marc Forster bereits im Februar 2012 einen vom Studio allerdings abgelehnten Director's Cut vorgelegt hatte: "Drehbuchautor Damon Lindelof erzählt, wie er seinen Freund Drew Goddard, mit dem er bereits bei 'Lost' gearbeitet hatte, mit ins Boot holte. Im Juni vergruben sich die beiden auf dem Gelände von Paramount in einem Schneideraum, wo sie Zugriff auf das gesamte Filmmaterial hatten; ein angrenzender Raum wurde mit zwei Tafeln ausgestattet, auf denen sie den Bedarf an neuem Material skizzierten, das in die bereits bestehenden Aufnahmen eingegliedert werden musste. ... Nach etwa zehn Tagen - und Hinweisen von Paramount und Brad Pitt - machten sich Lindelof und Goddard an die Arbeit und legten noch vor dem 4. Juli ein 60 Seiten starkes Skript vor. Zwei Monate später signalisierte Paramount dem neuen Ende grünes Licht. ... Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2012 in London (...) und endeten mit wenig Aufhebens am 3. Dezember (Gerüchten zufolge kosteten sie rund 20 Millionen Dollar). Im Februar 2013 atmete Paramount sichtlich auf."

Außerdem stellt Ralph Blumenthal den Harvardprofessor John E. Mack vor, der sich mit angeblichen Entführungsopfern von Aliens befasste, deren Erlebnisberichte er schließlich für bare Münze nahm.
Archiv: Vanity Fair