Magazinrundschau
Träume der Vernunft
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
11.07.2017. Die Paris Review weiß, wo sich Bakunin und Millet trafen. Magyar Narancs untersucht den Antisemitismus der ungarischen Nachkriegszeit. Die Virginia Quarterley Review reist nach Kasachstan. Wired staunt über Luc Bessons Geschäftssinn. In der New York Times, im Guardian und im New Statesman sehen Noam Chomsky, Naomi Klein und John Gray schwarz.
Guardian (UK), 06.07.2017

Paris Review (USA), 05.07.2017


Magyar Narancs (Ungarn), 01.06.2017

Virginia Quarterly Review (USA), 11.07.2017

Echo24 (Tschechien), 08.07.2017

New York Review of Books (USA), 13.07.2017

Weitere Artikel: Ein schwarzer Mann gilt in den USA immer als schuldig - bis zum Beweis seiner Unschuld, weiß der Anwalt Bryan Stevenson aus eigener Erfahrung und erklärt dies aus der Geschichte. Sue Halpern sah Laura Poitras' Doku über Julian Assange. Colm Tóibín las Édouard Louis' autobiografischen Roman "Das Ende von Eddy". Julian Bell besuchte zwei Pariser Pissarro-Ausstellungen, im Musée Marmottan Monet und im Musée du Luxembourg.
Revista Anfibia (Argentinien), 08.07.2017

London Review of Books (UK), 13.07.2017

William Davies denkt darüber nach, warum sich gerade die alten Politiker mit Hang zum Populismus über die sozialen Medien durchsetzen können. Weil das Internet weniger dem Publizieren als dem Archivieren dient, glaubt Davies, potenziere sich, was Hannah Arendt schon in "Macht und Gewalt" schrieb: Nicht Ungerechtigkeit bringt die Leute auf, sondern Heuchelei. "In mehrerlei Hinsicht haben die digitalen Medien offenbar die Trennung von öffentlicher und privater Sphäre aufgehoben und erlauben es, mit unerbittlichem Blick die Diskrepanz zwischen Worten und Taten, Heute und Gestern zu betrachten. In Twitters Gladiatoren-Arena ist es nicht mehr der größte Fehler, beleidigend zu werden (das kann sogar ein Vorzug sein), sondern einem früheren Tweet zu widersprechen, der selbst Jahre später noch von Trollen freudig ausgegraben wird. Unter solchen Umständen hängt öffentliche Glaubwürdigkeit von uneingeschränkter Aufrichtigkeit und obsessiver Beständigkeit ab, und es muss einem völlig gleichgültig sein, was andere von einem halten."
Weitere Artikel: Mit gemischten Gefühlen liest Namara Smith die Autobiografie der Dichterin Patricia Lockwood, die 2012 mit ihrem bitteren Gedicht "Rape Joke" Furore machte. Denn eigentlich schaffe sie es nicht, sich in "Priestdaddy" von ihrem überkatholischen Vater zu befreien: "Die Familie, das Land, die Religion der Kindheit: man kann sie sich nie ganz austreiben, je mehr man es versucht, desto fester wird ihr Griff." Daniel Trilling räumt einen Stapel Bücher zu Flucht und Migration vom Stapel.
Wired (USA), 11.07.2017

La vie des idees (Frankreich), 07.07.2017

Politico Magazine (USA), 11.07.2017

Außerdem rät Richard Florida den Städten, sich unabhängig von Trump selbst zu regieren.
New Statesman (UK), 01.07.2017

New York Times (USA), 09.07.2017
Die New York Times druckt ein E-Mail-Interview, das der Philosoph George Yancy über mehrere Wochen hinweg mit Noam Chomsky geführt hat. Es geht um Trump und den grässlichen Stand der Dinge, den Chomsky folgendermaßen umreißt: "Die wichtigsten Themen derzeit sind Klimawandel und Atomkrieg. Beim ersten sind die Republikaner gerade dabei, sämtliche Chancen auf ein Überleben zu zerstören, dagegen gilt es anzugehen … Betreffend den zweiten Punkt bietet Syrien gefährliches Konfrontationspotenzial. Trumps Fortführung von Obamas Programm zur Modernisierung der Nuklearwaffen ist äußerst gefährlich. Das Thema wird detailliert in einem wichtigen Artikel im 'Bulletin of the Atomic Scientists' vom März diskutiert, der Text sollte wirklich Schlagzeilen machen. Die Autoren, alles hoch respektable Analysten, stellen fest, dass das Programm zur Modernisierung der Nuklearwaffen die tödliche Macht um ca. den Faktor drei verstärkt habe. Die Folge sei erwartbar, ziehe man in Betracht, dass eine Nuklearmacht einen nuklearen Krieg dadurch zu gewinnen trachte, dass sie den Feind durch einen Erstschlag überrascht. Das bedeutet, russische Militärstrategen könnten im Moment einer Krise, von denen es allzu viele gibt, angesichts fehlender Abschreckungsmittel schlussfolgern, dass ein Erstschlag die einzige Hoffnung auf Überleben birgt. Das wäre das Ende von uns allen."
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