Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
20.10.2005. In der Zeit fordert Salman Rushdie die Europäer auf, Orhan Pamuk zu verteidigen. Die FAZ lehnt ab und kritisiert statt dessen Pamuks "schnelle Schlauheit". In der Welt spricht Orhan Pamuk selbst - über das schwierige Verhältnis der Türkei zu ihren Intellektuellen. In der Berliner Zeitung erzählt Markus Wolf, wie er die Freunde seines Bruders Konrad vor der Stasi beschützte. In der SZ warnt Mike Davis vor einer Grippe-Apokalypse in Europa. Frankfurt ist eine Hysterie, ruft atemlos die NZZ.

Zeit, 20.10.2005

Europa darf nicht zulassen, ruft Salman Rushdie, dass Orhan Pamuk, der am Sonntag den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält, wegen angeblicher "Herabsetzung des Türkentums" in der Türkei der Prozess gemacht wird. Hier entscheide sich, meint Rushdie, ob die EU Grundsätze habe: "Wenn ja, werden ihre Politiker darauf bestehen, dass Ankara die Anklage gegen Pamuk auf der Stelle kassiert - man muss ihn nicht bis Dezember warten lassen - und das türkische Strafgesetzbuch rasch revidiert wird. Ein prinzipienloses Europa, das große Künstler und Freiheitskämpfer verriete, würde seine Bürger, die ihre Ernüchterung bei den Verfassungsreferenden demonstriert haben, noch weiter entfremden."

Zu lesen ist auch Markus Lüpertz' Rede zur Eröffnung einer Ausstellung über die Villa Romana, die ihn selbst 1970 als Stipendiaten beherbergte und seitdem stetig an Glanz verloren habe. Vor allem, seit sie nur noch "Projektemacher" fördert: "Verstellen Sie nicht Räume und Häuser, die geboren sind, Bildern und Skulpturen einen schönen Rahmen zu geben, mit Kisten und quäkenden Apparaten, die nur in der Dunkelheit wahrzunehmen sind und Häuser in Geisterhäuser verwandeln. Sonst brauchen Sie das schöne Licht Italiens nur noch dazu, um Ihre Börsenberichte zu lesen und den Zeitungen Recht zu geben, die mal wieder das Ende der Malerei herbeischreiben."

Weiteres: Thomas Assheuer versöhnt die kritischen Intellektuellen mit der Großen Koalition: "Kommt eine schwarz-rote Reformbedarfsgemeinschaft zustande und ist sie überdies erfolgreich, dann geht die Herrschaft der neuliberalen Weltanschauung ruhmlos ihrem Ende entgegen." In der Randglosse gibt Katja Nicodemus ihr Entsetzen über den neuen James-Bond-Darsteller Daniel Craig kund - kein Format: "Mit seinem anämischen Gesicht wirkte er wie ein abgehalfteter Discobesitzer aus der Provinz und versprühte nicht das winzigste Fünkchen Selbstironie." Thomas Groß jubelt über den von Martin Scorseses in einem Fernsehfilm porträtierten Bob Dylan: "Er spricht!": "Er hält seinen alt gewordenen Dickschädel frontal in die Kamera, so dass man darin lesen kann wie in einem Buch."

Robert Leicht versucht Licht zu bringen in eine zwielichtige Affäre um den Theologen Klaus Berger, der sich nach Leichts Darstellung als treuer, aber heimlicher Katholik eine Berufung als protestantischer Theologe mehr oder weniger erschlichen hat. Volker Hagedorn hat eine Sensation auf den Donaueschinger Musiktagen erlebt: Beat Furrers von Christoph Marthaler in Szene gesetztes Musiktheaterstück "Fama". Achatz von Müller begeht den 600. Geburtstag von Papst Pius II.. Claudia Herstatt schaut auf die Antiquariatsmesse "LiberBerlin" voraus.

Besprochen werden Joe Wrights Jane-Austen-Verfilmung "Stolz und Vorurteil", Elmar Goerdens erste Inszenierungen am Bochumer Schauspielhaus, Rene Jacos Einspielung der Händel-Oper "Saul", Bobby Purifys Comeback-Album "Better to Have It" und Yasujiro Ozus Klassiker "Später Frühling" auf DVD.

Im Literaturteil verteidigt Susanne Mayer den Nobelpreisträger Harold Pinter und die Schwedische Akademie gegen Europas Feuilletons.

Welt, 20.10.2005

Derzeit ist der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk ein gefragter Mann in den deutschen Medien. In einem Interview mit Iris Alanyali spricht er über seine Liebe zu Istanbul, seine literarischen Vorbilder und das schwierige Verhältnis der Türkei zu ihren Intellektuellen: "Ein moderner Intellektueller ist man, weil man sich das Wissen, die Künste und Techniken des Westens erworben hat. Während man, um die türkischen Leser zu erreichen, sich gut mit ihren Traditionen auskennen und mit lokalen Sensibilitäten vertraut sein muss. Es gibt hier seit 100 Jahren eine literarische Tradition, die sich über 'den Intellektuellen' als eine Person lustig macht, die ohne Geist, Stolz und Verstand den Westen kopiert und auf die einfachen Leute herabblickt. Alle großen türkischen Schriftsteller wurden einst dafür kritisiert, zu westlich zu sein - und dann in den Kanon aufgenommen. Einer der vielen Gründe, warum ich Dostojewski so liebe, ist der, dass er in seiner Jugend auf die russische Kultur herabblickte und sich später in einen Konservativen verwandelte. Seine Hassliebe zum Westen ist sehr türkisch!"

Weiteres: Dankwart Guratzsch berichtet vom Streit der Frankfurter über die Bebauung ihrer Innenstadt. Uta Baier kündigt an, dass die von Hitler in Auftrag gegebenen Dias deutscher Baudenkmäler ab morgen im Internet zu sehen sein werden (unter www.zi.fotothek.org). Besprochen werden der "leidlich spannende" Thriller "Flightplan" des in Hollywood reüssierenden deutschen Regisseurs Robert Schwentke, Angelina Maccarones Spielfilmdebüt "Fremde Haut" über eine lesbische Muslimin im Schwäbischen sowie Kai Pollacks Film "Wie im Himmel".

NZZ, 20.10.2005

"Frankfurt ist eine Hysterie", stellt Andreas Breitenstein, noch ein wenig atem- und orientierungslos, in einem vorläufigen Stimmungsbericht fest. "Vor jeder Buchmesse steht fest, dass es kein Leben nach der Buchmesse gibt und dass nur das wirklich existiert, was hier literaturbetrieblich in Szene gesetzt wird."

Weiteres: Andrea Köhler versammelt alte und neue Bücher mit den ganz großen Gefühlen im Titel, vom "Augenblick der Liebe" (Martin Walser) bis zum "Jahr der Liebe" (Paul Nizon). Die Freude über das "längst fällige" Album der Soulsängerin Bettye LaVette "I Got My Own Hell To Raise" ist so groß, dass ein so anonymer wie zurückhaltender Redakteur ein Interview mit der verehrten wie umstandslosen Diva wagt: "Kennen Sie eine Menge Frauen mit meiner Schmirgelstimme - mit so einer wilden, rotzigen Dreckschleuder?"

Besprochen werden eine Ausstellung mit Malereien aus allen wichtigen Schaffensperioden von Bridget Riley (Bilder) im Aargauer Kunsthaus, Georgina Hammicks "sensibler" Roman "Fluchtwege" sowie - leider nicht online - der "anspielungsreiche" Roman "Kult" des sechzehnjährigen Ukrainers Ljubko Deresch und Lloyd deMauses Gedanken über "Das emotionale Leben der Nationen" (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Berliner Zeitung, 20.10.2005

Der Defa-Regisseur Konrad Wolf wäre heute 80 Jahre alt geworden. Anke Westphal spricht mit dessen Bruder Markus Wolf, ehemals Leiter des Auslandsnachrichtendienstes im Ministerium für Staatssicherheit, über das filmische Werk und die Gnade der guten Beziehungen. "Etwa nach der Biermann-Ausbürgerung. Damals standen die Autos des MfS wohl auch vor dem Haus von Christa und Gerhard Wolf, die die Protestresolution gegen die Ausweisung unterschrieben hatten. Da hat Konrad mich angerufen und gesagt: 'Sind die (die Staatssicherheit) denn jetzt ganz verrückt geworden?' Ich habe dann, wie in anderen Fällen auch, Kollegen im Ministerium angerufen. Die MfS-Mitarbeiter waren ja nicht alle verfolgungsbesessen und haben solche Sachen dann abgestellt."

Frank Junghänel möchte nach der "Rundlederwelten"-Ausstellung im Berliner Gropiusbau den Fußball künftig doch lieber im Stadion lassen. "Ingeborg Lüscher hatte die Idee, die Profifußballer in Manageranzügen auf den Rasen zu schicken. Was sich als platter Kommentar zur Kommerzialisierung des Spiels liest, wirkt hier auch so. Robin Rhode malt in seinem Animationsfilm ein Graffito an die Township-Wand. Eine Junge zieht einen Kreis, der sich als Ball entpuppt und träumt davon, sich in viele zu verwandeln. Ja gut, würde der Schirmherr sagen."

SZ, 20.10.2005

Der amerikanische Historiker Mike Davis (mehr hier) denkt über die Vogelgrippe und die Festung Europas nach: "Bisher haben sich die europäischen Gesundheitsminister verhalten, als gäbe es die EU gar nicht. Jede Regierung hat die Gefahr für sich eingeschätzt, unabhängig von den anderen. Also nimmt die 'Festung Großbritannien' die Grippe-Apokalypse so ernst, dass sie antivirale Wirkstoffe millionenfach aufstocken ließ, während sich die Italiener bisher noch nicht einmal dazu durchringen konnten, genug Leichensäcke zu bestellen, von Tamiflu ganz zu schweigen. Und dazu behindern sich die europäischen Regierungen gegenseitig: Sie konkurrieren um die knappen Grippemittel und können sich nicht einigen, ob man die Hühner einsperren soll oder nicht. Das Schlimmste jedoch ist, dass die EU zu verdrängen scheint, dass sich zur Zeit die gesamte Produktion von Tamiflu und auch ein Großteil der Impfstoffproduktion innerhalb ihrer Grenzen abspielt:"

Weiteres: Steffen Kraft kommentiert eine Unesco-Resolution, die heute höchstwahrscheinlich von der Generalversammlung verabschiedet wird und die die Subventionierung von Kultur zulässt, um den Trend zur globalen Vereinheitlichung von Kultur zu bremsen. Der Münchner Rechtsanwalt Tassilo Eichberger stellt einige Thesen über das Architektenurheberrecht auf; Anlass ist der Streit der Architekten Gerkan, Marg und Partner mit der Deutschen Bahn um den neuen Berliner Hauptbahnhof. Harald Eggebrecht unterhält sich mit dem Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker Christian Thielemann. Fritz Göttler bewirbt Band 7 der SZ-Klassikerreihe, James Krüss' "Mein Urgroßvater und ich".

Besprochen werden Joe Wrights Jane-Austen-Verfilmung "Stolz und Vorurteil" ("Welch ein begeisternder Elan der mise en scene! Was für eine glanzvolle, bezaubernde Heldin! So jugendlich-überschwänglich und tänzerisch leicht hat sich noch keine Jane-Austen-Verfilmung gezeigt im Kino", schwärmt Rainer Gansera), David LaChapelles Dokumentarfilm "Rize", Robert Schwentkes Thriller mit Jodie Foster "Fightplan", Thorsten Trimpops Dokumentarfilm "Der irrationale Rest", die Ausstellung "Künstlerbrüder" im Münchner Haus der Kunst, die Schau "Melancolie. Genie et Folie en Occident", im Pariser Grand Palais und Bücher, darunter Inka Pareis neuer Roman "Was Dunkelheit war" (hier eine Leseprobe) und Anka Muhlsteins Buch über die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. "Die Gefahren der Ehe" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).

FR, 20.10.2005

Daniel Kothenschulte feiert den Dokumentarfilm des Fotografen David LaChapelle "Rize" über einen neuen Tanzstil in Los Angeles "als Zeugnis der Geburtsstunde einer Kunst": "Zunächst teilt der Ästhet LaChapelle ausgiebig mit uns sein Staunen über die Schönheit des Krumping und des Clowning. Ein Schrifttitel hat den Zuschauer zu Beginn darüber in Kenntnis gesetzt, dass nichts an diesem Film künstlich beschleunigt worden sei. Das muss gesagt werden, angesichts des selbst die Videofrequenz von 25 Bildern in der Sekunde überfordernden Tempos dieser Tänze. Dafür erlaubt sich der Filmemacher in einem grandiosen Finale, die mit der Frequenz eines Maschinengewehrs zuckenden Körper mit der High-Speed-Kamera zu verlangsamen. Ein Hauch von Riefenstahl liegt über den Bildern."

Weiteres: Judith von Sternburg beobachtet auf der Buchmesse den Auftritt einer höflichen Bücher-Großmacht. Thomas Medicus kommentiert die Vergabe des Chamisso-Preis 2006 und zwei weiterer Förderpreise der Robert-Bosch-Stiftung an Zsuzsanna Gahse, Sudabeh Mohafez und Eleonora Hummel. In der Kolumne Times Mager bemüht sich Hilal Sezgin um ein Ranking für lästige Pflichten.

Besprochen werden Robert Schwentkes Hollywood-Debüt "Flight Plan" mit Jodie Foster, Antonia Ganz' Film "Wir waren niemals hier" über die Berliner Band "Mutter" und Joe Wrights Jane-Austen-Verfilmung "Pride and Predjudice".

TAZ, 20.10.2005

"Der deutsche Zeitungsmarkt ist hoch konzentriert, da sind ausländische Investoren zu begrüßen", kommentiert der Medienwissenschaftler Horst Röper in einem Gespräch mit Steffen Grimberg auf der Meinungsseite den geplanten Verkauf der Berliner Zeitung an britische Investoren. "Es sind schlicht andere Player, und die publizistische Macht würde auf mehr Schultern verteilt. Das wäre positiv. Zudem kann sich die deutsche Medienbranche gar nicht leisten, Abschottungspolitik zu betreiben. Deutsche Verlage verdienen doch selbst klotzig im Ausland."

Weiteres: Susanne Messmer hat sich mit Philip Cheah, über die von ihm kuratierte Reihe mit südostasiatischen Filmen "Wessen Terror?" unterhalten, die heute im Berliner Haus der Kulturen der Welt beginnt. "Die Filme, die in diesem Programm zu sehen sind, sind für Minderheiten gemacht." Gerrit Bartels schickt Impressionen von der Frankfurter Buchmesse. Björn Gottstein war auf den Donaueschinger Musiktagen, Ekkehard Knörer freut sich, dass einige von Robert Bressons Filmen jetzt auf DVD zu haben sind. In der tazzwei versucht sich Simone Rosskamp zum Kinostart von Joe Wrights aktueller Verfilmung von "Stolz und Vorurteil" an einer Antwort auf die Frage, warum die Nachfrage nach Jane-Austen-Geschichten auch fast zweihundert Jahre nach ihrem Tod ungebrochen ist.

Besprochen werden David LaChapelles Dokumentarfilm "Rize" ("Was Tanz bedeuten kann? Selten erhält man darauf so viele und so existenzielle Antworten wie in David LaChapelles Film", findet Katrin Bettina Müller) und Robert Schwentkes Thriller "Fightplan".

Schließlich Tom.

FAZ, 20.10.2005

In der Leitglosse zitiert Jei. türkische Zeitungen, die jüngst gemutmaßt hätten, dass Orhan Pamuk "seine Äußerungen zur türkischen Vergangenheit in erster Linie mit Seitenblick auf den Literaturnobelpreis lanciert habe. Da dieser jetzt anderweitig vergeben worden sei, nehme er mehr und mehr von seinen Äußerungen zurück und wolle am liebsten ausschließlich als Literat gewürdigt werden." Nachdem Pamuk, der in der Türkei angeklagt worden ist, jetzt in einem Interview mit CNN Türk seine Äußerungen zum Völkermord an den Armeniern eingeschränkt hat, scheint Jei. die Ansicht der türkischen Zeitungen zu teilen: Ihm wird ganz "unwohl bei dem Gedanken an die schnelle Schlauheit Pamuks".

Weitere Artikel: Zafer Senocak beschreibt am Beispiel seines Vaters, einem türkischen muslimischen Intellektuellen, warum die Türkei reif ist für den EU-Beitritt. Vier kleine Kolumnen zur Buchmesse widmen sich einer Lesung von Elke Heidenreich, einer Diskussion von Malcolm Gladwell mit Wolf Singer, dem "Bankett für ein Buch" der Dame Hong und Messeständen der Verlage. Wolfgang Sandner berichtet von der Heimkehr des letzten Mozartporträts nach Salzburg. Es handelt sich dabei um eine Silberstiftzeichnung von Doris Stock. In der Reihe "Deutsche gesucht" scheint Jordan Mejias von einer Auswanderung in die Vereinigten Staaten eher abzuraten, es sei denn, man ist ein "priority worker". Jörn Peter Hiekel resümiert die Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik. Peter Kropmanns erzählt die Geschichte des Matisse-Gemäldes "Capucines", das vom Folkwang Museum erworben werden konnte.

Auf der Kinoseite werden drei Bücher besprochen, Susanne Marschalls Studie "Farbe im Kino", der Bildband "Erotic Cinema" und Theodore Roszaks Roman "Schattenlichter", dazu gibt es ein kurzes Interview mit dem Autor. Verena Lueken schließlich beklagt die "Filmbuchwüste" Deutschland.

Auf der Medienseite verteidigt Alain Genestar, Chefredakteur des Magazins Paris Match, im Interview seine Berichterstattung über den unehelichen Sohn des Prinzen von Monaco. Obwohl die Geschichte wahr ist und Albert das Kind inzwischen anerkannt hat, wurde Paris Match von französischen Gerichten zu einem hohen Bußgeld verurteilt. "Das Urteil ist eine Karikatur. Wir werden für eine wahre und keineswegs beleidigende Geschichte verurteilt. Im Urteil steht tatsächlich, wir hätten ausschließlich finanzielle Motive. Wenn man es liest, kommt man zu dem Schluss, dass die Richterin Geld für schmutzig hält. Dass wir eine Information veröffentlicht haben, stellt sie schlicht in Abrede." Olaf Sundermeyer berichtet über die neue Rangliste der Pressefreiheit, die die Organisation "Reporter ohne Grenzen" jährlich aufstellt: Deutschland ist von Platz 11 auf Platz 18 abgerutscht.

Auf der letzten Seite porträtiert Jennifer Wilton den Leiter der Redaktion "Auswahlbücherei" bei Readers Digest, Heinz Volz. Dieter Bartetzko erzählt, wie eine Bundeswehrkaserne in Wetzlar der friedlichen Nutzung zugeführt wurde. Dirk Schümer schreibt über das vom New Yorker Impresario Julian Fifer veranstaltete Venice Music Festival: "Die Idee ist verlockend: Ein kleiner Kreis amerikanischer, japanischer und italienischer Gönner bekommt nicht nur Bravourarien von Vivaldi, sondern danach auch noch ein Menü venezianischer Gerichte serviert."

Besprochen werden Joe Wrights Jane-Austen-Verfilmung "Stolz und Vorurteil" ("Ein Wunder an Geschmack in Ausstattung und Kulisse, an Geschick bei der Besetzung der Rollen, an erzählerischer Ökonomie", lobt Andreas Kilb), Verdis "musikalisch perfekt inszenierte" Oper "La forza del destino" am Zürcher Opernhaus, eine Ausstellung von Berliner Architekturzeichnungen an der Technischen Universität Berlin und eine Ausstellung mit den Schwarz-Weiß-Fotografien von Walter Vogel im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen