Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

März 2004

Heute in den Feuilletons

31.03.2004. In der taz stöhnt Jochen Schmidt über das infantile Abkürzungskauderwelsch der Westler. In der SZ befürchtet Salomon Korn ein Kraftdreieck des Antisemitismus. Die NZZ hat in Berlin einen sozialkritischen Softporno gesehen. In der FAZ fordert Juan Goytisolo in Europa lebende Muslime auf, sich an die hiesigen Gesetze zu halten.

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30.03.2004. Die FAZ beobachtet, wie sich die Münchner Philharmoniker durch eine Probe gähnen. In der taz erklärt der Computerspielproduzent Harvey Smith den Zusammenhang von Ethik und Geschwindigkeit. In der FR warnen Imre Kertesz und Anatoli Michailow vor einem neuen Antisemitismus. Die SZ fragt: Wer spricht eigentlich für die Muslime in Deutschland? Und alle trauern um Peter Ustinov.

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29.03.2004. Im Tagesspiegel erinnert der kosovarische Autor Beqe Cufaj daran, dass der Balkan zu Europa gehört. In der FAZ plädiert der Philosoph Otfried Höffe für ein Kopftuchverbot bei Lehrerinnen. Die Welt ist entsetzt von Thor Kunkels Roman "Endstufe".  In der taz unterhält sich Gabriele Goettle mit Alzheimer-Kranken. Die Leipziger Buchmesse wird allgemein recht freundlich resümiert.

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27.03.2004. Eine Schande! ruft die FR den Politikern zu angesichts des Rücktritts Reinhard Rürups von der Leitung der Topografie des Terrors. In der Welt erklärt uns Leon de Winter, wie wir die Islamisten glücklich machen. In der SZ stellt Richard Chaim Schneider fest: Juden leben in Europa nicht mehr sicher. Die taz bewundert das Konsenslektorat bei Wagenbachs. In der NZZ erklärt Shlomo Avineri, warum ein palästinensischer Patriot Scheich Yassin hätte töten müssen. Die FAZ feiert die Frankfurter Ausstellung zum Auschwitz-Prozess.

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26.03.2004. Die SZ sucht arabische Intellektuelle auf Augenhöhe. In der FR ärgert sich Ulrike Ackermann über das mangelnde Wir-Gefühl in Europa. Die NZZ besucht den Komponisten Salvatore Sciarrino. In der FAZ wünscht sich Gerhard Stadelmaier eine Lulu mit Kopf.

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25.03.2004. In der FR sagt der Historiker Klaus Naumann eine "Rückkehr des Hobbesianischen Moments" voraus. In der SZ empfiehlt Tony Judt zur Terrorbekämpfung ein Leben, "als ob" die Demokratie nicht gefährdet werde. Die Zeit fürchtet zum wiedeholten Male Mel Gibsons Jesus-Film. Die NZZ sinniert über die Angst der Wiener vor dem Osten. Die taz sondiert pünktlich zur Leipziger Messe Trends und Tendenzen des Buchmarkts.

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24.03.2004. In der NZZ beschreibt Irmela Hijiya-Kirschnereit , was die Japaner in "Lost in Translation" gerne sehen und was nicht so gern. In der FAZ behauptet Ariel Dorfman, dass Pablo Neruda aus ihm gesprochen habe, um die Spanier in Schutz zu nehmen. In der SZ stellt Tanja Dückers eine Literarisierung des Politischen fest. In der FR möchte Reinhard Jirgl die Vertreibungsthematik weniger in den Medien und mehr in der Literatur reflektiert sehen.

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23.03.2004. In der FAZ leitet Paul S. Hewitt die kommenden Dramen der Weltpolitik aus den demographischen Gegebenheiten ab. Die NZZ staunt über Philippe Cauberes Pavianschnute a la Mnouchkine. In der Welt verteidigt Norman Manea die Fehler der Demokratien. Die taz teilt die Menschheit in McKinseys und echte Menschen. Die FR sucht nach dem Profil John Kerrys. In der SZ meditiert Frank Böckelmann über die Überwachung des Internetverkehrs.

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22.03.2004. Die NZZ findet Nabokovs "Lolita" nach den jüngsten Enthüllungen noch lesenswerter. Die taz informiert über Exekutionsmobile in China. Die SZ plädiert für einen zugkräftigen Linkspopulismus und meditiert über unsere durch Massenmord verhexte Spaßkultur. In der FAZ plädiert der Wissenschaftshistoriker Michael Hagner für die Schuldfähigkeit des Menschengeschlechts.

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20.03.2004. In der Welt liest Georg Klein "1001 Nacht" und erfährt, dass einem Manne immer noch Schlimmeres widerfahren kann. In der NZZ erklärt Charles Simic, warum eine Elegie auf seinen Großvater aus seinem lyrischen Werk von allem möglichen handelt, nur nicht vom Großvater. In der FR erklärt Thomas Hauschild den Spaniern, was sie von den Anschlägen zu halten haben. In der taz beklagt Noam Chomsky die Inkompetenz der Besatzungstruppen im Irak. In der FAZ hält Ian Buruma die Irak-Mission der Neokonservativen für missglückt.

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19.03.2004. In der FAZ enthüllt Michael Maar eine "Lolita" vor Nabokov. In der FR schreibt Richard Wagner, in der NZZ Wilhelm Droste, in der FAZ György Konrad über den Antisemitismus in Ungarn. Die SZ schlägt die Pauke für Nicholson Baker, der literarisch abwäscht wie kein anderer. In der taz erklärt Michael Ignatieff, warum er den Irak-Krieg nach wie vor gutheißt.

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18.03.2004. In der Zeit erklärt Bernard Lewis, warum er an die Demokratiefähigkeit der Araber glaubt, und Richard Rorty findet den Krieg gegen den Terror gefährlicher als diesen selbst. In  der Welt plädiert Wolfgang Sofsky für einen deutschen Laizismus. Die NZZ fürchtet einen Reimport des Antisemitismus aus den islamischen Ländern. Die Berliner Zeitung beklagt den Verrat an den Berliner Symphonikern.

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17.03.2004. Die SZ mag in Mel Gibsons Jesus-Film am liebsten den Satan. Wenn die Musik - eine Art rhythmisierter Ethnopop-Sinfonik - nur nicht so soßig wäre, stöhnt die FR. In der Berliner Zeitung versichert der am Film beteiligte Jesuitenpater William Fulco, dass das Aramäische in dem Film korrekt ausgesprochen wird. Die taz findet den Film gotteslästerlich. Die NZZ konstatiert arabische Unlust am Buchmessenschwerpunkt. Die FAZ will das Kopftuch, und in der Welt erklärt Herfried Münkler, was im Irak als nächstes zu tun ist.

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16.03.2004. Die Feuilletons sind heute in allerbester Form! In der Welt analysiert Herfried Münkler die Erpressbarkeit der westlichen Welt. In der FR berichtet György Dalos über den grassierenden Antisemitismus in Ungarn, in der Berliner Zeitung schreibt Istvan Eörsi zum gleichen Thema. Die taz konstatiert die Niederlage der russischen Zivilgesellschaft - die auch eine Niederlage der Intellektuellen ist. In der SZ warnt Navid Kermani vor einer Gleichsetzung von Islam und Islamismus und vor jenen Islamisten, die sich als Verkörperung des Islams aufführen. In der NZZ beklagt Javier Salinas die Opfer in Madrid. In der FAZ streiten Hans Ulrich Gumbrecht und Friedrich Wilhelm Graf über Mel Gibsons Jesus-Film.

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15.03.2004. In der SZ versucht Timothy Garton Ash, das Alte Europa aufzuwecken. Die FAZ ruft dem abtretenden spanischen Ministerpräsidenten Aznar ein paar sehr strenge Worte hinterher. Die NZZ schwärmt vom Berliner Wissenschaftskolleg. Die FR rettet den Osten.

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13.03.2004. In der FAZ schildert Javier Marias das Schweigen in Madrid. In der NZZ beklagt Hans Haacke das  dubiose Mäzenatentum von Sponsoren. Die FR sieht im Terrorismus von Eta und Al Qaida ein voneinander lernendes System. Die taz vermisst die Autobahn in der deutschen Nachkriegsliteratur. Die SZ ruft angesichts der Bombenanschläge den Tod Alteuropas aus. In der Welt meditiert Viktor Jerofejew über Wladimir Putins magnetische Leere.

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12.03.2004. In der taz identifiziert Herfried Münkler die Eta als Urheber der Bombenanschläge in Madrid. Auch das FAZ-Feuilleton denkt über die Anschläge in Madrid nach. Die SZ rät zur Abschaffung der Goethe-Institute. Die NZZ beobachtet eine Roboter-Ralley in der Mojave Wüste. Viele erlebten überdies einen erhabenen Moment mit Brian Wilson.

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11.03.2004. In der Zeit nimmt Slavoj Zizek seinen ganzen Mut zusammen und trägt die Spannung in den Kern des Judentums. Die FAZ beschreibt die finstere Lebensleitung des Abu Abbas. Die NZZ sorgt sich um die dänische Volkshochschulbewegung. In der taz wünscht sich Fatih Akin, dass in türkischen Familien mehr über Erziehung diskutiert wird. Die SZ kristisiert die wunderbare Vermehrung von Kunst-Events durch intermuseale Rochaden.

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10.03.2004. In der FAZ erwidert Werner Spies den milchigen Albinoblick der Khnopff-Medusen. Die SZ schildert einen amerikanischen Streit um Geländewagen und Vierliterautos. In der NZZ plädiert Sibylle Tönnies für eine beherzte Reform des Völkerrechts. Die taz findet nur einen, den sie mit Oliver Kahn vergleichen kann: Helmut Schmidt. Die FR stöhnt: Frankfurter Banken bauen, wie sie wollen.

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09.03.2004. Die NZZ war Zeuge, als Jürgen Habermas aus Vernunftgründen gläubig wurde. In der taz wirft die Soziologin Angelika Poferl ihrem Kollegen Heinz Bude Geschlechtsblindheit vor. In der SZ vergleicht Laszlo F. Földenyi Ungarn mit einem unehelichen Kind.

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08.03.2004. In der Welt analysiert Wolf Lepenies das Verhältnis zwischen Intellektuellen und Macht in Frankreich. Die SZ verteidigt die NS-Erinnerung im Familienroman. In der FAZ krisitiert Günter Amendt die Bundeswehr, die die Drogenproduktion in Afghanistan duldet. Die taz feiert die Fernsehserie "24" als Tolstoi-Ersatz für das 21. Jahrhundert. In der FR erklärt Herfried Münkler, warum ein EU-Beitritt der Türkei in unserem Interesse liegt.

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06.03.2004. In der FAZ beobachtet Hans Christoph Buch den blutigen Karneval von Haiti. In der Welt erklärt Natan Sznaider, warum jetzt auch Israels Intellektuelle ihre Sympathien mit den Palästinensern verloren haben. Die NZZ betrachtet die öden, eisigen, wüsten Bilder vom Mars. Die FR warnt die CDU-Frauen, vor Angela Merkel zu kuschen.

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05.03.2004. In der FAZ wirft der Stauffenberg-Biograf Peter Hoffmann dem jüngst in der ARD gelaufenen Stauffenberg-Film krasse Fehler vor. Die SZ sieht die Verschwörungstheorien der Ufologen und der radikalen Rechten zur Konvergenz kommen. Die NZZ näht Funkchips in die Waren. Die taz erklärt uns Kwaito.

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04.03.2004. In der Zeit erklärt Juli Zeh, wie Schriftsteller politisch sind, während Robert Menasse die Suche nach dem revolutionären Subjekt nicht aufgeben will. Die FR findet, die Politologen sollten sich den Phrasenschaum abwischen. In der taz stellt Jan Philipp Reemtsma klar, dass nicht ihm, sondern seiner Stiftung die Rechte an Adornos Nachlass gehören. Die NZZ erinnert an die Weisheit und Tiefgründigkeit des Zaddik von Sadagora. Die FAZ und die SZ lesen Joachim Unselds Stern-Interview über Siegfried Unseld als posthumen Vatermord.

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03.03.2004. In der Welt erinnert der Historiker Christian Gerlach an die Kriegsverbrechen einiger Widerständler des 20. Juli. Die taz singt eine Hymne auf Fritzi Haberland. Die NZZ bedauert das Ende der neuen israelischen Geschichtsschreibung. Die FAZ stellt den Bill-Clinton-Roman "The X President" von Philip Baruth vor. In der kaum noch im Netz befindlichen SZ erinnert sich Lars Gustafsson an eine Begegnung mit Tolkien.

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02.03.2004. Die Oscars werden allgemein recht lau kommentiert. Die taz gratuliert dem Moog-Synthesizer zum Vierzigsten. Die NZZ warnt vor wachsender Zensur im "leuchtenden Indien".

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01.03.2004. Der Spiegel druckt Martin Walsers offenen Brief an die Mitarbeiter des Suhrkamp Verlags außer der Leitungsebene. Die FAZ und die taz berichten: Walser darf sein Gesamtwerk nur zu Rowohlt mitnehmen, wenn Imre Kertesz sein Gesamtwerk zu Suhrkamp überführen darf. In der SZ und der FAZ finden wir lesenwerte Artikel zu Iran nach den Wahlen. Die NZZ besucht die Stelle auf den 62.230 Quadratmetern des Rütli, wo der Schwur geleistet wurde.