Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Januar 2003

Heute in den Feuilletons

31.01.2003. Die FAZ berichtet über ein neues Homunculus-Konzept. Die NZZ berichtet über eine Diskussion von Exilirakern. In der taz erklärt Judith Hermann: Ich bin handfest. In der FR graut dem Philosophen Samuel Weber vor einer pax americana. Für die SZ ist Felicitas Hoppe auf den Spuren V.S. Naipauls nach Yamassoukrou gereist.

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30.01.2003. Die FAZ prophezeit einen Kampf der Stellvertreter Christi: Bush gegen den Papst. In der FR diagnostiziert der Philosoph Jean-Luc Nancy einen Kampf im Inneren der westlichen Zivilisation. In der SZ plädiert Wolf Lepenies dafür, mit den osteuropäischen Demokratien Europas Gewicht in der Welt zu stärken. Die NZZ berichtet vom Unsinn der Evaluation an Universitäten. Die Zeit prophezeit Verteilungskämpfe um die Ressource Jugend.

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29.01.2003. In der FR zieht Slavoj Zizek Parallelen zwischen Bush und Spielberg. Die taz schildert den kleinen Hype um den großen Kafka. Die SZ beklagt den amerikanischen Anti-Europäismus. Die FAZ resümiert die russische Debatte um Solschenizyns Buch über die Juden und Russland. Die NZZ mokiert sich über den Kulturstolz der europäischen Intellektuellen.

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28.01.2003. In der NZZ bezweifelt Peter Nadas, ob ein fettes Frauenzimmer namens Europa schreiben kann. Die taz fragt, was zum Teufel wir Europäer meinen, wenn wir "wir" sagen. In der SZ fürchtet Moshe Zimmermann, dass Israel einen kommenden Irakkrieg als Ablenkungsmanöver nutzt. In der FR beklagt Judith Butler den neuen Imperialismus ihres Vaterlands. In der FAZ begründet Friedrich Christian Flick, warum er seine Kunstsammlung nach Berlin gibt. Die Welt glaubt nicht an die Zukunft von Hollywood.

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27.01.2003. Die FAZ bewundert die federnd fatale Wucht von Racines "Phädra" in Patrice Chereaus Inszenierung. In der SZ sagt Cees Nooteboom, was ein Talleyrand einem Bush gesagt hätte. In der FR erzählt Anatolij Koroljow  vom Überleben im russischen Literaturbetrieb. Die NZZ stöhnt über den Wandel des Lektors zum Produktmanager. In der taz geht Gabriele Goettle über einen Truppenübungsplatz.

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25.01.2003. In der NZZ erklärt argentinische Schriftsteller Ricardo Piglia, wie die Ökonomie an die Stelle der Götter treten konnte. In der FAZ erklärt Doug Bandow, wie sich Deutschland und Frankreich gegen die USA schlagen können. Stephen Eric Bronner hat für die FR diee "US Academicians Against War" nach Bagdad begleitet. Die taz kritisiert die Kritiker der Friedensbewegung. Und die SZ stellt fest: Es ging ein Rums durch Europa.

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24.01.2003. Die FAZ feuert mit einer ganzen Batterie europäischer Intellektueller gegen Donald Rumsfelds bösen Spruch vom "alten Europa", der die SZ dagegen entzückt hat. Die FR sagt zum Abschied von Vaclav Havel leise Servus. Die taz wünscht sich einen Proust mit zwölf Zylindern und Scheibenbremsen. Die NZZ analysiert die Krise der Guggenheim-Stiftung.

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23.01.2003. Im Tagesspiegel fordert Christoph Schlingensief die Burka für den Mann. In der FR fragt Claus Leggewie nach dem Unterschied zwischen neoliberalem Jargon und antikapitalistischem Esperanto, auch die taz bereitet uns auf die Gipfel von Davos und Porto Alegre vor. In der Zeit erklärt Natan Sznaider, warum ihm Amerika lieber ist als die liebste Friedensbewegung. Die NZZ sucht Pop und findet ihn allenfalls in der Provinz. Die SZ würdigt die bayerisch-französische Freundschaft. Die FAZ fürchtet den Luxus auf Aldi-Niveau.

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22.01.2003. Die SZ macht sich nichts aus dem Niedergang der deutsch-französischen Beziehungen. Die FR führt ihn auf eine allgemeine Verspießerung zurück. Die NZZ resümiert britische, die taz amerikanische Debatten um den möglichen Irak-Krieg. Die FAZ denkt mit Grauen an die Debatte um die Buchmesse und an die Atombombe.

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21.01.2003. In der FAZ analysiert Thomas Hettche neueste Tendenzen des pornografischen Romans. Die SZ untersucht die offensichtlich wenig rühmliche Rolle, die die USA beim Holocaust in Ungarn spielten. Die FR porträtiert Tobias Hülswitt, Stadtschreiber von Kairo. Die NZZ berichtet über eine Rückbesinnung auf nationale Werte in Japan. Die tazlerinnen feiern das Binnen-I.

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20.01.2003. Die SZ befasst sich mit der Sprachlosigkeit des deutschen Pazifismus. Die taz will der Friedensbewegung eine Frischzellenkur verpassen. Die FR interviewt Peter Arnett zum Patriotismus in den amerikanischen Medien. Die NZZ untersucht das kulturelle Klima in Saudi-Arabien. In der Welt erklärt Herfried Münkler, warum die Amerikaner Krieg gegen den Irak führen wollen: wegen Saudi-Arabien.

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18.01.2003. Blankes Entsetzen herrscht in Frankfurt, beherrschte Euphorie herrscht in München. Und Zürich hält die Idee für plausibel. Mit anderen Worten: Die Frankfurter Buchmesse denkt über einen Umzug nach München nach! Die taz aus dem in diesen Dingen indifferenten Berlin bringt ein Interview mit Dieter Bohlen.

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17.01.2003. Die FAZ feiert einen Tisch mit fünf Ecken. Die taz swingt zur "postmodernsten Musik ever". Die SZ wurde in Nicolas Philiberts Dokumentarfilm "Sein und Haben" eines "Filmwunders" angesichtig. Die FR fühlt sich in Kriegsneurosen ein. Die NZZ wundert sich über die Lauheit deutscher Debatten zum Krieg.

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16.01.2003. Die FAZ ruft eine neue Epoche in der deutschen Malerei aus. Die NZZ kennt die beste und berühmteste Rockband des Irans: O-hum. Die taz fordert einen europäischen Neo-Neutralismus. Die Zeit erinnert sich an Frankreich. Alle gratulieren Susan Sontag zum Siebzigsten - wenn auch nicht gleichermaßen freundlich.

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15.01.2003. Die SZ findet: Steve Case hätte durchhalten sollen. Die NZZ proträtiert den Autor "B.Akunin". Die FAZ bringt die Rede des Gouverneurs  George Ryan gegen die Todesstrafe. Die taz macht sich gesundheitssystemtheoretische Gedanken. Die FR ertappt Deconstruction Jackie beim Angriff auf die Demokratie.

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14.01.2003. In der FAZ beleuchtet der Autor Tomas Eloy Martinez die Krise in Venezuela. Die FR bringt uns auf den Forschungsstand über das Massaker von Jedwabne. Die SZ feiert die Musikverwertungsgesellschaft Gema. Die taz verabschiedet Vaclav Havel.

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13.01.2003. Die taz und die SZ stellen eine literarische Anthologie vor, in der amerikanische Schriftsteller im Auftrag des Außenministeriums erklären, wie schön Amerika ist. Die FAZ feiert den Fund von 500 Bändern mit Beatles-Aufnahmen als musikgeschichtlichen Coup. Die NZZ stellt das Programm der Kulturhauptstadt Graz vor.

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11.01.2003. In der FAZ findet Ray Kurzweil den Streit um das Klonen von Menschen überflüssig - die Technik sei noch längst nicht soweit. Bischof Wolfgang Huber sieht das Klonen dagegen als einen Affront gegen Gott. Die SZ traut Madame Boisselier allenfalls die Produktion von Luftblasen zu. In der NZZ erklärt der senegalesische Autor Boubacar Boris Diop, warum er nicht französisch schreiben will. In der FR erklärt Joseph Stiglitz, wie er beim Bergsteigen auf seine Efficiency Wage Theory verfiel. In der taz erzählt Stephan Wackwitz, wie ihn ein hübsches Mädchen zu Adorno verführte.

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10.01.2003. Die SZ findet es kurios, dass die Flick-Collection ausgerechnet nach Berlin geht. Die taz fragt nach den Gründen für den Erfolg des Dirigenten Christian Thielemann. Die FR stellt sich vor, es ist Krieg, und keinen juckt's. Die NZZ besucht Henning Mankells Theater in Maputo. Die FAZ zeigt, was passiert, wenn sich architektonischer und politischer Größenwahn verbinden: Man rutscht aus.

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09.01.2003. Die taz hat die Nase von der FAZ voll. In der Zeit wünscht sich Dominik Graf ein politisches Kino in Deutschland. Die FAZ stellt die neue Mode unter chinesischen Filmstars vor: Man tritt in die Partei ein. Die FR findet Praktikanten schick. Die NZZ feiert Titeuf.

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08.01.2003. Soll Verdi ruhig streiken - der Bürgersinn bildet Fahrgemeinschaften, hofft die SZ. Die FAZ bringt eine Sensation: MRR ist einer Meinung mit Sigrid Löffler. Die NZZ macht sich Gedanken über die viel diskutierte Liste mit den 20 besten "Young British Novelists". In der FR fürchtet Predrag Matvejevic eine Globalisierung der Partikularismen. Die taz fragt, wie sich afrikanische Künstler mit Aids auseinandersetzen.

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07.01.2003. Die FAZ nennt die "vierhundertsechsundzwanzig Namen der Angst". Die FR bangt um die "Zukunft des Arbeitens und Konsumierens". Die taz nennt mit Granta die besten britischen Nachwuchsautoren. Die SZ fragt: Was machen eigentlich die amerikanischen Liberalen?

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06.01.2003. Die FAZ ist sich einig mit Graf Lambsdorff über die schwierige Lage. In der NZZ spricht der frühere polnische Außenminister Bronislaw Geremek über "Polens Heimkehr nach Europa". Die taz erzählt die Zeitgeschichte eleganter Posen auf dem Fahrrad.

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04.01.2003. In der SZ plädiert Gesine Schwan für eine Rückbindung der Wissenschaft an die Religion. Die FAZ fragt: Warum hört Bush nicht aufs deutsche Feuilleton? Die NZZ enthüllt: Goethe war für die Zerstörung der Buddhas von Bamian. In der FR spricht Oliver Sacks über seine Neurosen. Und die taz weiß, wo man alte Vogue-Hefte kaufen kann.

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03.01.2003. In der SZ legt Jeremy Rifkin dar, warum die Biowissenschaftler als die Künstler des Neuen Jahrtausends gelten sollten. In der FAZ greift der irakische Autor Hussain Al-Mozany arabische Kollegen an, die sich mit Saddam Hussein gemein machen. Die NZZ benennt die Defizite der chinesischen Architektur. Die taz fürchtet Fundamentalismus in Bosnien-Herzegowina.

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02.01.2003. In der SZ fragt Dominik Graf in einer Hommage auf Max Ophüls, wie es um die Liebe im deutschen Kino steht. Die FAZ besucht den Biorevolutionär Gregory Stock, der Klonen gut findet. Die Zeit stellt Krausköpfe der Zukunft vor. In der FR beklagt Micha Brumlik den Niedergang der deutschen Außenpolitik.