Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Mai 2003

Heute in den Feuilletons

31.05.2003. In der FAZ startet Jürgen Habermas eine Initiative für ein Kerneuropa ohne unbotmäßige Randstaaten. Im Rahmen derselben Initiative schreiben Adolf Muschg in der NZZ und Richard Rorty in der SZ. In der FR insistiert Roswitha Haring, das es in der DDR nicht nur Gestank und Zensur gab. In der taz erinnert sich der Beleuchtungsspezialist Gerd Hof, der nicht für Rollings Stones arbeiten will, an die Zeit seiner Stasi-Haft: "Ich stank."

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30.05.2003. In der SZ erstellt Ivan Nagel anlässlich der "Agenda 2010" ein "Falschwörterbuch der Sozialreformen". In der FAZ begründet Emmanuel Todd, warum er einst gegen Europa war und heute gegen Amerika ist. Die NZZ sieht Harald Szeemann auf dem Weg vom Tiefseetaucher zum Hochseefischer. Die taz erinnert daran, dass es eigentlich schon in den Achtzigern keine Arbeit gab. Nicht in der FR setzt sich Wolfram Schütte mit der Cannes-Berichterstattung seiner jüngeren Filmkritikerkollegen auseinander.

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28.05.2003. In der Zeit erklärt Adam Michnik, warum er der SPD misstraut. Die SZ führt vor Augen, wie Random House das Taschenbuch wegdefinieren will. Die FR erklärt, warum sich der russische Geheimdienst über das Petersburger Jubiläum freut. Die FAZ erzählt, wie die Times vor 50 Jahren die Nachricht von der Erstbesteigung des Mount Everest in die Welt setzte.

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27.05.2003. In der FAZ schimpft James Watson auf Deutschlands Bioethik. Die NZZ gibt Heiratstipps für Indien. Die FR befasst sich mit "illegaler Archäologie". Alle ziehen eine eher nüchterne Bilanz des Festivals von Cannes.

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26.05.2003. In der taz buchstabiert Gabriele Goettle: "A wie Anthrax, Mhhhm wie Milzbrand". Die FAZ meint zum Abschluss des Festivals: Mit Cannes geht's bergab. Die SZ fragt: Wo bleibt die Aura von Nachlässen im digitalen Zeitalter. Die NZZ zeigt am Fall einer deutschen Familie von Hitler-Gegnern die Unhaltbarkeit der tschechischen Benesch-Dekrete.

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24.05.2003. In der taz beklagt der US-Senator Robert C. Byrd die gefühllose Heuchelei seiner Regierung. Die SZ nimmt Kung-Fu-Unterricht und teilt väterliche Fußfeger an Neophyten mit Sonnenbrillen aus. FR und taz singen Michael Rutschky ein Ständchen. Die FAZ untersucht das Nachbeben von 68 in französischen Schulen. Die NZZ erinnert an Ralph Waldo Emerson und Countee Cullen.

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23.05.2003. Die FAZ glaubt nicht, dass Random House nach dem Bescheid des Bundeskartellamts noch eine Chance hat, wie vorgesehen mit Ullstein Heyne List zu fusionieren. Die FR erinnert an Maurice Wolff, den Zaren der russischen Bücher. Die taz freut sich über den Pei-Bau in Berlin. Die NZZ widmet sich dem Streit um das österreichische Kultrbudget. Die SZ hat Mitleid mit Christoph Stölzl.

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22.05.2003. In der Zeit fragt sich Volker Schlöndorff, warum der deutsche Film nicht ankommt - vor allem nicht in Cannes. In der SZ erkennt Günter Gaus in Bundeskanzler Schröder den Typ des Pyrrhussiegers. Die taz  wirft einen Blick in die Zukunft der Nicht-Arbeit. Die FR findet Schröders "Agenda 2010" zwar nicht schrecklich, aber schrecklich verkauft.

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21.05.2003. In der taz erklärt die Konfliktforscherin Mary Kaldor, was ein Spektakel-Krieg ist. In der FR fordert der irakische Dichter Fawzi Karim die USA auf, noch ein bisschen im Irak zu bleiben. SZ und taz widmen sich der Matrix-Reloaded. Die FAZ findet Lars von Trier glaubhaft als Bürgerschreck. Die NZZ weist nach, das Albert Einstein kein Autist war.

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20.05.2003. Die FAZ beobachtet eine nostalgische Verklärung des Franquismus in der spanischen Kultur. Die FR hört den Chor der Linken über Kuba weinen. Die NZZ berichtet aus Marokko über Repressalien gegen Filmemacher und Rockmusiker. Die SZ beklagt eine Schrumpfung der (Reise-)Welt in Zeiten des Terrors.

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19.05.2003. In der FAZ fordert der italienische Philosoph Angelo Bolaffi: Europa soll sich den USA als Konkurrent stellen. In der NZZ beklagt Otfried Höffe die Unfreiheit des Klons. Die FR schildert bewegt die minutenlange ergriffene Regungslosigkeit des Publikums nach Jacqueline Kornmüllers "Elektra" in Hamburg. Der Dresdens Museumsdirektor Martin Roth warnt in der SZ vor Freizeit-Feldherren, die Museen versenken.

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17.05.2003. "Sie irren sich, meine Herren!", ruft George Steiner in der SZ Jacques Derrida und Richard Rorty zu. In der NZZ schreibt Konstantin Asadowski über die dunkle Seite von Sankt Petersburg. In der taz setzt sich Naomi Klein genau zwischen den Economist und die Trotzkisten. Die FAZ annonciert: Mit dem Föderalismus geht's bergab, und zwar rasant.

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16.05.2003. In der FR meditiert John Berger über die Angst der Sieger. Die taz meditiert über die Angst der FR. In der NZZ findet Jens Reich das Klonen gar nicht so schlimm: Leichenfleddern war schlimmer. In der SZ gibt der Investmentbanker Abdullah Zeini Jefri bekannt, dass die Saudis nun begreifen, wer ihr Feind ist.

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15.05.2003. In der FAZ sagt der amerikanische Autor Ralph Peters den Deutschen seine Meinung: "Ihr widert uns an." Die Zeit weist nach: Die Huris sind höchstwahrscheinlich Weintrauben. In der FR klagt der Schriftsteller Carlos A. Aguilera die Unterdrückung der Intellektuellen in Kuba an. Die SZ fürchtet nach dem grauenvollen Eröffnungsfilm um das Festival von Cannes

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14.05.2003. Le Monde bringt eine Polemik von Enrique Krauze gegen Gabriel Garcia Marquez. In der taz erzählt Jean Ziegler, wie ihn Che Guevara abhielt, Guerillero zu werden. Die FAZ wundert sich über den "riesigen Parasiten" Bertelsmann. Die FR findet Cannes französisch wie nie. In der NZZ erklärt der Historiker Wlodzimierz Borodziej warum die Polen im Irakkrieg die Amerikaner unterstützt haben. Die SZ porträtiert den machtlosesten Kulturpolitiker von Berlin: Thomas Flierl.

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13.05.2003. Die taz erklärt, was einen starken von einem schwachen Schimpansen unterscheidet. Die FR raubt uns die letzten Illusionen über den real existierenden Kapitalismus. Die FAZ entdeckt in Peter Handke den Lach- und Fremdmann. Die NZZ liest Bernard-Henri Levys neues Buch, will ihm aber nicht glauben.

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12.05.2003. In der taz erklärt der Neokonservative Gary Schmitt, welches die nächsten Schritte seiner Weltpolitik sind. Die FAZ kritisiert den Musikverlag Schott, der in London ein wichtiges Beethoven-Manuskript versteigern lässt. Die FR setzt ihre Theaterdebatte fort: Wie mausetot ist Poptheater? Die NZZ doziert über das Staatsdenken in der islamischen Welt. In der SZ fordert Norbert Blüm eine Aufhebung des Kündigungsschutzes an deutschen Universitäten.

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10.05.2003. Etwas spät heute die Feuilletons, dafür haben wir einen brandneuen Server! Die FAZ freut sich auf die nächsten zwei Matrix-Filme. Die NZZ hat die Protokolle der McCarthy-Verhöre gelesen. In der FR erinnert sich Michael Rutschky an seinen Helden aus Jugendtagen: Adorno.

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09.05.2003. Die NZZ unterhält sich mit Jeffrey Eugenides über das "5-alpha-Reduktase-Mangel-Syndrom". Die FAZ verzeichnet eine erhebliche Beschleunigung auf der Keimbahn. In der taz prophezeit Nelson George den "globalen Siegeszug der Rap-Kultur". Die SZ nimmt den Franzosen übel, dass sie nicht für Polen sterben wollten. Und die FR erklärt Armanis Geheimnis: Weiche Stoffe, feste Körper.

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08.05.2003. Die Zeit findet die Nation irgendwie so missvergnügt. In der FAZ erklärt Andrzej Stasiuk, wovor Polen uns bewahrt hat. Die NZZ schwärmt von Fernandels grandioser vis comica mit dem breiten Pferdelachen. In der SZ berichtet der Altorientalist Walter Sommerfeld, wie amerikanische Soldaten den irakischen Plünderern Tür und Tor öffneten. Und die taz bringt ein Interview mit dem brasilianischen Regisseur Fernando Meirelles.

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07.05.2003. Die FAZ hält den Achtundsechzigern vor, nichts gegen die Macht der Banken unternommen zu haben. In der NZZ fürchtet Faraj Sarkohi, den aus der laizistischen Despotie befreiten Geist des schiitischen Fundamentalismus. Die SZ führt auf eine Konzertreise durch das SARS-geplagte China. In der FR fürchtet Michael Eberth den obszönen Blick der Dana Horakova. Und die taz mag nicht an glückenden Sex glauben.

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06.05.2003. In der FAZ sieht Hans-Ulrich Gumbrecht die moralische Autoriät der "Koalition der Opportunisten" in Trümmern. Die FR sieht für die Polen im Irak die großartige Chance, endlich einmal Täter zu werden. In der SZ beschwört Manuel Rivas den Niedergang von "El Cid" Jose Maria Aznar. Und die NZZ fragt, ob sich die Generation Egotaktiker nicht doch noch zur Generation Golfkrieg mausert.

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05.05.2003. Die SZ prophezeit den baldigen Niedergang der amerikanischen Neokonservativen. Die taz findet SARS vollkommen zeitgemäß. Die FR vermisst eine Kultur des Musikvideos in Deutschland. Und die FAZ hat auf den Seiten des türkischen Außenministeriums Interessantes über den europäischen Verschmelzungsdrang erfahren.

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03.05.2003. In der FR erklärt Vojislav Kostunica, früherer Präsident Jugoslawiens, warum er nicht der Bremser aus Belgrad ist. Die SZ untersucht den Wert Amerika. Die NZZ zerpflückt Guy Debord. Die taz trauert intelligenteren 1.Mai-Demos hinterher. In der FAZ kommentiert Wolfgang Schivelbusch das Verschwinden des Besiegten im Irakkrieg.

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02.05.2003. In der FR hält Marcia Pally das Empire für eine klasse Idee, schließlich sei die Welt durch Tee und Kekse ein bisschen besser geworden. In der SZ findet Burkard Spinnen die Sozialdemokraten inzwischen so verbissen und verbiestert wie die Vertriebenen. In der FAZ plädiert Hussain Al-Mozany dafür, Saddam Hussein nicht zu vergessen. taz und NZZ gratulieren dem ungekämmten James Brown.