
30.06.2021 Der Dlf wandert mit Olivia Laing zur Ouse. Dlf Kultur lernt von Katja Spitzer, warum Sissi ihre Haare an der Zimmerdecke aufhing. Die FAZ liest neue Bücher zu Marcel Proust, der nächsten Samstag 150 Jahre alt geworden wäre. Die FR schnuppert mit Brendan Taylor am "Real Life". Die SZ staunt über das opportunistische Talent des "großen Kalanag".

29.06.2021 Der Dlf lernt von Michael E. Manns "Propagandaschlacht ums Klima", dass man nicht auf den Einzelnen, sondern die großen Klimazerstörer blicken sollte. In der FR erhebt Otfried Höffe Einspruch gegen die von Christine M. Korsgaard postulierte Gleichwertigkeit von Mensch und Tier. So unbequem wie stark findet die NZZ Valzhyna Morts Gedichte "Musik für die Toten und Auferstandenen". Die SZ liest Salman Rushdies Essays. Die FAZ steigt mit Anja Nitz in die Keller der Museen.

28.06.2021 Die NZZ fängt Feuer, wenn Georges-Arthur Goldschmidt in seinem neuen Roman "Der versprerrte Weg" zum ersten Mal von seinem Bruder erzählt, der in der Resistance kämpfte. Zur Schlichtung der Debatten-Gemüter kann der DlfKultur Jörg Schellers Schrift "Identität im Zwielicht" empfehlen. Die SZ freut sich, dass in den Band "Wenn nicht ich, wer dann?", nicht alle große Reden großer Frauen reinpassten. Und die FAZ jauchzt vor Glück, wenn der Miesepups von seiner Frau auf den Mond geschossen wird.

26.06.2021 taz und FR legen uns zum Wochenende zwei Schwergewichte auf den Coffeetable: Die taz reist mit Sebastião Salgados neuem Hochkaräter zu den indigenen Völkern ins Amazonasgebiet, die FR trifft sich zur Kissenschlacht mit Harry Benson und Paul McCartney. „Genial“, findet die FR auch Salman Rushdies gesammelte Aufsätze aus den Jahren 2003 bis 2020. Welt und Dlf staunen, wie elegant der Historiker Philipp Sarasin Apple, RAF, Foucault und Travolta im Jahr 1977 verknüpft. Die ganze Diversität Sarajevos lernen Welt und Dlf Kultur in Dževad Karahasans „Tagebuch der Übersiedlung“ aus dem Jahr 1993 kennen. Und die FAZ reist mit Leslie Jamison nach Las Vegas.

25.06.2021 Die SZ staunt über die Subtilität, mit der Zadie Smith in ihren Erzählungen Themen wie Feminismus oder Rassismus anpackt. Die FAZ reist mit Amy Stanley ins Tokio des frühen 19. Jahrhunderts. Die NZZ lernt von Robert Mappes-Niediek viel über die unterschiedlichen Mentalitäten in Ost- und Westeuropa. Dem Dlf verschlägt Bogdan Wojdowskis polnischer Holocaust-Roman "Brot für die Toten" die Sprache. Und Dlf Kultur lernt in Dorothy Wests Roman "Die Hochzeit", was in den USA unter "race" verstanden wird.

24.06.2021 Die SZ empfiehlt zwei Bücher zur Sklaverei: Andreas Eckerts komprimierte Globalgeschichte der Sklaverei und zur weiteren Veranschaulichung Anton de Koms Anklageschrift "Wir Sklaven von Suriname" aus dem Jahr 1934. Dass Rassismus und große Literatur sich nicht ausschließen, lernt die Zeit mit Celines frühem Roman "Tod auf Raten". Die FR lernt aus Klaus Wengsts Band "Wie das Christentum entstand" und der Antisemitismus in die Welt kam. Dlf Kultur lauscht beglückt dem Gemurmel und anfahrenden Dampflokomotiven in den Gedichten von Ester Naomi Perquin.

23.06.2021 Die FAZ macht mit dem Altphilologen Dennis Pausch eine Ausflug in die Arena antiker hate speech und findet "Virtuose Niedertracht". Die SZ amüsiert sich prächtig mit Maarten 't Hart, einem nerdigen Orgelstimmer und einer brasilianischen Femme fatale in der holländischen Provinz der Achtziger. Angetan folgt die taz Wolfgang Englers gedanklichen Streifzügen durch die liberale Gesellschaft. Dlf Kultur blickt in die privaten Gemächer ikonischer Architektenhäuser. Ganz unbehaglich wird ihm zumute, wenn er mit Nick Reimer und Toralf Staud dem Klima im Jahr 2050 entgegenblickt.

22.06.2021 Die taz erkennt die Spuren von Gewalt und Grausamkeit in Jo Ratcliffes Fotografien aus Südafrika und Angola. Die FAZ lernt von Joseph de Wecks Macron-Biografie nicht unbedingt viel über den Präsidenten, aber viel über Frankreich. Der Dlf galoppiert mit James Hawes durch die Geschichte Englands, in der schon Cäsar ein in Nord und Süd gespaltenes Land vorfand. Mit Oswald Egger labt er sich an den kalkigen Knollenmergeln und klüftigem Kalkschiefern des Mississippi. In Markus Bundis Roman "Die letzte Kolonie" erkennt der DlfKultur Fragmente einer Sprache der Verzweiflung.

21.06.2021 Als wunderbare Gymnastik für Gehirn und Ohren empfiehlt die FAZ die Hörbuchversionvon Rabelais' Roman "Gargantua und Pantagruel". Mit der "Matratzengruft" erkennt sie in Heinrich Heine den "größten Dichter der Ambivalenz". Die SZ empfiehlt den Essay "Die türkische Malaise" des Wirtschaftswissenschaftler Cengiz Aktar. Und der DlfKultur lernt von Philipp Sarasin, dass "1977" die Moderne zu Ende ging.

19.06.2021 In der taz feiert Claus Leggewie eine neue Biografie über Gustave Flaubert. Außerdem empfiehlt die taz Richard Wagameses Roman "Der gefrorene Himmel", einen Roman über Missbrauch indigener Kinder in katholischen Internaten in Kanada. Die Welt liest einen Roman über Robert Koch, der in doppelter Hinsicht aktuell ist. Die FR ist begeistert von "Alles. was passieren kann", Katharina Hackers erstem Roman für Jugendliche.

18.06.2021 Die FAZ lässt sich von Fabian Payr nüchtern und lesbar erklären, weshalb sie guten Gewissens mit dem Gendern aufhören kann. Die SZ erkundet mit Urs Stäheli Rückzugsräume für eine grundsätzlich vernetzte Gesellschaft. Außerdem staunt sie, wie Elizabeth Acevedo in "Soul Food" karibisches Lebensgefühl, Rezepte und Porträts von Menschen verbindet. Die NZZ folgt in Mary Shelleys Liebes- und Reiseschauerroman von 1826 dem letzten Menschen auf Erden. Und der Dlf Kultur lernt von Annette Kehnel: Urban Gardening, vegan Lifestyle, Minimalismus - alles schon mal dagewesen.

17.06.2021 Die FAZ amüsiert sich prächtig mit Mark Twains boshaften Reportagen von einer Reise nach Palästina 1867. Großes Lob auch für Salvatore Scibonas Einzelgängerroman "Der Freiwillige", der von den Nachwehen des Vietnamkriegs erzählt. Die NZZ lobt das feine Ohr und die mikrokomödiantischer Dramaturgie von Martin Lechner, der in "Der Irrweg" einen Zivi durch eine Irrenanstalt stolpern lässt. Die SZ bewundert eine Comic-Biografie über Alfred Hitchcock.

16.06.2021 Die taz liest mit großen Interesse, wie die Kulturwissenschaftlerin Dorothee Kimmich in "Leeres Land" die Niemandsländer in der Literaturgeschichte erkundet. In der FAZ nimmt die Ethnologin Susanne Schröter Ayaan Hirsi Alis Buch "Beute" zum Anlass, für substanzielle Forschung zum Geschlechterverhältnis muslimischer Einwanderer zu plädieren. Wer sich für das Deutsche Kaiserreich interessiert, dem empfiehlt der Historiker Dieter Langewiesche in der SZ wärmstens "Bismarcks ewiger Bund" von Oliver Haardt. Als eindringlich und schockierend lobt Dlf Kultur Louis-Philippe Dalemberts Roman "Die blaue Mauer", die dem Schicksal dreier Flüchtlinge folgt.

15.06.2021 In höchsten Tönen lobt der DlfKultur Volker Brauns Gedichte "Große Fuge", die der Pandemie mit Wucht und Schärfe begegnen. Die FAZ liest Volha Hapeyevas "Camel Travel" als education intellectuelle zwischen Minsk und Moskau. Die NZZ blickt mit Eugene Rogan auf den "Untergang des Osmanischen Reichs". Der Dlf erfährt bei Reiner Klingholz, wie Bevölkerungswachstum, Klima und Ressourcenverteilung zusammenhängen.

14.06.2021 Hingerissen ist die NZZ von Olli Jalonens Roman "Die Himmelskugel", der sich auf die Suche nach Kometenforscher Edmond Halley begibt. Der Dlf verzweifelt an der literarischen Brillanz des Louis-Ferdinand Céline. Mit viel Sympathie liest die FR Ute Stefanie Strassers autobiografische Erzählung "Gutleut". Und die SZ hofft, dass Annalena Baerbock ihre Politik nicht so vage gestalten wird wie ihre Bücher.

12.06.2021 Die taz lässt sich von Gilles Peress' opulentem Fotoband "Whatever You Say, Say Nothing" an Belfasts Bloody Sunday erinnern. Mit Johannes Groschupf erkundet sie das atmosphärisch überhitzte BerlinSpannend findet der Dlf auch Eva Munz' um den 11. September kreisenden Roman "Oder sind es Sterne". Die FAZ feiert Alfred Kerrs bissig-elegante Kolumnensammlung "Berlin wird Berlin" als Epos der Zeitgenossenschaft. Die SZ bricht mit Volker Brauns "Großer Fuge" in die Zeit nach der Pandemie und dem Abendland auf. Die Welt blickt mit Frank Sieren fasziniert und irritiert nach Shenzhen.

11.06.2021 Die FAZ lässt sich von Helga Lüdtke einen Bubikopf verpassen und spaziert mit Hanno Rauterberg durch die Welt der digitalen Kunst. Die NZZ versucht sich mit Yanara Friedland an einer Mythologie des 21. Jahrhunderts. Dlf lernt Flaubert bei Michel Winock als Bürger wider Willen kennen. Dlf Kultur reist mit Annemarie Schwarzenbach im Jahr 1939 per Auto an den Hindukusch und lernt mit dem Historiker Richard Schuberth den griechischen Unabhängigkeitskrieg von 1821 näher kennen.

10.06.2021 Großes Lob in der Zeit für Fatima Daas‘ Debütroman „Die jüngste Tochter“, der vom Leben in der Pariser Banlieue, Islam, Herkunft und verheimlichter Homosexualität erzählt. Die FAZ steht ganz im Bann der meisterhaften "Mystery Stories" von Joyce Carol Oates. Die FR bahnt sich einen Weg durch das Universum Nick Caves mit dessen Notizbuch „Stranger Than Kindness“. Dass der Wert von Notizzetteln überhaupt einmal richtig gewürdigt wird, rechnet die NZZ dem Medienwissenschaftler Hektor Haarkötter hoch an.

09.06.2021 Die FAZ lässt sich von Urs Niggli erklären, wie eine moderne Landwirtschaft aussehen könnte, die alle satt macht. Die NZZ lässt sich von Bill Gates erklären, wie wir die Klimakatastrophe verhindern. Die SZ lässt sich vom Fotografen Edward Burtynsky ins kanadische Dickicht führen. Die FR lässt sich überwältigen vom Zorn, mit dem Friedrich Ani in "Letzte Ehre" über männliche Gewalttätigkeit und Frauenhass schreibt. Und der Dichter Arne Rautenberg lässt auf die taz Blutregen vom Himmel fallen .

08.06.2021 Als intellektuellen Bildungsroman liest der DlfKultur Ta-Nehisi Coates' Erinnerungen an seine HipHop-Jugend in Baltimore "The Beautiful Struggle". Die SZ lauscht hingerissen dem Heinrich-Heine-Hörbuch "Matratzengruft". Die FAZ erkundet mit Birgit Aschmann das emotionale Regime der katalanischen Unabhängigkeit. Die NZZ empfiehlt Christoph Wagners Interview-Band "Geistertöne", der die Avantgarde der modernen Musik versammelt.

07.06.2021 Die taz empfiehlt den Essayband "Kino unter Druck", in dem Lisa Gotto und Dominik Graf der Sinnlichkeit des osteuropäischen Kinos nachspüren. Der Dlf liest Keith Gessens Roman "Ein schreckliches Land" mit Begeisterung, aber auch als Plädoyer für neuen Blick auf Russland. Der DlfKultur feiert mit "Country Place" einen weiteren Roman der erst jetzt entdeckten Autorin Ann Petry. Und die FAZ bespricht Krimis, darunter Colin Niels im Zentralmassiv angesiedelten Roman "Nur die Tiere".

05.06.2021 Ob er nun über unerwünschte Besucher, Literaturpreise oder Nazis schimpft - Hermann Hesses Briefe aus den Jahren 1940-46 sind immer pointiert formuliert, staunt die FAZ. Die NZZ erkennt die romantische Note in Tarjei Vesaas' Roman "Die Vögel" über einen Narren in einem norwegischen Dorf. Die SZ empfiehlt Dževad Karahasans "Tagebuch der Übersiedlung" als wichtigen Teil des Bildes, das sich das
kulturelle Gedächtnis von der Belagerung Sarajevos gemacht hat. Die taz liest gebannt Duncan Hannahs Tagebuch aus den wilden Siebzigern in New York.

04.06.2021 Die FAZ rät zur Lektüre ausgewählter Texte von Georg Lukacs, um für den Streit um politisch korrekte Sprache gerüstet zu sein. Mit Roberto Alajmo schält sie die Zwiebel Palermo. Die SZ lernt mit dem Schweden Steve Sem-Sandberg den realen Woyzeck kennen. Außerdem bespricht sie Kinder- und Jugendbücher und empfiehlt besonders Juha Virtas und Marika Maijalas verschwundenes Piano, in dem eine Mischpoke musikalischer Tiere den Zauber der Musik entdeckt. Die NZZ blickt mit Luuk van Middelaar auf die Folgen von Corona für die EU. Und Dlf Kultur stapft mit Johannes Groschupf durch Stasi-Mief und braunen Sumpf im post-pandemischen Berlin.

03.06.2021 Die taz lässt sich von Dieter Henrichs Gesprächen mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow „Ins Denken ziehen“. Der Dlf lässt sich interessiert von der Schriftstellerin Zoe Beck auf hundert Seiten „Depressionen“ erklären. Dlf Kultur geht mit Peter Burkes Universalgelehrten auf eine aufregende Abenteuerreise durch die Wissensgeschichte. Außerdem bewundert er die Poesie und Spiritualität von Zeruya Shalevs Roman „Schicksal“.

02.06.2021 FAZ, SZ und Zeit lesen noch einmal die Essays Monika Marons und gratulieren einer der elegantesten und wichtigsten deutschen Autorinnen zum Achtzigsten. Dlf Kultur empfiehlt mit "Derborence" von Charles Ferdinand Ramuz einen Klassiker der Schweizer Literatur. Die taz empfiehlt Miguelanxo Prados Graphic Novel "Die Lethargie" als Satire auf die dekadente spanische Gegenwartsgesellschaft. Die FR stürzt sich mit David Peaces Krimi "Tokio, neue Stadt" in ein historisches Verbrechen.

01.06.2021 In der SZ lernt Felicitas Hoppe von Gerd Krumeich, die schlagfertige Schlichtheit der Jeanne d'Arc zu bewundern. Als Feier der Hartnäckigkeit liest sie die Comic-Biografie zu Beate und Serge Klarsfeld. Der Dlf spürte Tragik und Energie in Barbara Frischmuths Ezählungen "Dein Schatten tanzt in der Küche". Der DlfKultur informiert sich bei Eckhart Nickel, wie man mit Nonchalance reist. Und die FAZ lernt von Lothar Frenz, warum Biodiversität auch Parasiten umfassen muss.