
27.02.2021 Die FAZ liest gespannt Eliot Higgins’ Insiderbericht über Bellingcat. Die taz lässt sich von Sophy Roberts auf einer Reise zu „Sibiriens vergessenen Klavieren“ mit „Pianomanie“ anstecken. Mit Raphaela Edelbauers KI-Roman „Dave“ denkt sie über Identität nach. Der Welt fehlen angesichts der Sprachkraft, mit der Claudia Durastanti ihre Lebensgeschichte als Kind gehörloser Eltern aufschreibt, die Worte. Dlf-Kultur bewundert mit Michael McCarthy die Schönheit von Falterschwärmen und lernt von Andreas Eckert, dass Sklaverei in der Menschheitsgeschichte eher die Regel als die Ausnahme war.

26.02.2021 Die SZ ist tiefbeeindruckt von Yishai Sarids wuchtigem und "kristallklarem" neuen Roman "Siegerin". Außerdem gibt's in der SZ neue Kinderbücher zu Modethemen wie Künstlicher Intelligenz und Kapitalismuskritik. Dlf Kultur steht etwas ratlos vor Sharon Dodua Otoos Roman "Adas Raum". Die FAZ bespricht unter anderem kunsthistorische Neuerscheinungen.

25.02.2021 Die FAZ taucht mit Hilary Leichters sozialkritischer Groteske „Die Hauptsache“ ein in die Trostlosigkeit der Lohnarbeit in den USA. Trost findet sie hingegen mit Chisako Wakatake in Tokyo. Die NZZ erfährt Glück mit Miklos Szentkuthy im Venedig Casanovas. Die FR lauscht angetan Alfred Brendels und Peter Gülkes Gesprächen über Schubert und Beethoven. Die Zeit denkt mit den kraftvollen Essays von Jia Tolentino über Selbstinszenierung nach. Dlf Kultur entdeckt mit Ulrich Peltzer die Liebe im Postpunk-Berlin der Achtziger und erfährt von Beate Hausbichler, wie der Feminismus verkauft wurde.

24.02.2021 Die FAZ kämpft mit Josef Albers in Charles Darwents Biografie für die Bauhaus-Idee und gegen unliebsame Kollegen. Mit T.C. Boyles Affen Sam erschafft sie ein Monster. Die SZ steigt in gleich drei neuen Werkausgaben auf die ungezähmten Pferde der Barockdichterin Sibylla Schwarz. Die FR erinnert sich mit Felicitas Hoppe in „Fieber 17“ an Kindheitstage. Die taz entdeckt auf den Fotos von Brigitte Tast Urszenen der 68er. Und der Dlf setzt mit Marica Bodrozic zu hoffnungsvollen Gedankenreisen im Lockdown an.

23.02.2021 Die FAZ empfiehlt die Reflexionen des Journalisten Stanislaw Assejew aus dem Krieg in der Ostukraine. Der DlfKultur ficht mit Stefano Mancuso für "Die Pflanzen und ihre Rechte". Die taz lässt sich durch Sharon Dodua Otoos Erzählreigen "Adas Raum" treiben. Die FR folgt Amanda Cross durchs New York der sechziger Jahre. Und der Dlf erschauert mit Mary Shelleys Roman "Der letzte Mensch" vor dem von der Pest eingeleiteten Weltenende.

22.02.2021 Die FAZ ruft mit Katja Spitzer und Sasa Stanisic "Hey, hey, hey, Taxi!" und lässt sich von Neugier und Freundlichkeit antreiben. Bezaubert ist sie auch von Sabine Rufenders Geschichte "Der Wal im Garten". Die SZ schwelgt hingerissen mit Harald Haarmann in Reichtum und Vielfalt der Sprachen. Und die NZZ hält T.C. Boyles Schimpansen-Roman "Sprich mit mir" für einen seiner besten. Und der Dlf betrachtet trauernd Tomas Wüthrichs Fotoband "Hof Nr. 4233" über das Bauernsterben in der Schweiz.

20.02.2021 "Geradezu furchterregend ehrlich" findet die taz Tore Ditlevsens endlich ins Deutsche übersetzte Erinnerungen. Die FAZ bleibt mit Dieter Kosslick "Auf dem Teppich" und lässt sich von Malu Halasa erzählen, wie es einem Schweinemetzger in Jordanien ergeht. Die FR begibt sich mit Ally Klein in den Bauch des Wals.Die Welt verschwindet mit Patrick Modiano im Paris der Sechziger.

19.02.2021 Die FAZ lauscht Mozart mit Stephan Mösch und sieht mit Jay H. Gellers Geschichte der Scholems ein neues Werk im Kanon der Forschungsliteratur zur neueren deutsch-jüdischen Geschichte. Die SZ schaut mit Jürgen Brokoff zurück auf Literaturstreitigkeiten in der DDR und in der BRD. Die taz lernt in Frank Uekötters wendungsreicher Umweltgeschichte, wie sich Aircondition auf unsere Körper auswirkt. Dlf Kultur sammelt in Thomas Kunsts "Zandschower Klinken" Dada-Splitter und lernt von Jenny Odell, einfach mal nichts zu tun.

18.02.2021 Die FAZ entdeckt in Paul Austers Essayband "Mit Fremden sprechen" das Ideal eines homme de lettres. Die Zeit amüsiert sich fast gegen ihren Willen mit Hengameh Yaghoobifarahs "Ministerium der Träume". Ähnlich geht es der SZ mit Mithu M. Sanyals raffiniertem Roman "Identitti". Dlf Kultur erfreut sich an der spielerischen Kurzprosa von Denis Osokin. FR und Dlf empfehlen Alaa al-Aswanis bitteren Roman "Die Republik der Träumer".

17.02.2021 Die FAZ amüsiert sich mit Olaf Arndts "Unterdeutschland" im Berliner Agentenmilieu des Jahres 2022. Die FR blickt sinnend auf auf Zaunpfähle, Heuboden und Kühe, während sie einem Jungen beim Aufwachsen im "Big Sky Country" zusieht. Dlf betrachtet die menschliche Mechanik, die Simone Weil vor ihr ausbreitet. Die SZ erkennt mit Cho Nam-Joos Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982", wie schwierig gesellschaftlicher Wandel ist. Ein beglückter Dlf Kultur findet bei Johann Jakob Spreng eine "Unerhörte Auswahl vergessener Wortschönheiten".

16.02.2021 FR, NZZ und DlfKultur feier den neuen Roman von Patrick Modiano, der sie wie immer höchst elegant durch das Labyrinth der Erinnerung führt. FAZ und Dlf blicken mit Ivo Andric in den Abgrund der Schlaflosigkeit. Die FAZ verspricht auch enormen Erkenntnisgewinn mit Edi Zollingers Kunstbetrachtungen "Herkules am Spinnrad". Die SZ genießt das pure Leben in Callan Winks Montana-Roman "Big Sky Country".

15.02.2021 Völlig überwältigt ist die taz von Thomas Kunsts in jeder Hinsricht radikalem Roman "Zandschower Klinken". Als tollen Essay über Pop als Kunst und Ware feiert die SZ Chilly Gonzalez' Buch über "Enya". Erschüttert oder begeistert ist sie auch von Norbert Gstreins Roman "Der zweite Jakob". Die FR bangt mit einem Edinburgher Outcast in Doug Johnsons "Der Bruch". Der DlfKultur liest mit Interesse Per Molanders Schrift "Condorcets Irrtum". Und die FAZ blickt mit dem Ökologen Karsten Reise ganz neu auf die Küstenlandschaft.

13.02.2021 Ganz schwindlig wird dem DlfKultur beim Lesen von Mithu M. Sanyals schrillen Selbstermächtigungsroman "Identitti". Vergnügt lesen FAZ und SZ Bernardine Evaristos "Mädchen, Frau etc.", aber Achtung: Der Roman ist nicht woke. Liebend gern überlässt sich die SZ auch mit Felicitas Hoppes dem "Fieber 17". Die Welt feiert Norbert Gstrein tiefgründigen Roman "Der zweite Jakob". Hengameh Yaghoobifarahs Antira-Roman "Ministerium der Träume" verortete sie dagegen zwischen Ansage und Akademismus.

12.02.2021 Die SZ beschwört mit Marina Zwetajewa den Zauber der Dichtung im "Lichtregen", nimmt mit Hengameh Yaghoobifarah in einem "literarischen Zimmer" Platz, in dem gar nicht so viel gepöbelt wird und empfiehlt neue Kinderbücher. Die FAZ packt das Clavichord auf den Schlitten und sucht mit Sophy Roberts "Sibriens vergessene Klaviere". Die FR lässt mit Simon Urbans Schelmenroman über einen einsamen Rächer die Muskeln spielen. Und Dlf Kultur leiht sich Werkzeuge von Tieren.

11.02.2021 Differenziert und sehr vergnüglich geschrieben findet die Zeit Mithu M. Sanyals Roman "Identitti" über den Skandal, den eine Hochschulprofessorin auslöst, die sich fälschlicherweise als Inderin ausgibt. NZZ und SZ lassen sich von Daniel Kehlmann die Grenzen der KI erklären. Die FR taucht mit Monika Helfer in das Leben von "Vati" ein. Die FAZ empfiehlt die Gedichte der polnischen Lyrikerin Marzanna Kielar.

10.02.2021 Die SZ spürt in Ursula Schulz-Dornburgs Fotografien aus dem "Archivo General de Indias" dem Anfang der Globalisierung nach. Die FR geht mit Ottessa Moshfegh auf Mörderjagd. Der Dlf liest Harald Martensteins Roman "Wut" über einen misshandelten
Jungen autobiografisch. Dlf Kultur begleitet Torsten Schäfer auf seinen
"Wasserpfaden" entlang des Flüsschens Modau im Hessischen. Die FAZ lernt von Anne Waak, welche Alternativen es für die klassische Kernfamilie gibt.

09.02.2021 Die FAZ frohlockt über Ulrike Sterblichs Roman "The German Girl", in dem sich die New Yorker Schickeria der Roaring Sixties mit deutschen Drogen vollpumpte. In der FAZ begrüßt auch Lars Henrik Gass Bert Rebhandls Biografie des Kinorevolutionärs Jean-Luc Godard. Die SZ erkennt mit Thomas Biebricher im Neoliberalismus eine politische Theorie. Und der DlfKultur stößt in Thea Dorns Roman "Trost" vor allem Wut.

08.02.2021 Kein bloßes Traktat gegen Gender-Wahn sieht der DlfKultur in Christoph Türckes Essay "Natur und Gender", sondern eine Geschichte abendländischer Versuche, sich der Natur zu entledigen. Die FAZ lernt von Katrin Unterreiner, wie die Habsburgermonarchie seit Maria Theresia zwischen Staats- und Privatvermögen zu unterscheiden wussten. Die SZ blickt mit Jörg Armbruster und Franz Maget auf den Arabischen Frühling zurück.. Spannend und verstörend findet die taz Darcy van Poelgeests Comic "Little Bird", der die Apokalypse eines Christofaschismus heraufbeschwört.

06.02.2021 Die Welt begibt sich mit Dolly Aldertons Pageturner "Gespenster" in die Welt der Dating Apps. Die FR bewundert wie zart, knapp und unrasant Peter Fabjan über "Ein Leben an der Seite von Thomas Bernhard" schreibt. Dlf Kultur reist mit der Reporterin Barbara Demick zu "Buddhas vergessenen Kindern" in der tibetischen Stadt Ngaba. Die FAZ liest sich ohne eine Spur von Langeweile durch Blake Gopniks gut tausendseitige Warhol-Biografie. Die SZ empfiehlt Alexander Osangs literarisches Sachbuch "Fast hell".

05.02.2021 Die FAZ genießt eine "quellenkritische Delikatesse" mit Volker Reinhardts Geschichte der Pest. Der Dlf Kultur chillt mit chinesischen Matriarchinnen bei der Feldarbeit und hangelt sich gespannt von Punkt zu Pixel mit Tim Ingolds kurzer Geschichte der Linien. Die taz empfiehlt die Gedichte von Semra Ertan, die 1982 aus Protest gegen Rassismus Selbstmord beging. Und der Dlf staunt, wie gut Wittgenstein und Blade Runner bei Raphaela Edelbauer zusammengehen.

04.02.2021 Dlf Kultur liest Ahmad Danny Ramadans Roman "Die Wäscheleinen-Schaukel" über die Verfolgung Homosexueller in Syrien. Die SZ zieht Nutzen aus der Lektüre von Patrick Eiden-Offes Versuch, täglich eine Stunde Hegels "Logik" zu lesen. Die Zeit lässt sich von Samantha Harveys Roman "Westwind" ins Mittelalter beamen. Die FAZ amüsiert sich mit einem Glas Rotwein und Pierre Lemaitres Roman "Spiegel unseres Schmerzes" mit einem bunten Völkchen im Paris des Jahres 1940.

03.02.2021 Dlf Kultur sagt mit einem kleinen Mädchen leise Servus zu einem liebgewonnenen mürrischen Wal im Garten. Die FR geht mit dem klugen Helon Habila auf Reisen und lernt, dass man auch als Afrikaner sehr privilegiert sein kann. Die FAZ lässt sich von Ulrich Pfisterer in die Kunstgeschichte einführen. Die NZZ genießt alle 912 Seiten von Alex Ross' "Die Welt nach Wagner".

02.02.2021 Ganz betört ist die SZ von T.C. Boyles neuem Roman "Sprich mit mir", der von der Liebe zwischen Aimee und dem Schimpansen Sam erzählt. Die FAZ liest spektisch Brigitte Studers Geschichte der Komintern "Reisende der Weltrevolution". Der Dlf weiß zu schätzen, wie unauferegt und feinfühlig Gerd Braune von den "Indigenen Völker in Kanada" erzählt. Von Ludwig Hirschfeld lernt er, wie man sich in "Wien" beim Kaffee von den Deutschen abhebt. Und die NZZ verfolgt bei Jan Assmann, wie Beethoven mit der "Missa solemnis" Kult zur Kultur erhob.

01.02.2021 Die FR erliegt dem Charme von John Boynes literarischem Hochstapler "Maurice Swift". Die taz feiert mit Camila Sosa Villada das Leben als Transfrau "Im Park der prächtigen Schwestern". Der DlfKultur lobt Adam Przeworskis Essays zur "Krisen der Demokratie". Die SZ erhebt Einwände gegen Volker Reinhardts Pest-Geschichte "Die Macht der Seuche". Die FAZ stellt neue Krimis vor, darunter Ted Lewis' bösen London-Noir "Schwere Körperverletzung" und Julia Philips' Roman "Das Verschwinden der Erde" über das Leben in Kamtschatka.