
28.02.2022 Die FR ist ganz euphorisiert von den frischen lyrischen Erbsen, die ihr Simone Lappert serviert. Der Dlf Kultur lernt in Katerina Poladjans „Zukunftsmusik“, dass Regime und Menschen in Russland zwei verschiedene Größen sind. Mit Doron Rabinovici taucht er ab ins Wiener Medienmilieu. Die FAZ empfiehlt heute Kinderbücher und hat besonders viel Spaß mit Dita Zipfels Mistkäfer Jonny und seiner Ameisenfreundin. Und der Dlf lässt sich von Joshua Cohens „Witz“ herausfordern.

26.02.2022 Die FR schwärmt von der Sinnlichkeit, mit der Mario de Sá-Carneiro in seinen Novellen "Himmel in Flammen" die Wirklichkeit erfahrbar machte. Mehr Walter Scott als Quentin Tarantino sieht die FAZ in Szczepan Twardochs Roman "Demut" über einen offizier im Ersten Weltkrieg. Die taz lässt sich freudog von Katharina Hacker aus dem Berlin der Viren, Drohnen und wilden Tiere entrücken. Toll findet sie auch Attica Lockes Krimi "Black Water Rising", der im Texas der achtziger Jahren spielt. Die FAS freut sich mit Wolf Haas' "Müll" über die Rückkehr des Wiener Ermittlers Brenner.

25.02.2022 Die FAZ lernt in Yfaat Weiss' Geschichte der Hebräischen Universität: Geschichte ist und bleibt unparteiisch. In Ronen Steinkes Kritik am Zustand der deutschen Strafrechtspflege erkennt sie auch einen Hinweis auf den Zustand der Gesellschaft. Dlf Kultur bewundert, wie wild und witzig Gulraiz Sharif von einem jungen Pakistani erzählt, der sich als trans outet. Und die SZ liest Susin Nielsens herzerwärmende Geschichte über das Weiterleben eines jungen Mädchens nach dem Tod der kleinen Schwester.

24.02.2022 Der Dlf lauscht gut gelaunt Katerina Poladjans "Zukunftsmusik" in einer russischen Kommunalka im Jahr 1985. Die FAZ folgt Nino Haratischwili indes in eine Jugend in einem von politischen Umbrüchen geschüttelten Georgien in den 1990er Jahren. Die Zeit erfährt von Emily Ratajkowski, was es heißt, in einem schönen Körper gefangen zu sein. Die SZ träumt mit Andreas Bernard vom Fußball in den Siebzigern und Achtzigern. Und Dlf Kultur staunt, wie schön Garth Greenwell Kunst und Porno zusammenbringt.

23.02.2022 Die FAZ liest Orhan Pamuks erstaunlich aktuellen Roman über die Pestpandemie auf einer fiktiven Insel auch als Parabel auf die moderne Türkei. Die SZ taucht mit Gianfranco Calligarich ein in das Leben der römischen Boheme in den Siebzigern. SZ und Dlf Kultur lassen sich außerdem von der Philosophin Amia Srinivasan erläutern, ob es ein "Recht auf Sex" gibt. Die NZZ ahnt, warum der Schriftsteller Fritz Meyer und sein Werk verglühen mussten wie ein Komet. Und die FR denkt mit Robert Schneider und einer Schneeflocke über das Fallen nach.

22.02.2022 Berührt und verstört liest der Dlf Tove Ditlevsens Roman "Gesichter" über eine Frau, die in der ihr zugewiesenen Rolle implodiert. Beeindruckt ist er auch vom Anti-Heimat-Roman "Muttersprache" der Südtirolerin Maddalena Fingerle. Die FR sieht mit Marc Degens Rutschky-Buch "Selfie ohne Selbst" die Frage nach der schriftstellerischen Wahrhaftigkeit aufgeworfen. Einen wahren Schatz sieht die FAZ mit William Melvin Kelleys Roman "Ein Tropfen Geduld" geborgen. Und die taz folgt Hardy Grüne freudig auf Rundreise durch das Albanien des Fußballs.

21.02.2022 Die SZ verfolgt in Büchern von Mark Schieritz und Lars Haider de Aufsteig des unterschätzten Olaf Scholz, empfiehlt aber auch umgekehrt dem neuen Kanzler Michael Mertes' Lehrbuch "Zyklen der Macht". Der DlfKultur wünschte sich eine weniger polemische Attacke auf die Wokeness als von James Lindsay und Helen Pluckrose. Außerdem arbeitet er sich durch einen ganzen Stapel von Neuerscheinungen zu Afghanistan. Die FAZ lauscht hingerissen Katharina Thalbachs knarziger Lesung von Mascha Kalekos Gedichten "Wir haben keine andre Zeit als diese".

19.02.2022 Die FAZ muss trotz der beängstigenden Situation in der Ukraine lachen über Vladimir Vertlibs Persiflage "Zebra im Krieg". Die NZZ durchlebt mit Vita Sackville-West die "Unerwartete Leidenschaft" der 88-jährigen Lady Slane. SZ und taz feiern drei neue Romane, die vom Aufwachsen junger Männer in Ostdeutschland kurz nach der Wende erzählen: Hendrik Bolz' "Nullerjahre", Daniel Schulz' "Wir waren wie Brüder" und Domenico Müllensiefens "Aus unseren Feuern". Großes Lob in der taz auch für die universalistischen Gedichte von Ronya Othmann in "die verbrechen". Der Dlf schaut mit Hansjörg Schertenleibs "Grüner Fee" dem Tod ins Angesicht.

18.02.2022 Die SZ lernt die ganz besondere Aura des Fragments kennen in Thomas von Steinaeckers Buch der gescheiterten Kunstwerke. Die NZZ entdeckt dank Florian Vetsch ein unbekanntes Theaterstück von Paul Bowles über islamischen Extremismus. Die FAZ sieht den Architekten Erich Mendelsohn dank Carsten Krohn und Michele Stavagna endgültig in eine Liga mit Gropius oder Mies van der Rohe aufsteigen. Mit dem Althistoriker Michael Sommer blickt sie in das geheime Leben der Römer.

17.02.2022 Die Zeit geht auf die Knie vor Szczepan Twardoch, der in seinem neuen Roman „Demut“ laut Florian Illies Zeitgeschichte authentischer erzählt als jeder Zeitzeuge. Die FAZ lässt sich in einem von Werner Jung herausgegebenen Lesebuch den Kosmos Dieter Wellershoff eröffnen. Die SZ bespricht Bücher über Pandemien und empfiehlt besonders Bernd Ingmar Gutberlets „Heimsuchung“. Die NZZ liest John McWhorters Pamphlet gegen einen aus dem Ruder gelaufenen Antirassismus. Und Dlf Kultur lernt von Ann Petry, wie Harriet Tubman 300 Menschen als Fluchthelferin der Underground Railroad das Leben rettete.

16.02.2022 FR und SZ sind ganz aus dem Häuschen, wenn Fatma Aydemir in ihrem zweiten Roman mit soziologischer Genauigkeit vom "Migrationsspagat" einer deutsch-türkischen Familie erzählt. NZZ und Dlf Kultur lesen bewegt Aharon Appelfelds späten Roman "Sommernächte" über die Flucht eines Jungen durch die Ukraine. Die FAZ lässt sich vom Briefwechsel zwischen Louis de Bonald und Joseph de Maistre zurück zum Beginn der Restauration unter Ludwig XVIII. katapultieren. Und Dlf lauscht mit Hendrik Bolz dem Beat der Nullerjahre.

15.02.2022 Als furioses, brüllend komisches und todernstes Sprachkunstwerk feiert die FAZ Joshua Cohens Monumentalroman "Witz" in der bewundernswerten Übersetzung von Ulrich Blumenbach. Mit Freude folgt sie auch dem Ex-Marine Phil Klay in den kolumbianischen Dschungel. Die NZZ arbeitet sich durch die Emmanuel Levinas' Schrift "Ethik als Erste Philosophie". Die SZ liest begeistert Natasha Browns Roman "Zusammenkunft" über den Aufstieg einer schwarzen Frau in die Londoner Hochfinanz.

14.02.2022 Nicht unbedingt raffiniert, dafür aber bewegend findet der Dlf, wie Fatma Aydemir in "Dschinns" die Geschichte einer türkischen Familie in Deutschland erzählt. NZZ und SZ gehen mit Alexander Kluge in den Zirkus und lernen dort, auf dem Hochseil des Lebens zu balancieren. Die FR stapft freudig mit Mathjis Deen durchs Wattenmeer.

12.02.2022 Die taz staunt, wie gnadenlos Vladimir Sorokin in seinen Erzählungen die nationalistische Idylle in Russland zerstört. Die SZ ist fasziniert von Thomas Huetlins Studie über den Menschen Walther Rathenau. Die FAZ taucht mit Ron Winkler und Birgit Kreipe ab in märchenhafte Lyrik. Die FR erliegt der stillen Wucht von Monika Helfers neuem Roman über ihren Bruder Richard. Und Dlf Kultur eröffnet sich der Zusammenhang zwischen Paradies und Katastrophe beim Lesen von Esther Kinskys „Rombo“.

11.02.2022 Die FAZ findet Goyas Abgründe in dessen Briefen. Von der Philosophin Sally Haslanger lässt sie sich zum Nachdenken über Gendern, Rassismus und bauchfreie Tops anregen. Die SZ fühlt dank Britta Teckentrup die ganze Kraft der Wut. Der Dlf entdeckt in Henri Thomas' "Kohlenkübel" den französischen Törleß. Und Dlf Kultur lernt in Ulrike Sterblichs und Heiko Wernigs prekärem Bestiarium die Scharnierschildkröte kennen, die beide Körperhälften zusammenklappen kann.

10.02.2022 Dlf Kultur findet sich mit Hendrik Bolz in den "Nullerjahren" in Stralsund wieder. Die SZ bewundert Bettina Flittner, die in ihrem Erinnerungsbuch an ihre Schwester die Abgründe und die Qual hinter dem Familienglück transparent macht. In der FAZ empfiehlt Wolfgang Kubin A Lais Dokumentarroman über Tibet, "Zhan Dui". Die taz freut sich über eine Neuübersetzung von Alice Walkers Roman "Die Farbe Lila".

09.02.2022 Die SZ ist erstaunt über die Aktualität von Orhan Pamuks Roman über Leugnen, Freiheitsringen und Verschwörungsdenken während der Pest. Die NZZ spürt die Erde beben beim Lesen von Esther Kinskys Roman "Rombo", der für sie auch Dokumentation der Flora und Fauna um den Monte San Simeone ist. Die FAZ lernt in einem von Wolfgang Günter Lerch herausgegebenen Band unbekannte moderne türkische Dichter wie Asik Veysel und Cemal Süreya kennen. Und die FR findet es erfrischend, wie ihr Kim Hye-Jin die Zwänge der Tradition in Südkorea schildert.

08.02.2022 Die FAZ lernt in Mikola Dziadoks Aufzeichnungen aus der belarussischen Lagerhaft die ganze Willkür des Systems Lukaschenko kennen. Außerdem bestaunt sie Bilder von heroischen Kosmonauten in ehemaligen sowjetischen Militärbasen. Die FR empfiehlt den von Jürgen Habermas, Dan Diner und anderen herausgegebenen Band zum Historikerstreit 2.0. Die SZ blättert im Adressbuch der Dora Maar. Der Dlf lauscht angetan Navid Kermanis Vater-Tochter-Dialog über den Islam.

07.02.2022 Der DlfKultur macht uns mit der englischen Autorin Aphra Behn bekannt,
die bereits 1688 mit ihrem Roman "Oronooko" gegen Sklaverei und
Kolonialismus anschrieb. Der Dlf preist die dänische
Dichterin Inger Christensen, die Fiobonacci-Reihen zum Klingen bringen
konnte. Die taz übt mit Robin Wall Kimmerers „Geflochtenes Süßgras“
indigene Ökologie. Die FR wappnet sich mit Natan Sznaiders "Fluchtpunkte der Erinnerung" für kommende Diskussionen. Elizabeth Wetmore lehrt die FAZ, einen
großen Bogen um die texanische Ölstadt Odessa zu machen.

05.02.2022 In der taz empfiehlt Jochen Becker Ulrich Wüsts Fotobuch "Stadtbilder" mit präzisen Erkundungen der zerfallenden DDR-Städte. Außerdem liest Katharina Granzin Roy Jacobsons "Die Kinder von Barrøy", den vierten Teil einer norwegischen Familiensaga.
Katharina Teutsch lässt sich in der FAZ von Angelika Meiers "Auflösung des Hauses Decker" faszinieren. In der SZ tröstet sich Jörg Magenau mit den Tagebüchern Manfred Krugs.

04.02.2022 Die FAZ lernt im letzten Band der Vorlesungen einen so extemporierten wie volkstümlichen Adorno kennen. Von Karel Čapek lernt sie, was der Gärtner im Winter so treibt. Dlf-Kultur begibt sich so erschüttert wie berührt mit Percival Everett auf die Spuren entführter mexikanischer Frauen. Außerdem staunt er über die Sinnlichkeit und Präzision, mit der Gert Loschütz in seinem dreißig Jahre alten Roman von Flucht, Verlust und Erinnerung erzählt.

03.02.2022 Einzigartig findet die SZ Jon Fosses Roman "Ich ist ein anderer" und sprachmächtig wie Beckett. Die Zeit liest interessiert das brutal ehrliche Manifesto Bernadine Evaristos "Warum ich niemals aufgebe". Die FAZ schwärmt von den "One Hundred Poets", die Jürgen Partenheimer sich malerisch anverwandelt hat. Der dlf staunt über schonungslose Offenheit in Daniel Schulz' Debütroman "Wir waren wie Brüder" über eine Jugend in der Wendezeit. FAZ und Zeit empfehlen außerdem Manfred Krugs Tagebucheinträge in "Ich sammle mein Leben zusammen".

02.02.2022 Die FAZ vertieft sich in eine fiktive Autobiografie des genialen estländischen Linsenschleifers Bernhard Schmidt. Die SZ lernt aus Alba de Cespedes' Roman "Das verbotene Notizbuch", wie Mutterliebe in Hass umschlagen kann. Dlf Kultur ist hin und weg von "Brummps", einem Mistkäfer mit Identitätsproblemen, weil er unter Ameisen aufwächst. Dlf empfiehlt Sara Pines Erzählband "Damenbart".

01.02.2022 Die FAZ versinkt mit Jonas Mekas' Tagebüchern im New York der siebziger Jahre. Den Ruf der Vernunft vernimmt der Dlf in John McWhorters Streitschrift "Die Erwählten" gegen den neuen Antirassismus. Nicht zu verwechseln mit Thomas Manns fast vergessenem Roman "Der Erwählte", den der DlfKultur zu einem seiner schönsten kürt. Die NZZ lässt sich mit dem neuen Naturkunden-Band "Faultiere" gut gehen. Die SZ gönnt sich einen Abend mit Michel Würthle. Und die taz liest famose Comic-Thriller mit Witz und Karacho-Action.