Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Juli 2008

Zweideutigkeit ist hier nicht

29.07.2008. Zumindest in einer Sache ist sich die London Review of Books einig mit General Franco. Tygodnik Powszechny sucht ein Museum für den Sozialismus. Rue89 fragt, wie antisemitisch ist der Karikaturist Sine. Das Wall Street Journal berichtet über einen niederländischen Karikaturisten, der wegen antimuslimischer Witze im Knast landete. Keine Hilfe auf der Welt für Simbabwe sieht die New York Review of Books. Im Espresso macht Umberto Eco die Pariser Taxifahrer für globale Überwachungsmaßnahmen verantwortlich. In ResetDoc erklärt Seyla Benhabib, wozu Blogs gut sind.

Daten des Bösen

22.07.2008. In Hungarian Quarterly erinnert sich Magda Szabo an den ersten deutschen Lektor ihrer Bücher, Hermann Hesse. Die New York Times porträtiert den Medienmogul S.I. Newhouse. Portfolio porträtiert die neue Chefin der Washington Post, Katharine Weymouth. Die Financial Times porträtiert den Chefredakteur des New Yorker, David Remnick. Im Espresso erzählt Roberto Saviano, warum Schauspieler nicht zur Mafia wollen. Der Economist bestaunt Anzeichen von Lernfähigkeit bei der Musikindustrie. Im New Yorker fragen chinesische Studenten, wozu sie eigentlich Demokratie brauchen.

Ein Essay über die Unendlichkeit

15.07.2008. Der Observator Cultural stellt in einem ambitionierten und hochwillkommenen Übersetzungsprojekt wichtige Autoren in Rumänien vor: Zuerst Stefan Banulescu. Vanity Fair untersucht den mutmaßlichen Mord an Bear Sterns. Die ungarischen Magazine setzen sich intensiv mit der Gewalt gegen ungarische Homosexuelle auseinander. Im New Statesman erklärt die muslimische Rapperin Deeyah, warum Bescheidenheit nichts nützt. David Remnick verteidigt in der Huffington Post sein umstrittenes New-Yorker-Cover mit den Obamas als Terroristen. In der fiktiven Welt gibt es keinen Relativismus, ruft Umberto Eco im Espresso.

Speziell unheimlich und lo-fi

08.07.2008. In der Gazeta Wyborcza fordert Adam Michnik: Finger weg von Lech Walesa! Auch Polityka verteidigt ihn gegen den Hass der Kaczynskis. In Vanity Fair liefert Christopher Hitchens ein Highlight des investigativen Journalismus und lässt sich foltern. Fahren Sie nach Indien, besuchen Sie einen Slum, ermuntert Suketu Mehta im Espresso. Elet es Irodalom staunt über die Holländer in Ungarn. Der Diskurs der Vielfalt, meint Kenan Malick im New Humanist, ende leider oft im Rassismus.

Herr Kafka war nie zu spät

01.07.2008. Im American Scholar erkennt Yaleprofessor William Deresiewicz die Nachteile einer Elite-Erziehung, als er seinem Klempner gegenübersteht. Al Ahram beschreibt die Scharlatanerie postmoderner Literaturkritik. Tygodnik Powszechny besucht die "Sacroexpo". In der New York Review of Books analysiert Zadie Smith den Supra-Kafka. Im Espresso erklärt Umberto Eco italienischen Ministerialbeamten den Vokativ. Im Merkur empfiehlt Heinz Schlaffer Kunstkritikern die Lektüre von Theokrits Idyllen. Die New York Times sucht Kinder in Europa.