Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

April 2010

Die sieben Vorhöfe der Produktionshölle

27.04.2010. In Eurozine fragt Kenan Malik, was eigentlich ein richtiger Muslim ist. Für Osteuropa fährt Serhij Zadan durch das Totrevier der Ukraine. Wired besucht alte Hacker. Der sturste von ihnen, Richard Stallmann, erklärt in der Boston Review, was cloud computing heißt: Sei ein Trottel. Frontline erklärt am Beispiel einer kleinen Schule im ländlichen Westbengalen, was freie Software leisten kann. In Indien wurde die Handygespräche mehrer Oppositionspolitiker abgehört, berichtet Outlook India. Was macht Äthiopien mit der Entwicklungshilfe, fragt die NYRB angesichts der hungernden Zivilbevölkerung. Im Magazin warnt der Psychoanalytiker Jürg Acklin vor einem Säuberungsenthusiasmus nach den Missbrauchsskandalen. Magyar Naranc beobachtet in Polen eine Sakralisierung des Staates.

Die Kunst des guten Kopierens

20.04.2010. In Salon erklärt Viktor Jerofejew, was Katyn für die Russen bedeutet. In n+1 bewundert Brian Ferneyhoughs Willen zur Avantgarde. Open democracy prophezeit Europa eine stürmische Zeit mit Viktor Orban. In Elet es Irodalom bewundert Laszlo Krasznahorkai die Weisheit Peter Eötvös'. The Nation feiert die badenden Schönheiten des tschechischen Fotografen Miroslav Tichy. "Pissoirliteratur" ruft in Le Monde Michel Onfray all denen zu, die im Internet ein Buch verrissen haben, das ihm gefällt. In der London Review würdigt Benjamin Kunkel den majestätischen Stil des marxistischen Denkers Fredric Jameson. Der Boston Globe singt ein Loblied auf die Copycats.

Zwei oder drei Verweise auf Mohammed

13.04.2010. Das Bestürzendste an der rechtsextremen Partei Jobbik ist, dass sich ihr viele junge Intellektuelle anschließen, schreibt Elet es Irodalom. Bernard-Henri Levy fragt in Le point: Godard ein Antisemit? In der Gazeta Wyborcza nimmt Adam Michnik Abschied. Prospect schildert Fälle von Sebstzensur im britischen Theater mit Rücksicht auf die religiösen Gefühle von Muslimen. In Le Monde malt Tahar Ben Jelloun ein düsteres Bild von der Stimmung in der Banlieue. Im New York Times Magazine erklärt Paul Krugman die Katastrophe zur Leitschnur seines Denkens.

Wir alle haben bei ihnen studiert

06.04.2010. Die Weltwoche schildert den Nervenkrieg zwischen  Adolf Muschg und Peter von Matt um Max Frisch. The Nation erklärt, warum Raul Hilberg so verbittert über Hannah Arendt war. In Nepszabadsag erklärt Agnes Heller den Ungarn, die diese Woche wählen werden: Wir dürfen uns nicht vor den Rechten ducken. In der LRB betrachtet Colm Toibin eine Fliege auf dem Halstuch des Giovanni Agostino della Torre. In Telerama singt Claire Denis ein kleines Liebeslied auf die Fremdenlegionäre. Tygodnik meint: Die Mexikaner verstehen Kapuscinski viel besser als die Polen. Die New York Times fragt: Kann man Tiere schwul oder lesbisch nennen?