Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

August 2006

Die Magazinrundschau

29.08.2006. Vanity Fair sieht die New York Times am Internet und Arthur Sulzberger jr. untergehen. In Elet es Irodalom fragt Rudolf Ungvary, warum Günter Grass nach seinen Erfahrungen im Dritten Reich schweigt, wenn der Iran Israel bedroht. Im Express sprechen Ornette Coleman und Bob Dylan über ihre Musik. Im Spiegel beschreibt Salman Rusdie die islamischen Terroristen als bourgeoise Abenteurer. Il Foglio empfielt UN-Soldaten im Libanon Rossinis "Die Italienerin in Algier" als Handbuch für Benehmen im Feindesland. Die Gazeta Wyborcza beobachtet den Aufbau einer nationalen ukrainischen Geschichtsversion. Prospect feiert den sowjetischen Schriftsteller Wassilij Grossman. In den Blättern für deutsche und internationale Politik erklärt der inhaftierte iranische Philosoph Ramin Jahanbegloo seinen Begriff des "weichen Universalismus". In Babelia wettert der holländische Architekt Felix Claus wider den Geniekult seiner Zunft. Wired erklärt den Erfolg des Internetmagazins Pitchfork.

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22.08.2006. Die Wochenzeitung Wprost enthüllte jetzt, dass Zbigniew Herbert für den polnischen Geheimdienst gearbeitet hat: Die Gazeta Wyborcza amüsiert das nicht. Der New Yorker betrachtet Daniel Libeskinds Denver Art Museum. In Outlook India ruft Taslima Nasrin ein dreifaches Hurra auf Ayaan Hirsi Ali. Heti Vilaggazdasag will sich weder von Günter Grass noch von Istvan Szabo mehr belehren lassen. De Groene Amsterdammer erklärt, warum die Website der University of Virginia im Iran nicht gefunden werden kann.

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15.08.2006. Die Gazeta Wyborcza sieht die EU in Nationalismen versinken. Im Spiegel ruft Irene Dische dem norwegischen Schriftsteller Jostein Gaarder zu: Suchen Sie sich andere Objekte für Ihren Hass! Im New Yorker forscht Seymour Hersh nach den wahren Interessen Amerikas an Israels Militärschlag im Libanon. In Al Ahram warnt Haim Bresheeth vor der "jüdischen Lobby". In der London Review kritisiert Yitzhak Laor vor dem "jüdischen Goliath". In Heti Valasz fragt sich der Historiker Andreas Oplatka, ob Imre Nagy wirklich als Kommunist durchgehen kann. Il Foglio erzählt chinesisch-taiwanesische Spionagegeschichten. Im Spectator besteht Boris Johnson darauf, dass er ein britischer Fisch ist. Folio verbreitet ausschließlich Lügen. Und der Guardian porträtiert den großartigen australischen Künstler Ron Mueck.

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08.08.2006. Für Walrus reist Lisa Moore von Neufundland nach Tasmanien. In Outlook India skizziert Asiya Andrabi mit Wonne die kommende islamische Weltherrschaft. Der Spectator gibt Russland die Schuld an der Existenz Israels. Die Gazeta Wyborcza stellt den neuesten polnischen Exportschlager vor: Priester. Die Weltwoche experimentiert mit Meerschweinchenhoden. In Prospect seziert Jorge Castaneda die lateinamerikanische Linke. In Le Point fragt Bernard-Henri Levy, warum sich kein Demonstrant für ermordete Muslime interessiert, die nicht von Israelis getötet wurden. Im Believer denkt Steven Soderbergh über die Wechselwirkung von Porno und Politik nach. In Elet es Irodalom erklärt Laszlo Vegel die Missverständnisse zwischen Ost- und Westintellektuellen in der Handke-Debatte.

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01.08.2006. In Elet es Irodalom erklärt Imre Kertesz, warum Kritik an Israel oft nur ein Vorwand für den neuen Euro-Antisemitismus ist. Der New Yorker spricht mit der Hisbollah. In der London Review of Books glaubt Elias Khoury, die Israelis wollten den Libanon aus Rache zerstören. Die New York Review of Books staunt über die neue, Koka kauende Graswurzelregierung Boliviens. Der Spectator erinnert daran, wie die britische Regierung dem General Franco in den Sattel half. Der Merkur würdigt die zwei Dissidenten der deutschen Geschichtsschreibung: Götz Aly und Gerd Koenen. Outlook India beklagt die Unwissenheit der neuen Journalistengeneration. In der Weltwoche erinnert sich Jürg Ramspeck an Zeiten, als Journalisten noch keine Edelfedern, sondern Persönlichkeiten waren. In Al Ahram ärgert sich der Chef des Washingtoner Al-Dschasira-Büros über westliche "Nahostexperten". Esprit trauert um die "totale Zeitung" des Serge July.