Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Juli 2007

Dubravka Ugresic: Denkmal für den polnischen Klempner

31.07.2007. Die New York Times trifft Mertz, den ersten auf soziales Verhalten programmierten Humanoiden. Das Tygodnik Powszechny trauert um Warschaus internationalsten Ort, den Jarmark Europa, der einem neuen Fußballstadion weichen soll. Die Gazeta Wyborcza begrüßt die unvollkommenen Retter Europas. In Nepszabadsag besichtigt Gaspar M. Tamas das ausgeweidete Osteuropa. In Elet es Irodalom betrachtet Gabor Schein das postkoloniale Osteuropa. The New Republic schildert, wie sich Washingtoner Politzirkel von der türkischen Regierung bezahlen lassen. Im Nouvel Obs hält Marshall Sahlins den Irakkrieg für die irrationalste Dummheit seit dem Einmarsch der Athener in Sizilien. Im Espresso findet Jeremy Rifkin Spuren seiner ältesten Vorfahren im Rift Valley im Nordosten Afrikas. Die Weltwoche bringt ein großes Interview mit dem Menschensammler Walter Kempowski. Und im Magazin lernt Ian McEwan die Fesseln Burka-verhüllter Frauen zu lieben.

Timothy Garton Ash: Die Zeit wird Günter Grass verzeihen

24.07.2007. Im Spiegel verteidigt Alexander Solschenizyn den KGB-Mann Wladimir Putin. In der New York Times porträtiert Bernhard-Henri Levy Nicolas Sarkozy als Freibeuter nationaler Identitäten. Magyar Hirlap versteht die Wut der Kaczynskis auf Europa. Nepszabadsag spürt es in Ungarns Tiefe gären. In Edge bereitet uns Kevin Kelly darauf vor, ein halberwachsenes Technium gehen zu lassen. Der New Yorker porträtiert Abraham Burg, den Herold des Zionismus und seines Endes. Der Spectator feuert Boris Johnson an, der jetzt Bürgermeister von London werden will. Für die New York Review of Books gibt Timothy Garton Ash Günter Grass einen halben Punkt. Und der Economist vermisst Reiche in Berlin.

Seyla Benhabib: Anatolien hat gesprochen

17.07.2007. Die ungarische Demokratie ist in Gefahr, warnt Peter Nadas in Elet es Irodalom. In Nepszabadsag betrachtet Eszter Babarczy verwirrt die Symbolpolitik des Westens. Im New Yorker beschreibt William Dalrymple das Dilemma der bürgerlichen Opposition in Pakistan. In Reset.doc erklärt Seyla Benhabib den Kampf zwischen alten und neuen Eliten in der Türkei. Der Nouvel Obs staunt über die neue französische Justizministerin Rachida Dati. Der Economist beschreibt die Wende zur digitalen Projektion im Kino.

Michail Ryklin: Russland und die Berufsverbrecher

10.07.2007. Osteuropa hat sein ganzes neues Heft Warlam Schalamow und seinen Erzählungen aus dem Gulag gewidmet. Michail Ryklin beschreibt aus diesem Anlass die traditionsreiche Verbindung zwischen russischer Politik und dem Berufsverbrechertum. Outlook India beobachtet einen Imagewandel der Südinder. Einfach toll findet Nepszabadsag die Sexszenen, mit denen die EU für Europa wirbt. In der Revista de Libros stellt sich Alberto Fuguet den idealen Kritiker vor. In al-Sharq al-Awsat erinnert sich der israelische Schriftsteller Sami Michael an den Irak, die Heimat, in der er geboren wurde. Polen lacht über Stasi-Akten im Teatr Osmego Dnia, erzählt die Gazeta Wyborcza. In der New York Times schickt John Irving eine Liebeserklärung an Günter Grass.

Benny Lai: Der Geruch der Priester ist unergründlich

03.07.2007. Foglio erschnuppert den Geruch der Priester. Der Merkur analysiert den Opfernationalismus in China. Die London Review erinnert an das Ereignis in China, dessen Name nicht genannt werden darf. Der New Yorker schreibt über die Frage, die sich Jean Sibelius einmal zu oft gestellt hat. Outlook India wirft Salman Rushdie ein übersteigertes Interesse am Küssen vor. Die Gazeta Wyborcza versucht, die Grenzen der antideutschen Phobie auszuloten. Die New York Review of Books beschreibt Putins Waffen der Wahl für die Presse. Nepszabadsag sorgt sich um die Überalterung Osteuropas. Al Ahram verzweifelt an der arabischen Welt. Die Weltwoche bescheinigt Hillary Clinton die Emotionalität einer Parkuhr.