Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

November 2008

Abhängige brauchen Frustration

25.11.2008. Die amerikanischen Magazine - Nation, NYT, New Yorker - widmen sich diese Woche ausgiebig V.S. Naipaul. The Nation bespricht außerdem Roberto Bolanos nachgelassenen Roman "2666", der laut Economist geradezu ein Publikumserfolg ist. Die ungarischen Magazine fühlen den Puls des Kalten Krieges zwischen Ungarn und der Slowakei. Prospect sieht die Blase aller Blasen platzen. Jose Saramago outet sich in El Pais Semanal als begeisterter Blogger. Der Espresso staunt über einen total aufmüpfigen L'Osservatore Romano. In der Gazeta Wyborcza erklärt Dubravka Ugresic: Serbokroatisch - das ist modern. In der New York Times ruft Kevin Kelly das Zeitalter der Bildschirme aus.

15 Minuten Straflosigkeit für alle

18.11.2008. Portfolio porträtiert den dunklen Prinzen der Wall Street, der die Dämmerung schon sah, als die Sonne noch schien. Im Guardian erklärt Jeanette Winterson, warum gerade ein hartes Leben Poesie braucht. Polityka kritisiert die katholischen Ideologie-Offiziere an polnischen Schulen. The New Republic staunt über die eigenwillige Obama-Truppe. Der öffentliche Intellektuelle lebt, auch wenn er heute oft aus den Sozialwissenschaften kommt, ruft der Chronicle. In Le Monde Diplomatique beschreibt Juan Villoro die Unterminierung Mexikos durch die Drogenmafia. Im Espresso windet sich Umberto Eco vor Scham über Berlusconi.

Zufällig schwarz

11.11.2008. Wer wird Indiens Obama sein, fragt Outlook. Der New Yorker beschreibt das komplizierte Verhältnis der schwarzen Bürgerrechtler zu Obama. Der Guardian staunt über das explosive Gemisch von Neurosen in der Familie Wittgenstein. Tygodnik Powszechny blickt den polnischen Juden der Zwischenkriegszeit in die Augen. Al Ahram stellt ein Onlineprojekt der Bibliotheca Alexandrina zur Geschichte Ägyptens vor. In Radar setzt Rodrigo Fresan die Besteller auf die Anklagebank. Vanity Fair blickt ins Innere des derzeit vielleicht erfolgreichsten Nachrichtenunternehmens der Welt: Bloomberg.

Mein Blick in das Nichts

04.11.2008. Umberto Eco kann sich im Espresso sehr gut italienische Selbstmordattentäter vorstellen. In der Huffington Post fordert Studs Terkel kurz vor seinem Tod: mehr Re-gu-lie-rung! Der Spectator stellt die Poly Gruppe vor, ein Unternehmen der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Der Observator Cultural bringt ein Dossier zu dem Schriftsteller Mircea Nedelciu. Die New York Times proträtiert Lauren Zalaznick, die Fernsehen für Bescheidwisser macht. In der New York Review of Books erklärt Zadie Smith das Ende des lyrischen Realismus.