Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

November 2015

In repressive Regeln verliebt

24.11.2015. In Open Democracy erklären William Binney und Kirk Wiebe, warum die Geheimdienste so oft bei Attentaten versagen: Schuld ist die Massenüberwachung. In Telerama erklärt der Soziologe Farhad Khosrokhavar die Anziehungskraft von Daesh: So schön viele Verbote. In Political Critique gibt der Soziologe Jan Kubik der Katholischen Kirche eine Mitschuld an der Fremdenfeindlichkeit vieler Osteuropäer. In The Nation erinnert sich Liao Yiwu an Tiananmen. Filmcomment diagnostiziert eine Krise des asiatischen Kinos. Wespennest porträtiert den Menschen als Mängelwesen.

Finster, aber interessant

17.11.2015. Dem New Yorker graut vor Nick Bostroms Vision einer künstlichen Superintelligenz, die die Menschheit auslöscht. Im NY Times Magazine graut George Saunders vor der menschlichen Superintelligenz, die das Geheimnisvolle auslöscht. In Nepszabadsag erzählt László Garaczi von seinem Jahr als Stadtschreiber von Graz. Der Guardian beugt sich über die Akte des britischen Geheimdiensts MI5 zu Doris Lessing. Die London Review of Books feiert die Unwirklichkeit in den Portäts von Francisco de Goya als ästhetischen Triumph.

Der elementare Code des Lebens

10.11.2015. Die NYRB erzählt, wie sehr die Debatte über das Massaker von Jedwabne Polen geprägt hat. Im Guardian erklärt Elif Shafak, warum sie von Länderboykotten nichts hält. Respekt analysiert die demokratische Gegenrevolutionen in Mitteleuropa. MicroMega wirft einen Blick auf den atemberaubenden Reichtum des Vatikans. New York Times, New Yorker und Boston Review stellen Crispr vor, einen molekularen Werkzeugkasten, mit dem man Gene verändern kann, und der die Universität, die das Patent daran erlangt, sehr reich machen wird.

Der Mörder kennt die andere Seite

03.11.2015. Der Guardian lernt im Britischen Museum, wie die Religionen sich gegenseitig kopierten. Das Universum ist mindestens so digital wie analog, erklärt der Merkur. In HVG warnt György Dalos davor, die Errungenschaften der ungarischen Revolution zu verwerfen. Himal macht die Blasphemiegesetze in Bangladesch mitverantwortlich für die Morde an säkularen Bloggern. Novinky berichtet vom tschechischen Dokumentarfilm-Festival. Die Public Domain Review erklärt, wie langweiliges Moos im 19. Jahrhundert zur Metapher für verbotenen Sex wurde.