Medienticker

Tödliche Fake-News

Medien-News + Links + Audios + Videos + Radio + Podcast. Die tägliche Newsletter-Auslese. Von Rüdiger Dingemann
22.02.2018. Aktualisiert: Copyright Update #2: Upload-Filter für alle außer Google, Facebook & Co? - Medien- Dauerreizklima: "Wer sich offenbart, verliert!" - Rundfunkgebühren: KEF erwartet ARD/ZDF-Überschuss von 544,5 Millionen Euro - Bestserller: Jörg Magenau weiß, was Bücher erfolgreich macht - Morgen der Welt: Über die "Geschichte der Renaissance" von Bernd Roeck + Schulmassaker: Trump will Lehrer bewaffnen.

Heute u. a.

Zitat des Tages
"Genießen Sie Ihre Niederlagen und lernen Sie daraus. Aus Erfolgen kann man nichts lernen." (James Dyson)

Heute u. a.
Copyright Update #2

Upload-Filter für alle außer Google, Facebook & Co?
(np) - Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD spricht sich gegen die Einführung von Upload-Filtern zur Urheberrechtsdurchsetzung aus. Auf EU-Ebene legt der deutsche CDU-Abgeordnete Axel Voss jedoch nun einen Vorschlag vor, der weiterhin Upload-Filter vorsieht und die Dominanz von großen Internetunternehmen sogar noch verschärfen könnte.

Zentralafrika
Tödliche Fake-News
(nzz) - In dem Krisenland können Falschmeldungen zu Panik und Gewaltausbrüchen führen. Umso wichtiger sind seriöse Medien wie Radio Ndeke Luka.

Titanic vs. Bild
Man hätte sehen können, dass es ein Fake sein kann
(faz) - Die "Bild"-Zeitung berichtete über einen angeblichen russischen Troll, der Juso-Chef Kühnert Hilfe gegen die Groko angeboten haben soll. Jetzt behauptet das Satiremagazin "Titanic": Es war eine Satire. Im FAZ.NET-Interview sagt ein Redakteur: "Wir können es beweisen." Von Oliver Georgi

Medien

"Wer sich offenbart, verliert!"
(dlfn) - Impulskontrolle ist für viele von uns ein Fremdwort. Wir posten, kommentieren, teilen - leider häufig, bevor wir nachdenken. Das führt zu einem Dauerreizklima. Vor allem online. Doch es gibt Wege daraus.

Rundfunkgebühren
KEF erwartet ARD/ZDF-Überschuss von 544,5 Millionen Euro
(mee) - ARD, ZDF und Deutschlandradio haben nach Berechnungen der zuständigen Experten-Kommission keine akuten Finanzsorgen. Für die laufende, 2020 endende Beitragsperiode erwartet die KEF einen Überschuss von 544,5 Millionen Euro, wie der Kommissionsvorsitzende Heinz Fischer-Heidelberger am Montag in Berlin mitteilte.

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Der tägliche Medien-Donald
Schulmassaker
Trump will Lehrer bewaffnen
(dlf) - Nach dem Schulmassaker in Florida hat US-Präsident Trump die Bewaffnung von Lehrern vorgeschlagen. Er sagte bei einem Treffen mit Überlebenden im Weißen Haus in Washington, einzelne bewaffnete Lehrer könnten Angriffe schnell beenden. + zeit-video


Und die offiziellen White-House-Verlautbarungen


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Jörg Magenau weiß,
was Bücher erfolgreich macht
(dlfk-audio) - ein Gespräch mit dem Autor (05.41 Min) - "Bücher, die wir liebten - und was sie über uns verraten - Bestseller sind mehr als erfolgreiche Bücher. Sie sind Spiegel ihrer Zeit. Jörg Magenau fahndet in den Bestsellerregalen von 1945 bis heute danach, was die Bücher über uns als Gesellschaft und unsere Stimmungen erzählen. Jeder Leser weiß es: Ein Platz auf der Bestsellerliste ist kein Qualitätsmerkmal. Und doch gibt es Gründe und Bedingungen dafür, dass Tausende Leser zur selben Lektüre greifen. Warum traten bestimmte Bücher zu ihrer Zeit eine Debatte los oder lösten einen Hype aus? Warum wurden bestimmte Themen so mächtig? Eine Geschichte des Lesens - eine Geschichte unseres Landes." (Klappentext


Archiv: Heute u. a.

Hör- und TV-Tipps

Hör-Tipps für den Donnerstag, den 22.2.2018
ausgewählt von radio.friendsofalan.de

Musiktipp I
20.04 Uhr - HR2 - CRES
Biennale für Moderne Musik Frankfurt Rhein Main 2017 - "Und links das Meer (Teil 1)" - Ensemble Modern, Norbert Ommer, Klangregie, Leitung: Enno Poppe - Werke von Matej Bonin und Malte Giesen alles UA (Aufnahme vom 26. November 2017 aus dem hr-Sendesaal, Frankfurt)
 

Trailer ''PARADISE ON STAGE'' from SensoReye Production on Vimeo.



Musiktipp II
21.05 Uhr - Deutschlandfunk - JazzFacts
"Of Cabbages & Kings"  - Das Vokalquartett der Individualistinnen" Von Anja Buchmann


Musiktipp III
22.05 Uhr - Deutschlandfunk - Historische Aufnahmen
"Ein Vorbild für alle" Der Gitarrist Andrés Segovia (1893 - 1987)


Musiktipp IV
23.03 Uhr - SWR2 - NOWJazz
"Morgen in Übersee" - Ein Porträt des norwegischen Kontrabassisten Eivind Opsvik" Von Harry Lachner


Hörtipp I
20.04 Uhr - SR 2 - Mouvement
"Musica notturna" - Werke von Stanislaw Skrowaczewski, Luigi Dallapiccola, Fernando Mencherini, Salvatore Sciarrino,
Klaus Huber, Alexander Müllenbach und Wolfgang Rihm


Hörtipp II
21.30 Uhr - HR2 - Neue Musik
selbstLAUT: Hannes Seidl | von, mit und über Hannes Seidl

Hörtipp III
22.03 Uhr SWR2 - Hörspiel-Studio
"Klangspuren" -Twittering Machine" Hörspiel von Klaus Buhlert - Musik: Another Plus Regie: Klaus Buhlert (Produktion: SWR 2017)

Mehr Tipps hier

SWR2 Literatur-Hörtipps

Buch+Blattmacher-News

Altpapier
Medien-Watchblog
(mdr) - Die Kolumne wird von Montag bis Freitag am späten Vormittag vom MDR publiziert ...

Medienauslese
#miomiogate, Antisemitismus, Schleichwerbeverdacht
(6vor9) - von Lorenz Meyer
 1. Fake (faz)
2. #MeToo? (korrespondentin)
3. Auschwitz (derstandard)
4. Fake-News (nzz)
5. Mediamarkt (deutschlandfunk)
6. Copyright (netzpolitik)

Presseschau im Hörfunk
Vom vom 22. Februar 2018, 07:05 Uhr
(dlf) - Themen in den deutschen Zeitungen sind unter anderem die Lage in Syrien und die Debatte um das US-Waffenrecht. Die meisten Kommentare beschäftigen sich mit dem Urteil zur Kostenübernahme von Polizeieinsätzen bei Fußballspielen & die Titelseiten des Tages
Weitere Kulturnachrichten
(wdr) + (dra) für den 22.02.2017




Neues auf




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+ Preis der Leipziger Buchmesse
Die Nominierten
(dlfk) - Gespräch mit Christian Rabhansl und Jörg Plath
Belletristik
- Isabel Fargo Cole: "Die grüne Grenze"
- Anja Kampmann: "Wie hoch die Wasser steigen"
- Esther Kinsky: "Hain: Geländeroman"
- Georg Klein: "Miakro"
- Matthias Senkel: "Dunkle Zahlen"´
Sachbuch/Essayistik
- Martin Geck: "Beethoven"
- Gerd Koenen: "Die Farbe Rot"
- Andreas Reckwitz: "Die Gesellschaft der Singularitäten"
- Bernd Roeck: "Der Morgen der Welt"
- Karl Schlögel: "Das sowjetische Jahrhundert"
Übersetzung
- "Buch der Zahlen" von Joshua Cohen
- "Sentimentale Reise" von Viktor Schklowskij
-  "Internat" von Serhij Zhadan )
- "Werksausgabe" von Laurence Sterne
- "Oxenberg und Bernstein" von Catalin Mihuleac

Shortlist
Indie-Autor-Preis 2018
(self) - Der Indie-Autor-Preis 2018 hat heute seine Shortlist veröffentlicht. Aus diesen fünf Titeln können Publikum und Jury nun den Sieger bestimmen:
- Dieter Aurass: "Transplantierter Tod"
- Michael Bardon: "Mark Feller"
- Solveig Engel: "Neondunkel"
- Marianne Kaindl: "Sechs Katzen und ein Todesfall"
- Barry & Dana Stiller: "Green Mamba"

+ Bestsellerlisten
--- Eine Auswahl ---
Buchcharts
Der Jojo-Effekt
(bb) - Dem Stoffwechsel Beine machen: Auf der Ratgeber-Themenliste Essen & Trinken dreht sich in dieser Woche alles um Diättipps und Abnehmtricks. Außerdem: Jojo Moyes erobert mit ihrem neuen Roman die Belletristik-Charts - und verdrängt Bernhard Schlinks "Olga" von der Spitze. Und was tut sich im Sachbuch? Friedenspreisträger Navid Kermani legt eine Sammlung seiner jüngsten Reportagen vor - Ratgeber-"Essen & Trinken", Belletristik, Sachbuch & über die Bestsellerlisten:

Sachbuchbestenliste
im Februar











(dlfk) - Deutschlandfunk Kultur, ZDF und "Die Zeit" präsentieren gemeinsam die stärksten Sachbücher des Monats. Gekürt werden die Titel von einer Jury aus 30 Kritikern.

Best+Bestseller

Veranstaltungen ab Februar 2018
(gue) - Mit über 200 Autoren &  450 Veranstaltungen

28.02.
Friedrich Christian Delius liest aus seiner Erzählung "Die Zukunft der Schönheit" (mehr hier - s. a. den Medienticker vom 20.02.) -
19:00 Uhr: Buchpremiere in der Akademie der Künste Begrüßung: Kerstin Hensel, Einführung und Gespräch: Tobias Lehmkuhl
12.03., 19:30 Uhr: Bochumer TheaterTotal 
12.03., 20:00 Uhr: Literaturhaus im Rahmen von "Halle liest mit"
17.03., 20:00 Uhr: Bibliotheca Albertina im Rahmen von "Leipzig liest"- Moderation: Maike Albath
08.04., 11:00 Uhr: Frankfurt, Haus am Dom
23.05., 19:30 Uhr: Salzburg, Große Universitätsaula
09.06: Schloss Detmold



01.03.
19:30 Uhr | Essen
Ulla Hahns "Wir werden erwartet"
Termine
Buchpräsentation & Lesungen




9.3.
Heidelberg, DAI, 20 Uhr (zus. mit J.P. Reemtsma)
Weitere
Veranstaltungen
mit dem Übersetzer Kurt Steinmann: Seine "Versübertragung überzeugt durch Exaktheit, Frische und Musikalität." (Manfred Papst, NZZ am Sonntag, über die "Odyssee")


    +++ Ausstellungen +++

Bis 25.02.
Edouard Manet im Wuppertaler
 Von der Heydt-Museum
Zeit seines Lebens war Edouard Manet (1832-1883) ein Einzelgänger. Vielleicht macht gerade diese Unabhängigkeit seine Sicht auf die Kunst und die Phänomene der Welt so neu und interessant, dass uns seine - oft rätselhaften - Werke bis heute faszinieren.

Bis 25.03.18
Vienna calling
"Ganz Wien. Eine Pop-Tour"

(dlfk) - Die Ausstellung  zeigt 60 Jahre Popgeschichte der österreichischen Hauptstadt. Von Falco bis zu aktuellen Musikgruppen wie Gustav, Bilderbuch - oder Wanda. Deren Entdecker und Ex-Manager, Stefan Redelsteiner, hat das Museum Wien besucht - und sich selbst als Ausstellungsstück wiedergefunden.
Archiv: Best+Bestseller

IT-News

Archiv: IT-News

Medien-Personal

Archiv: Medien-Personal

TV/Radio, Film + Musik-News



+ Außer Atem
Das Berlinale Blog

Pressespiegel
Emotional strapazierende Offenbarungen
21.02.2018. Lav Diaz befasst sich wieder mit der Geschichte seiner philippinischen Heimat - diesmal in für seine Verhältnisse moderaten vier Stunden. Und Gus van Sant präsentiert einen Grantler, der im Rollstuhl zu neuem Lebensmut findet - der Berlinale-Dienstag im Rückblick. Von Thomas Groh.

Das Beste kommt immer zuletzt

21.02.2018. Trägt eine Maske: Mani Haghighis "Schwein". Erzählt von Schuld und Sühne: Shin Dong-seoks "Last Child". Dieser Callahan tut nicht weh und bringt einen nicht zum Lachen: Gus van Sants "Don't Worry..." Oper ist Aufopferung! Lav Diaz' gesungener Wettbewerbsfilm "In Zeiten des Teufels". Frauen sind keine Steine: Aminatou Echards "Djamilia". Sei ein Nazi! José Padilhas Wettbewerbsfilm "7 Tage in Entebbe". Die Unberührbare: Emily Atefs Romy-Schneider-Film "3 Tage in Quiberon". Nur Schock, keine Bedeutung: Erik Poppes Wettbewerbsfilm "Utøya 22. Juli" ...

Ein perverses Spektakel
Der Montag im Pressespiegel
20.02.2018. Der Berlinale-Wettbewerb als zeithistorisches Seminar: Filme über die Operation Entebbe, Anders Breiviks Anschlag und die späte Romy Schneider - der Montag im Rückblick. Von Thomas Groh.

Kampfgetrommel und Schlachtgesänge
20.02.2018. Sei ein Nazi! José Padilhas Wettbewerbsfilm "7 Tage in Entebbe". Die Unberührbare: Emily Atefs Romy-Schneider-Film "3 Tage in Quiberon". Nur Schock, keine Bedeutung: Erik Poppes Wettbewerbsfilm "Utøya 22. Juli". Jugend in Paris: Claire Simons "Premières solitudes" und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales". Leidenschaft im homophoben Brasilien: "Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher. Alles Betrüger in "The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson ...

Jugend in Paris

Claire Simons "Premières solitudes" (Forum) und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales" (Panorama)
19.02.2018 Claire Simon führt uns mit ihrem Film "Premières solitudes" in das Lycée Romain Rolland in Ivry sur Seine, am Rande von Paris. Unter dem Lärmen und Lachen der SchülerInnen liegt der französische HipHop von Stromae. Alors on danse. Von Thekla Dannenberg

Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien

"Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher (Panorama)
19.02.2018 Auch wenn die am Meer gelegene nordbrasilianische Millionenstadt Porto Alegre charmante Ecken haben mag, Marcio Reolon und Filipe Matzembacher schenken ihnen keine Beachtung. Das Brasilien in "Tinta Bruta" ist nicht das gut gelaunte Land der Caipirinhas, der makellosen Körper und - Nossa, Nossa! Von Lara Ladik

Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien
"Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher (Panorama)
19.02.2018 Auch wenn die am Meer gelegene nordbrasilianische Millionenstadt Porto Alegre charmante Ecken haben mag, Marcio Reolon und Filipe Matzembacher schenken ihnen keine Beachtung. Das Brasilien in "Tinta Bruta" ist nicht das gut gelaunte Land der Caipirinhas, der makellosen Körper und - Nossa, Nossa! Von Lara Ladik

Es geht um Ideale
"The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson
19.02.2018 Stockholm. Auch beim Friseur sind Immobilienkrise und teure Mieten ein Thema. "All die Neukäufer ohne reiche Eltern sind angeschmiert", sagt der Friseur, beugt den Kopf einer alten Dame und föhnt. Zwischen den fliegenden Strähnen sieht man sie lächeln. Von Anja Seeliger

Charlie Chaplin war Autodidakt
19.02.2018. : Claire Simons "Premières solitudes" und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales". Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien: "Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher. Alles Betrüger in "The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson. Coming of Age in der österreichischen Provinz: Katharina Muecksteins  "L'Animale". Grüne Wüsten zeigt Fernando E. Solana auf seiner "Reise in die vergifteten Dörfer". In Cédric Kahns "La Prière" kämpft der junge Thomas gegen die üblichen Anfechtungen. Bettleroper aus Kinshasa: Machérie Ekwa Bahangos "Maki'la"...

Alles strahlt
Das Berlinale-Wochenende (Pressespiegel)
19.02.2018 Mit Christian Petzolds "Transit" rufen die Kritiker den ersten Bärenfavoriten aus. Aleksei German Jrs "Dovlatov" halten die einen für atemberaubend, die anderen für einen bräsigen Fernsehfilm - das Wochenende im Rückblick. Von Thomas Groh

Heilige Mütter in
Laura Bispuris "Figlia Mia" (Wettbewerb)
18.02.2018 Vor drei Jahren machte die italienische Regisseurin Laura Bispuri auf der Berlinale mit ihrem Film "Vergine Giurata" Furore, in dem die stets hinreißende Alba Rohrwacher eine albanische Schwungjungfrau spielte. Auch für "Figlia Mia" haben sich die beiden zusammengetan, um weibliche Lebenswelten zu erkunden, auch wenn das heutige Sardinien in Sachen Archaik nicht mit Albaniens Bergwelt mithalten kann (wo der Vater zur Hochzeit seiner Tochter eine Gewehrkugel mitgibt, mit der ihr Ehemann sie erschießen kann, wenn sie nicht gehorcht). Von Thekla Dannenberg

Dieses innere Pulsieren

Katharina Muecksteins "L'Animale" (Panorama)
18.02.2018 Dieser berückende Kontrast ließe sich in Lehrfilmen für Friseure verwenden. Steckt Mati ihre Haare hoch - und das tut sie fast immer - dann sieht sie ein bisschen aus wie ein Samurai. Ihre Gesichtszüge haben fast etwas Grobes, sie strahlt Kraft aus, und die braucht sie auch, wenn sie mit den Rüpeln aus der Nachbarschaft Motocross übt und ihre Brutalität abfedern muss, in die sie zuweilen aber auch kräftig einsteigt. Von Thierry Chervel

Grüne Wüsten
Fernando E. Solanas' "Reise in die vergifteten Dörfer" (Special)
18.02.2018 Auf unbefestigten Straßen, die sich als lange braune Schneisen durch den Wald ziehen, führt Fernando E. Solanas raus aufs Land, in die Provinz Salta im Norden Argentiniens, wo sich Sojaplantagen über tausende Hektar Land erstrecken. Diese sogenannten "grünen Wüsten" wirken auf den ersten Blick harmlos, doch ein Bauer der Region klärt gleich zu Beginn des Films über das Übel auf, das sich hinter der gewaltigen Monokultur verbirgt. Von Lara Ladik

Die üblichen Anfechtungen

Cedric Kahns "La Priere" (Wettbewerb)
18.02.2018 In der Geschichte des französischen Kinos ist der Katholizismus ein bedeutender Unterstrom, auch wenn er von außen wenig wahrgenommen wird. Aber Robert Bresson, Alain Cavalier, Maurice Pialat sind erzkatholische Regisseure und haben Filme gemacht, die nicht nur von Religiosität durchdrungen sind, sondern sie auch predigen. Bressons "Au hasard Balthazar" ist vielleicht der überwältigendste Film dieser katholischen Tradition, ein Monument des Leidens und des Mitleids. Von Thierry Chervel

Bettleroper aus Kinshasa
Machérie Ekwa Bahangos "Maki'la" (Forum)
18.02.2018 Gleich zu Beginn macht Machérie Ekwa Bahango klar, dass sie uns mit ihrem Debütfilm "Maki'la" keine liebgewonnenen Bilder aus dem Kongo präsentieren wird. Die Sapeurs, die mit ihrem extravaganten Kleidungsstil die europäischen Feuilletons in den Bann schlagen, werden erst mit einem Kübel Spott übergossen. Es sind armselige, zerlumpte Gestalten, die durch die Straße tänzelnd den Willen zum mondänen Leben nachäffen. Von ihnen erzählt Bahango in ihrer rauen Bettleroper aus Kinshasa, mit der Musik von Papa Wemba. Von Thekla Dannenberg

Aus der Vintage-Boutique
Benoit Jacquots "Eva" (Wettbewerb)

17.02.2018 Einen solchen Film hätte man zuletzt vielleicht Anfang der Siebziger drehen können, zur Zeit der Chabrols und Sautets. Es gab ihn ja auch schon mal, Joseph Losey hat James Hadley Chases Roman zum ersten Mal im Jahr 1962 verfilmt. Jeanne Moreau spielte seinerzeit die Luxusnutte. Und damals, als noch nicht alles, was wir über Sex nicht mehr hören wollen, längst ausgesprochen war, lag er noch richtig in seiner Zeit. Von Thierry Chervel

Wer leidet mehr?
Und wer hat die Papiere? Christian Petzolds "Transit" (Wettbewerb)
17.02.2018 Wann und warum ist Anna Seghers Roman "Transit" eigentlich in der Versenkung verschwunden? Der Roman, Inbegriff der antifaschistischen Literatur, erzählt von den deutschen Exilanten, die auf der Flucht vor den Nazis in Marseille strandeten. Seghers schrieb ihn nach ihrer eigenen Flucht in den vierziger Jahren im Exil in Mexiko und setzte sich dabei mit der ganzen Souveränität echter Erfahrung über alle Dogmen des realistischen Erzählens hinweg. Von Thekla Dannenberg

Ich habe nur getan, was andere auch getan haben

Ruth Beckermanns "Waldheims Walzer" (Forum)
17.02.2018 Ruth Beckermann ist als engagierte Autorin und feinsinnige Filmemacherin auch langjährige Chronistin der österreichischen Geschichte. Für ihren Filmessay "Waldheims Walzer" hat sie in ihrem eigenen Archiv geforscht, um auf eine Episode in der Wiener Politik zurückzublicken, die fast schon vergessen schien, aber auf einmal wieder gewaltige Relevanz entfaltet. Beckermann erinnert an den Sommer 1986, als Kurt Waldheim in Wien antrat, Bundespräsident zu werden. Von Thekla Dannenberg

Uninspiriert
Alexei Germans Biopic "Dovlatov" (Wettbewerb)
17.02.2018 Das hat der arme Sergei Dowlatow nicht verdient: sein Leben als Fernsehfilm, in schlechten Kostümen und zu grellem Winterlicht, damit man die Realität von heute jenseits der Fenster nicht erkennt. Wir sehen dem Schriftsteller und seinen Freunden einige Tage im November 1971 beim Überleben zu. Alle versuchen etwas zu veröffentlichen, ihre Bilder zu zeigen, ihre Musik zu spielen. Doch immer sitzen an den entscheidenden Stellen Apparatschiks - viele Frauen darunter - die Bedingungen stellen: Schreiben Sie das um. Zeigen Sie etwas Positives. Die Geschichte braucht einen Helden. Von Anja Seeliger

Lost in Tempelhof
Karim Aïnouz' "Zentralflughafen THF" (Panorama)
17.02.2018 Er werde diesen Tag nie vergessen, an dem er in Berlin angekommen ist, erzählt der Syrer Ibrahim. Es war im Winter, überall in der Stadt strahlte die Weihnachtsbeleuchtung. Von Thekla Dannenberg

Alle Ideologien sind falsch

Der zweite Berlinale-Tag im Pressespiegel
17.02.2018 Der ulkige Meta-Western "Damsel" der Zellner-Brüder fällt bei der Kritik durch. Christian Petzold, dessen "Transit" heute Premiere feiert, erklärt die Flucht zum Normalzustand - der zweite Tag der Berlinale im Überblick. Von Thomas Groh

Vage, aber mit enormem Anspruch
Jumana Mannas "Wild Relatives" (Forum)
17.02.2018 Der Umgang mit Saatgut ist ein Thema von "Wild Relatives", einem Forumsfilm der amerikanisch-palästinensischen Künstlerin Jumana Manna. Zu diesem Zweck reist sie in das Bekaa-Tal im Libanon, wo syrische Flüchtlinge für das Icarda-Institut Pflanzen hochpäpeln, deren Gene in einer Datenbank in Aleppo gesammelt wurden, die das Ircada wegen des Kriegs aufgeben musste. Das Saatgut für die neuen Pflanzen wurde aus den gesammelten Saatgutbeständen im "Global Seed Vault" in Longyearbyen auf der Insel Svalbard im Nordpolarmeer geborgt und werden jetzt langsam zurückgegeben. Manna besucht auch Svalbard, wo Saatgut aus der ganzen Welt gesammelt wird, bevor die Sorten aussterben - eine riesige Gendatenbank für Pflanzensamen. Im Laufe des Films wird leider immer unklarer, worum es Manna eigentlich geht. Von Anja Seeliger

Lauscht dem Leben
Hong Sangsoos "Grass" (Forum)
17.02.2018 Drei Filme hat der koreanische Regisseur Hong Sangsoo im vorigen Jahr herausgebracht. Mit "Nachts allein am Strand" war er auf der Berlinale im Wettbewerb vertreten, seine Partnerin Kim Minhee bekam den Silbernen Bären für ihre Rolle einer jungen Frau, die nach ihrer Affäre mit einem verheirateten Mann neue Kraft schöpfen muss. Von Thekla Dannenberg

Über Fußball und Freiheit
Corneliu Porumboius "Fotbal Inifinit" (Forum)
16.02.2018 Corneliu Porumboiu ist einer der intelligentesten Filmemacher Rumäniens, er gehört zu jener Nouvelle Vague, die in den Nuller Jahren so viel Lust auf die Entdeckung des bis dahin oft geschmähten Landes machten. Mit seinem Film "12 Uhr 8 östlich von Bukarest" gewann er die Goldene Kamera, den Preis für das beste Debüt: In einer Fernseh-Debatte streiten ein Historiker und ein Weihnachtsmann über die revolutionären Ereignisse in ihrem Dorf. Der Film war eine so kluge wie komische Parabel auf die Wende von 1989, auf das Fernsehen, die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und den Opportunismus. Von Thekla Dannenberg

Pressesspiegel
Auftakt der Berlinale mit Wes Anderson -
16.02.2018 Die Spiele sind eröffnet: Die Kritiker jubeln - mit wenigen Ausnahmen - über Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs". Von Thomas Groh

Absolut nicht reinrassig
Wes Andersons "Isle of Dogs" (Wettbewerb)
15.02.2018 Als Wes Anderson vor vier Jahren mit seinem "Grand Hotel Budapest" die Berlinale eröffnete, bestäubte er das Festival mit Sternenstaub wie ein Zuckerbäcker die Geburtstagstorte. Selten herrschte so heitere Stimmung am Potsdamer Platz. Das dürfte ihm diesmal nicht so leicht gelingen. Die Zeiten sind andere. Und auch Andersons neuer Film "Isle of Dogs" ist politischer, düsterer, sein Humor grimmiger, die Welt dystopischer. Von Thekla Dannenberg

Voraussetzung für zukünftige Utopien
15.02.2018 Heute abend eröffnet Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs" die Berlinale 2018. Über 300 Filme werden in den verschiedenen Sektionen über zehn Tage hinweg gezeigt. Hat der einzelne Film da überhaupt noch eine Chance? Ein Blick ins übervolle Programm. Von Anja Seeliger

Kultur im Fernsehen & Musik im Hörfunk
Musik+Literatur-Sendungen im Hörfunk ausgewählt von radio.friendsofalan.de mehr unter TV/Radio

Varia



Das Kalenderblatt für Dienstag, den
53. Tag des Jahres oder der 736.749. Tag unserer Zeitrechnung

Oberbayerischer Locus amoenus




(mbs) - In memoriam: Sommer-Idylle 2017
Foto: (c) Lüdde

... und das akustische Kalenderblatt

Bayern 2 + DeutschlandRadio Kultur + Deutsche Welle + WDR

+ Hinweise +
Aktualisierungen: Tagsüber werden die Medienticker-Rubriken je nach Neuigkeitswert aktualisiert.

Folgende Newsletter werden von Rüdiger Dingemann ausgewertet:
bildblog.de (6vor9) + boersenblatt.net (bb) + br-online.de (br) +buchmarkt (bm) + buchmesse.de (bme) + buch-pr.de (bpr) + buchreport.de (brp) + changeX.de (ch)+ chip.de (chp) + cicero.de (ci) + culturmag.de (cm) +computerwoche.de (cw) + derstandard.at(stand) + dradio.de (dr) + dw-world.de (dw) + faz.net (faz) +focus.de (fo) + fr-aktuell.de (fr) + goethe-institut.de(goe) + golem.de (go) +heise.de (he) + heute.de (zdf) + horizont.net (ho) + kress.de+ literaturcafe.de (lc) + literaturkritik.de(ltk) + manager-magazin(mm) + meedia.de (mee) + nachtkritik.de (nt) + netzkritik.de (nk) + new-business.de (nb) + newsroom.de (nr) + perlentaucher.de (pt) + politik-digital.de (pd) + presseportal.de (ots) + pressetext.de (pte) +qantara.de(qan) + satt.org (satt) + spiegel.de (sp) +stern (st) + sueddeutsche.de (sz) + tagesschau.de (ard) + tagesspiegel.de (tag) + tageszeitung.de (taz)+ telepolis.de (tp) + textintern.de (tx) + titel-kulturmagazin.net (tm) + umblaetterer.de (um) + welt.de

Das Zitat des Tages lieferte die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universitaet

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Kultiviert werben?
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