Zitat des Tages
"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwerer. " (Kurt Tucholsky)
Aktualisiert:
+Samstag
Heute u. a.+ Alle Macht den RegisseurenOberender und die Autoren(
kultura-extra) - Der Intendant der Berliner Festspiele hat dekretiert: "Heute sind diese Institutionen Orte, in denen Autoren arbeiten,
und diese Autoren nennen sich Regisseure." Hat er recht? Und wenn ja - ist das gut? Von Thomas Rothschild
Lakonisch ElegantDer Feuilleton-Talk: Wo geht's heute um Kultur?(
dlfk) - Wie sieht die Zukunft des Feuilletons aus - wenn es denn eine hat? Das fragt die Jubiläumsausgabe des Kulturpodcasts. Mit den Geburtstagsgästen Samira El Ouassil, Jagoda Marinić, Ebru Taşdemir und Paul Bokowski, die einiges verändern würden.
Eine solipsistische Utopie Die (hoffnungslose) Verteidigung des Öffentlichen Raums(
gue) - Eine Glosse von Wolfram Schütte
DDR-Hymne "Auferstanden aus Ruinen" Turbulenzen um ein deutsches Lied(
sp) - Die Melodie ersann Hanns Eisler an einem Vormittag, Johannes R. Bechers Text war bald nicht mehr tragbar, zur Wendezeit lebte das Lied wieder auf - die Nationalhymne der DDR hat eine lange Geschichte des Streits. Der Dichter und der Musiker trafen sich zum ersten Mal im Oktober 1949 im Hotel Bristol in Warschau. Als führender Kulturfunktionär (und späterer Kulturminister) der soeben gegründeten DDR hatte Johannes R. Becher in der polnischen Hauptstadt Feiern zum 200. Geburtstag von Goethe organisiert und auch Hanns Eisler eingeladen.
Podcast: Wird das was? Dietmar Dath: Was können wir von Science-Fiction über die Zukunft lernen?(
zeit) - Dath ist der Science-Fiction-Experte schlechthin. Im Digitalpodcast spricht er über das Erfinden von Welten, die Zukunft als Idee - und über sehr viele Bücher.
Frei - und doch nichtDer türkische Schriftsteller Ahmet Altan(
nzz) - Ab 2016 sass Ahmet Altan im Gefängnis, 2018 wurde er ohne glaubwürdige juristische Grundlage zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun ist er, zusammen mit seinem Bruder Mehmet und der Journalistin Nazli Ilicak, einstweilen freigekommen - allerdings mit Auflagen.
1955 verstorbener Schauspieler James Dean soll Rolle in neuem Vietnam-Film übernehmen(
sp) - James Dean ist seit 64 Jahren tot. Eine Produktionsfirma will die Hollywoodikone nun dank Computertechnik auf der Leinwand wiederauferstehen lassen - mit dem Segen der Familie. Doch es gibt auch harsche Kritik.
NachrufAufklärer und Informant -(
fk) - Der 1956 in Magdeburg geborene Lyriker und Essayist Rainer Schedlinski gehörte neben Sascha Anderson zu den Informanten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, die die alternative Literaten- und Künstlerszene des Prenzlauer Bergs ausforschten. Der Schriftsteller und Galerist Henryk Gericke erinnert sich an Schedlinski, der am 6. September 2019 in Berlin gestorben ist.
Handkes Serbien
(
pt) - Peter Handke war schon vor dem Nobelpreis ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller. Aber ein Tag im Leben Handkes war doch besonders: Am 8. April 2013 erhielt er in Belgrad gleich drei Auszeichnungen. Die Preise, seine Laudatoren und die Autoren und Politiker, die ihn auszeichneten, erlauben einen unheimlichen Blick auf Handkes Serbien. Von Vahidin Preljevic.
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Abb. Ausschnitt Protest einer Handke-Leserin gegen den Autor ... Ein Genozid-Opferverband demonstriert vor der schwedischen Botschaft in Sarajevo. (Foto: Reuters)
Vahidin Preljevic über Suhrkamps Handke-Verteidigung(
3sat-video) -Kulturzeit-Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Vahidin Preljevic über Peter Handke und den Suhrkamp-Verlag.
"Wörter pflastern seinen Weg."(
gue) - (
In memoriam Wolfgang Welts Besprechung von Handkes "Langsame Heimkehr", Marabo 12, 1979)
Wie die wilde Sau durchs Dorf wird die
"Causa Handke
" ((besser "Causa Feuilleton")) weltweit durch die Redaktionen getrieben. 96 internationale
Pressestimmen zusammengestellt von Herbert Debes
Peter Handke revisited(
3sat-video) - Der Suhrkamp-Verlag hat ein Dokument an "Partner weltweit" geschickt, um "falsche Zitate" von Literaturnobelpreisträger Peter Handke zum Jugoslawien-Krieg richtigzustellen. Was ist da los?
24-seitigem Dokument(
stand) - Der Verlag des Nobelpreisträgers richtet sich mit einer "Richtigstellung" betreffend Handkes umstrittene Aussagen und "falsche Zitate" an schwedische Medien
(
presse) - Der Verlag hat ein englischsprachiges Dokument erarbeitet, um - mit Originalzitaten - den Vorwürfen gegen Handke entgegenzutreten.
Umstritten(
fr) - Peter Handke: Die Klarstellungen seines Verlages machten es schlimmer, nicht besser, meint Norbert Mappes-Niediek; die Überschrift dieses Artikels lautet fläschlich "Seine Klarstellung ..." .... und weiter geht's mit den Halbwahrheiten, Verdrehungen & Irrtümern.
Wir stecken in der Ambivalenzfalle(
nzz) - Zweideutigkeiten in unserer Welt muss man aushalten können und produktiv machen. Aber das fällt manchen immer schwerer. Von Paul Jandl
+ Das Gerücht über den Text tritt an die Stelle des Textes(
gue) - Eine Antwort auf Alida Bremers demagogisches Pamphlet - "Kritik aber heißt unterscheiden und eine Sache zunächst einmal zu sichten. Das heißt nicht, Handke in jedem zuzustimmen. Das aber, was Bremer macht, ist ein Tribunal. Ihr geht es um die Vernichtung eines Autors, indem etwa bewußt Zitate und Sätze Handkes aus dem Kontext gerissen werden und dazu dann ein rechtes Narrativ aufgefahren wird, in das man den Autor einbettet." Von Lars Hartmann
+ Hin- & Herkunft: Handke, Jugoslawien, Stanišić & kein Ende(
gue) - "Wenn sich ein Schriftsteller selbst auf das Gebiet des Journalismus begibt & als Berichterstatter des vor Ort Gesehenen & Erfahrenen fungiert, müsste er schon etwas zu bieten haben, was den journalistischen Bericht an Wahrheit & Wahrhaftigkeit übertrumpft & ins geistig Überlegene transzendiert." Von Wolfram Schütte
+Viel Lärm um was?(
gue) - Wie denkt die Verlagsbranche über die "Causa Handke"? Wir haben auf der Buchmesse VerlegerInnen nach ihrer Einschätzung gefragt. Von Herbert Debes
"Immer da, wo sich Literatur mit konkreten Vorgängen auseinandersetzt, muß sie sich, genau wie wir im Sachbuch Bereich fragen lassen, wie weit sie den konkreten historischen Dingen gerecht wird." (Christoph Links)
Pass Der Jugoslawe(
presse) - Das Milosevic-Regime stellte dem Literatur-Nobelpreisträger 1999 einen Pass aus. Ein Foto davon ist auf den Archiv-Seiten der ÖNB zu sehen.
Efeu -
Die Kulturrundschau (9.11. )"
Gegenüber dem Belgrader Boulevardblatt Vecernje novosti hat Peter Handke dementiert, die jugoslawische Staatsbürgerschaft angenommen zu haben (mehr dazu hier und dort), berichtet die Presse. Der Schriftsteller gab demnach an, den Pass lediglich zu Reisezwecken erhalten zu haben. "Auf die Frage, ob er nun den Verlust seiner österreichischen Staatsbürgerschaft befürchte, erwiderte er nur: 'Wer sagt das?' Von der Belgrader Zeitung wurde die Frage, wie es möglich war, einen Pass ohne die Staatsbürgerschaft Jugoslawiens zu erhalten, nicht geklärt." Weitere Informationen hat der Standard: "Der Verfassungsjurist Bernd-Christian Funk erklärte, dass der Verlust der Staatsbürgerschaft durch die Entgegennahme eines jugoslawischen Reisepasses nicht zwingend erfolge." Anfragen der österreichischen Zeitung an serbische Behörden liefen aus datenschutzrechtlichen Gründen ins Leere: "Außerdem wies man darauf hin, dass ein Großteil der betreffenden Daten bei einem Bombardement im Jahr 1999 verlorengegangen sei." Der ORF meldet, dass Literaten wie Daniel Wisser, Doron Rabinovici und Julya Rabinowich heftig gegen die Berichterstattung über die Pass-Affäre protestieren. Die Kritik an Peter Handke habe "längst den Boden vertretbarer Auseinandersetzungen unter den Füßen verloren", heißt es in einem Offenen Brief. Die Unterzeichner finden es "bestürzend, welcher Hass sich über einen Autor und sein Lebenswerk ergießt, der konsequent und radikal ohne erkennbaren Vorteil für sich selbst, vielmehr sogar noch zum eigenen Schaden, die Autonomie seiner schriftstellerischen Existenz gegen die an ihn und alle anderen Schriftsteller/innen gerichteten Erwartungshaltungen behauptet."