Magazinrundschau
Michael Caine: Magnetismus, Charisma, Sprezzatura
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
11.09.2007. Der New Yorker geht daran, die amerikanische Niederlage im Irak zu planen. Le Monde diskutiert Rechte für Roboter. Al Hayat geißelt fehlende Transparenz und Autoritarismus in Arabien. In Literaturen betrachtet Andrzej Stasiuk das derzeit aufgeführte Drama des Polentums. In Przekroj erklärt Zadie Smith, wie man Pole wird. Figyelö beklagt die ungenießbare Mittelklasse von Ungarns Wein und Gesellschaft. Der Spectator reist nach Radschastan, das in seiner Ödnis vor allem Milliardäre hervorbringt. In ADN wird Javier Marias von einer Hellseherin verfolgt. Die Weltwoche sucht den Beweis für die Collatz-Vermutung. Trouw rätselt über Taliban Fritz und Guerillera Tanja. Il Foglio isst Kuttelsuppe in Istanbul. Und das TLS fragt, woher Charisma und Sprezzatura kommen: Wird es einem zugeworfen?
New Yorker | Elet es Irodalom | Spectator | Guardian | ADN cultura | Literaturen | Trouw | Nepszabadsag | Weltwoche | Le Monde | New York Times | Al Hayat | Economist | Times Literary Supplement | Foglio | Gazeta Wyborcza | Przekroj | Figyelö
New Yorker (USA), 17.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q19/A18246/newyorker.jpg)
Ryan Lizza schreibt über Hillary Clinton, die sich für ihre Politik aus dem politischen Vermächtnis ihres Mannes herauspickt, was sie braucht. Zu lesen sind außerdem die Erzählung "Mr. Bones" von Paul Theroux und Lyrik von Les Murray und Joni Mitchell.
David Owen stellt eine Geschichte des Bridge-Spiels vor: "The Backwash Squeeze & Other Improbable Feats". Jill Lepore bespricht eine Studie über den ersten Präsidenschaftswahlkampf der USA: "A Magnificent Catastrophe". Und Anthony Lane sah im Kino den Thriller "Eastern Promises" von David Cronenberg und den Dokumentarfilm "In the Shadow of the Moon" des Briten David Sington über die Apollo-Missionen der Nasa.
Und noch ein Artikel über das Rätsel Schreibabys und ein Porträt der im vergangenen Jahr gestorbenen britischen Pianistin Joyce Hatto.
Le Monde (Frankreich), 10.09.2007
Sollen Roboter angesichts ihrer künstlichen Intelligenz auch Rechte haben? Mit dieser Frage, weiß Le Monde, beschäftigen sich diverse wissenschaftliche Projekte, aber auch Verbände in Roboter herstellenden Ländern. Während man in England über Wahlrecht und Steuerpflicht von Maschinenhelfern und in Amerika über eine mögliche Gleichstellung mit Tieren nachdenkt, hat man in Japan ein eher pragmatisches und wenig von ethischen Überlegungen geprägtes Verständnis. In Südkorea wiederum, dem größten Rivalen der Japaner auf dem Robotermarkt, soll noch in diesem Jahr ein "Ethikkatalog für Roboter" abgefasst werden. "Der Text lehnt sich an Prinzipien an, die der Science-Fiction-Autor Isaac Asimov formuliert hat. Roboter dürfen sich nicht an Menschen vergreifen oder Menschen Schmerzen zufügen tun. Roboter müssen Menschen gehorchen, solange es nicht gegen die erste Regel verstößt. Roboter müssen für deren Schutz sorgen, sofern es nicht gegen die anderen Regeln verstößt."
Al Hayat (Libanon), 10.09.2007
Dalal al-Bizri widmet sich dem Gerücht, das trotz aller Dementis die ägyptische Öffentlichkeit während der letzten Wochen in Atem hielt: Präsident Hosni Mubarak sei gestorben. Für Bizri ist dies Ausdruck des "neblig-kafkaesken Klimas", das die Debatten über die politische Zukunft des Landes prägt. "Suzan Mubarak fordert, nach der Quelle der Gerüchte zu suchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Oberste Presserat unter dem Vorsitz von Sawfat al-Sharif trifft sich, um den Umgang der nationalen (das heißt regierungsnahen) und der unabhängigen Presse mit den Gerüchten aus einer 'rechtlichen' Sicht zu überprüfen. Die Anhänger Mubaraks sind also dabei, Vergeltung zu üben. Sollte es aber tatsächlich dazu kommen, dass man die Quelle der Gerüchte findet - und ich meine damit die wirkliche Quelle und nicht nur diejenigen Personen, die das Gerücht später aufgriffen und verbreiteten - hieße dies nicht, der fehlenden Transparenz und dem politischen Autoritarismus ein Ende zu bereiten? Fehlende Transparenz und politischer Autoritarismus sind der beste Nährboden für Gerüchte! Arabien ist ein Land der Mutmaßungen, der Unklarheiten und Eindrücke, ein fruchtbarer Boden für alle Gerüchte."
Die öffentlichen Gebete, zu denen die Fatah im Gazastreifen zum Protest gegen die Hamas aufgerufen hat, werden von Rasim al-Madhun wohlwollend kommentiert: "Die Freitagsgebete auf öffentlichen Plätzen sind nach meiner Ansicht Ausdruck eines breiten öffentlichen Protestes gegen die Herrschaft der Hamas und ihr Vorgehen in Gaza. Es ist der erste ernsthafte Schritt der Bevölkerung, die Kontrolle der Moscheen (durch die Hamas) abzulehnen - ein Erfolg für diejenigen, die die Moscheen als Orte des Gebetes und nicht als politische Zentren irgendwelcher Art betrachten."
Die öffentlichen Gebete, zu denen die Fatah im Gazastreifen zum Protest gegen die Hamas aufgerufen hat, werden von Rasim al-Madhun wohlwollend kommentiert: "Die Freitagsgebete auf öffentlichen Plätzen sind nach meiner Ansicht Ausdruck eines breiten öffentlichen Protestes gegen die Herrschaft der Hamas und ihr Vorgehen in Gaza. Es ist der erste ernsthafte Schritt der Bevölkerung, die Kontrolle der Moscheen (durch die Hamas) abzulehnen - ein Erfolg für diejenigen, die die Moscheen als Orte des Gebetes und nicht als politische Zentren irgendwelcher Art betrachten."
Economist (UK), 07.09.2007
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Außerdem geht es um Nicolas Sarkozys Vorstellungen zur Schulreform, die Eröffnung eines Sprachlehrinstitus für Arabisch in New York, die aktuellen Pläne für die zukünftige Ground-Zero-Architektur und den aktuellen Stand des DVD-Formatkriegs zwischen Blu-Ray- und HD DVD, Besprochen werde auch ein "umfassendes und faszinierendes" Buch von Jonathan Carr über den Wagner-Clan und eine Studie von Elizabeth Currid über den New Yorker Kunstmarkt mit dem Titel "The Warhol Economy".
Times Literary Supplement (UK), 07.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q23/A18216/tls.jpg)
"Was für eine herrliche, ungestüme, kräftige Breitseite von einem Buch!", freut sich Atheist Richard Dawkins über Christopher Hitchens' Abrechnung mit Religionen aller Art "God is not Great". Auch über Hitchens selbst kann er gar nicht genug schwärmen. Was für ein "tödliche Akkuratesse in der Schießkunst"! Und was für Reaktionsfähigkeiten: "Einmal wurde er von einem amerikanischen Priester öffentlich herausgefordert, zuzugeben, dass es ihn doch beruhigen würde, wenn er erführe, dass die Männergang, die sich ihm in einer dunklen Gasse nähert, gerade von einem gemeinsamen Gebet komme. Sein Volley war nicht parierbar: 'Um nur beim Buchstaben B zu bleiben, hatte ich tatsächlich solche Erlebnisse in Belfast, Beirut, Bombay, Belgrad, Bethlehem und Bagdad. In all diesen Fällen kann ich definitiv sagen und begründen, warum ich mich sogar bedroht gefühlt hätte.'"
Besprochen werden auch Niklaus Largiers Geschichte der Geißelung "In Praise of the Whip" und zwei Bücher über die Geschichte und Ausgrabung Pompejis.
Foglio (Italien), 08.09.2007
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Gazeta Wyborcza (Polen), 08.09.2007
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Mit seiner Äußerung, internationale Beobachter sollten zu den Wahlen in Polen eingeladen werden, hat Vaclav Havel für Missmut gesorgt. Dabei war er nur wegen der Präsentation der polnischen Ausgabe seiner Memoiren "Fassen Sie sich bitte kurz" nach Krakau gekommen. Über den grünen Klee gelobt wurde er dabei von Adam Michnik und seinem Künstlerkollegen (und Senator) Kazimierz Kutz: "Herr Havel war, wie ich, für die Politik gar nicht geeignet - Künstler sollten damit nichts zu tun haben. Und er ist dennoch der Beweis, dass jemand mit literarischem Talent und einem Gefühl für Ethik Politik betreiben kann. Das brauchen wir in Polen - wir verbinden Politik nur, verzeihen Sie den Ausdruck, mit Scheiße."
Außerdem: Kritisch gelobt wird das letzte Buch von Zbigniew Brzezinski ("Second Chance", hier die Besprechung aus der NYT) - "einem der letzten Menschen in Amerika, bei dem, wenn er ans Mikrofon tritt, alle respektvoll schweigen".
Przekroj (Polen), 06.09.2007
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Außerdem berichtet Joanna Wozniczko-Czeczott berichtet, werden in der Nähe von Lemberg (Lviv) in speziellen Camps Ukrainerinnen zu kosakischen Amazonen erzogen: Anhängerinnen von Julia Timoschenko, die an antike Legenden anknüpfen und so etwas wie ein Shaolin-Kloster für Frauen werden wollen.
Figyelö (Ungarn), 06.09.2007
Abgesehen von einigen Spitzenmarken hat der ungarische Wein viele ungenießbare Weine aufzubieten; was fehlt, ist eine breite Mittelklasse. Und genauso, stellt Imre Tompa fest, verhält es sich mit der ungarischen Gesellschaft: "Jede vernünftige Gesellschaft hat einen Mittelstand. Bei uns bildeten vor dem Zweiten Weltkrieg die Möchtegern-Aristokraten und Beamte, während des Kommunismus die unterdrückten Intellektuellen und nach der Wende erschöpfte und/oder Steuern hinterziehende Kleinunternehmer den sogenannten Mittelstand. Die Mittelschicht von heute ist sehr heterogen: erfolgreiche Unternehmer, die gut gebildete und kosmopolitische junge Generation, die für die postsozialistischen Länder typischen, immer vom Staat abhängigen Quasi-Bürger, die sich nicht ändern wollenden, angesichts des Kapitals immer noch errötenden Intellektuellen und die heruntergekommenen Nachfahren des ehemaligen Kleinadels gehören heute zum Mittelstand. Der Antisemitismus und andere Hirngespinste der letzteren gibt diesem schlechten Cuvee einen ekelhaften Beigeschmack. Ganz unten brodelt unidentifizerbarer dunkler Saft.?
Elet es Irodalom (Ungarn), 07.09.2007
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Spectator (UK), 08.09.2007
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Guardian (UK), 08.09.2007
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Ian Rankin wird doch nicht? Mit "Exit Music" ist der angeblich letzte Band der Krimireihe über den schottischen Kommissar John Rebus erschienen. Mark Lawson versucht sich an einem unziemlichen Vergleich mit Harry Potter. "Ergebene Leser beider Serien werden diese Bücher mit einer ungeheuren Erwartungshaltung angehen, unsicher ob die zentrale Figur, die schon mehrmals in Todesgefahr schwebte, das finale Duell mit dem Bösewicht überlebt, der sie von Anfang an begleitete. Rebus' Pendant zu Potters Voldemort ist Big Ger Cafferty, ein Gangster aus Edinburgh. Will man in dieser Analogie noch weiter gehen, fragt man sich auch, wie die Autoren langwierig aufgestaute sexuelle Spannungen lösen: was Hermine Granger für Harry ist - ein cleverer, eher praktisch begabter Kumpel für einen introvertierten Grübler - das ist DS Siobhan Clarke für Rebus."
Weiteres: Ali Smith erinnert daran, dass die bekannte Fotografin Lee Miller auch sehr lohnende Literatur geschrieben hat. Euripides' Dramen sind bekannter, doch gut 2400 Jahre nach dessen Tod weist David Greig, der eine Neuinterpretation der "Bacchae" auf dem Edinburgh Festival präsentierte, sicherheitshalber noch einmal darauf hin. Wo sind die Kriegsdichter von heute, fragt James Campbell und macht die Unbeliebtheit von Militarismus und Irakkrieg verantwortlich.
ADN cultura (Argentinien), 08.09.2007
Die argentinische Tageszeitung La Nacion bietet ihren Lesern seit kurzem ein neues Kulturmagazin: ADN (was der deutschen Abkürzung DNS entspricht).
In der aktuellen Ausgabe beklagt sich Javier Marias darüber - wie es einst Joseph Conrads Witwe durch keinen geringeren als Arthur Conan Doyle habe erleiden müssen -, von einer Hellseherin verfolgt zu werden, die behaupte, sein vor Jahren verstorbener Kollege Juan Benet wolle mit ihm Kontakt treten - zum Abschied vollführe Benet jeweils einen lustigen Knicks: "Ich glaube nicht an Geistererscheinungen und Botschaften aus dem Jenseits. Aber wenn, dann sollen sie gefälligst sprechen wie zu Lebzeiten und nicht irgendwelchen Unfug von sich geben, der ihnen vor dem Tod niemals über die Lippen gekommen wäre."
Im Interview spricht der ehemalige französische Erziehungsminister und erfolgreiche Buchautor Luc Ferry über Sinn und Zweck heutigen Philosophierens: "Ich glaube, die Zeit der philosophischen Avantgarde ist vorbei. Die Philosophie der Gegenwart sollte mit viel positiveren Begriffen arbeiten: Wie lebt man eine moderne, laizistische Spiritualität? Das ist die große Frage. Die Menschen sind heute nicht mehr gläubig, selbst die Gläubigen nicht allzusehr."
Und Susana Reinoso berichtet aus Berlin: "Eine der wichtigsten Aufgaben der Erinnerung ist es, für das, was aus dem Erinnern folgt, einzustehen. Deutschland bietet in diesen Tagen ein Beispiel politischer Reife, und zwar von einer durch nichts zu übertreffenden Bühne aus: dem Internationalen Literaturfestival Berlin."
In der aktuellen Ausgabe beklagt sich Javier Marias darüber - wie es einst Joseph Conrads Witwe durch keinen geringeren als Arthur Conan Doyle habe erleiden müssen -, von einer Hellseherin verfolgt zu werden, die behaupte, sein vor Jahren verstorbener Kollege Juan Benet wolle mit ihm Kontakt treten - zum Abschied vollführe Benet jeweils einen lustigen Knicks: "Ich glaube nicht an Geistererscheinungen und Botschaften aus dem Jenseits. Aber wenn, dann sollen sie gefälligst sprechen wie zu Lebzeiten und nicht irgendwelchen Unfug von sich geben, der ihnen vor dem Tod niemals über die Lippen gekommen wäre."
Im Interview spricht der ehemalige französische Erziehungsminister und erfolgreiche Buchautor Luc Ferry über Sinn und Zweck heutigen Philosophierens: "Ich glaube, die Zeit der philosophischen Avantgarde ist vorbei. Die Philosophie der Gegenwart sollte mit viel positiveren Begriffen arbeiten: Wie lebt man eine moderne, laizistische Spiritualität? Das ist die große Frage. Die Menschen sind heute nicht mehr gläubig, selbst die Gläubigen nicht allzusehr."
Und Susana Reinoso berichtet aus Berlin: "Eine der wichtigsten Aufgaben der Erinnerung ist es, für das, was aus dem Erinnern folgt, einzustehen. Deutschland bietet in diesen Tagen ein Beispiel politischer Reife, und zwar von einer durch nichts zu übertreffenden Bühne aus: dem Internationalen Literaturfestival Berlin."
Literaturen (Deutschland), 05.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q21/A18201/literaturen.jpg)
Weitere Artikel: Rene Aguigah porträtiert die Autorin Kathrin Passig, die sich zwischen Bachmann-Preis und "Riesenmaschine"-Blog von Erfolg zu Erfolg bewegt. In der "Beiseite"-Kolumne muss die Schriftstellerin Sibylle Berg sich sehr über das "grandiose Gewäsch" in einem Artikel von Alice Schwarzer aufregen. In der Netzkarte beschäftigt sich Aram Lintzel mit der "Buergelmaschine", die Theoriephrasen drischt wie der Leiter der aktuellen documenta persönlich.
Im Kriminal berichtet Franz Schuh, dass er jetzt endlich auch einen Roman des Wiener Autors Heinrich Steinfest gelesen hat - und siehe da, die Gerüchte sind wahr, Steinfest "ist in der Tat einer der besten Kriminalschriftsteller". Peer Trilcke bedauert in seiner Rezension von Durs Grünbeins "Strohen für übermorgen", dass der Dichter "mittlerweile nur noch Hochkultur in jedem Geräusch" hört. Manuela Reichart hat den Kino-Dokumentarfilm "Feltrinelli" über den linken italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli gesehen, Bernhard Gleim bespricht drei Hörbücher, darunter Peter Wapnewskis "Nausicaa soll nicht sterben", Barbara Vinken rezensiert Hannelore Schlaffers Buch über die Mode "Schule der Frauen" und Sophie von Glinski schreibt über die Männerromane von Robert Menasse und Michael Kleeberg.
Die Titelgeschichte ist Harry Potter gewidmet - online nachlesbar ist sie aber nicht.
Trouw (Niederlande), 10.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q150/A18251/trouw.jpg)
Nepszabadsag (Ungarn), 10.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q89/A18249/nepsabdszag.jpg)
Hetes ist ein Ort in Nordungarn der äußersten Not, ohne ärztliche Versorgung, Strom, Straßenbeleuchtung, Müllabfuhr, ohne jegliche Perspektive: ein Stück Dritte Welt in Mitteleuropa. In Hetes leben überwiegend ungarische Roma, die nach dem Abbau der sozialistischen Großindustrie ohne Arbeit geblieben sind. Die Schriftstellerin und Regisseurin Kriszta Bodis hat hier eine Kreativwerkstatt gegründet und bringt ihnen bei, wie sie mit Farbe, ein paar Perlen oder mit Wörtern zum Ausdruck bringen können, was sie beschäftigt. Agi Farkas kommentiert: "Das Ziel der Werkstatt ist, den Teilnehmern kreative Prozesse und Kunstgattungen möglichst komplex bekannt zu machen. Die Kinder schreiben beispielsweise Märchen um, inszenieren sie und treten als Laiendarsteller in ihrer eigenen Fassung auf. Sie drehen Dokumentar- und Spielfilme, schreiben Theaterstücke und führen sie auf. Ihre Sehnsüchte, Träume, Gedanken werden in ihren Werken überhaupt zum ersten Mal ausgesprochen."
Weltwoche (Schweiz), 06.09.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q26/A18228/weltwoche.jpg)
New York Times (USA), 09.09.2007
In der Sunday Book Review bespricht Patricia Cohen das neue globalisierungskritische Buch von Naomi Klein mit dem Titel "The Shock Doctrine", das bereits auf heftigen Widerstand der Ökonomen trifft: "In ihrem Buch argumentiert sie, dass die Schocktherapie, die westliche Ökonomen in den letzten dreißig Jahren verordnet haben, den betroffenen Ländern nicht ohne eine politische Schocktherapie aufgenötigt hätte werden können - nämlich die brutale Unterdrückung und Suspendierung demokratischer Rechte. Die Länder des Westens hätten gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank im Grunde diverse Katastrophen - Hyperinflation, den Tsunami, den Krieg im Irak - ausgenutzt, um radikale Veränderungen wie Privatisierung, Deregulierung und gravierende Einschnitte in Sozialsysteme durchzudrücken. Diese Strategien, die von ausländischen und amerikanischen Schülern des laissez-faire-Ökonomen Milton Friedman durchgesetzt worden seien, hätten bittere Armut und Not für Millionen bedeutet, während sie den multinationalen Konzernen oft die Möglichkeit offerierten, die wertvollsten Besitzstände der Nationen zu Schleuderpreisen zu erwerben."
David Oshinsky hat sich im an der University of Texas in Austin befindlichen Archiv des Verlags Alfred A. Knopf umgesehen - und stieß auf jede Menge peinlicher Ablehnungsgutachten, zu Werken von literarischen Größen wie Jack Kerouac und Jean-Paul Sartre, Jorge Luis Borges und Syliva Plath. Außerdem gibt es eine Rezension zu zwei neuen Büchern über den Nahen Osten, nämlich "World War IV: The Long Struggle Against Islamofascism" von Rudy Giulianis Politberater Norman Podhoretz (das als persönliche Abrechnung mit der Linken heftig verrissen wird) und Michael A. Ladeens "The Iranian Time Bomb".
Die Titelgeschichte des New York Times Magazine ist dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Rudolph Giuliani gewidmet, gegen dessen Erfolg sechs durchnummerierte Gründe sprechen (ist zu schwulenfreundlich, trägt gern Frauenkleider in der Öffentlichkeit, ist ein Unsympath) - und den man trotzdem, warnt Matt Bai, nicht unterschätzen sollte. Mark Edmundson informiert über das Interesse, das der erklärte Atheist Sigmund Freud spät in seinem Leben der Religion entgegenbrachte.
David Oshinsky hat sich im an der University of Texas in Austin befindlichen Archiv des Verlags Alfred A. Knopf umgesehen - und stieß auf jede Menge peinlicher Ablehnungsgutachten, zu Werken von literarischen Größen wie Jack Kerouac und Jean-Paul Sartre, Jorge Luis Borges und Syliva Plath. Außerdem gibt es eine Rezension zu zwei neuen Büchern über den Nahen Osten, nämlich "World War IV: The Long Struggle Against Islamofascism" von Rudy Giulianis Politberater Norman Podhoretz (das als persönliche Abrechnung mit der Linken heftig verrissen wird) und Michael A. Ladeens "The Iranian Time Bomb".
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q12/A18243/nytimes.jpg)
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