Magazinrundschau
Peter Esterhazy: In Polen gibt es noch Intellektuelle
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
12.06.2007. Die New York Review of Books beobachtet den internationalen Dschihad im Libanon. In Elet es Irodalom staunt Peter Esterhazy über liberale Intellektuelle unter Polens Katholiken. Outlook India porträtiert die Bhuttos als shakespeareanische Königsfamilie. Einfach naiv findet der Historiker Henri Beunders in Trouw Al Gores Buch "Assault on Reason". Im Nouvel Obs erklärt Umberto Eco den Unterschied zwischen einem Piemontesen und einem Neapolitaner. Al Ahram stellt den magischen Realisten Ibrahim Farghali vor. Die New York Times widmet sich der pekuniären Ungleichheit. Vanity Fair erzählt, wie man in den USA dagegen kämpft. Der Spectator erzählt, wie man in Deutschland dagegen kämpft.
New York Review of Books | Times Literary Supplement | Plus - Minus | ResetDoc | Economist | Al Ahram Weekly | The Nation | Point | New York Times | Spectator | Vanity Fair | Elet es Irodalom | Nepszabadsag | Outlook India | New Statesman | Letras Libres | Gazeta Wyborcza | Trouw | Nouvel Observateur
New York Review of Books (USA), 28.06.2007
Max Rodenbeck schickt eine große Reportage aus dem Libanon, der sich nicht mehr nur gegen die Hisbollah und Syrien zur Wehr setzen muss, sondern auch gegen den internationalen Dschihad, wie die Kämpfe im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared zeigten. "Die Anführer der Fatah al-Islam sind nach ihrer Freilassung aus syrischen Gefängnissen im vergangenen Jahr in den Libanon gekommen, ausgerüstet mit sehr viel Bargeld. Die meisten ihrer Anhänger kommen nicht aus dem Lager selbst, sondern aus Saudi-Arabien, Algerien oder Syrien, oft über die Straßen des Dschihads im Irak (also eine weitere Konsequenz des Irakkriegs). Die Bewohner des Flüchtlingslager lehnten dieses Eindringen ab, mit dem rigiden Puritanismus der Neuankömmlinge können sie wenig anfangen. Aber vielen Berichten zufolge bewundern sie auch die Kämpfer für ihren Eifer und ihre Kriegserfahrung im Irak. Es war nur eine Frage der Zeit, bevor das Gemisch aus internen Spannungen und dschihadistischen Einschlüssen explodiert."
Allzu optimistisch findet es Pankaj Mishra, in Indien das erfolgreiche, sympathische Gegenmodell zum chinesischen Globalisierungswunder zu sehen: "Mehr als die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren sind in Indien unterernährt; Missernten und Schulden haben in den vergangenen zehn Jahren Hunderttausende von Bauern in den Selbstmord getrieben. Ungleichmäßiges Wirtschaftswachstum und daraus folgende Ungleichheiten bringen neue gewaltige Herausforderungen für Indiens Demokratie und politische Stabilität mit sich."
Weiteres: Abgedruckt wird auch ein schon etwas älterer Artikel von Adam Michnik über die zwei Polen, die sich derzeit gegenüberstehen: "Ein Polen des Argwohns, der Furcht und der Rache liegt im Kampf mit einem Polen der Hoffnung, des Mutes und des Dialogs." (Hier die deutsche Version). Harold Bloom preist eine von Peter Cole edierte Anthologie jüdischer Poesie aus dem maurischen-christlichen Spanien, die weder im umgangsprachlich üblichen Judäo-Arabisch noch in Ladino verfasst war, sondern auf Hebräisch. Besprochen werden außerdem Don DeLillos 9/11-Roman "Falling Man" und Margaret MacMillans Studie zu "Nixon and Mao".
Allzu optimistisch findet es Pankaj Mishra, in Indien das erfolgreiche, sympathische Gegenmodell zum chinesischen Globalisierungswunder zu sehen: "Mehr als die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren sind in Indien unterernährt; Missernten und Schulden haben in den vergangenen zehn Jahren Hunderttausende von Bauern in den Selbstmord getrieben. Ungleichmäßiges Wirtschaftswachstum und daraus folgende Ungleichheiten bringen neue gewaltige Herausforderungen für Indiens Demokratie und politische Stabilität mit sich."
Weiteres: Abgedruckt wird auch ein schon etwas älterer Artikel von Adam Michnik über die zwei Polen, die sich derzeit gegenüberstehen: "Ein Polen des Argwohns, der Furcht und der Rache liegt im Kampf mit einem Polen der Hoffnung, des Mutes und des Dialogs." (Hier die deutsche Version). Harold Bloom preist eine von Peter Cole edierte Anthologie jüdischer Poesie aus dem maurischen-christlichen Spanien, die weder im umgangsprachlich üblichen Judäo-Arabisch noch in Ladino verfasst war, sondern auf Hebräisch. Besprochen werden außerdem Don DeLillos 9/11-Roman "Falling Man" und Margaret MacMillans Studie zu "Nixon and Mao".
Elet es Irodalom (Ungarn), 08.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q88/A17418/es.jpg)
Das Jüdische Museum Berlin zeigt gerade Peter Forgacs Multimedia-Installation "Donau-Exodus", die zwei Auswanderungsgeschichten erzählt: Im Spätsommer 1939 flüchteten 600 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Bratislavas auf dem Ausflugsdampfer "Königin Elisabeth" donauabwärts, um am Schwarzen Meer das Schiff nach Palästina zu besteigen. Im Herbst 1940 brachte dasselbe Schiff Angehörige der deutschen Minderheit aus Bessarabien, die ins Deutsche Reich umgesiedelt wurden, donauaufwärts. Der Kapitän hielt damals das Leben auf dem Schiff mit seiner Kamera fest. Im Interview spricht Forgacs von den Tücken des kollektiven Gedächtnisses: "Hunderttausende meiner Landsleute müssen heute damit leben, dass sie Mitglied der Partei des Diktators Kadar wurden, obwohl niemand sie dazu gezwungen hatte. Andere mussten Jahrzehnte lang ertragen, dass sie als Untermenschen galten, nur weil sie aus einer reichen oder bürgerlichen oder kapitalistischen oder früher: jüdischen Familie abstammten. Dieses Land ist von Segregationen, mörderischer Wut und betörendem Vergessen geplagt. Was unser liebe Kölcsey, Dichter der ungarischen Nationalhymne schrieb, stimmt nicht: Dies Volk hat nicht genug für Vergangenheit und Zukunft gebüßt."
Nepszabadsag (Ungarn), 11.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q89/A17419/nepsabdszag.jpg)
Outlook India (Indien), 18.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q15/A17409/outlook.jpg)
Sehr hübsch Haideep Mazumdars reich illustrierter Artikel über die legendäre Reiselust der Bengalen, die keine touristische Attraktion Indiens unbesucht lassen: "Ausgestattet mit Schals und Regenschirmen, um jedwedem Wetter zu trotzen, mit Stimmen, die sich vor Aufregung überschlagen, sieht man sie schlicht überall."
In allen Einzelheiten aufgerollt wird ein Skandal um Bollywood-Superstar Amitabh Bachchan, der Dokumente fälschen lassen wollte um Grundbesitz erwerben zu dürfen. Die eigentliche Überraschung dabei ist, dass das aufgeflogen ist. Und der hochverehrte greise Khushwant Singh beruhigt sein Publikum in einer komischen Kolumne über die Diagnose fürs Blut im Stuhl, das ihn schon innerliche Nachrufe auf sich selbst schreiben ließ: Es ist nicht Krebs, aber es war auch nicht rote Beete.
New Statesman (UK), 11.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q28/A17401/newstates.jpg)
Weitere Artikel: Christopher Bray geht anlässlich einer Ausstellung in der Tate Modern dem Verhältnis Salvador Dalis zum Kino nach. Stephen Johnson zieht zum 150. Geburtstag des Künstlers das Bild Edward Elgars als Komponist des britischen Imperialismus in Zweifel.
Letras Libres (Spanien / Mexiko), 10.06.2007
"Endlich das Ende." Auch der chilenische Schriftsteller und Journalist Rafael Gumucio macht sich Gedanken zu Erderwärmung und Klimakatastrophe: "Wir Menschen sind schuld. Einzig und allein unseretwegen rast die Erde dem Untergang entgegen. Wer wie wir während des Kalten Krieges aufgewachsen ist, für den hat diese Nachricht durchaus etwas Befreiendes. Damals war die drohende Vernichtung ebenso real wie heute - was nicht heißt, dass sie nicht auch einem instinktiven Bedürfnis unserer Vorstellungswelt entspricht. Denn, geben wir es zu, noch nie schien es gerecht, dass wir sterben und die pietätlose Welt uns überleben solle. Nicht zu wissen, welchen Platz unser Leben in der Geschichte des Universums dereinst einnehmen wird, welcher Schluss daraus zu ziehen ist, wie, in welchem Tonfall, diese Geschichte erzählt werden soll, was deren Zentrum und was bloßer Anhang ist - damit waren wir doch noch nie einverstanden."
Gazeta Wyborcza (Polen), 09.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q83/A17413/wyborcza.jpg)
Trouw (Niederlande), 10.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q150/A17420/trouw.jpg)
(Die NZZ hat das Buch kürzlich unter der schönen Überschrift "Das Gorakel" besprochen.)
Nouvel Observateur (Frankreich), 07.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q9/A17416/nouvelobs.jpg)
Times Literary Supplement (UK), 08.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q23/A17421/tls.jpg)
Erschüttert liest Kate Brown Nicolas Werth's Buch "Cannibal Island", das die Geschichte einer Gefängnis-Insel erzählt, mit der Stalin den Gulag reformieren wollte: Wachen und Kosten sollten eingespart werden: "Die 'Bewohner' der Insel Nazino konnten vom kargen Komfort oder der spärlichsten Ordnung eines Arbeitslagers nur träumen angesichts des grausigen Szenarios, das sich von ihnen im Frühjahr 1933 in Westsibirien abspielte. Mitten in der Nacht wurden sie auf einer kleinen, öden Insel inmitten eines tosenden eisigen Flusses ausgesetzt, Hunderte von Meilen entfernt von jeglicher Zivilisation. Ohne Nahrung, ohne Obdach, ohne warme Kleidung."
Plus - Minus (Polen), 09.06.2007
Ein interessantes, wenn auch wenig wohlwollendes Porträt von Daniel Cohn-Bendit zeichnen Aleksandra Rybinska und Piotr Zychowicz im Magazin der konservativen Rzeczpospolita. Europaabgeordnete, frühere Weggefährten, Journalisten und Politiker lassen in ihren Aussagen das Bild eines Exzentrikers entstehen, der sich im Establishment eingenistet hat, trotz unklarer Kapitel in seiner Biografie. "Ich höre ihm gern zu. Durch seine exzentrischen Auftritte haucht er dem verschlafenen Europaparlament etwas Leben ein. Ich glaube, Cohn-Bendits Welt besteht aus Farben wie bei Andy Warhol - er sieht nur die grellen; Rot, Grün und Gelb, aber keine Schattierungen. Pop-Art ist interessant, aber auf die Dauer ermüdet es und lenkt von der Wirklichkeit ab", äußert sich ein konservativer polnischer MEP.
Monika Malkowska hat die Ausstellung "Schmerz" im Hamburger Bahnhof in Berlin gesehen und findet: "Das ist mehr als ein künstlerisches Ereignis. Das ist der Höhepunkt des jahrelangen Prozesses, Kunst und Leben zusammen zu bringen. Das ist der Beweis dafür, dass die Kunst im vorigen Jahrhundert einen Salto Mortale vollbracht hat: einst im Dienste der Schönheit, heute der Hässlichkeit".
Monika Malkowska hat die Ausstellung "Schmerz" im Hamburger Bahnhof in Berlin gesehen und findet: "Das ist mehr als ein künstlerisches Ereignis. Das ist der Höhepunkt des jahrelangen Prozesses, Kunst und Leben zusammen zu bringen. Das ist der Beweis dafür, dass die Kunst im vorigen Jahrhundert einen Salto Mortale vollbracht hat: einst im Dienste der Schönheit, heute der Hässlichkeit".
ResetDoc (Italien), 04.06.2007
Reset.doc widmet ein Dossier der Islamkonferenz in Deutschland, die - spät, aber immerhin - sich der Tatsache stellt, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist. Matteo Landricina berichtet über die Hintergründe der Konferenz. Im Interview erklären Navid Kermani und Ezhar Cezairli übereinstimmend, dass die Probleme der Integration nur wenig mit dem Islam selbst zu tun haben.
"Viele Muslime", so Navid Kermani, "spüren in Folge der Anschläge islamistischer Terroristen, dass das Misstrauen in der Gesellschaft wächst und die Berichterstattung in den Medien immer alarmistischer wird. Allerdings: Es ist die deutsche Öffentlichkeit, die die Menschen seit einigen Jahren zu Muslimen 'macht'. Tatsächlich sehen sich die Iraner, Türken oder Libanesen gar nicht so sehr als zugehörig zu einer Gruppe, sondern sind eben Iraner, Türken oder Libanesen, zumal die sozialen Verhältnisse und der Bildungsgrad unter den muslimischen Einwanderern ganz unterschiedlich ist. Die Menschen sind Muslime, aber ihr erster Bezugspunkt ist nicht der Islam, sondern ihre kulturelle Herkunft und die deutsche Gegenwart."
Und die Frankfurter Zahnärztin Ezhar Cezairli meint, dass Integration nicht in erster Linie durch die Religion behindert wird. Es seien eher "soziale und kulturelle Probleme, dass Kindern aus Immigrantenfamilien nicht die gleichen Chancen haben, weil sie keine Hilfen von ihren Familien und Müttern bekommen, wenn sie Schwierigkeiten in der Schule haben. Deshalb müssen der deutsche Staat und die ganze Gesellschaft zusammenarbeiten, damit sie die deutsche Sprache lernen, bessere Noten bekommen und dem Unterricht besser folgen können."
"Viele Muslime", so Navid Kermani, "spüren in Folge der Anschläge islamistischer Terroristen, dass das Misstrauen in der Gesellschaft wächst und die Berichterstattung in den Medien immer alarmistischer wird. Allerdings: Es ist die deutsche Öffentlichkeit, die die Menschen seit einigen Jahren zu Muslimen 'macht'. Tatsächlich sehen sich die Iraner, Türken oder Libanesen gar nicht so sehr als zugehörig zu einer Gruppe, sondern sind eben Iraner, Türken oder Libanesen, zumal die sozialen Verhältnisse und der Bildungsgrad unter den muslimischen Einwanderern ganz unterschiedlich ist. Die Menschen sind Muslime, aber ihr erster Bezugspunkt ist nicht der Islam, sondern ihre kulturelle Herkunft und die deutsche Gegenwart."
Und die Frankfurter Zahnärztin Ezhar Cezairli meint, dass Integration nicht in erster Linie durch die Religion behindert wird. Es seien eher "soziale und kulturelle Probleme, dass Kindern aus Immigrantenfamilien nicht die gleichen Chancen haben, weil sie keine Hilfen von ihren Familien und Müttern bekommen, wenn sie Schwierigkeiten in der Schule haben. Deshalb müssen der deutsche Staat und die ganze Gesellschaft zusammenarbeiten, damit sie die deutsche Sprache lernen, bessere Noten bekommen und dem Unterricht besser folgen können."
Economist (UK), 08.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q14/A17406/economist.jpg)
Weitere Artikel: Besprochen wird unter anderem das Buch "Shakespeare the Thinker" des im Januar diesen Jahres verstorbenen renommierten Shakespeare-Forschers A.D. Nuttall, das der Rezensent überaus charmant, nur leider nicht argumentativ überzeugend findet. Rezensionen gibt es daneben zu Murat Kurnaz' Guantanamo-Autobiografie, zwei neuen Büchern über Hillary Clinton und vier Thrillern sowie zur Ankor-Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau. In der Titelgeschichte begibt sich der Economist auf die Suche nach dem Erfolgsgeheimnis von Apple. In einem weiteren Artikel geht es um die Aussichten des iPhone.
Al Ahram Weekly (Ägypten), 07.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q73/A17407/ahram.jpg)
The Nation (USA), 25.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q25/A17422/nation.jpg)
Point (Frankreich), 07.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q39/A17417/point.jpg)
New York Times (USA), 10.06.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q12/A17402/nyt.jpg)
Die präzisen statistischen Daten für die USA, die Roger Lowenstein vorstellt, zeigen freilich das eigentliche Problem: stagnierende Einkommen am unteren Ende - und explodierende am oberen. Oder, wie es David Leonhardt im Porträt des ein wenig wirtschaftsskeptisch gewordenen einstigen Clinton-Beraters Lawrence H. Summers formuliert: "Es ist, als schickte jeder Haushalt aus den unteren 80 Prozent der Einkommensstatistik einmal im Jahr einen Scheck über 7000 Dollar an das eine Prozent an der Spitze." Mimi Swartz hat die von Millionären bewohnte, vor Miami gelegene Luxussiedlung "Fisher Island" besucht, die nur per Fähre, Hubschrauber und Privatflugzeug erreichbar ist. Jason DeParle fragt, wem eine mögliche Globalisierung der Arbeit zugute kommt.
In der New York Times Book Review liefert Irvine Welsh eine begeisterte Besprechung von Andrzej Stasiuks ins Englisch übersetztem Roman "Neun": "Ein Merkmal eines genuinen Autors ist seine oder ihre Fähigkeit, einen Ort zu beschwören, der uns sofort vertraut erscheint, obwohl wir damit keinerlei persönliche Erfahrung verbinden... Andrzej Stasiuk ist so ein Autor." Und Tom Bissell würdigt den kürzlich verstorbenen polnischen Reporter Ryszard Kapuscinski und sein Buch "Meine Reisen mit Herodot".
Spectator (UK), 08.06.2007
Ross Clark hat offenkundig wenig Verständnis für Proteste gegen nationale und internationale Einkommensungleichheiten. Vielmehr zeigt er sich anlässlich der G 8-Demonstrationen empört, dass der Hass auf die Reichen wieder in Mode kommt und warnt davor, vor allem die in Deutschland aktiven militanten Strömungen zu unterschätzen: "Es ist kein Zufall, dass die Wiedergeburt der Anti-Globalisierungs-Proteste mit dem G 8-Gipfel in Deutschland zusammenfiel. Denn die Anti-Globalisierungsbewegung hat ihre Ursprünge bei den deutschen Autonomen - anarchistischen Gruppen der sechziger und siebziger Jahre... Mit dem Unterschied allerdings, dass die Autonomen Untergrund-Organisationen waren, während die Anarchisten von heute zunehmend ganz offen operieren. Man musste nicht gerade Spionagemethoden anwenden, um herauszufinden, was die Protestgruppen für den G 8-Gipfel planten: Jeder, der eine Internetverbindung besitzt, konnte die detaillierten Pläne zu Ort und Vorgehen der Protestaktionen nachlesen."
Vanity Fair (USA), 01.07.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q114/A17423/vanity.jpg)
Außerdem gibt es Youssou N'Dours persönliche Playlist, die man sich bei iTunes runterladen kann, um mit 9,99 Dollar den Global Fund zu unterstützen (im deutschen MusicStore gibt es das Album natürlich nicht - die Idee ist wohl zu gut). Und Nina Munk porträtiert den Makro-Ökonom Jeffrey Sachs, der einst als "Dr. Shock" die Radikalkuren zur Transformation der osteuropäischen Ökonomien lieferte und nun mit 200 Milliarden Dollar ein für alle Mal die Armut auslöschen möchte.
New York Review of Books | Times Literary Supplement | Plus - Minus | ResetDoc | Economist | Al Ahram Weekly | The Nation | Point | New York Times | Spectator | Vanity Fair | Elet es Irodalom | Nepszabadsag | Outlook India | New Statesman | Letras Libres | Gazeta Wyborcza | Trouw | Nouvel Observateur