Spätaffäre - Archiv

Für die Ohren

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Spätaffäre vom 06.06.2014 - Für die Ohren

1964 entstand Stanislaw Lems Buch "Summa Technologiae", ein 650 Seiten starker Blick in die Zukunft der technisierten Zukunft (2001 erschien ein Nachfolgeband - mehr hier). Bis heute entpuppt sich das Werk als erstaunlich aktueller Stichwortgeber, wie Bernhard Jugel in einem Feature für den Bayerischen Rundfunk anschaulich unter Beweis stellt. Hier kann man die Sendung online nachhören (57 Minuten).

In der Sendereihe "radioTexte" stellt der Bayerische Rundfunk "30. April 1945", das neue Buch von Alexander Kluge, vor. Der Autor spricht über sein Buch, das ganz auf den Tag von Hitlers Selbstmord fokussiert, und liest daraus vor. Hier kann man die Sendung nachhören (30 Minuten).

Neu bei NPR: Der Mitschnitt eines Konzert des Estnischen Philharmonischen Kammerchors im Metropolitan Museum of Art in New York. Vorgetragen wird Arvo Pärts Komposition "Kanon Pokajanen" aus dem Jahr 1997. Dirigiert hat Tõnu Kaljuste. Hier zum Anhören (63 Minuten).

Spätaffäre vom 05.06.2014 - Für die Ohren

In einer Ursendung brachte am 4. Juni Deutschlandradio Kultur Irmgard Maenners Hörspiel "Lichtbogen. Im Mittelpunkt steht Rosa, eine junge, schwangere Frau. Sie steigt aus ihrem Agenturjob aus und zieht mit ihrem Mann in eine gutbürgerliche Gegend Berlins. Hier wohnten einst Offiziere der Alliierten und sie trifft auf recht skurrile Leute ... "Irmgard Maenners Stück flirrt vor Poesie und entzieht sich eindeutigen Zuordnungen", ist in der Presseankündigung zu lesen. - Regie führte Judith Lorentz, zu hören sind Lisa Hrdina, Felix von Manteuffel, Erik Hansen, Ulrike Bliefert, Britta Steffenhagen, Moritz Grove, Lynn Femme u.a. (55 Min.)

Die Ukraine: Nahtstelle zwischen Russland und Europa. Viel wurde über den Konflikt in und um die Ukraine in den letzten Wochen geschrieben und diskutiert. Die Sendung "Biedermann und Brandstifter. Wer kämpft in der Ukraine?" des HR2 wirft, die Ereignisse resümierend, einen genaueren Blick auf die Konfliktparteien und deren Akteure in- und außerhalb des umkämpften Gebiets. Die Frage wer für was kämpft, wird anhand von Gesprächen mit Auslandskorrespondenten, Journalisten und Politikern erörtert. (55 Min.)
Stichwörter: Hörspiel, Hr2

Spätaffäre vom 04.06.2014 - Für die Ohren

Vor zehn Jahren produzierte Dradio Kultur in der Abteilung Klangkunst Frank Corcorans "Tradurre Tradire". - Im Begleittext ist zu lesen: "Das Wortspiel und Sprichwort "Tradurre - Tradire" will sagen: "Übersetzen bedeutet Verrat, Betrug". Corcoran setzt sich in seiner Komposition ganz wörtlich mit diesem Grundproblem jeder sprachlichen Übersetzung und Vermittlung auseinander. Anhand eines kurzen gälischen Gedichts des irischen Poeten Gabriel Rosenstock und dessen englischer und deutscher Übersetzung schafft Corcoran in seinem elektroakustischen Werk ein Beziehungsgeflecht der Bedeutungen und Missdeutungen. Die polyphone Klangkomposition für vier Stimmen führt den aufmerksamen Hörer in philosophische Abgründe." - Mit dabei sind Maulwerker, Ton und Technik besorgte Folkmar Hein vom Elektonischen Studio der TU Berlin (24 Min)

Bei dem Festival Prosanova gab"s auch eine Diskussion über den Stand der jüngeren deutschen Literatur mit Moderator Florian Kessler, der mit einem seinem Artikel "Lassen Sie mich durch, ich bin Arztsohn!" im Januar eine kleine Literaturdebatte auslöste, und den KritikerInnen Ina Hartwig und Georg Diez. Recht komisch und nicht uncharmant hört sich Florian Kesslers kleines Eingangsstatement an. Er wundert sich, dass es noch solche "gefestigten Lebenswege", wenn auch mit kleinen "Brüchlein" gibt wie die Ina Hartwigs und Georg Diez und positioniert sich selbst als Angehörigen einer ganz neuen Generation, die es viel schwerer hat. "Wer heute wie Genazino oder Mosebach schreibt, der lügt", sagt er noch. Die anderen beiden protestieren dann mehr oder weniger gegen das Gefühl einer nicht mehr so jungen Generation anzugehören. Komischerweise diskutiert man dann noch mehr über Mosebach.

Spätaffäre vom 03.06.2014 - Für die Ohren

Karl Marx und Popmusik, Dubstep und Edward Hopper - wichtige Eckdaten und Verknüpfungspunkte für den Kulturtheoretiker und Popjournalist Mark Fisher, der in seiner Schrift "Kapitalistischer Realismus ohne Alternative?" seinen Gegenwartsbefund artikuliert. Der Zündfunk vom Bayerischen Rundfunk stellt Fishers Thesen in einem Radiofeature vor: "Wir, das Fußvolk im kapitalistischen System, sind im Hamsterrad des ewigen Kreislaufs von Produktion und Konsum gefangen und können weder vor, noch zurück. Wir haben unsere Kreativität und unsere Zukunft verloren. Mark Fisher weist das an den Sackgassen auf, in die sich die Popkultur des 21. Jahrhunderts manövriert hat: die Krise des Pop und der Aufstieg des Neoliberalismus gehen Hand in Hand." Hier kann man die Sendung online nachhören (53 Minuten).

Auf ein Phänomen der Popkultur sind Aliens schon lange nicht mehr zu reduzieren: Die Philosophie denkt angeregt über sie nach und die Naturwissenschaft sucht den Sternenhimmel händeringend nach Spuren fremden Lebens im All ab. Für das Deutschlandfunk-Feature "Das maximal Fremde - Von Menschen und Außerirdischen" hat sich Raphael Smarzoch über den aktuellen Stand der Dinge in der Alienforschung informiert. Hier kann man die Sendung nachhören (54 Minuten).

Spätaffäre vom 02.06.2014 - Für die Ohren

"Aufgeklärte Gesellschaft - Transparenz und Kontrolle", ein Radioessay für den Deutschlandfunk von Wolfgang Dreßen, Historiker. Aus dem Programmtext: "Der emanzipatorische Anspruch der Aufklärung war immer verbunden mit der Suche, der Umerziehung oder dem Ausschluss des 'Anderen', der dieser allgemeinen Forderung nach Transparenz nicht folgen würde. Diese Welt wird inzwischen konstruiert. Die technischen Möglichkeiten folgen dem Anspruch, eine dauernde Gegenwart lückenloser Transparenz herzustellen. Einen verantwortlichen Marionettenspieler gibt es nicht, wir alle sind Teil dieser aufgeklärten Welt. Diejenigen, von denen auch nur angenommen wird, dass sie nicht dazugehören bleiben ausgeschlossen. Alles muss offenliegen, jede Verschleierung, jedes Versteck, jede Flucht gelten als Angriff, der möglichst unmittelbar beantwortet werden soll." Hier kann man den Essay hören (29 Minuten).

Vor 200 Jahren wurde Beethovens einzige Oper "Fidelio" uraufgeführt. Sie war erst nach langwieriger Umarbeitung mehrerer Fassungen von ihm fertiggestellt worden - allein vier Ouvertüren hatte er ausprobiert. Wolfgang Schreibers Kalenderblatt (+ Audio: 4:30 Min) in Deutschlandradio Kultur erinnert an die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte. - Hier einen Aufnahme mit Wilhelm Furtwängler aus dem Jahr 1953 in Wien (142 Min.)

Spätaffäre vom 30.05.2014 - Für die Ohren

Das Dokument und die Kunst - in seinem SWR-Radioessay "Tribunal über die Wirklichkeit?" umkreist Daniel Hornuff die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Dokumentarischen und den Künsten. Aus dem Programmtext: "Für den Schriftsteller Peter Weiss war die Sache klar: Ein Künstler, der mit Dokumenten arbeitet, ist Richter über die Wirklichkeit. Seine Räume - ob Theater, Museum oder Kino - seien Tribunale in zweiter Instanz. Kunst als Nachverhandlung der Realität - hat sich diese Vision nicht längst erschöpft? Keineswegs. Nie zuvor war das Dokumentarische in der Kunst so präsent wie heute." Hier kann man die Sendung hören (47 Minuten)

Neu im Hörspielangebot des WDR: "Turing Bytes - Botschaften aus einer unsichtbaren Welt", ein Hörspiel von Nika Bertram über die rätselhaften Nachrichten, die Computerpionier Alan Turing unter der Überschrift "Messages from the unseen World" kurz vor seinem Selbstmord per Postkarte verschickt hat. Aus dem Programmtext: "Die junge Bioinformatikerin Sarah versucht 60 Jahre später, Turings Rätsel zu entschlüsseln. Im Nachlass ihrer Mutter, die auch für den britischen Geheimdienst gearbeitet hat, hat Sarah eine Nachricht von Turing mit Hinweisen auf einen 'Silberschatz' gefunden. Die Suche danach wird für Sarah zum Beginn einer Obsession." Hier kann man das Hörspiel herunterladen (53 Minuten).

Spätaffäre vom 28.05.2014 - Für die Ohren

Deutschland ist eines der wenigen Länder, die das Persönlichkeitsrecht über die Idee der Informationsfreiheit stellen, meint Marcel Weiß in einem längeren neunetz-Podacast mit Autor und Unternehmensberater Johannes Kleske, unter anderem in Bezug auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen Google. Die beiden greifen auch die Google-Debatte der FAZ und den Innovationsreport der New York Times auf. Links zu dem Gespräch hier.



Am vergangenen Montag besuchte Autor Dietmar Dath den Literarischen Salon der Leibniz Universität Hannover, um aus seinem neuen Science-Fiction-Roman "Feldeváye" zu lesen und sich im Anschluss mit Merkur-Redakteur Ekkehard Knörer zu unterhalten. Eine knapp zweistündige Aufzeichnung von Lesung und Gespräch kann man auf der Website der Veranstaltungsreihe online nachhören - man muss dazu nur etwas runterscrollen. Und wer weiter runterscrollt, findet überdies noch viele weitere Mitschnitte.

Spätaffäre vom 27.05.2014 - Für die Ohren

Ein subjektiver Festivalrückblick: Auf critic.de resümieren Rüdiger Suchsland, Nino Klingler und Frédéric Jaeger im Gesrpräch den Cannes-Jahrgang 2014. Diskutiert werden dabei die größeren Festivalhighlights von Assayas bis Keren Yedaya - und in die Haare kriegt man sich über die Gebrüder Dardenne. Hier zum Anhören (108 Minuten).

David Bowie in Berlin, David Bowie in allen Feuilletons, David Bowie also auch im Radio: Unter dem Titel "Ein eigener Kosmos - Gesamtkunstwerk David Bowie" beleuchtet die Sendereihe hr2 - Der Tag die vielfältige Karriere dieses "Trüffelschweins der Trends". Dabei kommen viele Studio- und zugeschaltete Gäste zu Wort. Hier kann man die Sendung nachhören (52 Minuten).

Spätaffäre vom 26.05.2014 - Für die Ohren

Muss man Heidegger neu bewerten? Nach der Veröffentlichung seiner "Schwarzen Hefte" (hier unsere Rezensionsnotizen), in denen sich auch einige antisemitische Passagen befinden, entbrannte um diese Frage eine kontrovers geführte Debatte. Für das Nachtstudio des Bayerischen Rundfunks geht Thomas Meyer dieser Frage nun in einem ausführlichen Radioessay nach. Hier zum Nachhören. (56 Minuten)

Der MDR erinnert in einem Feature von Jürgen Balitzki an den einstigen DDR-Jugendsender DT64, der vor 50 Jahren - unter argwöhnischem Blick der Staatsobrigkeit - gegründet wurde. Im Mittelpunkt der Sendung stehen dabei vor allem die frühen Jahre der Jugendwelle. Hier kann man sie nachhören (30 Minuten).

Spätaffäre vom 23.05.2014 - Für die Ohren

In seinem für den br erstellten Radiofeature "Kurosawa 86" erinnert Moritz Holfelder an einen denkwürdigen Abend: 1986 kam Akira Kurosawa nach München, um seinen Film "Ran" zu präsentieren. Dessen Verleiher Bernd Eichinger berief aus diesem Anlass alle greifbaren deutschen Autorenfilmer zu einem Treffen mit dem japanischen Meisterregisseur ein. Heute erinnern sich die Regisseure an diesen Abend, der nicht umsonst vom Feature-Untertitel als "letztes Familientreffen des Neuen Deutschen Films" eingeschätzt wird. Hier kann man die Sendung nachhören (53 Minuten).

In einer Ursendung strahlte Deutschlandradio Kultur am Mittwoch Esther Dischereits Hörspiel über die NSU-Mordserie "Blumen für Otello" aus. Regie führte Giuseppe Maio. Aus dem Pressetext: "Der Generalbundesanwalt übernahm zehn Jahre nach dem ersten rassistisch motivierten Mord am 11.11.2011 die Ermittlungen. Damit wurden die Verbrechen als Taten angesehen, die die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährden oder gefährdeten. Am gleichen Tag verschwanden in Bundes- und Landeskriminalämtern und den Organen des Verfassungsschutzes Akten zu diesen Verbrechen. Auf den Spuren der NSU-Mordserie sucht die Autorin in einer assoziativen Szenenfolge nach den Hintergründen und fragt nach dem Schicksal der Opfer." (54 Minuten)