In
The New Republic beschreibt Graeme Wood in einer Reportage die Hölle, die heute die
Zentralfrikanische Republik darstellt. Hier schlachteten erst Muslime Christen ab und jetzt verfährt die christliche Mehrheit mit den Muslimen auf die gleiche Art. Die
Leichen - oder Leichenteile - der einen oder anderen Partei werden auf der Avenue de France abgelegt, damit sie nicht im eigenen Hinterhof anfangen zu stinken und das Rote Kreuz sie einsammeln kann. Zu den
Blauhelmen, die inzwischen dort stationiert sind, gehören auch ruandische Soldaten. Ihnen ist der Konflikt vertraut, vielleicht sogar
zu vertraut. Ihr Vorgesetzter Oberstleutnant Jean-Paul Karangwa "ist nicht von Natur aus gewalttätig, aber er erzählte mir, ohne eine Spur von Reue, wie seine Leute jemanden niederschossen, von dem sie wussten, dass er ein Killer war. Ein Muslim, der Gefahr lief,
gelyncht zu werden, hatte bei einem ruandischen Posten Schutz gesucht. Als die Ruander sich weigerten, ihn der
Anti-Balaka auszuliefern, einer
christlichen Milizentruppe, kam ein Mitglied der Gruppe mit der Leiche eines anderen Muslims zurück, um den Ruandern zu zeigen, dass ihr Schutz nutzlos war - es gab
immer einen anderen Muslim, den sie nicht beschützen konnten. 'Er fing an, den toten Mann vor unseren Augen aufzuschlitzen', erinnert sich Karangwa mit einem leichten Schulterzucken. 'Also haben wir ihn erschossen.'"
Im
Guardian versucht die Schriftstellerin
AS Byatt, hinter das Geheimnis von
Edmund de Waals Keramiken zu kommen, die sie zwischen Malewitschs Konstruktivismus und der Poesie von Wallace Stevens ansiedelt: "De Waal sagt, der Anfang eines Gefäßes sei
kreisförmig, ein O,
ein Klumpen Ton, der sich auf einem kreisförmigen Rad dreht und in seinen Händen zu einer fortgesetzten Serie zylindrischer Formen wird, alle gleich und doch verschieden, jede verändert unmerklich das nächste Gefäß in der Gruppe und damit die ganze Serie. So fein Ton auch gearbeitet wird, er ist auf eine Art konkret wie es eine abstrakt gemalte Form nicht ist. Die unterschiedlichen Kulturen haben sich Menschen immer als aus Ton geschaffen vorgestellt, von der Erde, irdisch, seine Gestalt gewinnt er aus formlosen Staub und zu Staub kehrt er zurück, durch
Wasser,
Form und Feuer." (
Bild: Detail aus Edmund de Waals "Signs and Wonders", 2009. Foto: Hélène Binet)
Außerdem
druckt der
Guardian eine Rede des Schriftstellers
Will Self, der diesmal den wirklichen und endgültigen
Tod des Romans konstatiert.