Spätaffäre
Die Matrix ist absolut aussagekräftig
Vorschläge zum Hören, Sehen, Lesen. Wochentags um 17 Uhr
27.03.2014. The Nation erinnert an den 1978 auf der Waterloo Bridge in London ermordeten bulgarischen Schriftsteller Georgi Markov. La vie des idées untersucht, was von Pierre Bourdieus Theorie über die "feinen Unterschiede" übrig blieb. Auf Youtube findet sich eine Bourdieu-Doku des Hessischen Rundfunks von 1981. Der Bayerische Rundfunk bringt Alexander Kluges "Chronik der Gefühle" in 14 Teilen zu Gehör.
Für Sinn und Verstand
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/B7/Q410/A41382/nation.jpg)
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/B7/Q410/A41382/laviedesidees.jpg)
In einem flankierenden Gespräch bestätigt Herausgeber Philippe Coulangeon die erstaunliche Anpassungsfähigkeit von Bourdieus Analyseinstrumentarium auch an andere historische und kulturelle Kontexte. Natürlich könne man sagen, was in den Siebzigerjahren über soziale Positionen und gewisse Merkmale wie Geschmack, Lebensstil geschrieben wurde, heute nicht mehr funktioniere. Aber sie existierten immer noch, manifestierten sich allerdings nicht mehr in gleicher Weise. "Ich persönlich glaube, dass die Matrix absolut zutreffend und aussagekräftig ist, um gewisse Sachverhalte zu verstehen, auch wenn sich deren Erscheinungsformen stark verändert haben."
Für die Augen
Und sehen Sie, was wir hier gefunden haben: Eine Dokumentation des Hessischen Rundfunks von 1981 über Bourdieu und die "feinen Unterschiede". (43 Min.)
"Es war einmal Little Odessa..."
James Grays beeindruckend düsterer Debütfilm "Little Odessa" - ein Blick auf die russisch-jüdischen Einwanderer in New York mit Tim Roth, Maximilian Schell und Vanessa Redgrave - lief gestern Abend auf Arte. In die Mediathek ist er leider nicht gelangt. Dafür aber eine Dokumentation über das Zustandekommen dieses Films, in der Gray eine Menge über das New York seiner Kindheit und natürlich seinen Film erzählt. "Es war einmal... Little Odessa" (53 Minuten).
"Es war einmal Little Odessa..."
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/B7/Q408/A41383/2703odessa.jpg)
Für die Ohren
Als im Jahr 2000 Alexander Kluges "Chronik der Gefühle" erschien, waren die Kritiker hin und weg. Sie erzählt in Lebensläufen und Geschichten von den Erfahrungen und den Gefühlen, mit denen wir auf Zeit, Epoche und deren Brüche reagieren. Auch das Hörspiel in 14 Teilen, das 2009 in der Bearbeitung und unter Regie von Karl Bruckmaier als CD-Sammlung bei Anje Kunstmann erschien, erntete großes Lob. Es folgt der Struktur der Chronik. Jedem Teil steht ein Minutensong voran, in dem ein Kluge-Zitat zu Techno, Electro oder Pop verarbeitet wurde. Im Kontrast dazu ziehen sich Klangeinheiten aus Wagners "Götterdämmerung" durch das Hörspiel. Alexander Kluge wirkt als Sprecher mit und reflektiert seine Geschichten. Außerdem sind Hanns Zischler, Hannelore Hoger, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief, Wim Wenders, Romuald Karmakar, Volker Schlöndorff zu hören, im Bayerischen Rundfunk: Hier. (zusammen ca. 12 Stunden)
"Haben wir noch Gemeinsamkeiten", fragte 1964 der RIAS eine Gruppe von Schriftstellern aus dem Osten und Westen unmittelbar nach derm Mauerbau. Es sprechen aus Ost-Perspektive die Autoren Hermann Kant, Paul Wiens und Max Walter Schulz, den Westen repräsentieren Günter Grass, Heinz Kramer und Uwe Johnson. DRadio Kultur hat die Sendung aus dem Archiv geholt: Hier. (57 Min.)
"Haben wir noch Gemeinsamkeiten", fragte 1964 der RIAS eine Gruppe von Schriftstellern aus dem Osten und Westen unmittelbar nach derm Mauerbau. Es sprechen aus Ost-Perspektive die Autoren Hermann Kant, Paul Wiens und Max Walter Schulz, den Westen repräsentieren Günter Grass, Heinz Kramer und Uwe Johnson. DRadio Kultur hat die Sendung aus dem Archiv geholt: Hier. (57 Min.)
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