Spätaffäre

Vorschläge zum Hören, Sehen, Lesen. Wochentags um 17 Uhr

Mai 2014

Ankunft einer neuen Nanny

30.05.2014. Auf Youtube finden wir eine Aufführung von Alois Zimmermanns grandioser Oper "Die Soldaten" in der Inszenierung von Alvis Hermanis. Es spielen die Wiener Philharmoniker unter Ingo Metzmacher. Ein SWR-Radioessay von Daniel Hornuff umkreist das Verhältnis zwischen Dokumentation und Kunst. Und im New Statesman nimmt John Gray die Sinologen am Ohr: Sie waren es nicht, die über Maos Verbrechen aufgeklärt haben.

Freiheit von unterdrückerischer Kontrolle

28.05.2014. Selbst wenn Whistleblower gegen das Gesetz verstoßen, bedeutet dies nicht, dass wir keinen Widerstand gegen unsere Überwachung leisten sollten, meint der Juraprofessor Eben Moglen im Guardian. ZDFinfo enttarnt "Die geheimen Staaten von Amerika". neunetz diskutiert über Persönlichkeitsrecht und Informationsfreiheit. Und Boards of Canada entführen in eine audiovisuelle Ambientwelt.

Sie nennen ihn einen Verwandler

27.05.2014. Lesen (und hören): Wieviel von Led Zeppelin ist von Led Zeppelin? Hören: Cannes 2014 - Kino im Kopf. Sehen (und hören): Peter Greenawy und George Tabori.

Dante und seine Familie

26.05.2014. Im Guardian schreibt David Runciman über Politik und Technik. Zu hören: Martin Heidegger und die Frage, ob er ein Antisemit war. Zum Gucken: Eine ARD-Dokumentation begleitet brasilianische Fußballer auf dem Weg nach Europa.

Modernisierung ohne Moderne

23.05.2014. Die Revista Anfibia beobachtet mit Bangen den Appetit des Mediengiganten Penguin Random House auf spanischsprachige Autoren. Im Guardian fürchtet Pankaj Mishra das Indien Narendra Modis. Der BR erinnert an das letzte Klassentreffen des Neuen Deutschen Films. Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich in "Blumen für Otello" mit den Morden des NSU. Und Netzkino.de zeigt den Film "The Invisble Men" über schwule Palästinenser, die in Israel Schutz suchen.

Kunst in Serie

22.05.2014. Der Deutschlandfunk beschäftigt sich mit Wiederholung und Variation in den Künsten. In der London Review of Books analysiert Perry Anderson das Desaster der italienischen Politik. Népszabadság stellt Kornél Mundruczós in Cannes gezeigten Film "Fehér Isten" vor. Außerdem betten wir Richard Linklaters Debüt "Slacker" ein.

Zwei Typen vor einer Kamera

21.05.2014. Auf eine neue Gnadenlosigkeit bei der New York Times erkennt das New York Magazine nach der Entlassung der Chefredakteurin Jill Abramson. Die Zeit begibt sich unter prorussische Demonstranten in der Ostukraine. Der SWR fragt: Wie böse ist Google. Auf zdfkultur zeigt Romuald Karmakar den "Angriff auf die Demokratie".

So wurde Rebellion zur neuen Mitte

20.05.2014. In "Broken Arrow" vermittelt James Stewart zwischen Siedlern und Apachen. Louis Theroux hat in der West Bank weniger Erfolg. Dradio Kultur bringt George Taboris Hörspiel "Die 25. Stunde" über Nordamerikas Nekropole Hollywood. Und Salon.com erklärt mit Hilfe von Hegel den Nonkonformismus für erledigt.

Realismus mit Beulen

19.05.2014. Als Nachlese zum Berliner Theatertreffen ist bei 3sat Robert Borgmanns Inszenierung von Tschechows "Onkel Wanja" zu sehen. Diedrich Diederichsen spricht im WDR-Feature "Über Pop-Musik". Arte zeigt David Sievekings bewegende Doku "Vergiss mein nicht". Und die Jerusalem Post erklärt, warum nur Viagra die asiatische Kragentrappe noch retten kann.

Wir fragten nicht, wir urteilten

16.05.2014. Bei Arte ist der koreanische Regisseur Hong Sang-Soo zu entdecken. Adam Curtis erzählt die Geschichte der Weltmacht USA als assoziatives Kaleidoskop. Costa-Gavras packt in France Culture die heißesten Eisen an. Und Frank Schirrmacher erläutert auf Horizont.net die Rolle der FAZ im Europawahlkampf der SPD.

Dunkle Fantasien

15.05.2014. La Vie des Idées gibt einen Einblick in Business und Bürokratie der Pilgerfahrten nach MekkaBayern2 begibt sich auf die Spur des "Geheimprojekts Freihandelsabkommen". Und zum Gucken: Ein "Haus der Sünde" und David Cronenberg.

Beneidenswerte Negativa

14.05.2014. Dradio Kultur sendet Hattie Naylors Hörspiel "Ivan und die Hunde" über die wahre Geschichte eines vierjährigen Russen, der von zuhause ausreißt und von Hunden adoptiert wird. Karsten Lohmeyer und Simon Hurtz diskutieren auf lousypennies über Digital NativesPBS dokumentiert den zunehmenden Überwachungswahn nach dem 11. September. Und 3sat zeigt eine Hommage auf H.R. Giger.

Wir sind eine Petrischale

13.05.2014. In seiner Doku "Heino Jaeger - Look before you Kuck" begibt sich Gerd Kroske auf Spurensuche nach dem anarchischen Vorbild von Olli Dittrich, Helge Schneider und Studio Braun. Im NDR Kultur unterhält sich Ulrich Wickert mit Sibylle Lewitscharoff. Und Vice porträtiert José Mujica, den schillernden Präsidenten von Uruguay, der gerade den Verkauf von Marihuana legalisiert hat.

Kollektives 'Ooooh'

12.05.2014. Dass auch schreckliche Dinge schön sein können, beweist Michael Glawoggers Doku "Workingman's Death", die bei arte zu sehen ist. Edgar Reitz spricht im BR über Heimat und Vergänglichkeit. Dradio Kultur beschäftigt sich mit der jüngeren Literatur über die Jugoslawienkriege. Und das SZ-Magazin lernt Deutschland aus der Perspektive einer chinesischen Reisegruppe kennen.

Meine genetische Überraschung

09.05.2014. Netzkino zeigt Jerzy Skolimowskis belgischen Nouvelle-Vague-Klassiker "Der Start - Le Depart" mit Jean-Pierre Léaud. Der Deutschlandfunk widmet sich dem Sex in Russland: Erst in einem Feature über die neue Prüderie und den Schwulenhass. Und dann in einem Porträt des Intersex-Aktivisten Sascha. Im Guardian versucht die Schriftstellerin AS Byatt, das Geheimnis von Edmund de Waals Keramiken zu ergründen.

Die Story passte gut ins Schema

08.05.2014. Arte zeigt Marco Wilms' Dokumentarfilm "Art War" über junge ägyptische Künstler nach dem Sturz von Mubarak. Der DLF porträtiert den Hindunationalisten Narendra Modi, der als Favorit bei der indischen Parlamentswahl gilt. Und Slate erzählt, wie Paris im Jahr 1578 den Grundstein dafür legte, eine moderne Metropole zu werden.

Endlos, gestaltlos und ein bisschen traurig

07.05.2014. Aus Anlass des Todes von Tatiana Samoilowa lassen wir noch einmal die Kraniche ziehen. Synthetische Nahrung befreit das Leben von lästigen Essensunterbrechungen, berichtet der New Yorker. Arte spürt der Magie der Polaroid-Ästhetik nach. Und Jan Jelinek besiegelt im SWR "Das Scheitern der bemannten Raumfahrt".

Solidarität von unten

06.05.2014. 3sat hat Dimiter Gotscheffs Inszenierung von Heiner Müllers "Zement" am Münchner Residenztheater aufgezeichnet. Daniel Day Lewis stößt in Paul Thomas Anderson Film "There Will Be Blood" erst auf Öl und dann auf einen Prediger. Der SWR feiert Cole Porter und Slavoj Zizek beschuldigt in der London Review of Books Putin, wie schon Stalin die vorrevolutionäre Politik des Zaren zu pflegen.

Glück und Gleichheit

05.05.2014. Neil Gaiman und Art Spiegelman unterhalten sich über das Wesen des Comics. Mo Asumang sucht den Ursprung des Arierbegriffs. Der Experimentalmusiker Asmus Tietchens stellt 12 Musikstücke vor, die für ihn prägend waren. Slate.fr präsentiert neue Erkenntnisse der Glücksforschung. Die NYT fragt, warum nach der Finanzkrise nur ein Banker in den Knast wanderte.

Abkehr vom Dogma der Originalität

02.05.2014. Michelle Williams und Ryan Gosling scheitern auf höchstem Niveau als Liebespaar in Derek Cianfrances Film "Blue Valentine". Ein weltabgewandter Wissenschaftler verfällt dem Wahnsinn in der Hörspielbearbeitung von Canettis "Die Blendung". Kameradrohnen sind die neue Pressefreiheit, berichtet die Columbia Journalism Review.