Spätaffäre

Vorschläge zum Hören, Sehen, Lesen. Wochentags um 17 Uhr

April 2014

Terror der Transparenz

30.04.2014. War die Verhaftung des mexikanischen Drogenbarons El Chapo ein abgekartetes Spiel, fragt der New Yorker. Wollen wir im Glashaus leben, fragt eine Expertenrunde im SWR. Alexander Kluge rekapituliert den 30. April 1945. Der WDR erzählt die Frühgeschichte des Techno. Und die New York Review of Books versteht Stefan Zweig - als Gegensatz zu Thomas Mann.

311 Gottesdefinitionen

29.04.2014. Auf Bayern2 sucht mit Valère Novarina nach dem "Fleisch des Menschen" und stößt auf den unbekannten Gott. arte porträtiert "Fotografen gegen Apartheid". Rue89 stellt neue Instrumente vor. Und in The New Republic geißelt Vladimir Nabokov die schlimmsten Sünden des Übersetzers.

Nur Sand

28.04.2014. Zum Gucken: Wie Berlusconi Italien ruinierte  Und weitere Mabuses. Zum Hören: Die Zukunft der Kritik. Und Breton in Québec. Zum Lesen: Russland, Deutschland, Ukraine. Und Wired über die seltsame Welt der Start Ups.

Spezifisch menschlich

25.04.2014. Die BBC porträtiert Andrej Tarkowskij. Im Deutschlandradio verarbeitet Markus Metz kosmische Katastrophen. Und die New York Times fragt, ob Tiere justiziable Personen sein können.

Die nie dagewesenen Möglichkeiten unserer Epoche

24.04.2014. In einem Interview aus dem Jahr 2009 gewährt der am Dienstag verstorbene österreichische Filmemacher Michael Glawogger Einblick in seine Recherchemethoden. Der BR bringt drei Essays von John J. Sullivan. Der Guardian porträtiert den französischen Künstler, Autor und Filmemacher Chris Marker. Und Yann Kerbrat erläutert in La Vie des Idées die Grenzen des Völkerrechts.

Ein gepflegter Posten in einem Dschungel aus Problemen

23.04.2014. Granta berichtet von französischen Cafés in Tokio. Der New Yorker zeichnet ein düsteres Bild des Iraks. Alexander Kluge und Martin Zimmermann beleuchten die dunkle Seite der Antike. Der WDR erinnert an den Amoklauf an der Columbine High School. Und der BR erzählt die Geschichte des Rock'n'Roll.

Die Welt-Insel

22.04.2014. Der Rolling Stone beobachtet den steigenden Heroinkonsum in den USA. Die Dublin Review of Books analysiert die eurasischen Ideologien hinter Putins Expansionsstreben. Das BR-Feature "Artcore" beleuchtet die neue Verschmelzung von Filmkunst und Pornografie. Und die arte-Mediathek zeigt Claude Sautets wunderbaren Film "Mado" von 1976, mit Michel Piccoli und Romy Schneider.

Es ist genug Gold da

17.04.2014. Zehn Jahre nach den Skandalfotos aus Abu Ghraib spürt das SZ Magazin die beteiligten Täter und Opfer auf. The Nation macht tiefsinnige Anmerkungen zur Gegenwartsmanie der Kunsthistoriker und dem Passeismus der Künstler. Roméo Dallaire erinnert an das Versagen der Weltgemeinschaft in Ruanda. Und Claus Guth läuft im Theater an der Wien mit Händels "Messias" zu hoher Fantasieform auf.

Ein Puzzle im Dunkeln

16.04.2014. Der New Yorker schildert die Schönheit und Gefahren beim Klettern und Tauchen in den tiefsten Höhlen der Welt. Die Regisseure William Friedkin und Nicolas Winding Refn halten eine Masterclass ab. Thomas Meyer erzählt im SWR, wie er lernte, Neue Musik zu hören. Und Osteuropa rollt den Ersten Weltkrieg noch einmal auf.

Das wimmelnde, isolierte Ich

15.04.2014. In The New Republic begreift Adam Thirwell mit dem ausgeschlossenen Gottfried Benn die Schande als ästhetische Form. WDR5 geht mit Italien auf Irrfahrt durch Europa, der Deutschlandfunk denkt über Helden in den neuen Fernsehserien nach. Auf arte singt Juliette Gréco. Und Peter Müller schickt eine Flaschenpost aus dem alten West-Berlin.

Klanglandschaften der Wildnis

14.04.2014. In der New York Times erinnert John Jeremiah Sullivan an unbesungene Blues-Heroinen. Telerama interviewt die Schriftstellerin Maïssa Bey zu den Wahlen in Algerien. die Autorin 3sat zeigt in seiner Mediathek die "Arabella" aus Salzburg. Der Deutschlandfunk sucht mit dem Klangforscher Bernie Krause den Ursprung der Musik. Und im SWR stellt Wolfgang Krieger klar: Geheimdienste tun nur das, was die Regierung von ihnen verlangt.

Hören Sie was?

11.04.2014. Bernd Eichinger wäre heute 65 geworden - die Dokumentation "60 Millionen für Phantásien" zeigt die Entstehung seines ersten Hollywoodfilms. Im SWR wird über Crowdfunding, im Dradio Kultur über Open Source Programming diskutiert. Zehn Jahre, nachdem Sido ihm ein Denkmal setzte, besucht der Tagesspiegel das Märkische Viertel. Und die NYRB setzt ihre Reportagereihe über Korruption in Uganda fort.

Hier beißt sich die Katze in den digitalen Schwanz

10.04.2014. In Christian Petzolds "Barbara" radelt Nina Hoss durch die DDR-Provinz. DradioKultur widmet dem Ersten Weltkrieg in der Kunst eine lange Nacht. Nautilus beleuchtet die Geschichte und Zukunft des künstlichen Lichts. Das New York Magazine schreibt eine Sozialgeschichte der Obama-Ära. Und der SWR sorgt sich über unsere Abhängigkeit vom Fluss der Datenströme.

Die schnellste Art des Karriereselbstmords

09.04.2014. Nicht etwa klassisch-griechisch, sondern ganz klar amerikanisch-christlich sind die Wurzeln des Superhelden "Captain America", stellt John Gray im New Statesman klar. Bayern2 feiert den 250. Geburtstag des prächtigen Museums Eremitage in St. Petersburg. Eurozine erinnert an Milan Kunderas großen Essay über "Die Tragödie Mitteleuropas". Und Arte erforscht die Phasen und Facetten im Werk David Bowies.

Die Sache an sich ist so gut

08.04.2014. Eine BBC-Dokumentation erinnert an Jacques Brel, der vor 85 Jahren geboren wurde. arte zeigt Alains Resnais' "Hiroshima mon amour". Auf SWR2 sorgt sich Peter Sloterdijk um den Fortbestand der Zivilisation. Und das Magazin der New York Times bringt eine Riesenreportage über den gerade verstorbenen Schriftsteller und Aktivisten Peter Matthiessen.

Er ist Ästhet

07.04.2014. In der London Review of Books verfolgt Seymour Hersh weiter die Spur des Giftgasangriff auf Damakus und kommt über die Rattenlinie in die Türkei. Der New Yorker empfiehlt vegetarische Kochbücher für Fleischesser. In seiner Hommage auf den Grimme-Preis setzt Dominik Graf auch dem Niedergang des deutschen Fernsehens ein Denkmal. Und der SWR huldigt dem modernen Flaneur als Bürger und Kritiker.

Vom Körper seiner Schwester

04.04.2014. Ohne meinen Lektor gäbe es meine Bücher nicht, verrät Karl Ove Knausgård in einem grandiosen Essay auf Eurozine. Truman Capote besucht Marlon Brando in Tokio. Marguerite Duras, die heute vor hundert Jahren geboren wurde, analogisiert in "Agatha et Les Lectures illimitées" inzestuöse Liebe mit dem Akt des Lesens. In der BBC ist der Frühling ausgebrochen.

Das alte Kapital ist allerdings ausdauernd

03.04.2014. Roberto Saviano sorgt sich in L'Espresso um die Lesefähigkeit seiner Landsleute. Der Bayerische Rundfunk bringt James Joyces "Dubliner" als vielstimmiges Hörerlebnis. Hans-Ulrich Treichel spricht im NDRKultur über Theorie und Praxis des Schreibens. Und zwei sehenswerte Dokumentationen über Ai Weiwei und Lars von Trier.

Permanente Antizipation

02.04.2014. Die Scharfschützen, die bei den Majdan-Protesten über hundert Demonstranten getötet haben, gehören dem ukrainischen Geheimdienst SBU an, der engste Beziehungen zu Moskau unterhält, belegt The Daily Beast. Außerdem: Henry Keazor entspinnt das popkulturelle und politische Referenznetz der Simpsons, Dominik Graf schwingt die Luftgitarre und Ari Gold drischt auf sein Luftschlagzeug ein.

Akteure im Klang

01.04.2014. Die BBC erzählt das Leben von Marvin Gaye. Im rbb liest Helmut Kopetzky aus Briefen und Dokumenten junger Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. Im BR erklärt Komponist Josef Anton Riedl seine Arbeit. Der Merkur klopft den Körper auf Klang ab.