Heute in den Feuilletons
Provokationen wie diese
Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
26.11.2013. Soviele Leute wie möglich sollten jetzt Hamed Abdel-Samad kennenlernen, fordert der Tagesspiegel. Die SZ erklärt, warum der dänische Lyriker Yahya Hassan kein "sogenannter Islamkritiker" ist. Spiegel Online berichtet, dass die UN-Resolution gegen Internet-Überwachung auf Druck der USA und Großbritanniens abgeschwächt wurde. In der FAZ fordert der IT-Unternehmer Felix von Leitner eine Absicherung des Netzes mit den Mitteln der Geheimdienste. Und Zaha Hadid wehrt sich: Ihr Stadionentwurf für Qatar erinnert nicht an eine Vagina.
Tagesspiegel, 26.11.2013
Caroline Fetscher kommentiert die Nachricht von der möglichen Entführung Hamed Abdel-Samads: "Zum Lachen und Weinen ist der großartige Roadmovie, den Hamed Abdel-Samad 2010 zusammen mit Henryk M. Broder machte. Die Serie lief sehr spät nachts, versteckt - die 'Deutschland-Safari' eines Muslims und eines Juden hätte Besseres verdient. Jetzt, wo es berechtigte Angst um ihn gibt, müsste sie sofort ins Programm gehoben werden. So viele Leute wie möglich sollten Abdel-Samad kennenlernen, auch, weil seine Bekanntheit ein zusätzlicher Schutz für ihn sein kann."
Spiegel Online, 26.11.2013
Über die von Brasilien und Deutschland initiierte UN-Resolution gegen Internet-Überwachung soll heute abgestimmt werden - sie wurde aber auf Druck der USA und Großbritanniens abgeschwächt, berichtet Marc Pitzke aus New York: "Die USA hätten sich dagegen gewehrt, 'neue Verbotstatbestände' zu schaffen. Deshalb ist jetzt nicht mehr von Überwachung generell die Rede, sondern nur noch von 'ungesetzlicher Überwachung' und deren 'negativem Einfluss'."
Aus den Blogs, 26.11.2013
Henryk Broder schreibt auf Achgut zu der möglichen Entführung Hamed Abdel-Samads: "Was Hamed angeht: Leute, hört auf oder fangt gar nicht erst damit an, Petitionen zu verfassen, die nur dazu gut sind, Euch das Gefühl zu verschaffen, Ihr hättet was getan. Und überlasst das Spekulieren den üblichen Eckenstehern wie Lüders und Perthes. Wir wissen noch gar nichts. Und das Einzige, was wir derzeit tun können, ist: Beten, egal zu wem und in welcher Sprache." Beten ist besser als Druck auf die Regierung zu machen?
Einen schwerwiegenden Vorwurf macht der Jurist Martin Vogel der VG Wort, mit der er seit Jahren im Rechtsstreit liegt, weil er die Ausschüttungen der Organisation an Verlage (und nicht nur an Urheber) als unrechtmäßig ansieht. In zwei Instanzen bekam er bisher recht. Nun, so meint er in einem Gastbeitrag bei Stefan Niggemeier, "versuchen die Verantwortlichen der VG Wort und des Börsenvereins (des Interessenverbands der Verleger), die Sach- und Rechtslage, von der die Verteilungspraxis der VG Wort und auch von VG Bild-Kunst und GEMA auszugehen haben, möglichst zu vernebeln. Dabei geht es ihnen vermutlich nicht zuletzt darum, Zeit zu gewinnen, damit die Nachforderungsansprüche der Urheber gegen diese Verwertungsgesellschaften und die Haftungsansprüche gegen die Verantwortlichen möglichst verjähren."
Einen schwerwiegenden Vorwurf macht der Jurist Martin Vogel der VG Wort, mit der er seit Jahren im Rechtsstreit liegt, weil er die Ausschüttungen der Organisation an Verlage (und nicht nur an Urheber) als unrechtmäßig ansieht. In zwei Instanzen bekam er bisher recht. Nun, so meint er in einem Gastbeitrag bei Stefan Niggemeier, "versuchen die Verantwortlichen der VG Wort und des Börsenvereins (des Interessenverbands der Verleger), die Sach- und Rechtslage, von der die Verteilungspraxis der VG Wort und auch von VG Bild-Kunst und GEMA auszugehen haben, möglichst zu vernebeln. Dabei geht es ihnen vermutlich nicht zuletzt darum, Zeit zu gewinnen, damit die Nachforderungsansprüche der Urheber gegen diese Verwertungsgesellschaften und die Haftungsansprüche gegen die Verantwortlichen möglichst verjähren."
TAZ, 26.11.2013
Einen kurzen Blick in den Abgrund der Geschichte erhaschte Isolde Charim bei einer Ausstellung von Anna Artaker in Wien, die dort die legendäre Kunstsammlung der österreichischen Rothschilds für die Wiener Arbeiterkammer rekonstruierte: "Das Gebäude der AK, das Gebäude, in dem Artakers Reproduktionen jetzt hängen, steht genau an jener Stelle, wo früher das Palais Rothschild stand! Was für eine Geschichte hatte dieser Ort. 1938 wurde das Palais Albert Rothschild nicht nur enteignet, sondern auch zur 'Zentralstelle für jüdische Auswanderung' unter der Leitung von Adolf Eichmann. Nach dem Krieg wurde das beschädigte Palais von der Familie Rothschild verkauft. Die AK riss es ab und errichtete an dieser Stelle ihre Niederlassung."
Weiteres: In einem zweiten Artikel versteht Charim das mitfühlende Porträt nicht, das der Spiegel von Cornelius Gurlitt zeichnete. Sabine Leucht berichtet vom Münchner Spielart-Festival. Naserümpfend meldet die taz das Verschwinden des "Stichwortgebers von Henryk M. Broder" und Autors Hamed Abdel-Samad.
Besprochen werden ein Konzert des britischen Musikers Dean Blunt in der Kantine Berghain und David Schalkos Roman "Knoi" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Und Tom.
Weiteres: In einem zweiten Artikel versteht Charim das mitfühlende Porträt nicht, das der Spiegel von Cornelius Gurlitt zeichnete. Sabine Leucht berichtet vom Münchner Spielart-Festival. Naserümpfend meldet die taz das Verschwinden des "Stichwortgebers von Henryk M. Broder" und Autors Hamed Abdel-Samad.
Besprochen werden ein Konzert des britischen Musikers Dean Blunt in der Kantine Berghain und David Schalkos Roman "Knoi" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Und Tom.
NZZ, 26.11.2013
Wei Zhang verfolgt eine Debatte über ein neues Gesetz in China, das Kinder dazu verpflichtet, regelmäßig ihre Eltern zu besuchen, und sich auf die Kindespietät ("xiao") beruft, die in der konfuzianischen Lehre als fundamentale Tugend gilt. Diese Moralvorstellung wird aber schon seit fast hundert Jahren kritisiert: "Es waren zuerst die 4. Mai-Intellektuellen, die in den zwanziger Jahren 'xiao' und die Tyrannei der Familie zum Feindbild erklärten. Danach wurde der ethische Imperativ der Kindespietät während der Kulturrevolution infrage gestellt, als die Durchsetzung der Revolution über allem stand. Die Jungen schuldeten demnach nur noch der kommunistischen Partei und ihrem Vorsitzenden Loyalität. Die Familie mit ihren Abhängigkeiten und Pflichten dagegen galt als Relikt, das zu überwinden war."
Außerdem: Andreas Breitenstein feiert Chico Buarques Roman "Vergossene Milch" als Sensation des brasilianischen Bücherherbsts. Sieglinde Geisel ruft dazu auf, wieder mehr Klassiker zu lesen, zum Beispiel Jean Paul, der trotz seines 250. Geburtstags schmählich vernachlässigt werde.
Auf der Medienseite porträtiert Frank Sieber die linke Schweizer Oppositionszeitung Rote Anneliese, die seit mehr als 50 Jahren politische Missstände im Kanton Wallis aufdeckt - mit investigativen Methoden, die vielen nicht behagen.
Besprochen werden Leander Haußmanns "Hamlet"-Inszenierung am Berliner Ensemble, Klavierkonzerte beim Lucerne Festival und Bücher, darunter eine historisch-kritische Ausgabe von Werken Rudolf Steiners (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Außerdem: Andreas Breitenstein feiert Chico Buarques Roman "Vergossene Milch" als Sensation des brasilianischen Bücherherbsts. Sieglinde Geisel ruft dazu auf, wieder mehr Klassiker zu lesen, zum Beispiel Jean Paul, der trotz seines 250. Geburtstags schmählich vernachlässigt werde.
Auf der Medienseite porträtiert Frank Sieber die linke Schweizer Oppositionszeitung Rote Anneliese, die seit mehr als 50 Jahren politische Missstände im Kanton Wallis aufdeckt - mit investigativen Methoden, die vielen nicht behagen.
Besprochen werden Leander Haußmanns "Hamlet"-Inszenierung am Berliner Ensemble, Klavierkonzerte beim Lucerne Festival und Bücher, darunter eine historisch-kritische Ausgabe von Werken Rudolf Steiners (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Aus den Blogs, 26.11.2013
Laut Designblog Dezeen bezeichnet die Architektin Zaha Hadid Behauptungen, ihr Stadionentwurf für Qatar sehe aus wie eine Vagina, als "lächerlich". Aber die Leser von Dezeen bleiben dabei: "One vagina in a sea of penis towers".
Tatsächlich, so Dezeen müssten mänliche Geschlechtsteile weit häufiger als Vergleich herhalten. "A manipulated photo showing Foster + Partners' Gherkin skyscraper as a flaccid phallus has been used by a UK pharmacy chain to advertise erectile dysfunction treatment."
Tatsächlich, so Dezeen müssten mänliche Geschlechtsteile weit häufiger als Vergleich herhalten. "A manipulated photo showing Foster + Partners' Gherkin skyscraper as a flaccid phallus has been used by a UK pharmacy chain to advertise erectile dysfunction treatment."
Welt, 26.11.2013
Tim Ackermann unterhält sich mit den Brüdern Klaus und Rolf Staeck über ihre Ausstellung "Arte Postale" in der Akademie der Künste in Berlin. Alles begann in der DDR mit dem Künstler Robert Rehfeldt, erzählt Rolf Staeck: "Er bewahrte in seiner Wohnung ganz großartige Postkarten auf, die ihm aus Amerika, Argentinien, Holland geschickt wurden - Freundschaftsgrüße aus einer Welt, in die man als DDR-Bürger nicht reisen konnte. Und ich fand das eine tolle Idee: Einfach Postkarten hinaus in die Welt zu schicken und im Gegenzug wieder welche zu bekommen. Rehfeldt und Klaus haben mich mit Adressen versorgt, und ich habe begonnen, ebenfalls Karten zu basteln, Collagen, und sie zu verschicken." (Bild: H. R. Fricker/Büro für künstlerische Umtriebe auf dem Land, Trogen/Schweiz, an Guillermo Deisler, Halle/DDR, 1.11.1989: "Angstlos Glasnost" © H. R. Fricker)
Besprochen werden die Pompeji-Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle München (Am Eingang empfängt den Besucher "ein Fußbodenmosaik mit einem lustigen Skelett, das in zwei Krügen das Wasser des Lebens trägt; deutlich erinnert die schwarze Knochenskizze auf beigem Grund an Disneys 'Skeleton Dance' und belegt so den Einfluss der Antike auf die Nachantike. Am Ausgang verabschiedet den Besucher ein Fries tanzender Mänaden", verspricht Hannelore Schlaffer), Ridley Scotts Film "The Counselor" nach einem Drehbuch von Cormack McCarthy ("schlimmste literarische Macho-Taffness-Prätention", warnt Hanns-Georg Rodek) und Inszenierungen von Pinters "Niemandsland" sowie Becketts "Warten auf Godot" am Broadway.
Besprochen werden die Pompeji-Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle München (Am Eingang empfängt den Besucher "ein Fußbodenmosaik mit einem lustigen Skelett, das in zwei Krügen das Wasser des Lebens trägt; deutlich erinnert die schwarze Knochenskizze auf beigem Grund an Disneys 'Skeleton Dance' und belegt so den Einfluss der Antike auf die Nachantike. Am Ausgang verabschiedet den Besucher ein Fries tanzender Mänaden", verspricht Hannelore Schlaffer), Ridley Scotts Film "The Counselor" nach einem Drehbuch von Cormack McCarthy ("schlimmste literarische Macho-Taffness-Prätention", warnt Hanns-Georg Rodek) und Inszenierungen von Pinters "Niemandsland" sowie Becketts "Warten auf Godot" am Broadway.
SZ, 26.11.2013
Thomas Steinfeld stellt den dänischen Dichter Yahya Hassan vor, der vor gut einer Woche von einem Islamisten auf offener Straße attackiert wurde und dessen Gedicht "18.11.13" über den Vorfall am vergangenen Samstag die erste Seite der dänischen Politiken füllte (mehr hier beim Schweizer Radio). Bemerkenswert an Hassan: Er geißelt nicht nur den Fremdenhass einer nationalistischen Gesellschaft, sondern auch die islamisch geprägte Identitätspolitik. "Bisher ist er so seiner ausschließenden Vereinnahmung durch Rechtspopulisten und sogenannte Islamkritiker entgangen. Eher ist es so, dass ihn gegenwärtig alle politischen Lager, die Rechten wie die Linken, für sich beanspruchen wollen." Mehr über Hassan auch in diesem Porträt in der FR.
Zu Hamed Abdel-Samad berichtet die SZ: "Seiner Ansicht nach hätten die Muslimbrüder den Zeitgeist nicht verstanden. Provokationen wie diese könnten zur Entführung des deutsch-ägyptischen Schriftsteller Hamed Abdel-Samad geführt haben."
Außerdem: Nicht ohne Stolz meldet die SZ, dass das Moma Filme der Berliner Schule zeigt, die ihre Bezeichnung 2001 "eher beiläufig" in einer SZ-Filmkritik fand. Ira Mazzoni schreibt über Otto Griebels Bild "Kind am Tisch", das sich im Schwabinger Kunstschatz befindet.
Besprochen werden Sibylle Bergs neues, von Sebastian Nübling inszeniertes Theaterstück "Es sagt mir nichts das, sogenannte Draußen" am Berliner Gorki Theater, Christina Paulhofers Inszenierung von Hebbels "Judith" am Schauspiel Köln, Stefan Puchers "Elektra"-Inszenierung am Deutschen Theater in Berlin, Peter Liechtis Dokumentarfilm "Vaters Garten - Die Liebe meiner Eltern", eine Ausstellung über Candida Höfer im Museum Kunstpalast in Düsseldorf, eine Ausstellung über Künstlerhäuser im Museum Villa Stuck in München und Bücher, darunter Alex Capus' neuer Roman "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Zu Hamed Abdel-Samad berichtet die SZ: "Seiner Ansicht nach hätten die Muslimbrüder den Zeitgeist nicht verstanden. Provokationen wie diese könnten zur Entführung des deutsch-ägyptischen Schriftsteller Hamed Abdel-Samad geführt haben."
Außerdem: Nicht ohne Stolz meldet die SZ, dass das Moma Filme der Berliner Schule zeigt, die ihre Bezeichnung 2001 "eher beiläufig" in einer SZ-Filmkritik fand. Ira Mazzoni schreibt über Otto Griebels Bild "Kind am Tisch", das sich im Schwabinger Kunstschatz befindet.
Besprochen werden Sibylle Bergs neues, von Sebastian Nübling inszeniertes Theaterstück "Es sagt mir nichts das, sogenannte Draußen" am Berliner Gorki Theater, Christina Paulhofers Inszenierung von Hebbels "Judith" am Schauspiel Köln, Stefan Puchers "Elektra"-Inszenierung am Deutschen Theater in Berlin, Peter Liechtis Dokumentarfilm "Vaters Garten - Die Liebe meiner Eltern", eine Ausstellung über Candida Höfer im Museum Kunstpalast in Düsseldorf, eine Ausstellung über Künstlerhäuser im Museum Villa Stuck in München und Bücher, darunter Alex Capus' neuer Roman "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
FAZ, 26.11.2013
Der IT-Unternehmer Felix von Leitner lehnt eine zentral gesteuerte Iranisierung des europäischen Netzes im Kampf gegen den militärisch-digitalen Komplex der USA ab und entwirft eine dezentrale Struktur, in der kleine, und nicht Großunternehmen die Hauptrolle spielen. "Softwareentwicklung ist, verteilt auf viele kleine Firmen, billiger als in großen Konzernen. Der Aufbau einer Kommunikationsinfrastruktur ist weniger ein Forschungs- als vielmehr ein handwerkliches Problem. Würde in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren ein jährliches Budget von hundert Millionen Euro veranschlagt, ließe sich damit schon eine europäische Open-Source-Infrastruktur aufbauen." Das Budget könnte man von den ineffizienten und illegal operierenden Geheimdiensten abzweigen, so Leitner.
Weitere Artikel: Joseph Croitoru resümiert die Berichte zur möglichen Entführung Hamed Abdel-Samads. Mark Siemons berichtet über die Empörung amerikanischer Regierungsstellen darüber, dass auch China versucht, das Netz auszuspionieren. Regina Mönch sieht die Entlassung des Direktors der Bauhaus-Sammlung, Philipp Oswalt, als Skandal und schimpft auf den Stiftungsrat, der sich der Politik eilfertig unterordnete. Andreas Kilb war dabei, als Claude Lanzmann seinen Film "Le dernier des injustes" in Berlin vorstellte.
Besprochen werden eine Willi-Baumeister-Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart (Bild: Willi Baumeister, "Montaru mit Gondel", 1954), die Ausstellung "Die neue Bürgerstadt - Das Frankfurt der Architekten Burnitz" im Historischen Museum Frankfurt, zwei neue CDs des Liedsängers Christian Gerhaher, Friedrich Hebbels "Judith" in der Regie von Christina Paulhofer am Schauspiel Köln, ein Konzert der Band Lali Puna in Berlin, eine Ausstellung des finnischen Malers Kalervo Palsa in Berlin und Bücher, darunter eine Neuausgabe von Edith Whartons Roman "Dämmerschlaf" (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).
Im politischen Teil erklärt die französische Feministin Elisabeth Badinter der FAZ-Korrespondentin Michaela Wiegel, warum Französinnen nicht so gern stillen wie deutsche Frauen: "Die Französinnen definieren sich zuallererst als Frauen und erst danach als Mütter. Sie wollen gefallen, verführerisch sein, auch wenn sie Mütter sind. Das ist ein tief geschichtlich verankertes Selbstbild, das sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt." Anders als "meine Freundin Alice Schwarzer" ist Badinter gegen ein Verbot der Prostitution.
Weitere Artikel: Joseph Croitoru resümiert die Berichte zur möglichen Entführung Hamed Abdel-Samads. Mark Siemons berichtet über die Empörung amerikanischer Regierungsstellen darüber, dass auch China versucht, das Netz auszuspionieren. Regina Mönch sieht die Entlassung des Direktors der Bauhaus-Sammlung, Philipp Oswalt, als Skandal und schimpft auf den Stiftungsrat, der sich der Politik eilfertig unterordnete. Andreas Kilb war dabei, als Claude Lanzmann seinen Film "Le dernier des injustes" in Berlin vorstellte.
Besprochen werden eine Willi-Baumeister-Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart (Bild: Willi Baumeister, "Montaru mit Gondel", 1954), die Ausstellung "Die neue Bürgerstadt - Das Frankfurt der Architekten Burnitz" im Historischen Museum Frankfurt, zwei neue CDs des Liedsängers Christian Gerhaher, Friedrich Hebbels "Judith" in der Regie von Christina Paulhofer am Schauspiel Köln, ein Konzert der Band Lali Puna in Berlin, eine Ausstellung des finnischen Malers Kalervo Palsa in Berlin und Bücher, darunter eine Neuausgabe von Edith Whartons Roman "Dämmerschlaf" (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).
Im politischen Teil erklärt die französische Feministin Elisabeth Badinter der FAZ-Korrespondentin Michaela Wiegel, warum Französinnen nicht so gern stillen wie deutsche Frauen: "Die Französinnen definieren sich zuallererst als Frauen und erst danach als Mütter. Sie wollen gefallen, verführerisch sein, auch wenn sie Mütter sind. Das ist ein tief geschichtlich verankertes Selbstbild, das sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt." Anders als "meine Freundin Alice Schwarzer" ist Badinter gegen ein Verbot der Prostitution.
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