Magazinrundschau
Die Magazinrundschau
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
06.06.2006. Edward Said rotiert im Grabe - und die internationale Geisteswelt drumherum. Die London Review of Books findet Robert Irwins Buch gegen Said interessant, aber leicht daneben. Al Ahram rettet Said vor den Angriffen prowestlicher muslimischer Exilanten. In Il Foglio proklamiert Pierre Nora die Überlegenheit der Erinnerungskultur über die Moderne. Der Economist betrachtet Wolkenkratzer in Dubai. Im Figaro erinnert Maurice Druon an die universale Mission des Französischen. Der Spectator geht essen mit einem König. Elet es Irodalom erklärt die juristischen Tücken der Klage Bosnien-Herzegowinas gegen Serbien vor dem UN-Gerichtshof. Im Guardian verteidigt Orhan Pamuk eine verfolgte türkische Journalistin, die die Wehrdienstverweigerung als Menschenrecht proklamierte. Die New York Times feiert eine Geschichte der Faulenzer.
London Review of Books (UK), 08.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q10/A14076/lrb.jpg)
Nicht Saddam, sondern Bush ist der neue Hitler, meint der Bostoner Historiker Andrew Bacevich, der sich auf ein Buch von Michael Gordon und Bernard Trainor stützt: "Cobra II: The Inside Story of the Invasion and Occupation of Iraq" (mehr hier). "Für die Architekten des Krieges 'war der Irak keine Gefahr, der es entgegenzuwirken galt, sondern eine strategische Gelegenheit', weniger ein Ziel als ein Ausgangspunkt. In ihren Augen war 2003 nicht 1945, sondern 1939: kein Höhepunkt, sondern das Eröffnungs-Gambit eines großen und größtenteils vor der Öffentlichkeit geheimgehaltenen Unternehmens. Den Andeutungen, Saddam sei ein neuer Hitler zum Trotz sahen sie Bagdad nicht als ein Berlin, sondern als ein Warschau - als ein Etappenziel. "
Al Ahram Weekly (Ägypten), 01.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q73/A14074/ahram.jpg)
Ferner: Im Rückblick auf Cannes prophezeit Samir Farid dem als Flugzeugentführer Jarrah in Greengrass' "United 93" zu sehenden anglo-ägyptischen Schauspieler Khalid Abdalla eine große Karriere ("ein zweiter Omar Sharif"). Und Nevine El-Aref erörtert die heikle Frage, ob die Büste der Nofretete einst in ihre Heimat zurückkehren wird.
Foglio (Italien), 03.06.2006
Für den französischen Historiker Pierre Nora hat die wachsende Kultur der Erinnerung, der Gedenkfeiern und der Vergangenheitsschau die Rolle der Moderne übernommen. "Die Moderne stellte bis vor kurzem immer den Motor einer dynamischen Geschichte dar. Das Erinnern war nur ihr bleicher Schatten. Mit dem Heraufkommen der oben beschriebenen sogenannten 'Erinnerungsmoderne' ist es zu einer kompletten Umwertung dieser beiden Kategorien gekommen. Heute ist das Konzept der Moderne entwertet, leblos und in einem gewissen Sinne 'mittelalterlich'. Die Moderne, wie sie heute aufgefasst wird, scheint tatsächlich die Wiederkehr des Archaischen zu betreiben und nicht den Fortschritt. Das Erinnern hingegen in seiner neuen Bedeutung wird mit Dynamik und Entwicklung assoziert. Nun müssen wir noch herausfinden, ob diese Umwertung den Weg zum Besseren oder zum Schlimmeren öffnet." Hier gibt es einen grundsätzlichen Aufsatz zu Noras Theorie der Erinnerungskonjunktur.
Outlook India (Indien), 12.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q15/A14073/outlook.jpg)
Dass Bollywood nicht nur dem indischen Bruttoinlandsprodukt gut tut, weiß ein Beitrag von T. R. Vivek. Das Ausland schmiert indischen Filmproduzenten ordentlich Honig ums Maul - ohne allzu selbstlos zu sein, versteht sich: "Die Tourismuszentralen in Ländern wie Malaysia, Neuseeland, Südafrika oder Kanada locken mit Steuererleichterungen, logistischer Unterstützung und frei verfügbaren Schauplätzen, um ihr Land einem 17-Millionen-Publikum zu präsentieren ... Denn wo immer Bollywood ist, lässt der indische Tourist nicht lang auf sich warten."
Weitere Artikel: Namrata Joshi bespricht den Film "Fanaa" mit dem umstrittenen Schauspieler Aamir Khan. Und Chander Suta Dogra hält das in einigen indischen Staaten von der christlichen Minderheit angezettelte Verbot des Hollywoodstreifens "The Da Vinci Code" für politisches Kalkül.
Economist (UK), 03.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q14/A14072/economist.jpg)
Das Titeldossier des Economist (Editorial) ist in dieser Woche der Frage gewidmet, ob Indien fliegen kann. Außerdem hat der Economist ein Lifestyle-Sonderheft unter dem Titel "Intelligent Life" herausgebracht. Darin ein Artikel über das neue Mekka für führende Restaurants: San Sebastian.
Figaro (Frankreich), 02.06.2006
Das Französische befindet sich in einem glücklichen Aufschwung, behauptet Maurice Druon auf den Meinungsseiten des Figaro - das muss er aber auch, denn als Vorsteher der Academie francaise ist er für solche Erfolge zuständig. In seinem Artikel beklagt er sich allerdings vor allem über das mangelnde Engagement der französischen Regierung und erinnert noch mal daran, warum die Völker der Welt auf das Französische warten: "Die Globalisierung erlaubt es der Wirtschaftsmacht der Vereinigten Staaten, den Planeten mit seinen kulturellen Produkten und Nichtigkeiten zu überschwemmen. Und die Völker machen sich mehr oder weniger bewusst Sorgen über eine sterile Uniformisierung, in der sich ihre Persönlichkeit, ihr Erbe, ihre Differenzen auflösen. Daher eine Rückkehr zu der anderen universellen Kultur, zur älteren, humanistischeren - nämlich der französischen und also auch zu ihrer Sprache. Das Französische wird zur Garantie für das Überleben einer Vielfalt von Kulturen."
In einer ausführlichen Bittschrift fordert eine Reihe französischer Wissenschaftler und Intellektueller - darunter die Historiker Jean-Pierre Azema, Pierre Nora, Jacques Le Goff und der Schriftsteller Max Gallo - die Überführung der sterblichen Überreste des Historikers und Mitbegründers der Zeitschrift Annales Marc Bloch (1886-1944), der von der Gestapo erschossen wurde, ins Pantheon. Der "mit Sicherheit einer der bedeutendsten französischen Historiker" jüdischer Abstammung habe es nach der Okkupation trotz eines Angebots aus den USA vorgezogen, in Frankreich zu bleiben und "nur einen einzigen Gedanken" gehabt: Widerstand. Die Bittschrift endet mit dem Satz: "Monsieur le president de la Republique, wird es nicht Zeit, dass dieses Mannes gedacht wird, wie er es verdient, und ihm Ehre erwiesen wird."
In einer ausführlichen Bittschrift fordert eine Reihe französischer Wissenschaftler und Intellektueller - darunter die Historiker Jean-Pierre Azema, Pierre Nora, Jacques Le Goff und der Schriftsteller Max Gallo - die Überführung der sterblichen Überreste des Historikers und Mitbegründers der Zeitschrift Annales Marc Bloch (1886-1944), der von der Gestapo erschossen wurde, ins Pantheon. Der "mit Sicherheit einer der bedeutendsten französischen Historiker" jüdischer Abstammung habe es nach der Okkupation trotz eines Angebots aus den USA vorgezogen, in Frankreich zu bleiben und "nur einen einzigen Gedanken" gehabt: Widerstand. Die Bittschrift endet mit dem Satz: "Monsieur le president de la Republique, wird es nicht Zeit, dass dieses Mannes gedacht wird, wie er es verdient, und ihm Ehre erwiesen wird."
New Yorker (USA), 12.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q19/A14080/ny.jpg)
Weiteres: Alex Ross schreibt über die Abschiedsgala für den General Manager der Metropolitan Opera Joseph Volpe. Zu lesen ist außerdem die Erzählung "My Parents' Bedroom" von Uwem Akpan.
Elizabeth Colbert bespricht wird eine Biografie über den Gouverneur von Louisiana, Huey P. Long, der im Jahre 1930 den Onkel seiner Sekretärin und Geliebten offenbar kurzerhand entführen ließ ("Kingfish: The Reign of Huey P. Long", Random House). Die Kurzbesprechungen widmen sich unter anderem einem Buch über Tamerlan, einen indischen Warlord des 14. Jahhrunderts. Nancy Franklin stellt die TV-Westernserie "Deadwoods" vor, und David Denby sah im Kino "A Prairie Home Companion" von Robert Altman und Garrison Keillor und den "epochalen Dokumentarfilm "An Inconvenient Truth" über Al Gore von Davis Guggenheim.
Nur im Print: Auszüge aus Briefen, E-Mails und Tagebüchern von Soldaten aus dem Irak, das Porträt eines Kampfpiloten und Dichters, eine Erzählung von Italo Calvino und Lyrik.
Spectator (UK), 03.06.2006
"Sei niemals schrecklich in einem schrecklichen Film". Tim Walker trifft den Schauspieler Christopher Lee (der bisher in satten 257 Filmen aufgetreten ist) im Le Caprice in St James. "In den vergangenen zwanzig Jahren habe ich dort schon mit einer Reihe von politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Größen gegessen und selbstverständlich haben die Kellner nicht mal eine Augenbraue gehoben. Bis vor kurzem, als ich dort mit einem Mann dinierte, der das Restaurant fast zum Zusammenbruch brachte. Jeder schaute auf diese königlich hochgewachsene Figur, als sie hereinkam. Als er ging, stellten sich die Kellner in einer Linie auf, um ihn zu verabschieden. Sie haben das nicht einmal für Diana getan, aber sie taten es für Christopher Lee. Am 27. Mai hat er seinen 84. Geburtstag gefeiert, und wie nicht viele achtzigjährige Schauspieler kann er von sich behaupten, sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu befinden."
Allister Heath berichtet über die zunehmende Verfolgung von nicht-schiitischen religiösen Minderheiten im Iran. "Während das Regime Israel hasst, wäre die Festnahme von Juden der beste Weg, um einen internationalen Aufschrei zu provozieren. So wurde ein Ersatzfeind gefunden: die Baha'i Religion, die im 19. Jahrhundert im Iran gegründet wurde (mehr). Ihre Vorfahren konvertierten vom Islam, somit sind sie Apostaten. Und weil der Baha'i Glaube sein Hauptquartier in Israel hat, werden sie fälschlicherweise beschuldigt, Zionisten oder amerikanische Spione zu sein. Im Gegensatz zu Christen, Juden und Zoroastriern (mehr) - die als anerkannte Religionen wenigstens eine gewissen Schutz durch die Verfassung genießen - sind die 300.000 Baha'is im Iran offiziell 'ungeschützte Ungläubige' oder eine 'irregeleitete Sekte' und deshalb die Niedrigsten der Niedrigen."
Allister Heath berichtet über die zunehmende Verfolgung von nicht-schiitischen religiösen Minderheiten im Iran. "Während das Regime Israel hasst, wäre die Festnahme von Juden der beste Weg, um einen internationalen Aufschrei zu provozieren. So wurde ein Ersatzfeind gefunden: die Baha'i Religion, die im 19. Jahrhundert im Iran gegründet wurde (mehr). Ihre Vorfahren konvertierten vom Islam, somit sind sie Apostaten. Und weil der Baha'i Glaube sein Hauptquartier in Israel hat, werden sie fälschlicherweise beschuldigt, Zionisten oder amerikanische Spione zu sein. Im Gegensatz zu Christen, Juden und Zoroastriern (mehr) - die als anerkannte Religionen wenigstens eine gewissen Schutz durch die Verfassung genießen - sind die 300.000 Baha'is im Iran offiziell 'ungeschützte Ungläubige' oder eine 'irregeleitete Sekte' und deshalb die Niedrigsten der Niedrigen."
Elet es Irodalom (Ungarn), 02.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q88/A14082/es.jpg)
Guardian (UK), 03.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q75/A14078/guardian.jpg)
Weiteres: Der Schriftsteller Colm Toibin erzählt, wie Henry James zu seiner berühmten Geistergeschichte "The Turn of the Screw" (zum Nachlesen) kam und wie er fast verzweifelte, dass es seinen schottischen Sekretär beim Diktat nicht gruselte. Tom Stoppard berichtet im Titel von der unglücklichen Jugendliebe des Dichters AE Housman. Tristram Hunt verreißt Niall Fergusons Abriss des gewaltsamen 20. Jahrhunderts.
Drei Raben (Deutschland), 01.06.2006
Die neue Ausgabe der einzigen deutschsprachigen Kulturzeitschrift Budapests konzentriert sich auf die jüngsten Schriftsteller des Landes. Der Titel lautet: jung und ungar.
Chefredakteur Wilhelm Droste beschreibt das Lebensgefühl der heute Dreißigjährigen: "Die heutige Jugend hat es ungleich schwerer, sich emotional und bewusst im Chaos einer Gesellschaft zu finden oder gar zu orten, die nicht nach Heroen, sondern nach nüchternen und anpassungsfähigen Arbeitskräften verlangt, um aus der unendlich ermüdenden Aufgabe des Nachholens und Übergangs in ein Stadium zu gelangen, das wieder eigene Identität zulässt und fordert. Ungarn ist ein Beitrittsland, das Beitreten aber ist alles andere als eine ungarische Fähigkeit. Das führte zu einer massiven Identitätskrise fast aller Bewohner des Landes, die vor 1989 in ihrer Mehrheit stolz und selbstbewusst glaubten, im Kopf eine Vorstellung von Gesellschaft zu haben, die das real existierende Elend des Kadar-Sozialismus in ein blühendes Paradies verwandeln könnte. All diese Menschen leben gegenwärtig in einer nicht enden wollenden Verkaterung. Aus dem kurzen Rausch vorgestellter Freiheit erwuchsen nichts als Kopfschmerz und Übelkeit."
Die neue Schriftstellergeneration wird sowohl von den "Vätern" als auch von den jüngeren Lesern nur schwer verstanden, schreibt die junge Autorin Zsofia Szilagyi: "Das Verhältnis der Generationen wird dadurch noch komplexer, dass die in den siebziger Jahren geborenen Autoren durch eine scharfe Grenze von ihren gerade in die Rolle des Lesers hineinwachsenden, in den achtziger Jahren und danach geborenen Lesern getrennt sind: Die in der Kadar-Ära verbrachte Kindheit, die Jahre als Pioniere, die Aufmärsche am Ersten Mai, die Erinnerung daran, dass man Bananen nur unter der Hand bekommen konnte, machen auch den jungen Schriftsteller zu einem Zeugen einer vergangenen, beinahe unvorstellbaren Welt."
Weiteres: sehr schöne Fotos über das Budapester Nachtleben von Marton Vizkelety und ein Überblick über die junge ungarische Literatur mit Erzählungen von Andras Cserna-Szabo, Krisztian Grecso und György Dragoman und Gedichten von Orsolya Karafiath, Krisztian Peer und Janos Terey.
Chefredakteur Wilhelm Droste beschreibt das Lebensgefühl der heute Dreißigjährigen: "Die heutige Jugend hat es ungleich schwerer, sich emotional und bewusst im Chaos einer Gesellschaft zu finden oder gar zu orten, die nicht nach Heroen, sondern nach nüchternen und anpassungsfähigen Arbeitskräften verlangt, um aus der unendlich ermüdenden Aufgabe des Nachholens und Übergangs in ein Stadium zu gelangen, das wieder eigene Identität zulässt und fordert. Ungarn ist ein Beitrittsland, das Beitreten aber ist alles andere als eine ungarische Fähigkeit. Das führte zu einer massiven Identitätskrise fast aller Bewohner des Landes, die vor 1989 in ihrer Mehrheit stolz und selbstbewusst glaubten, im Kopf eine Vorstellung von Gesellschaft zu haben, die das real existierende Elend des Kadar-Sozialismus in ein blühendes Paradies verwandeln könnte. All diese Menschen leben gegenwärtig in einer nicht enden wollenden Verkaterung. Aus dem kurzen Rausch vorgestellter Freiheit erwuchsen nichts als Kopfschmerz und Übelkeit."
Die neue Schriftstellergeneration wird sowohl von den "Vätern" als auch von den jüngeren Lesern nur schwer verstanden, schreibt die junge Autorin Zsofia Szilagyi: "Das Verhältnis der Generationen wird dadurch noch komplexer, dass die in den siebziger Jahren geborenen Autoren durch eine scharfe Grenze von ihren gerade in die Rolle des Lesers hineinwachsenden, in den achtziger Jahren und danach geborenen Lesern getrennt sind: Die in der Kadar-Ära verbrachte Kindheit, die Jahre als Pioniere, die Aufmärsche am Ersten Mai, die Erinnerung daran, dass man Bananen nur unter der Hand bekommen konnte, machen auch den jungen Schriftsteller zu einem Zeugen einer vergangenen, beinahe unvorstellbaren Welt."
Weiteres: sehr schöne Fotos über das Budapester Nachtleben von Marton Vizkelety und ein Überblick über die junge ungarische Literatur mit Erzählungen von Andras Cserna-Szabo, Krisztian Grecso und György Dragoman und Gedichten von Orsolya Karafiath, Krisztian Peer und Janos Terey.
Times Literary Supplement (UK), 31.05.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q23/A14081/tls.jpg)
Revista de Libros (Chile), 02.06.2006
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q61/A14092/revista1.jpg)
New York Times (USA), 04.06.2006
Dave Barry hat sein Buch der Saison gefunden. Mit Tom Lutzs Geschichte der Faulenzer "Doing Nothing" (Leseprobe) hält er die Legitimation fürs Dolcefarniente in Händen. Beweist es doch, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Nichtstun fließend sind in einer Gesellschaft, in der kaum jemand etwas macht, das zweifelsfrei Arbeit ist, Kohle schürfen zum Beispiel: "Bei vielen wäre der gesellschaftliche Effekt, hörten sie für Monate oder gar Jahre auf 'zu arbeiten', gleich null (siehe Berater, Redakteure, Paris Hilton)." Wer unbedingt wissen will, warum wir es dennoch tun, dem empfiehlt Barry dieses "gründliche Stück Arbeit".
Weitere Artikel: Anlässlich von Phillip Lopates Anthologie "American Movie Critics" fragt sich Clive James, ob der Kinogänger die Theorie überhaupt braucht (aber ja). Brent Staples sieht in Simon Schamas Betrachtung der amerikanischen Revolution von 1775 (Leseprobe "Rough Crossings: Britain the Slaves and the American Revolution") den Autor einmal mehr als begnadeten Geschichtenerzähler. Terrence Rafferty stellt Horror-Romane für denkende Leser vor. Und Daniel Swift entdeckt ein neues Buch des Genres "post-sowjetischer Slapstick": Pauls Toutonghis Debütroman "Red Weather".
Im Magazin der Times berichtet Michael Pollan von der "biodynamischen Bekehrung" des US-Konzernriesen Wal-Mart und überlegt, was das für das schöne Exklusivrecht des Bioessers und den Rest der Welt bedeutet - nichts Gutes. Nicht nur widerspreche die fortschreitende Globalisierung des Marktes dem biodynamischen Prinzip der Nachhaltigkeit: "Mit der Industrialisierung der Biodynamik geraten ihre bisherigen Standards unter Druck. Die Vereinigung für biodynamischen Handel hat durch Lobbying bereits erreicht, dass die Verwendung synthetischer Inhaltsstoffe in ihren Produkten erleichtert wird. Und da sollte ausgerechnet Wal-Mart als Gralshüter auftreten?"
Außerdem: In der Titelstory begleitet Adrian Nicole LeBlanc Kinder und ihre Eltern auf dem zweifelhaften Weg zum Ruhm im Film- und Fernsehgeschäft. Und im Interview mit Deborah Solomon erklärt die Schauspielerin Lorraine Bracco ("The Sopranos"), was es braucht, um einen Psychiater zu spielen - viel Sitzfleisch.
Weitere Artikel: Anlässlich von Phillip Lopates Anthologie "American Movie Critics" fragt sich Clive James, ob der Kinogänger die Theorie überhaupt braucht (aber ja). Brent Staples sieht in Simon Schamas Betrachtung der amerikanischen Revolution von 1775 (Leseprobe "Rough Crossings: Britain the Slaves and the American Revolution") den Autor einmal mehr als begnadeten Geschichtenerzähler. Terrence Rafferty stellt Horror-Romane für denkende Leser vor. Und Daniel Swift entdeckt ein neues Buch des Genres "post-sowjetischer Slapstick": Pauls Toutonghis Debütroman "Red Weather".
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q12/A14075/nytmag.jpg)
Außerdem: In der Titelstory begleitet Adrian Nicole LeBlanc Kinder und ihre Eltern auf dem zweifelhaften Weg zum Ruhm im Film- und Fernsehgeschäft. Und im Interview mit Deborah Solomon erklärt die Schauspielerin Lorraine Bracco ("The Sopranos"), was es braucht, um einen Psychiater zu spielen - viel Sitzfleisch.