Sue Halpern hat sich genauer
angesehen, was
Facebook über sie an
Daten sammelt und an Werbekunden oder andere weitergibt. Extrem interessiert ist die Datenkrake offenbar an
98 Datenpunkten über Einkommen, Vermögen und Familienverhältnisse. Halpern ist nicht nur entsetzt über die Vielzahl und Brisanz der Informationen, sondern auch über
ihre Falschheit. Was sie an dem so gehypten
Micro-Targeting britischer Werbefirmen zweifeln lässt: "Was ihre Analysen über mich ergaben: Dass ich wahrscheinlich
männlich bin, auch wenn mich meine Likes für die
NYRB 'femininer' machen; dass ich eher
konservativ als liberal bin, obwohl ich Bernie Sanders auf Facebook offen unterstützt habe; dass ich eher
kontemplativ als engagiert bin, obwohl ich eine ganze Anzahl von politischen und aktivistischen Gruppen geliket habe; und dass ich entspannter und gelassener bin als 63 Prozent der Bevölkerung (sehr fraglich). Aber ich fand nicht nur heraus, dass ich männlich bin, sondern auch dass sechs von zehn Männern, mit denen ich Likes teile, schwul sind, weswegen ich mit durchschnittlicher Wahrscheinlichkeit selbst
ein schwuler Mann bin. Likes, die mich weniger schwul erscheinen lassen, sind das Produkttest-Magazin
Consumer Report, das Tech-Blog
Gizmodo und
Lifehacker. Seiten, die mich eher schwul machen, sind die
NY Times und die Umweltgruppe
350.org. Likes, die mich
wenig an Politik interessiert erscheinen lassen, sind die
NY Times und
350.org. Es kommt aber noch besser: Nach dem Algorithmus des
Psychometrics Centre 'legen meine Likes nahe, dass ich Single bin'. Warum? Weil ich die Seite 350.org geliket habe. Die Organisation wurde von dem Mann gegründet, mit dem ich
seit dreißig Jahren zusammen lebe!"
Robert Cottrell
liest neue Bücher zu Russland und der Nato, und auch wenn ihm einige etwas alarmistisch vorkommen, muss er doch feststellen, dass
Donald Trump quasi per Federstrich erledigt hat, was von der
Abschreckungskraft der Nato noch übrig war: "Donald Trumps Forderung während des Wahlkampfs, dass Amerikas wohlhabendere Alliierte angemessen für ihren Schutz bezahlen sollten, war im Prinzip nicht ganz verkehrt, doch sie war fatal als öffentliche Äußerung. Sie machte klar, dass Amerikas Engagement für die Nato unter einem Präsidenten Trump nicht bedingungslos sein würde; und wenn Amerikas Engagement nicht bedingungslos ist, dann schließt es bestimmt
keinen Atomkrieg mit ein. Die Katze ist aus dem Sack. Von Moskau aus betrachtet, war der Westen seit der Suez-Krise nicht in
so einladender Unordnung. Was immer Putin jetzt in seinen eroberischen Instinkten zügelt, es muss innenpolitischer Natur sein. Die Nato ist es nicht."