Magazinrundschau
Köstliches Tabu
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
18.06.2013. Bloomberg besucht das nordkoreanische Kunststudio Mansudae. Ungarn zählt zu den unreligiösesten Ländern Europas, meldet Elet es Irodalom. Eurozine schmeckt eine kräftige Dosis Guy Debord in den Reden der heutigen russischen Opposition. Pitchfork lernt von Pussy Riot den größten Unterschied zwischen den USA und Russland. Granta erliegt den Verlockungen indischer Eis-Lollies. Der New Statesman feiert die Dichterin Charlotte Mew, die London Review den Fotografen Garry Winogrand, Hazlitt den Comickünstler Gengoroh Tagame und die New York Times den Maler James Turrell.
Bloomberg Businessweek (USA), 06.06.2013
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Elet es Irodalom (Ungarn), 14.06.2013
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Auch der linke Philosoph Miklós Gáspár Tamás mag keine europäischen Werte. Was soll das überhaupt sein, fragt er. "Die ungarische liberale Opposition versteht darunter die Werte der liberalen Demokratie. Die Autorität des reichen Westens, des 'erfolgreichen' Europas, als kulturgeografisch umschriebene Region, soll eine moralisch-politische Debatte über die Organisation der Gesellschaft ersetzen."
Im Interview mit Eszter Rádai erklärt Bálint Magyar, ehemaliger Bildungsminister Ungarns, wie der postkommunistische Mafiastaat funktioniert: "Nach der Logik des Mafiastaates werden zuerst autonom besetzte politische und gesellschaftliche Positionen liquidiert, das Parlament wird zur Scheinvertretung, die durch den Paten abgesegnete, nach individuellen Bestellungen passende Gesetze verabschiedet. (...) Es folgt die Verstaatlichung im Bereich Kultur und Bildung: Die Pädagogen werden im 'Stand der Diener' organisiert, die Autonomie der Universitäten wird systematisch abgebaut. Die staatlichen und kommunalen Kulturinstitutionen sind bereits beherrscht, die restlichen lässt man verhungern. (...) Eine totale Stille, wie in einer klassischen Diktatur, wird nicht benötigt. Es reicht, wenn kritische Medien wirtschaftlich in eine prekäre Situation gebracht werden oder sichergestellt wird, dass sie außerhalb einer identifizierbaren gesellschaftlichen Gruppe, keine Gehör finden können."
Vanity Fair (USA), 01.07.2013
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Eurozine (Österreich), 14.06.2013
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Granta (UK), 11.06.2013
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In weiteren Beiträgen der Serie über Street Food erzählen Héctor Abad aus Kolumbien, Tan Twan Eng aus Penang, Malaysia, Claire Vaye Watkins über die hot dogs von Nevada and Annia Ciezaldo über das Brot von Beirut.
HVG (Ungarn), 17.06.2013
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n+1 (USA), 14.06.2013
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New York Magazine (USA), 17.06.2013
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New Statesman (UK), 17.06.2013
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Fin de Fête
von Charlotte Mew
"Sweetheart, for such a day
One mustn't grudge the score;
Here, then, it's all to pay,
It's Good-night at the door.
Good-night and good dreams to you,-
Do you remember the picture-book thieves
Who left two children sleeping in a wood the long night through,
And how the birds came down and covered them with leaves?
So you and I should have slept,-But now,
Oh, what a lonely head!
With just the shadow of a waving bough
In the moonlight over your bed."
London Review of Books (UK), 20.06.2013
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Magyar Narancs (Ungarn), 17.06.2013
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Pitchfork (USA), 14.06.2013
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Economist (UK), 15.06.2013
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In einem zweiten Artikel wagt der Economist einen Blick ins nächste Jubiläumsjahr der Wiedervereinigung, 2020, für das er ein pessimistisches EU-Szenario nicht für völlig abwegig hält, sollte die Krise nicht gemeistert werden: "Diverse südeuropäische Länder haben die Einheitswährung verlassen, nachdem euroskeptische Parteien an die Macht gekommen sind. Der Euro, jetzt beschränkt auf eine Gruppe nordeuropäischer Wirtschaften, ist im Wert gestiegen, was die deutsche Exportmaschinerie schwer trifft. Deutsche Firmen und Banken liegen im Clinch mit Schuldnern im Zahlungsverzug. ... Europas Nachkriegsprojekt einer Einigung liegt in Scherben. Und viele ausländische Gäste bei Deutschlands Geburtstagsfeiern denken insgeheim, dass ihre Gastgeber den Großteil an Verantwortung dafür tragen. Ein paar mögen sogar unfreundlich murren, dass es Deutschand zum dritten Mal in gerade einmal einem Jahrhundert gelang, den Kontinent zu ruinieren." (Schlimm, wie hilflos britische Spekulanten dabei zusehen müssen!)
Hazlitt (Kanada), 31.05.2013
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Nepszabadsag (Ungarn), 15.06.2013
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New York Times (USA), 15.06.2013
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Außerdem in der New York Times: Eric Pfanner berichtet über eine Initiative französische Archivare, die sich gegen das von der EU geforderte "Recht zu vergessen" im Internet wenden. Laura M. Holson porträtiert den hippen Literaturagenten Luke Janklow. Und David Margolick erinnert an den Autor John Horne Burns.
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