Heute in den Feuilletons
Hang zum Strengen und Rigorosen
Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
10.08.2013. In der FAZ finden es Constanze Kurz und Frank Rieger ganz richtig, dass sich der Mailanbieter Lavabit nicht auf ein Spiel mit den Geheimdiensten einlässt, in dem er keine Chance hat. In der taz erklärt die Programmiererin Yvonne Hofstetter, was Big Data wirklich bedeutet. Die FR beklagt die allgemeine Kapitulation vor dem Überwachungsstaat. In der NZZ graut es Marko Martin vor linker Liebe zur Symmetrie. In der Welt spricht die libanesische Autorin Zeina Abirached über Comic-Traditionen in der arabischen und persischen Welt.
TAZ, 10.08.2013
Die Algorithmenprogrammiererin Yvonne Hofstetter erklärt Meike Laaf und Daniel Schulz Potenziale und Risiken von Big Data und deren Aufarbeitung. Dabei erklärt sie vor allem auch die drei Stufen der Datenfusion: Beschaffung und Speicherung, neue Informationen durch Auswertung und schließlich darauf fußende Automatisierung. Und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten wecken insbesondere auch dem privaten Sektor Begehrlichkeiten: "Was mein Team jetzt häufiger sieht und was uns beunruhigt, sind die Wünsche mancher Kunden. Da möchte jemand ein System, das E-Mails und andere persönliche Datenflüsse überwacht. Wir weisen dann darauf hin, dass die Ausspähung von Mitarbeitern oder Kunden illegal ist. In den vergangenen 12 Monaten haben wir zwei Aufträge abgelehnt, die ethisch oder rechtlich nicht vertretbar waren."
Weiteres: Nicht eben wenig apokalyptisch gibt sich der einstige Kennedy-Berater Noman Birnbaum nach Jeff Bezos' Kauf der Washington Post: Dieser sei "historisch gesehen ... eine Fußnote bei Amerikas Wettlauf in den Abgrund." Peter Unfried philosophiert über die Sehnsüchte, die die Deutschen an Fußballtrainer knüpfen. Barbara Kerneck unterhält sich mit der russischen Künstlerin Wiktoria Lomasko, die die Gerichtszeichnungen im Pussy-Riot-Prozess anfertigte und ansonsten Comicreportagen zeichnet. Philipp Rhensius mischt sich unter Barcelonas Subkultur. Barbara Bachmann erinnert an Murtaza Cömert, der 1979 Franz Josef Strauß attackierte.
Besprochen werden eine Ausstellung über das alte SO36 in der Berliner Galerie Brennecke, ein im Berliner Görlitzer Park frei aufgeführtes Stück über Bethel Henry Strousberg der Compagnie Shakespeare im Park, Noémie Lvovskys Film "Camille - Verliebt nochmal" und Bücher, darunter Renate von Mangoldts Bildband "Autoren. Fotografien 1963-2012" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Und Tom.
Weiteres: Nicht eben wenig apokalyptisch gibt sich der einstige Kennedy-Berater Noman Birnbaum nach Jeff Bezos' Kauf der Washington Post: Dieser sei "historisch gesehen ... eine Fußnote bei Amerikas Wettlauf in den Abgrund." Peter Unfried philosophiert über die Sehnsüchte, die die Deutschen an Fußballtrainer knüpfen. Barbara Kerneck unterhält sich mit der russischen Künstlerin Wiktoria Lomasko, die die Gerichtszeichnungen im Pussy-Riot-Prozess anfertigte und ansonsten Comicreportagen zeichnet. Philipp Rhensius mischt sich unter Barcelonas Subkultur. Barbara Bachmann erinnert an Murtaza Cömert, der 1979 Franz Josef Strauß attackierte.
Besprochen werden eine Ausstellung über das alte SO36 in der Berliner Galerie Brennecke, ein im Berliner Görlitzer Park frei aufgeführtes Stück über Bethel Henry Strousberg der Compagnie Shakespeare im Park, Noémie Lvovskys Film "Camille - Verliebt nochmal" und Bücher, darunter Renate von Mangoldts Bildband "Autoren. Fotografien 1963-2012" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
Und Tom.
Weitere Medien, 10.08.2013
Ermattung in der Bevölkerung und eine Regierung, die allenfalls Wurstigkeit ausstrahlt: In der FR fühlt sich Christian Thomas umfassend machtlos, was den Diskurs um Prism betrifft. "Die Preisgabe moralischer Rücksichten unter dem Druck immer umfassenderer Überwachungssystem wird hingenommen wie selbstverständlich. Beharren scheint mittlerweile ohne Relevanz - ohne moralische Verpflichtung... Die Sicherheit ist zum Dogma geworden, das das indiviuelle Freiheitsbedürfnis kontrolliert und dem Freiheitsrecht den Platz zuweist." Außerdem in der FR: Ein lebenslustiger Essay von Georg Stefan Troller darüber, wie wenig man selbst noch im Alter weiß, was das Alter, oder überhaupt das Leben, eigentlich ist.
Welt, 10.08.2013
Im Interview mit Waldemar Kesler spricht die libanesische Comiczeichnerin Zeina Abirached über ihren neuen Band "Das Spiel der Schwalben", ihre Kindheit in Beirut während des Bürgerkriegs und die von Kritikern notierte Ähnlichkeit ihrer Zeichnungen mit denen Marjane Satrapis: "Ich habe darüber nachgedacht und eine Theorie entwickelt. Im Libanon existiert keine Comic-Tradition und ebenso wenig gab es sie im Iran, als Marjane Satrapi zu zeichnen anfing. Also haben wir im Ausland nach Vorbildern gesucht. Als Marjane Satrapi die ersten Seiten von 'Persepolis' zeichnete, saß sie im selben Atelier wie der französische Zeichner David B. Er hat ihr Projekt unterstützt und später das Vorwort zur ersten Ausgabe geschrieben. Sein Comic 'Die heilige Krankheit' hat auch mich sehr geprägt. David B. interessierte sich für die arabische, persische und indische Kunst. Und wir haben im fernen Ausland nach Inspirationsquellen gesucht und dabei übersehen , was unsere eigenen Kulturkreise seit Tausenden von Jahren an grafischer Kunst hervorgebracht haben."
Weitere Artikel: Jan Küveler bittet den Frankfurter DJ Ata Macias zu Tisch. Peter Zander schreibt zum Tod der amerikanischen Schauspielerin Karen Black.
Besprochen werden eine Ausstellung mit Fotografien des amerikanischen Bürgerkriegs im Metropolitan Museum of Art in New York, der Historienfilmschinken "Der Butler" mit Oprah Winfrey und Forest Whitacker und die Johanna-von-Orleans-Variationen in Salzburg.
Im Aufmacher der Literarischen Welt hält Marc Reichwein den Kollegen alle ihre Fehler im Umgang mit Helene Hegemann vor, deren zweites Buch Ende August erscheint. Carl von Siemens erinnert an Churchills Spezialkommando S.O.E. im allgemeinen und den neuseeländischen Autor John Mulgan im besonderen, der in Thessalien die Partisanengruppen in den Kampf gegen eine deutsche Division führte. Besprochen werden u.a. Lars Gustafssons neuer Roman "Der Mann auf dem blauen Fahrrad", eine Neuübersetzung von Sloan Wilsons Roman "Der Mann im grauen Flanell" (den einst Gregory Peck verkörperte), Arno Camenischs Geschichte "Fred und Franz", Urs Schoettlis Band über "Die neuen Asiaten", Joël Dickers Krimi "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" und zwei Fußballbücher.
Weitere Artikel: Jan Küveler bittet den Frankfurter DJ Ata Macias zu Tisch. Peter Zander schreibt zum Tod der amerikanischen Schauspielerin Karen Black.
Besprochen werden eine Ausstellung mit Fotografien des amerikanischen Bürgerkriegs im Metropolitan Museum of Art in New York, der Historienfilmschinken "Der Butler" mit Oprah Winfrey und Forest Whitacker und die Johanna-von-Orleans-Variationen in Salzburg.
Im Aufmacher der Literarischen Welt hält Marc Reichwein den Kollegen alle ihre Fehler im Umgang mit Helene Hegemann vor, deren zweites Buch Ende August erscheint. Carl von Siemens erinnert an Churchills Spezialkommando S.O.E. im allgemeinen und den neuseeländischen Autor John Mulgan im besonderen, der in Thessalien die Partisanengruppen in den Kampf gegen eine deutsche Division führte. Besprochen werden u.a. Lars Gustafssons neuer Roman "Der Mann auf dem blauen Fahrrad", eine Neuübersetzung von Sloan Wilsons Roman "Der Mann im grauen Flanell" (den einst Gregory Peck verkörperte), Arno Camenischs Geschichte "Fred und Franz", Urs Schoettlis Band über "Die neuen Asiaten", Joël Dickers Krimi "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" und zwei Fußballbücher.
Aus den Blogs, 10.08.2013
Gefunden im Blog unseres Filmkritikers Thomas Groh: In wenigen Tagen wird Werner Herzog in Locarno geehrt, vorher hat er noch nebenbei einen 35minütigen Dokumentarfilm fertiggestellt, der online zu sehen ist - und ausgerechnet von den Gefahren des SMS-Schreibens beim Autofahren handelt. Herzog goes 7. Sinn?
Richard Dawkins fragt auf seiner Website nach den wissenschafltichen Leistungen des Islams, und ob's an der Religion liegt, dass da in jüngster Zeit kaum etwas vorliegt. Und er berichtet über die Rekationen auf ein Tweet, das er zum Thema absetzte: "It is a remarkable fact that one Cambridge college, Trinity, has 32 Nobel Prizes to its credit. That's three times as many as the entire Muslim world even if you count Peace Prizes, six times as many if you don't. I dramatised the poverty of Muslim scientific achievement, and the contrast with their achievements in earlier centuries, in the following brief tweet: 'All the world's Muslims have fewer Nobel Prizes than Trinity College, Cambridge. They did great things in the Middle Ages, though.' And then the storm broke."
In Benidorm hat man einen recht seltsam aussehenden Doppelturm mit 47 Stockwerken gebaut. Leider hat man vergessen, einen funktionierenden Fahrstuhl einzubauen, berichtet das Designblog Dezeen. Und hier noch eine schicke Wohnung in Prenzlauer Berg, wo man die Bücher nach Farben sortiert.
Barack Obama hat gestern in einer Pressekonferenz eine Reform der Überwachung annonciert und behauptet, er hätte es auch ohne Edward Snowden getan. Die Huffington Post bringt eine kleine Twitterschau zum Thema.
Richard Dawkins fragt auf seiner Website nach den wissenschafltichen Leistungen des Islams, und ob's an der Religion liegt, dass da in jüngster Zeit kaum etwas vorliegt. Und er berichtet über die Rekationen auf ein Tweet, das er zum Thema absetzte: "It is a remarkable fact that one Cambridge college, Trinity, has 32 Nobel Prizes to its credit. That's three times as many as the entire Muslim world even if you count Peace Prizes, six times as many if you don't. I dramatised the poverty of Muslim scientific achievement, and the contrast with their achievements in earlier centuries, in the following brief tweet: 'All the world's Muslims have fewer Nobel Prizes than Trinity College, Cambridge. They did great things in the Middle Ages, though.' And then the storm broke."
In Benidorm hat man einen recht seltsam aussehenden Doppelturm mit 47 Stockwerken gebaut. Leider hat man vergessen, einen funktionierenden Fahrstuhl einzubauen, berichtet das Designblog Dezeen. Und hier noch eine schicke Wohnung in Prenzlauer Berg, wo man die Bücher nach Farben sortiert.
Barack Obama hat gestern in einer Pressekonferenz eine Reform der Überwachung annonciert und behauptet, er hätte es auch ohne Edward Snowden getan. Die Huffington Post bringt eine kleine Twitterschau zum Thema.
Tagesspiegel, 10.08.2013
Astrid Herbold berichtet, dass der Börsenverein ein Kartellverfahren gegen Amazon in Erwägung zieht: "Es sind nicht nur die darbenden kleinen Buchhandlungen, die der Branche Sorgen machen. Es geht auch darum, dass Amazon für schlechte Arbeitsbedingungen und verödende Innenstädte steht. Und dass das Unternehmen, das seinen Europasitz ins steuergünstige Luxemburg gelegt hat, in Deutschland keine Steuern zahlt."
NZZ, 10.08.2013
In Literatur und Kunst liest Marko Martin Peter Fröberg Idlings Buch "Pol Pots Lächeln" über die Reise von vier schwedischen Linksintellektuellen 1978 nach Kambodscha und stellt fest: Blind waren sie nicht, sondern benebelt: "Fröberg Idling beschreibt nämlich anhand aufgefundener Tagebücher und der veröffentlichten Texte jener 'Freundschaftsgesellschaft' die Reise eines eher freudlosen Ordnungspuritanerquartetts, 'voller Vorliebe für Symmetrie', das den Regulierungs- und Kontrollwahn der Roten Khmer sehr wohl wahrnimmt, aber gerade darin etwas Positives sieht, 'um die Gesellschaft planmäßig voranzubringen'."
Weiteres: Maike Albath begibt sich auf die Spur des italienischen Schriftstellers Carlo Emilio Gadda. Klemens Renoldner dröselt die verwickelte Editionsgeschichte von Stefan Zweigs "Schachnovelle" auf, die nun erstmal in einer gesicherten Fassung herauskommt.
Im Feuilleton annonciert Barbara Villiger-Heilig im Aufmacher Joël Dickers Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert", der im vorigen Jahr in Franreich als "Page-turner à l'américaine" Furore machte. Michael Hampe stellt die bibliophile Reihe "Naturkunden" des Berliner Verlags Matthes und Seitz vor.
Besprochen werden die ersten Filme im Wettbewerb von Locarno (die auf einen "Hang zum Strengen und Rigorosen" beim neuen Direktor schließen lassen könnten, wie Martin Walder meint), die Inszenierung von Mozarts "Clemenza di Tito" in Innsbruck, Channah Trzebiners Buch "Die Enkelin", Stefan Zweigs Briefe an seine Frau "Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte" und Rüdiger Görners Zweig-Monografie "Formen einer Sprachkunst" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).
Weiteres: Maike Albath begibt sich auf die Spur des italienischen Schriftstellers Carlo Emilio Gadda. Klemens Renoldner dröselt die verwickelte Editionsgeschichte von Stefan Zweigs "Schachnovelle" auf, die nun erstmal in einer gesicherten Fassung herauskommt.
Im Feuilleton annonciert Barbara Villiger-Heilig im Aufmacher Joël Dickers Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert", der im vorigen Jahr in Franreich als "Page-turner à l'américaine" Furore machte. Michael Hampe stellt die bibliophile Reihe "Naturkunden" des Berliner Verlags Matthes und Seitz vor.
Besprochen werden die ersten Filme im Wettbewerb von Locarno (die auf einen "Hang zum Strengen und Rigorosen" beim neuen Direktor schließen lassen könnten, wie Martin Walder meint), die Inszenierung von Mozarts "Clemenza di Tito" in Innsbruck, Channah Trzebiners Buch "Die Enkelin", Stefan Zweigs Briefe an seine Frau "Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte" und Rüdiger Görners Zweig-Monografie "Formen einer Sprachkunst" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).
SZ, 10.08.2013
Andrian Kreye taucht ganz tief ein in die ausgewaschenen Retro-Sounds auf "Paracosm", dem neuen Album von Ernest Greenes Chillwave-Projekt Washed Out, das man sich beim Guardian anhören kann. Greene "sucht die Wärme der selbstzufriedenen Siebziger, als es für eine Weile so schien, als hätten die Bürgerrechtsbewegungen und Gegenkulturen die Welt zu einer besseren gemacht. ... Wenn ein Dreißigjähriger wie Greene solche Musik macht, muss er sich tief in die Geschichte der Popmusik ein- und sie mit zeitgenössischen Relevanzkriterien aufgearbeitet haben." Auf Youtube gibt es zudem ein hübsches Feature darüber, wie Greene alte Instrumente nach authentischen Sounds abklaubt (hier Teil 2):
Weitere Artikel: Fast ganz allein schaut sich Peter Richter Paul Schraders neuen, in New York nur in einem einzigen Kino anlaufenden Film "The Canyons" an und seufzt: "Dabei war Schrader doch mal wer!" Thomas Steinfeld plädiert für eine bessere kulturwissenschaftliche Erforschung der Zusammenhänge zwischen Kunst und Esoterik um 1900. Fritz Göttler trauert um die Schauspielerin Karen Black.
Besprochen werden eine Ausstellung über ostasiatische Architektur im Wiener MAK, das Programm der Art Salzburg, Tobias Zielonys in der Berlinischen Galerie ausgestellte Fotoserie "Jenny Jenny" (Catrin Lorch fragt sich verärgert, ob "Zielony auf Sensationsgier und pseudo-aufklärerische Bildergeilheit anspielen" will), einige Aufnahmen unter Dirigent Sergiu Celibidache und Bücher, darunter Jacek Dehnels Roman "Saturn" über die Familie Goya (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
In der SZ am Wochenende fragt sich Marten Rolff nach dem von Bild lancierten Veggie-Sommerlochfüller, warum Menschen so heftig reagieren, wenn es um ihr Essen geht. Rebecca Casati trifft sich in Berlin mit Matt Damon. Miriam Stein bringt in Erfahrung, mit welchem Eifer asiatische Popbands den Erfolg im Westen verfolgen (die Band Perfume etwa wird dabei allerdings auf verblüffend konsequente Weise von der Gema am Markteintritt behindert). Jan Heidtmann führt durch die Geschichte der politischen Dienstfahrzeuge. Außerdem gibt es ein Gespräch mit William Wolff, Deutschland ältestem Rabbiner, der früher beim Daily Mirror als Journalist tätig war und heute Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern betreut.
Weitere Artikel: Fast ganz allein schaut sich Peter Richter Paul Schraders neuen, in New York nur in einem einzigen Kino anlaufenden Film "The Canyons" an und seufzt: "Dabei war Schrader doch mal wer!" Thomas Steinfeld plädiert für eine bessere kulturwissenschaftliche Erforschung der Zusammenhänge zwischen Kunst und Esoterik um 1900. Fritz Göttler trauert um die Schauspielerin Karen Black.
Besprochen werden eine Ausstellung über ostasiatische Architektur im Wiener MAK, das Programm der Art Salzburg, Tobias Zielonys in der Berlinischen Galerie ausgestellte Fotoserie "Jenny Jenny" (Catrin Lorch fragt sich verärgert, ob "Zielony auf Sensationsgier und pseudo-aufklärerische Bildergeilheit anspielen" will), einige Aufnahmen unter Dirigent Sergiu Celibidache und Bücher, darunter Jacek Dehnels Roman "Saturn" über die Familie Goya (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).
In der SZ am Wochenende fragt sich Marten Rolff nach dem von Bild lancierten Veggie-Sommerlochfüller, warum Menschen so heftig reagieren, wenn es um ihr Essen geht. Rebecca Casati trifft sich in Berlin mit Matt Damon. Miriam Stein bringt in Erfahrung, mit welchem Eifer asiatische Popbands den Erfolg im Westen verfolgen (die Band Perfume etwa wird dabei allerdings auf verblüffend konsequente Weise von der Gema am Markteintritt behindert). Jan Heidtmann führt durch die Geschichte der politischen Dienstfahrzeuge. Außerdem gibt es ein Gespräch mit William Wolff, Deutschland ältestem Rabbiner, der früher beim Daily Mirror als Journalist tätig war und heute Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern betreut.
FAZ, 10.08.2013
So bitter wie konsequent finden Constanze Kurz und Frank Rieger, dass Ladar Levinson seinen Mailanbieter Lavabit unter dem Druck staatlicher Behörden geschlossen hat: "Die Details der Forderungen an Lavabit sind geheim. Da die Firma in der Vergangenheit in Einzelfällen durchaus bei legitimen Strafverfolger-Anfragen kooperierte, muss es wohl ein weitreichendes, die üblichen Prozeduren weit übersteigendes Ansinnen der Geheimdienste gewesen sein, das Lavabit zuerst zum juristischen Widerstand und dann zur Aufgabe bewog."
Martin Kämpchen feiert den hundertsten Geburtstag des indischen Kinos und erklärt sich Bollywoods Erfolg vor allem soziologisch: "Das bis heute zur Hälfte analphabetische indische Volk hat neben geselligem Alkoholkonsum und der Beschäftigung mit Kleinkindern kaum einen Ausgleich für sein hartes und eintöniges Leben."
Hier Dadasaheb Phalke Stummfilm "Raja Harishchandra", mit dem 1913 alles anfing:
Weiteres: Dirk Schümer fragt sich, wie es die Wölfe aus Weißrussland mittlerweile bis in die Niederlande schaffen. Für Kinder ist es noch viel schwieriger als für Erwachsene, Bayreuth-Karten zu bekommen, stellt Eleonore Büning nach Irene Theorins Kinderinszenierung von "Tristan und Isolde" bedauernd fest. Julia Encke preist Helmuth Kiesels historisch-kritische Edition von Ernst Jüngers "Stahlgewittern". Gina Thomas verrät, wie sich die Londoner gegen die Hitze wappnen. Den Fragen an zwei Generationen antworten heute der Musiker Anatol Regnier und seine 11-jährige Enkelin Ruth Regnier-Rott.
Auf der Medienseite macht Oliver Jungen deutlich, wie bescheuert er die Late-Night-Show von Kurt Krömer findet, mit und ohne Matthias Matussek.
Besprochen werden unter anderem Marion Poschmanns Roman "Die Sonnenposition", Sarah Strickers Debüt "Fünf Kopeken" und Willy Puchners "ABC der fabelhaften Prinzessinnen" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages)
In der Frankfurter Anthologie stellt Werner Völker Joachim Ringelnatz' Gedicht "Großer Vogel" vor:
"Die Nachtigall ward eingefangen,
Sang nimmer zwischen Käfigstangen.
Man drohte, kitzelte und lockte.
Gall sang nicht..."
Martin Kämpchen feiert den hundertsten Geburtstag des indischen Kinos und erklärt sich Bollywoods Erfolg vor allem soziologisch: "Das bis heute zur Hälfte analphabetische indische Volk hat neben geselligem Alkoholkonsum und der Beschäftigung mit Kleinkindern kaum einen Ausgleich für sein hartes und eintöniges Leben."
Hier Dadasaheb Phalke Stummfilm "Raja Harishchandra", mit dem 1913 alles anfing:
Weiteres: Dirk Schümer fragt sich, wie es die Wölfe aus Weißrussland mittlerweile bis in die Niederlande schaffen. Für Kinder ist es noch viel schwieriger als für Erwachsene, Bayreuth-Karten zu bekommen, stellt Eleonore Büning nach Irene Theorins Kinderinszenierung von "Tristan und Isolde" bedauernd fest. Julia Encke preist Helmuth Kiesels historisch-kritische Edition von Ernst Jüngers "Stahlgewittern". Gina Thomas verrät, wie sich die Londoner gegen die Hitze wappnen. Den Fragen an zwei Generationen antworten heute der Musiker Anatol Regnier und seine 11-jährige Enkelin Ruth Regnier-Rott.
Auf der Medienseite macht Oliver Jungen deutlich, wie bescheuert er die Late-Night-Show von Kurt Krömer findet, mit und ohne Matthias Matussek.
Besprochen werden unter anderem Marion Poschmanns Roman "Die Sonnenposition", Sarah Strickers Debüt "Fünf Kopeken" und Willy Puchners "ABC der fabelhaften Prinzessinnen" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages)
In der Frankfurter Anthologie stellt Werner Völker Joachim Ringelnatz' Gedicht "Großer Vogel" vor:
"Die Nachtigall ward eingefangen,
Sang nimmer zwischen Käfigstangen.
Man drohte, kitzelte und lockte.
Gall sang nicht..."
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