Magazinrundschau
Universelles Anti-Wunder
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
12.04.2016. In Elet es Irodalom nimmt Peter Esterhazy unter Tränen Abschied von Imre Kertesz. Im New Statesman huldigt Salman Rushdie den großen Magiern des Realismus. Die New York Times beobachtet in Oberbayern, wie aus Deutschland eine Republik wird. Der New Yorker lernt, geheime Dokumente aus Syrien zu schmuggeln. In Novinky erinnert Abnousse Shalmani an Kalifen, die für Salafisten nur Spott übrig hatten. Télérama entwirft das Porträt eines Dschihadisten. In El Espectador entdeckt Hector Abad die Namen seiner Freunde in den Panama Papers. Das TLS fürchtet langweiligen Sex in Pornutopia.
Elet es Irodalom (Ungarn), 12.04.2016
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Der Schriftsteller László Darvasi betont in einem weiteren Artikel, wie sich Imre Kertesz vehement dem Adorno-Diktum widersetzte und so korrigierte, dass nach Auschwitz Gedichte nur noch über Auschwitz geschrieben werden können": "Es wurde zu seinem Vorrecht nur darüber zu sprechen. Und es ist mehr als ein Vorrecht, Auschwitz ist sein Gott, seine Metaphysik, sein universelles Anti-Wunder, sie haben sich gegenseitig angeschaut und konnten einander nicht mehr loslassen."
Der Kunsthistoriker Péter György bemerkt allerdings bitter: "Letztlich steht fest: Kertész wurde nicht 'unser Schriftsteller', und dabei ist nicht von den neurotischen Antisemiten die Rede, sondern vom Milieu des literarischen Kanons. Es lässt sich nicht mehr ändern: so wird es in den Annalen festgehalten werden."
New Statesman (UK), 11.04.2016
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Christian Wolmar glaubt nicht an die Zukunft selbstfahrender Autos: "Immer wenn ich Leute aus dem Bereich frage, was wir bis wann erwarten können, ergibt as nie ein voll automatisches Fahrzeug, sondern eine Reihe von Hilfsfunktionen für Fahrer Das ist ein entscheidender Unterschied. Es ist schlimmer als nutzlos, wenn der Fahrer die Automatik kontrollieren muss und eingreifen, sobald etwas Unerwartetes eintrifft."
Newsweek (USA), 07.04.2016
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Im vor wenigen Tagen online gestellten Gespräch mit Zeit Campus äußert sich der Autor unterdessen überraschend missmutig über solche Pieces zur aktuellen geopolitischen Lage: "Ich werde immer müder, diese politische Rolle zu spielen und Kommentare zu aktuellen Krisen zu schreiben."
El Espectador (Kolumbien), 12.04.2016
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New York Times (USA), 11.04.2016
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Außerdem: Michael Sokolove stellt den erfolgreichen Broadway-Produzenten Jeffrey Seller vor. Und Benoit Denizet-Lewis lernt eine Aktivistengruppe kennen, die in Los Angeles versucht, Vorurteile gegen Transgender auszumerzen - als Klinkenputzer.
New Yorker (USA), 11.04.2016
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Außerdem: Hilton Als porträtiert die Schriftstellerin Maggie Nelson und ihre Erkundungen der menschlichen Seele, des "Normalen" und des Radikalen. Ariel Levy besucht Niki de Saint Phalles Tarot-Garten in der Toskana. Und Elizabeth Kolbert berichtet, wie Wissenschaftler die Evolution der Pflanzen und Tiere fit machen wollen für das Zukunftsszenario einer massiv bedrohten Umwelt.
Novinky.cz (Tschechien), 05.04.2016
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Telerama (Frankreich), 11.04.2016
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HVG (Ungarn), 12.04.2016
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Eurozine (Österreich), 08.04.2016
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In einem Artikel, der vor dem niederländischen Referendum geschrieben wurde, warnt der Historiker Timothy Snyder: "Was wie eine lokale niederländische Frage aussieht, hat jetzt allgemeine Bedeutung. 'Nein' zu wählen würde bedeuten, die russischen Anstrengungen, die EU von innen zu destabilisieren, zu billigen und die Weiterführung der russischen Kriege in der europäischen Nachbarschaft zu unterstützen. Die niederländischen Bürger haben Glück, weil sie immer noch an den Wahlurnen für europäische Freiheiten stimmen können, statt ihr Leben dafür auf den Straßen riskieren zu müssen. Möge das so bleiben."
Prospect (UK), 01.04.2016
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Times Literary Supplement (UK), 09.04.2016
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Hollywood Reporter (USA), 07.04.2016
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Außerdem erzählt Richard Donner aus aktuellem Anlass, wie er Ende der 70er Jahre den ersten großen Superman-Film drehte.
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