Am 7. Mai sendete das
Erste Roland Suso Richters Spielfilm über die so genannte "
Spiegel-Affäre" vom Oktober 1962: Damals waren Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein und einige Spiegel-Mitarbeiter verhaftet worden, weil sie mit dem Artikel "
Bedingt abwehrbereit" in der Ausgabe 41/1962 angeblich Landesverrat begangen hatten. So lautete jedenfalls der Vorwurf des damaligen Verteidigungsministers
Franz Josef Strauß. "Vor dem Hintergrund von NSA, Whistleblowern und Wikileaks ist diese Geschichte von damals eine von heute", verspricht das
Erste. Als zweiten Teil zum Thema kann man dann noch
Stefan Austs Doku "Bedingt abwehrbereit - Die Geschichte hinter der
Spiegel-Affäre" sehen. Beide Filme sind unbedingt lohnend,
meint Michael Hanfeld in der
FAZ. In der
Zeit war Augstein-Witwe
Gisela Stelly Augstein dagegen höchst unzufrieden mit der Darstellung ihres verstorbenen Mannes: "Dieser Mann wirkt desinteressiert und abwesend, wenn ihn seine Mitarbeiter über Wichtiges informieren. ... Den Polizeieinsatz in den
Spiegel-Büros verpasst er, weil er - ja, was wohl - mit seiner neuen
Freundin im Bett ist."
Hier Richters Film "Die
Spiegel-Affäre" zum Nachsehen (99 Minuten), und
hier Stefan Austs Doku "Bedingt abwehrbereit - Die Geschichte hinter der
Spiegel-Affäre" (43 Minuten).
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Gerade erst hat
Jean-
Pierre Léaud seinen 70. Geburtstag gefeiert (
hier ein Geburtstagsgruß aus dem
Tagesspiegel), da
bringt Netzkino.
de den 1967 entstandenen, belgischen Nouvelle-Vague-Film "Der Start" des polnischen Regisseurs
Jerzy Skolimowski ins Netz. Bei der Berlinale 2010
feierte unser Kritiker Lukas Foerster den Film noch als wiederentdeckte Rarität aus den 35mm-Archiven: "Nicht weniger als ein
Schlüsselwerk des modernen Kinos ist da plötzlich wieder aufgetaucht. Ein belgischer Film eines polnischen Regisseurs, der mehr Nouvelle Vague ist als noch fast alles von Godard, Truffaut und Co. Wer wissen möchte, wie sich die 'Swinging Sixties', falls es sie denn jemals gegeben haben sollte, angefühlt haben, der lege sowohl Antonionis 'Blow-up' als auch Richard Lesters Beatles-Filme beiseite." (87 Minuten)