buchreport berichtet von den
neuen Perspektiven für die in Bedrängnis gekommene
Buchhändler Abrechnungs Gesellschaft (BAG). Hintergrund: Die Bedingungen eines Darlehensvertrags der Börsenvereinstochter
MVB an die finanziell angeschlagene BAG hatte in der Branche für Unmut gesorgt. Laut buchreport haben Buchhändler vorgeschlagen, die
Kopplung von Inanspruchnahme von
BAG-Dienstleistungen und
Mitgliedschaft im Börsenverein abzuschaffen. "Eine Daumenschraube gegenüber dem Verband, denn in der Frankfurter Runde wurde geschätzt, dass dieses Junktim dem Börsenverein bisher zahlreiche Mitgliedschaften und jährliche Beitragseinnahmen von mehr als 500 000 Euro sichern", schreiben die Dortmunder. Zweiter Vorschlag: Die BAG soll
in eine Genossenschaftsbank für die Branche
umgewandelt werden. So könnten Zinsen und Gebühren, die derzeit von Verlagen und Buchhandlungen bei anderen Banken anfallen, reduziert werden.
Wenige Tage nach dem
Fall der Preisbindung in der
Schweiz schaut sich buchreport die helvetische Preisentwicklung an. "Die
Preise für Bestseller werden von großen Anbietern zum Teil deutlich heruntergezeichnet,
Größenordnung 30%", so buchreport. Und: " Statt des bisherigen Aufschlags auf den Euro-Preis (wegen des höheren Kosten- und Preisniveaus in der Schweiz) sind
Bestseller dort deshalb jetzt
deutlich günstiger zu bekommen als in Deutschland und Österreich." So sei der aktuelle Topseller, die "
Jesus"-Biografie des Papstes, statt für hiesige
24 Euro in der Schweiz bereits für umgerechnet
18 Euro erhältlich. In der Belletristik werde beispielsweise der neue
Tolkien um
25 Prozent unter dem deutschen Preis verkauft. In der ersten Reihe der Preisbrecher stehe
Weltbild. Weltbild-Chef
Carel Halff habe den Fall der Preisbindung in einer Presseerklärung zwar bedauert, parallel aber habe die Schweizer Tochter den
Preiskampf eröffnet. Das Vorpreschen begründet Halff mit der Abwehr branchenfremder Anbieter, die sich jetzt verstärkt ermuntert fühlen könnten, sich mit billigen Büchern zu profilieren.
Unter der Überschrift "Frühes Sommerloch" bilanziert buchreport die
April-Umsätze im Buchhandel, die um
5,4 Prozent unter denen des Vorjahresmonats lagen. Der vor fünf Wochen noch ausgemachte zarte Aufschwung sei jetzt erst einmal perdu, der kumulierte Jahreswert wieder unter die Nulllinie gerutscht (-0,3 Prozent).
Google sucht,
VTO lässt lesen: buchreport berichtet von der Einigung von Google und der
Börsenvereins-Tochter
MVB, nach der die im Verbandsprogramm "
Volltextsuche Online" eingestellten Bücher (sollte das Projekt tatsächlich einmal online gehen) auch über die Google-Buchsuche gefunden werden können. Haken an der gemeinsamen Sache sei, dass die MVB lediglich eine per E-Mail verschickte "
Absichtserklärung" der Hamburger Google-Dependance erhalten habe. "Einen
Vertrag zur Nutzung der Texte wird es nicht geben", so buchreport. Laut
Jens Redmer, Europa-Volltextsuche-Chef bei Google, will die Suchmaschine auf der Basis einer "
Crawling Relationship" mit VTO zusammenarbeiten, ähnlich wie Google mit Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen im Rahmen der
Google News-Suche kooperiere. Verträge seien bei solchen Crawling-Kooperationen nicht üblich. "Angesichts der Perspektive, Google Tausende von Büchern zu liefern, ohne sich vertraglich absichern zu können, scheinen
Zweifel der Verleger programmiert", befürchten die Dortmunder.
Weitere Themen: Till Spielmann unterhält sich mit dem
Pendo-Verleger
Christian Strasser über "Bücher für die Silberlocken" - das florierende Geschäft mit der
Zielgruppe "
50 plus". Der
niederländische Buchhandel hat 2006 ein Umsatzplus von 5,5 Prozent erwirtschaftet. Und
hier die Bestsellerlisten.