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Stichwort
Documenta
499 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 34
Efeu 23.06.2022 […] Olaf Scholz will der Documenta fernbleiben, die antisemitischen Abbildungen nannte er gegenüber der Jüdischen Allgemeinen "abscheulich". Die Zeitung wiederum fordert den Rücktritt von Claudia Roth.
documenta der Schande: Die zahlreichen Antisemitismusskandale bei der Kunstausstellung markieren eine Zäsur. Nun müssen harte Konsequenzen folgen - auch für Kulturstaatsministerin Claudia Roth. #Meinung […] Kulturevent ausgegeben werden. Das ist für die Kunst langfristig nicht gut. Fällt die Documenta fifteen nun also unter den Bundestagsbeschluss in Sachen BDS von 2019, der Kulturveranstaltungen öffentlich zu fördern untersagt, wenn der israelbezogene Vernichtungswille von BDS im Spiel ist? War die Durchführung der Documenta sogar ein Verstoß gegen diesen Beschluss?" Und Peter Kümmel kann in der Zeit nicht […] Kommunen, Kollektive, Kooperativen, Kunst nicht als Markt gedacht - das sind alles Ideen, die es auch im Westen schon lange gibt, erinnert Peter Richter in der SZ. "Was vor diesem Hintergrund bei dieser Documenta besonders bemerkenswert ist, das ist die Entschlossenheit zur diskursiven Exotisierung solcher Dinge als Offenbarungen eines 'globalen Südens', der 'dem Norden' beziehungsweise 'dem Westen' bisher […] 9punkt 23.06.2022 […] Im Documenta-GAU (mehr in Efeu) kulminieren Debatten, die in Deutschland seit Jahren geführt werden und die von den großen Zeitungen zunächst nur zögerlich wahrgenommen wurden, etwa die Debatte um Achille Mbembe und um den Postkolonialismus: "So schnell wird der Postkolonialismus den Juden die Singularität des Holocausts nicht verzeihen", schreibt Claudius Seidl heute in der FAZ, und "dass zum pos […] Kulturen der Welt traf (Unsere Resümees), in der darüber diskutiert wurde, weshalb radikale Israelkritiker wie der BDS in Deutschland oft als antisemitisch angesehen werden, und die im Vorfeld für die Documenta fifteen einstand, gibt sich weltoffen und universalistisch, schreibt der israelische Soziologe Natan Sznaider in der Zeit. Aber: "Es wird leicht übersehen, dass der Wunsch nach Emanzipation und […] Efeu 22.06.2022 […] nur bei anderen Künstlern nach: "Es verwundert wenig, dass derartiges ausgestellt werden kann. Denn nicht nur die Kuratorengruppe weist eine gefährliche Nähe zu BDS auf, sondern auch der Documenta-Beirat. Auch Documenta-Beiratsmitglied Amar Kanwar beteiligt sich schon seit über zehn Jahren an zahlreichen Anti-Israel-Boykottaufrufen als Mitglied der Gruppe 'Indian Campaign for the Academic and Cultural […] nach Aufklärung.
Kassel, jetzt pic.twitter.com/ScPufGkE16- René Aguigah (@aguigah) June 21, 2022Der Aufruhr in den Feuilletons ist so groß, als wäre mit antisemitischen Entgleisungen bei dieser Documenta wirklich nicht zu rechnen gewesen. "Sich jetzt überrascht und empört zu zeigen wegen eines Kunstwerks, ist heuchlerisch", meint Boris Pofalla denn auch in der Welt und fordert die sofortige Entlassung […] Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs" - sei aber schon jetzt "eine Schande, die diese Institution niemals abwaschen wird. Wenn die Normalisierung von Israelhass in der Kunstwelt sich auf die Documenta fifteen beschränken würde, wäre es mit dem Abhängen einiger Bilder getan. Aber es steckt mehr dahinter. Wenn wie jüngst im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, deren Hauptfinanzierer und Aufsich […] Efeu 21.06.2022 […] ist #documenta15 #Antisemitismus pic.twitter.com/8JhJ754ZOT- Thorsten Sommer (@ThorstenSommer1) June 20, 2022
"Die Documenta fördert Propaganda im Goebbels-Stil", twittert etwa die israelische Botschaft, Meron Mendel sagt gegenüber der Berliner Zeitung: "Dass im Zentrum der Documenta Juden diffamiert und beleidigt werden, darf von den Kuratoren nicht übersehen werden. Das verwundert auch insofern, […] andere empört über die Steinmeier-Rede ("Nirgendwo auf der Documenta wird das Existenzrecht Israels in Frage gestellt", unser Resümee), fragt heute bei Monopol: "Wie konnten die Organisatoren das zulassen?" Im Tagesspiegel seufzt Nicola Kuhn: "Was nun passiert ist, bestätigt die Skeptiker der vergangenen Monate. Ruangrupa und die Documenta-Geschäftsführer waren gewarnt. Sie hätten alles dafür tun müssen […] wollte." "Abhängen", fordert nicht nur Stefan Trinks in der FAZ.
Die Documenta lässt derweil in einer Pressemitteilung verlauten, dass sie die Arbeit nun verhüllen wird: "Das Werk wird nun zu einem Denkmal der Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs in diesem Moment."
Ebenfalls in der SZ entdeckt Kia Vahland auf der Documenta in Filmarbeiten des Kollektivs "Subversive Films" aus Brüssel und Ramallah […] Efeu 20.06.2022 […] Rieger gar nicht mehr, was sie denken soll: "Niemand weiß genau, wie Ruangrupa zum BDS und zu Israel stehen. Es gibt keine jüdisch-israelischen Künstler bei dieser Documenta. Ist das Ausdruck eines Boykotts oder Zufall? Man hätte von der Documenta gern eine konkrete Antwort dazu gehabt." Im Interview mit der SZ bekräftigt Kulturstaatsministerin Claudia Roth diesen Eindruck indem sie allen Fragen zur Ant […] Magel (FAZ) würde auf der Documenta gern über die Kunst diskutieren, aber es scheint irgendwie nicht dazu zu kommen. Also hängt sie "fabrikneu und stylish ab. Und wer mit Souvenirkäufen in 'Kios' und 'Gallery' dazu beitragen will, die alternative Ökonomie, die Ruangrupa vorschwebt, weiter zu unterstützen, kann im 'Ruru-Haus' für 17,50 Euro Kasseler Ahle Worscht im Documenta-Design kaufen. Hält womöglich […] Überraschend deutlich wurde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Einweihung der Documenta 15 am Wochenende. "Ich will offen sein: Ich war mir in den vergangenen Wochen nicht sicher, ob ich heute hier bei Ihnen sein würde", begann er seine Rede und ging dann kritisch auf das Verhalten der Kuratoren und Organisatoren bei der Antisemitismus-Debatte ein. "Wer als Künstlerin oder Künstler in […] Efeu 18.06.2022 […] documenta fifteen, Workshop mit ruangrupa, Künstlerischem Team und lumbung member, Kassel, 2020, Foto: Nicolas WefersAlles Documenta heute. Und Niklas Maak stellt in der FAS gleich die Hauptfrage: "Ist die Documenta antisemitisch?" Nach einem ersten Rundgang lautet seine Antwort: Nein. Vielleicht lag es überhaupt nur am "katastrophalen Krisenmanagement" der Documenta-Direktion, dass der Streit darüber […] auf Mohammed Al Hawajiris "Harvesters Resting - Jean-François Millet (1850)". Aber dann ist er doch überwältigt von dieser Documenta: "32 Standorte! Eine Woche in Kassel würde nicht ausreichen, um alles zu entdecken. Zu den vertrauten Austragungsorten Fridericianum, Documenta-Halle, Naturkundemuseum und Karlsaue kommen diesmal etliche bislang unentdeckte Perlen wie das prächtige Gloria-Kino von 1954 […] erliegt Niklas Maak (in einem zweiten Artikel) dem Charme des entspannten Abhängens auf der Documenta, irritierend findet er weniger die Kunst als die Tatsache, dass VW als Sponsor einer westliche Ausbeutung kritisierenden Kunstschau gewonnen wurde. In der SZ ist Jörg Häntzschel glücklich, dass auf der Documenta vor allem Künstler zu sehen sind, die - wie er - der Kunst keinen autonomen Status zuerkennen […] Efeu 17.06.2022 […] wirklich Wasser plätschert. In ihren schönsten Momenten ist diese Documenta Fifteen nicht nur welthaltig wie eine Spülküche, sondern auch richtig savvy in Bezug auf die Kunstgeschichte."
Noch eine weitere Seite in der SZ ist der Documenta gewidmet: Über einer schönen großen Documenta-Anzeige erzählt Lorch die Geschichte der Documenta als Erfolgsgeschichte (ihre problematischen Gründerfiguren blendet […] - sieht man von der Intervention des Wajuukuu Art Projects ab, das mit der Verkleidung der Documenta Halle in Wellblech und durch das Bauen eines Tunnels als Eingang sich auf das Slum Lunga Lunga in Nairobi bezieht. Ein abschließendes Urteil, wie gelungen die kollektiven Positionen der diesjährigen Documenta sind, wird man erst fällen können, hat man alle 32 Standorte gesehen." Auf Zeit online fragt […] Morgen eröffnet die vom indonesischen Kollektiv Ruangrupa kuratierte Documenta 15. In der SZ bereitet Catrin Lorch die Besucher darauf vor, was sie dort erwartet. Viel politischer Aktivismus, klar, was manchmal etwas kitschig wirkt. Aber dann eben doch auch Kunst: "Der Maler Richard Bell, ein Aborigine, steht nicht nur mit seinen Gemälden und einem Protestzelt gegen den Landraub an Indigenen im Zentrum […] Efeu 13.06.2022 […] Beitrag in der SZ, dass die Documenta zwar in Deutschland stattfinde, aber keine deutsche Veranstaltung sei. Deswegen gelten bei ihr auch nicht allein die Regeln deutscher Erinnerungkultur: "Wir haben der Documenta fifteen diese Debatte, die - aus verständlichen Gründen - besonders in Deutschland geführt wird, aufgezwungen. Sind wir überhaupt in der Lage und bereit, uns der Documenta Fifteen und ihrem Anliegen […] Anliegen zu öffnen? Und noch grundsätzlicher: Alle documenta-Ausstellungen seit der d 10 beanspruchten, Weltkunstausstellung zu sein. Sie wurden bestimmt durch die Perspektive und Maßstäbe des globalen Nordens, genauer: seines westlichen Teils. Der globale Süden in all seiner Komplexität blieb Objekt der Betrachtung. Dieses Mal, zum ersten Mal, ist es umgekehrt: Der globale Norden ist Objekt, die Perspektive […] Perspektive und die Maßstäbe bestimmt ein Kollektiv aus dem globalen Süden. Halten wir das aus? Die Antwort auf diese Frage entscheidet darüber, ob es in Zukunft noch eine globale Documenta in Deutschland geben kann, vielleicht ob es überhaupt weiter ein Forum der globalen Kunstgemeinde geben kann."
Völlig anders beurteilt Natan Sznaider im Interview mit Harry Nutt in der Berliner Zeitung die Diskussion […]