Magazinrundschau
Noch etwas Allzuwörtliches
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
01.07.2014. Osteuropa begutachtet die neue russische Kampfpropaganda. In Open Democracy erklärt Nadja Tolokonnikowa rechten und linken Anhängern Putins: Menschenrechte sollten nicht nur im Westen gelten. Der Merkur bittet, zwischen digitaler Literatur und Netzliteratur zu unterscheiden. Eurozine untersucht Film als Metapher. Die NYRB erklärt, warum die Stärkung von Konsumentenrechten eine Stärkung Amazons zur Folge hat. Atlantic denkt über Afghanistan nach Karzai nach. Und Tablet porträtiert BHL als homme d'honneur.
Osteuropa (Deutschland), 30.06.2014

Auch als Ergebnis des wachsenden Zynismus in den russischen Medien betrachtet Johannes Voswinkel die Medienkampagne des Kremls gegen die Ukraine, die vor antiwestlicher Kampfpropaganda, gekauften Zeugen und gefälschten Reportagen über Konzentrationslager nicht zurückschreckt: "Die Hochphase der russischen Ukraine-Propaganda begann im Januar. Noch im Dezember reagierte nach Umfragen des Moskauer Levada-Zentrums die Mehrheit der Russen gelassen auf die Vorgänge in der Ukraine. Sie hielten das für eine innere Angelegenheit Kiews. Dann setzte eine beispiellose Kampagne ein. "Weder in Lebhaftigkeit und Aggressivität noch in Totalität und Demagogie kenne ich ähnliches aus der sowjetischen Zeit", urteilt der Direktor des Levada-Zentrums, Lev Gudkov. "Eine solch systematische Desinformation, 24 Stunden am Tag, gab es damals nicht." Eine Operation wie die Übernahme der Krim, das war den Polittechnologen im Kreml klar, musste von einer umfassenden Kampagne begleitet werden."
Open Democracy (UK), 27.06.2014

Merkur (Deutschland), 01.07.2014

Hat die CIA das Creative Writing erfunden? Eric Bennett erzählt die Geschichte des Iowa Writers" Workshop, der in den dreißiger Jahren junge AutorInnen aus aller Welt in die USA holen sollte und den Boom für Kreatives Schreiben losgetreten hat: "Keinem anderen Programm wurde von der Asia Foundation, dem Außenministerium und der CIA solches Interesse entgegengebracht. Und der Niedergang der Unternehmung "Kreatives Schreiben" muss zumindest teilweise von diesem Unterschied herrühren."
Weiteres: Jens Soentgen erzählt die Geschichte der deutschen Kunstgummi-Produktion. Edith Lynn Beer setzt ihre Erzählung aus der Bukowina fort.
New York Magazine (USA), 30.06.2014

Außerdem: Boris Kachka fragt sich, was Ellar Coltrane nun anfängt, nachdem er 12 Jahre seines Lebens Richard Linklaters "Boy" war. Und in der Cover Story findet Andrew Rice heraus, wer in New York die ganz fetten Immobilien einkauft? Schwerreiche ausländische Investoren mit Geldkoffern.
Eurozine (Österreich), 25.06.2014

Außerdem: Timothy Snyder und Tatiana Zhurzhenko haben Tagebucheintragungen und Erinnerungen verschiedener ukrainischer Maidan-Aktivisten gesammelt.
New York Review of Books (USA), 10.07.2014

Magyar Narancs (Ungarn), 12.06.2014

The Atlantic (USA), 01.07.2014

Guardian (UK), 28.06.2014

Weiteres: Mancher Humor ist gar nicht original britisch, sondern römisch, lernt Mary Beard beim Blick in die antike Witzesammlung "Philogelos". Allerdings fragt sie sich mit Unbehagen, ob die Kalauer über Kreuzigungen damals wirklich für witzig gehalten wurden. Isabel Hilton empfiehlt nachdrücklich den neuesten Roman "I am China" der chinesischen Autorin Xiaolu Guo, die seit 2002 im britischen Exil lebt und mittlerweile auf Englisch schreibt.
Gatopardo (Kolumbien), 27.06.2014

Tablet (USA), 26.06.2014

MicroMega (Italien), 25.06.2014

New York Times (USA), 29.06.2014

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