Der Journalist Diego Enrique Osorno
besucht einen der reichsten Männer der Welt, den mexikanischen Unternehmer und Telekom-Milliardär
Carlos Slim, mittlerweile auch
Hauptaktionär der New York Times, und lässt sich von diesem
seine Bibliothek vorführen: "Vor allem Biografien, Bücher über Unternehmen, Sport- und Wirtschaftsstatistiken sowie Geschichtsbücher, die sich in einem schmucklosen Regal aneinanderdrängen, das eine ganze Wand seines 90 Quadratmeter großen Büros bedeckt. Eins der ersten Bücher, zu denen er greift, ist "
Mr. Baruch" von Margaret L. Coit, die 1957 erschienene Geschichte des "
einsamen Wolfes von der Wall Street", der mit Spekulationen auf dem Zucker-Markt Millionen verdiente und später Kriegsberater der Präsidenten Wilson, Roosevelt und Truman wurde. Als nächstes die Biografie von
Jim Ling, ein
gelernter Elektriker, der mithilfe von Spekulationen einen der größten Konzerne der Welt schuf, bis er in der Krise der 70er Jahre bankrott ging. Dann die von
Robert Vesco, Sohn eines Italieners und einer Jugoslawin, der nicht einmal die Oberschule beendete, als
genialer Verkäufer Millionen verdiente, nach einem Betrug nach Kuba floh, wo man ihn mit offenen Armen empfing, jedoch nach einem weiteren Betrug an einem Neffen Fidel Castros ins Gefängnis steckte. Und ganz zuletzt eine Faksimile-Ausgabe von
Che Guevaras bolivianischem Tagebuch, ursprünglich von Evo Morales in einer Sonderauflage an verschiedene Präsidenten verschenkt und dann, wie auch immer, in Slims Bibliothek gelandet, was unweigerlich zu der Frage führte, ob unser Gastgeber sich als Rechter oder Linker betrachte..."