Magazinrundschau
Universeller Jedermann
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
06.11.2012. Outlook India stellt den Henri Langlois des indischen Films vor. Das waren ja alles Pädophile, staunt die London Review of Books beim Betrachten alter Fernsehsendungen. Im Merkur rühmt Wolfgang Pehnt die robuste Poesie der Betonbauten aus den Siebzigern. In Eurozine analysiert Tatiana Zhurzhenko den Opferdiskurs in Osteuropa. GQ porträtiert RZA vom Wu Tang Clan. New Criterion hält es mit den bürgerlichen Werten Tschechows. Jean Renoir war Humanist und total antidemokratisch, notiert le Monde. Und in Les inrockuptibles bekennt Philip Roth: "Nemesis" war mein letztes Buch.
Believer | Bidoun | Slate | Gentlemen's Quarterly | Le Monde | New Yorker | New Criterion | Les inrockuptibles | New York Times | Outlook India | London Review of Books | Merkur | Economist | Eurozine | Prospect | Espresso | Financial Times
Believer (USA), 01.11.2012

Outlook India (Indien), 12.11.2012

Im Teaser zum Film bestellt sich Nair dann auch diverse Filmrollen wie aus einer Speisekarte:
London Review of Books (UK), 08.11.2012

Weitere Artikel: Jeremy Harding liest Philip Henschers Verteidigung der Handschrift.Theaterregisseur Alan Bennett schreibt über die Entstehung seines neuen Stücks "People". Lidija Haas stellt die HBO-Serie "Girls" vor. Julian Bell besucht eine Ausstellung mit Arbeiten von Alex Katz:

Merkur (Deutschland), 01.11.2012

Außerdem verteidigt der schwedische Autor Steve Sem-Sandberg die fiktive Holocaust-Literatur gegen die Verfechter der Authentizität. Konrad Adam schreibt über Leistung.
Economist (UK), 03.11.2012

Außerdem stößt der Economist bei der Lektüre der erstmals veröffentlichen Tagebücher von Richard Burton auf dessen intellektuelle Qualitäten (bei Daily Beast interessiert man sich eher für die pikanten Stellen aus dem Buch).
Eurozine (Österreich), 31.10.2012

Prospect (UK), 31.10.2012

Espresso (Italien), 02.11.2012
Porndemia: Mit eine Bilderstrecke weist L'Espresso auf eine Ausstellung in Turin hin, die sich mit pornografischen Motiven in der neuesten (und nicht ganz so neuen) Kunst befasst. Das Foto zeigt das Werk "Dildo e champagne" von Andrea Massaioli.


Financial Times (UK), 02.11.2012

Bidoun (USA), 01.11.2012

Slate (USA), 02.11.2012

Gentlemen's Quarterly (USA), 01.11.2012

Le Monde (Frankreich), 02.11.2012

Jean Renoir, viel bewundert für den Pazifismus seines Films "La grande illusion" in den Jahren vor dem Krieg, gilt als großer Humanist des Kinos. Und das war er auch, schreibt Pierre Asssouline in seiner Kritik der monumentalen Renoir-Biografie von Pascal Mérigeau. Und außerdem ging Renoir mit jeder Mode, solange sie nicht demokratisch war: "Als offizieller Regisseur der Kommunistischen Partei poliert er seine Rolle mit dem Film 'La Marseillaise', wo er die Schuld Marie-Antoinette gibt, um Ludwig XVI. zu schonen. Und die Revolution ähnelt in nichts einem Bürgerkrieg, während die Marseillaise beim Parteitag 1937 im (hagiografischen Porträtfilm 'Fils du peuple', d. Red.) mit dem französischen KP-Führer Maurice Thorez verknüpft wird. Dann seine Germanophilie in seinem Meisterwerk 'La rège du jeu', einem Kriegsfilm ohne Krieg, seinem einzigen Erfolg bei Kritikern und Publikum. Er bekennt seinen Stolz, als er erfährt, dass der Film Mussolini in Privatvorführung gezeigt wurde... und geht nach Rom mit lauter italienischen Projekten und attackiert die 'Invasion des amerikanischen Kinos' in der offiziellen italienischen Presse. Schließlich bittet er 1940 Jean-Louis Tixier-Vignancour, den Kinobeauftragten des Vichy-Regimes, um Verhaltensregeln, nicht ohne im selben Brief seinen Abscheu vor der 'Brut der zu eliminierenden Unerwünschten' zu bekennen, jene ausländischen Produzenten, die das französische Kino so verdorben hätten (und nebenbei manchen Film eines gewissen Renoir finanzierten...)"
New Yorker (USA), 12.11.2012

Weiteres: Alex Ross zeichnet die politischen Fortschritte der amerikanischen Schwulenbewegung nach. David Denby sah im Kino das Drama "Flight" von Robert Zemeckis mit einem großartigen Denzel Washington und den neuen Bondfilm "Skyfall" von Sam Mendes - und sehnt sich noch immer nach Sean Connery zurück.
New Criterion (USA), 01.11.2012

Les inrockuptibles (Frankreich), 07.10.2012

New York Times (USA), 04.11.2012
David Streitfeld berichtet vom wachsenden Widerstand der Buchhändler gegen Amazon. Offenbar boykottieren verschiedene Buchhandelsketten und unabhängige Buchläden Amazons Erfolgstitel "The 4-Hour Workweek", in dem der Marketing-Experte Timothy Ferriss verrät, wie man zu Erfolg kommt, ohne sich anzustrengen: "Der Buchhändler Barnes und Nobles, der darum kämpft, neben Amazon eine Rolle zu spielen, unterstreicht, dass er die Bücher seines Konkurrenten nicht führen wird. Andere große - reale oder digitale - Händler scheinen uninteressiert oder sogar gegen das Buch zu sein. Viele unabhängige Läden fühlen sich von Ferriss verraten. Sie werden nichts tun, um ihm zu helfen, wenn dies bedeutet, einer Firma zu helfen, die in ihren Augen alles an ihre Zerstörung setzt. 'An einem gewissen Punkt muss man sich entscheiden, wie tief man die Nägel in seinen eigenen Sarg einschlägt', sagt Michael Tucker, Inhaber der Kette Books Inc."
In der Sunday Book Review liest verärgert Adam Nossiter Chinua Achebes Erinnerungen "There was a Country" an die Sezession Biafras von Nigeria. Nossiter mag nicht glauben, wie verklärt Achebe, der unter dem charismatischen, aber halsstarrigen General Odumegwu Ojukwu Informationsminister war, die Farben der Biafra-Flagge besingt und die Millionen Toten nur nebenbei beklagt: "So exzessiv wie seine Nostalgie für Biafra scheint auch Achebes Urteil über das heutige Nigeria - eher das Produkt eines verbitterten und rückwärtsgewandten Schriftstellers als der Versuch, mit der damaligen und heutigen Realität zurechtzukommen. Das heutige Nigeria ist ein brodelnder Hexenkessel, der einen verrückt macht mit seinen Widersprüchen und seiner Fähigkeit zur Selbstzerstörung, aber auch voller Versprechen mit seiner immensen Energie und seinen menschlichen Ressourcen."
Von Wole Soyinkas neuem Buch "Of Africa" ist Adam Hochschild zwar auch nicht begeistert, er sieht aber Soyinkas Status als "säkularer Heiligen" durch die poetische Schwäche nicht gefährdet.
In der Sunday Book Review liest verärgert Adam Nossiter Chinua Achebes Erinnerungen "There was a Country" an die Sezession Biafras von Nigeria. Nossiter mag nicht glauben, wie verklärt Achebe, der unter dem charismatischen, aber halsstarrigen General Odumegwu Ojukwu Informationsminister war, die Farben der Biafra-Flagge besingt und die Millionen Toten nur nebenbei beklagt: "So exzessiv wie seine Nostalgie für Biafra scheint auch Achebes Urteil über das heutige Nigeria - eher das Produkt eines verbitterten und rückwärtsgewandten Schriftstellers als der Versuch, mit der damaligen und heutigen Realität zurechtzukommen. Das heutige Nigeria ist ein brodelnder Hexenkessel, der einen verrückt macht mit seinen Widersprüchen und seiner Fähigkeit zur Selbstzerstörung, aber auch voller Versprechen mit seiner immensen Energie und seinen menschlichen Ressourcen."
Von Wole Soyinkas neuem Buch "Of Africa" ist Adam Hochschild zwar auch nicht begeistert, er sieht aber Soyinkas Status als "säkularer Heiligen" durch die poetische Schwäche nicht gefährdet.
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