Maria Antonietta Calabrò hat ihr klassisches Buch "Le mani della Mafia", das die Kapillarverbindungen zwischen
Mafia,
Vatikan und der
P2-Loge untersuchte, nach zwanzig Jahren neu veröffentlicht, auch weil einige Prozesse aus der Zeit der Achtziger erst jetzt zum Abschluss gekommen sind, so etwa der Prozess gegen die Mörder Roberto Calvis. Calvi spielte in diesem italienischen Bermuda-Dreieck eine wichtige Rolle, bis er 1982 ermordet unter eine Londoner Brücke gefunden wurde. In einem
langen Interview mit
Micromega spricht Calabrò unter anderem über die
lateinamerikanische Connection der Vatikanmafiosi und Verschwörer: "Wir müssen nur an den Präsidenten der (mit dem Vatikan verbundenen) Banco Ambrosiano denken, Carlos Guido Natal Coda, ein ehemaliger
argentinischer Admiral, der mit der P2 verbunden war und ein Vertrauensmann des berüchtigten Ex-Diktators und Generals Emilio Eduardo Massera war. Generaldirektor war damals der Patriarch einer Bankiersfamilie, der
Trusso, der die Diözese von Buenos Aires in den
Bankrott führte. Eine höchst komplizierte Situation, die mit großem Geschick vom heutigen Papst Bergoglio bewältigt wurde, als er Kardinal von Buenos Aires geworden war. Vergessen wir nicht, dass dafür der Privatsekretär des Kardinals Quarracino, des Vorgängers von Bergoglio, ins Gefängnis gehen musste."