Silvio Berlusconi will "mehr Italien, weniger Deutschland" - so verkünden es seine Wahlplakate bei der Europakampagne (siehe Dirk Schümer heute in der
FAZ, unser
Resümee). Da lohnt sich doch noch mal ein Blick auf das, was Berlusconi
aus Italien gemacht hat: eine Société du spectacle, innerlich korrupt, moralisch ausgepowert, allein noch existierend, weil seine Bürger sich ihr Leben
jenseits der Institutionen verwirklichen. Einen sehr guten Einblick in das Ausmaß der Verwilderung, die in den Nachbarländern gar nicht genug thematisiert wird, gibt
Michael Busses und
Rosa-Maria Bobbis Dokumentation "Diktatur des Lächelns - Italien unter Silvio Berlusconi" aus dem Jahr 2009, die anhand mehrerr Themen - von den Polizeiausschreitungen In Genua bis hin zu Berlusconis Medienpolitik - den Untergang demokratischer Strukturen auslotet. Hier
Teil 1, hier
Teil 2, hier
Teil 3, hier
Teil 4, hier
Teil 5, Gesamtlänge etwa 50 Minuten.
Vor 92 Jahren, am 27. und 28. April 1922, feierte der Stummfilm "Dr. Mabuse, der Spieler - Ein Bild der Zeit" von
Fritz Lang und
Thea von Harbou mit großem Erfolg in Berlin Premiere. "Mit vollendeter Anwendung aller Möglichkeiten moderner Aufnahmetechnik (manche in dieser Vollendung bisher noch kaum gesehene Aufnahme löste bei dem fachkundigen Premierenpublikum
spontanen Beifall aus), mit einer ausgesprochenen Fähigkeit in der Milieuschilderung hat Fritz Lang hier eine
wirkliche Spitzenleistung geschaffen", berichtete die
Lichtbild-Bühne: "Daß hier durch hohe Könnerschaft, durch virtuose Technik im Verein mit künstlerischem Feingefühl
etwas Großes und Starkes geschaffen ist, bewies der nachhaltige Eindruck, unter dem der Ufa-Palast an beiden Premierenabenden stand." Die beiden Teile sind
hier und
hier in der durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restaurierten Fassung aus dem Jahr 2000 sehen (Musik: Aljoscha Zimmermann; Laufzeit: rund vier Stunden).