Spätaffäre - Archiv

Für die Augen

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Spätaffäre vom 08.05.2014 - Für die Augen

Der Dokumentarfilm "Art War" von Marco Wilms erzählt von der Explosion der Kreativität junger ägyptischer Künstler nach dem Sturz von Mubarak und zeigt, wie sie lernen, Kunst als Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution einzusetzen. Im Januar lief der Film in den Kinos, in der Arte-Mediathek ist er jetzt in der 30 Minuten kürzeren Fernsehfassung zu sehen. (52 Minuten)

Heute vor 94 Jahren wurde der amerikanische Grafiker Saul Bass geboren, dessen innovatives Poster- und Vorspanndesign für Regisseure wie Alfred Hitchcock, Otto Preminger und Billy Wilder den Stil der fünfziger und sechziger Jahre prägte. Weniger bekannt ist seine Arbeit als Filmemacher. Bei vimeo findet sich Bass' animierter Kurzfilm "Why Man Creates" über die Ursprünge der Kreativität, der 1969 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde (25 Minuten).

Spätaffäre vom 07.05.2014 - Für die Augen

Die russische Schauspielerin Tatiana Samoilowa ist gestorben. Nach der Vorführung von Michail Kalatosows Film "Wenn die Kraniche ziehen" lag ihr 1958 ganz Cannes zu Füßen: "Glück und Schmerz liegen in ihrem beseelten Gesicht in den 'Kranichen' ganz dicht nebeneinander, und weil Vergleiche bequem sind, taufte man sie 'die russische Audrey Hepburn'", schreibt Hanns-Georg Rodek in seinem Nachruf in der Welt. Im Youtube-Kanal der Mosfilm Studios gibt es den Film in voller Länge mit englischen Untertiteln (92 Minuten).



Stichwörter: Hepburn, Audrey

Spätaffäre vom 06.05.2014 - Für die Augen



Bei den Kritikern kam Dimiter Gotscheffs letzte vor seinem Tod fertiggestellte Inszenierung von Heiner Müllers "Zement" wenig gut weg. Nun bietet 3Sat die Möglichkeit, sich mit einer Aufnahme der Inszenierung vom Berliner Theatertreffen selbst ein Bild zu machen. In der Berliner Zeitung hielt Harald Jähner der Ausstrahlung immerhin zugute, durch die Verwendung von Großaufnahmen an Intensität zu gewinnen. Hier kann man sie sich online anschauen (168 Minuten). Foto: Armin Smailovich/Residenz Theater

Paul Thomas Andersons meisterlicher "There Will Be Blood" zählt zu den wenigen Filmen, die binnen kürzester Zeit Klassikerstatus für sich beanspruchen können - und das nicht nur wegen der exzellenten Regie, sondern auch wegen der herausragenden Leistung des Hauptdarstellers Daniel Day-Lewis. Arte zeigt das Drama über einen größenwahnsinnigen, moralisch höchst zweifelhaften Ölmagnaten in seiner Mediathek. (148 Minuten)

Spätaffäre vom 05.05.2014 - Für die Augen



Mit "Die Arier" begibt sich die afrodeutsche Moderatorin Mo Asumang auf die Suche nach dem Ursprung des Arierbegriffs - und konfrontiert sich dabei unter anderem auch mit überzeugten Rassisten und üblen Nazis. Hier kann man sich den Film bei arte online anschauen. 92 Minuten
(Bild: Mo Asumang besucht in den USA Tom Metzger, den Gründer der "White Aryan Resistance")

Zwei Comicmeister unter sich: Am 4. April unterhielten sich Neil Gaiman (mehr) und Art Spiegelman (mehr) im Richard B. Fisher Center for the Performing Arts. Es geht um ihren größten Einfluss, MAD, das Wesen von Comics - nicht Zeichnungen und Prosa, sondern Grafikdesign und Poesie, laut Spiegelman - und die Bedeutung von Comics in ihrem Leben: Für ihn seien Comics ein Elternersatz gewesen, sagt Spiegelman. Mit "Batman" Comics lernte er lesen, um die Sprechblasen über den verwirrenden Bildern entziffern zu können. Mit "Archie" habe er die Beziehung zwischen den Geschlechtern verstanden. Hier die Aufzeichnung des 100minütigen Gesprächs:



Spätaffäre vom 02.05.2014 - Für die Augen

Anfang und Ende einer Liebe: Mit "Blue Valentine" konnte Derek Cianfrance bei Kritik und Publikum gleichermaßen punkten. In den Hauptrollen: Ryan Gosling und Michelle Williams. Hier kann man sich den Film bei arte ansehen. (106 Minuten)

"Verstehen wir Russland?", fragt 3sat den Berliner Historiker Jörg Baberowski. Aus dem Programmtext: "Stalin und der Stalinismus ist ein ewiges Leit- und Leidthema der jüngeren russischen Geschichte, aber keineswegs nur dieser. Was hat die Vergangenheit mit der aktuellen Krimkrise zu tun? Wie hat der Westen beim Konflikt in der Ukraine versagt?" Hier ist das Gespräch online zu sehen. (41 Minuten)

Spätaffäre vom 30.04.2014 - Für die Augen

"30. April 1945 - Der Tag, an dem sich Hitler erschoss und die Westbindung der Deutschen begann" lautet der Titel des neuen Buchs von Alexander Kluge. Dazu passend bringt dctp.tv ein 90minütiges Doppelprogramm "mit Historikern und Experten wie Prof. Dr. Bernd Wegner, Prof. Dr. Bernhard R. Kröner, Dr. John Zimmermann, dem Forensiker Mark Benecke und vielen anderen. Mit Bruno Ganz, Helge Schneider und Peter Berling als Darstellern. Mit Hitlers Todeshoroskop, einem Bericht seines letzten Leibwächters und den Erlebnissen des letzten Gärtners auf dem Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg, sowie mit zum Teil unveröffentlichtem Filmmaterial." Hier kann man die Sendung online sehen (90 Minuten).

So vergleichsweise schmal seine Filmografie als Regisseur, so breit sind die Bilder, die er schuf. Heute vor 25 Jahren starb Sergio Leone und hinterließ Meisterwerke wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Es war einmal in Amerika". In Giulio Reales Dokumentation "Sergio Leone: The Way I See Things" aus dem Jahr 2006 kommen zahlreiche Freunde und Weggefährten wie Ennio Morricone und Giuliano Montaldo zu Wort.



Und noch ein kleiner Tribut an wundervollen Bob Hoskins, der gestern an einer Lungenentzündung starb. Hier eine Szene aus Neil Jordans "Mona Lisa" von 1986), in der man quasi den ganzen Schauspieler bewundern kann: mit einer physischen Präsenz, wie sie höchstens noch Robert de Niro und Robert Mitchum hatten:


Spätaffäre vom 29.04.2014 - Für die Augen

Die Arte-Reportage "Fotografen gegen die Apartheid" beschäftigt sich mit dem Bang Bang Club. "Es ist die Geschichte eines Erfolges und einer Tragödie: Ken Oosterbroek, João Silva, Kevin Carter und Greg Marinovich waren Anfang 20, als sie in die schwarzen Townships zogen, um die Gewalt dort zu zeigen. Das hatte vor ihnen noch kein weißer Fotograf gewagt. Die Fotojournalisten wurden mit dem World Press Foto Award ausgezeichnet. Doch nur zwei von ihnen überleben." (Video-Start - 55 Min.)
Stichwörter: Apartheid

Spätaffäre vom 28.04.2014 - Für die Augen

Silvio Berlusconi will "mehr Italien, weniger Deutschland" - so verkünden es seine Wahlplakate bei der Europakampagne (siehe Dirk Schümer heute in der FAZ, unser Resümee). Da lohnt sich doch noch mal ein Blick auf das, was Berlusconi aus Italien gemacht hat: eine Société du spectacle, innerlich korrupt, moralisch ausgepowert, allein noch existierend, weil seine Bürger sich ihr Leben jenseits der Institutionen verwirklichen. Einen sehr guten Einblick in das Ausmaß der Verwilderung, die in den Nachbarländern gar nicht genug thematisiert wird, gibt Michael Busses und Rosa-Maria Bobbis
Dokumentation "Diktatur des Lächelns - Italien unter Silvio Berlusconi" aus dem Jahr 2009, die anhand mehrerr Themen - von den Polizeiausschreitungen In Genua bis hin zu Berlusconis Medienpolitik - den Untergang demokratischer Strukturen auslotet. Hier Teil 1, hier Teil 2, hier Teil 3, hier Teil 4, hier Teil 5, Gesamtlänge etwa 50 Minuten.



Vor 92 Jahren, am 27. und 28. April 1922, feierte der Stummfilm "Dr. Mabuse, der Spieler - Ein Bild der Zeit" von Fritz Lang und Thea von Harbou mit großem Erfolg in Berlin Premiere. "Mit vollendeter Anwendung aller Möglichkeiten moderner Aufnahmetechnik (manche in dieser Vollendung bisher noch kaum gesehene Aufnahme löste bei dem fachkundigen Premierenpublikum spontanen Beifall aus), mit einer ausgesprochenen Fähigkeit in der Milieuschilderung hat Fritz Lang hier eine wirkliche Spitzenleistung geschaffen", berichtete die Lichtbild-Bühne: "Daß hier durch hohe Könnerschaft, durch virtuose Technik im Verein mit künstlerischem Feingefühl etwas Großes und Starkes geschaffen ist, bewies der nachhaltige Eindruck, unter dem der Ufa-Palast an beiden Premierenabenden stand." Die beiden Teile sind hier und hier in der durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restaurierten Fassung aus dem Jahr 2000 sehen (Musik: Aljoscha Zimmermann; Laufzeit: rund vier Stunden).

Spätaffäre vom 25.04.2014 - Für die Augen

(via) Ein weiterer Schatz aus den Archiven der BBC: Ein knapp einstündiges Porträt des russischen Autorenfilmers Andrej Tarkowskij aus dem Jahr 1987, das mit zahlreichen Ausschnitten und Archivmaterialien durch Leben und Werk dieses Ausnahmekünstlers führt. Auf Tarkowskijs "Andrej Rublow" wiesen wir bereits Anfang April in unserer Spätaffäre hin. (52 Minuten)




Nach der kürzlich empfohlenen "Blutigen Hochzeit" ist mit "Das Biest muss sterben" (1969) ein weiterer Klassiker von Claude Chabrol bei netzkino.de erschienen: Ein Vater sucht den Fahrer, der seinen 9-jährigen Sohn überfahren hat, um ihn umzubringen. Mit Charles Thénier, Caroline Cellier, Jean Yanne und Maurice Pialat. Der Film zeigt Chabrol auf dem "künstlerischen Höhepunkt. Seine wahre Meisterschaft zeigt sich im Detail und einer unmerklich daher kommenden Art, Dingen, die klar zu sein scheinen, einen anderen Charakter zu geben. An der Düsterkeit seines Werkes und dem pessimistischen Blick auf die bürgerliche Gesellschaft kann dabei kein Zweifel sein", schrieb Udo Rotenberg in seiner Kritik für die Filmzentrale. (107 Minuten)


Spätaffäre vom 24.04.2014 - Für die Augen

Völlig überraschend ist der österreichische Filmemacher Michael Glawogger vor zwei Tagen in Afrika an Malaria gestorben. Er war seit einigen Monaten unterwegs und drehte einen "Film ohne Namen". Es war ein gewagtes Experiment, eine Drehreise ohne klares Ziel, die in einen Filmessay münden sollte. Beim Standard und in der Süddeutschen führte er abwechselnd Reisetagebuch. Sebastian Heinrich, Jan Keck und Claudia Übelhör haben ihn 2009 zu seinen Recherchemethoden für seine Dokumentationen und Spielfilme interviewt. (52 Minuten)



Neu auf netzkino.de: "Blutige Hochzeit", ein Thriller von Claude Chabrol aus dem Jahr 1973 um eine leidenschaftliche Affäre zweier Verheirateter (Michel Piccoli und Stephane Audran), die ihren jeweiligen Ehepartner loswerden wollen. Hier auf Youtube oder im folgenden eingebettet (92 Minuten):