Henryk M. Broder
hat sich beim Rowohlt Verlag umgehört, um zu erfahren, warum
Thor Kunkels neues Buch "Endstufe" dort abgelehnt wurde: Kunkel ist "ein 'Rasender', einerseits 'völlig ahnungslos', andererseits 'sehr von sich angetan - die Wiedergeburt Parzifals als
rechter Schläger'", zitiert Broder den Rowohlt-Verlagsleiter
Alexander Fest.
Thor Kunkel hat inzwischen per Mail einen
Offenen Brief veröffentlicht, in dem er Broder vorwirft, dieser habe "
unautorisierte Textpassagen aus längst verworfenen Manuskriptstadien zitiert". Auch Alexander Fest beziehe sich auf eine "von mir Mitte 2002 geschriebene
Rahmenhandlung von 'Endstufe' - die Geschichte einer abwegigen Recherche, also Prosa in Reinkultur". Kunkel "verurteilt die Greuel des Nazi-Regimes, so wie jeder halbwegs vernunfbegabte Mitmensch". Er habe beim Schreiben "bewusst auf alle hinlänglich bekannten Klischees des 'Genres' verzichtet, um endlich - ENDLICH - die subtilere Form des Bösen hinter dem braunen Kolorit sichtbar zu machen".
Jack Nicholson kennt, in einem
Interview mit Urs Jenny und Martin Wolf, den Unterschied zwischen den
USA und Europa: "Amerikaner mögen es, wenn Filme sexy sind; Europäer bevorzugen Filme
mit Sex." Und dass die Amerikaner eine Obesssion für "nackte Tatsachen" hätten, während "so etwas" in Europa "kaum registriert" würde, mag er dann auch nicht so einfach bestätigen: "Falls die deutschen Zuschauer nicht lachen, wenn
mein Arsch zu sehen ist, werde ich Ihnen Recht geben."
Alexander Osang
hat Norah Jones (mehr
hier) in New York getroffen, wenige Stunden bevor ihre neue Platte "Feels Like Home" erschien: "Man denkt an die schöne Frau auf dem Coverfoto, die verträumt mit vollem, offenem Haar an einer warmen Wand entlangläuft, und dann kommt dieses Mädchen, das in einer Videothek in Brooklyn arbeiten könnte, zur Tür herein. Es trägt eine
Brille, einen Pferdeschwanz und lächelt. Es ist, als würde man
Cinderella rückwärts abspielen." Außerdem online: zwei Artikel zum
US-Präsidentschaftswahlkampf (
hier und
hier).
Im Print:
Christoph Heins "Landnahme" wird auch hier als "großartiger Roman" gefeiert. Außerdem: "Ist die dubiose
Mossad-Story 'Ich musste auch töten' noch zu retten?" Sowie ein kurzer Beitrag zur Premiere von
Rolf Hochhuths Anti-Berater-Stück "McKinsey kommt" und ein kurzes Interview mit dem Zeitungswissenschaftler
Horst Röper über Pressefusionen.
Im Titel diesmal:
"Der halbierte Kanzler" und die Frage, was folgt.