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Stichwort
Kriegsende
95 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 7
9punkt 09.05.2015 […] Im Gedenken an das Kriegsende wird in der Ukraine neuerdings nicht nur das Nazi-, sondern auch das kommunistische Regime verurteilt, berichtet die ukrainische Autorin Maria Matios in der taz: "Laut dem neuen Gesetz wird kein Feiertag verlegt und schon gar nicht der "Tag des Sieges" verboten, wie es die hysterische russische Propaganda beteuert. Der ukrainische Staat weist lediglich freundlich darauf […] 9punkt 08.05.2015 […] Die taz erinnert auf 15 Seiten an das Kriegsende vor siebzig Jahren, unter anderem sorgt sich der Historiker Norbert Frei um das historische Gedächtnis angesichts "schwindender Zeitgenossenschaft": "Während unsere politische Klasse bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Notwendigkeit des "Erinnerns" postuliert, wird überall im Land der Geschichtsunterricht zusammengestrichen. Darin zeigt sich einmal […] einmal mehr die Krux einer Politik, die von historisch-politischer Reflexion nichts wissen will." Auch die SZ bringt zehn Sonderseiten zum Kriegsende.
Klaus-Helge Donath berichtet unterdessen, wie russische Staatsanwaltschaften reihenweise Teenagern hinterher jagen, die mit frivolen Tanzvideos vor geschichtsträchtigen Orten das vaterländische Gedenken besudelten: "Diese Verbindung aus Patriotismus und […] wie auch Ost- und Südosteuropas insgesamt. Es sind Lücken, in die propagandistische Vereinnahmungen und irrationale Fiktionalisierungen des historischen Geschehens stoßen können."
Ebenfalls zum Kriegsende: In der FAZ erinnert sich Günther Uecker im Interview mit Rose-Maria Gropp und Jürgen Kaube. Und Jürg Altwegg zeichnet neue deutschfeindliche Ausfälle des französischen Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon […] 9punkt 07.05.2015 […] Die FAZ hat einen neuen freien Mitarbeiter. Er heißt Wladimir Putin und erzählt im Feuilletonaufmacher Krieg und Kriegsende aus Sicht seiner Mutter und seines Vaters: "Es gab ja keine einzige Familie, in der nicht jemand gefallen ist. Es gab viel Kummer, viel Unglück, Tragödien. Was verwunderlich ist: Sie empfanden keinen Hass gegenüber dem Feind. Ich kann das, ehrlich gesagt, bis heute nicht ganz […] waren einfache Leute, und sie sind auch im Krieg gefallen." Das ist erstaunlich."
Passend dazu verfolgt im Zeit-Dossier Steffen Dobbert Gerüchte, wonach Putins Mutter nicht gestorben sei, sondern in Georgien lebe und mehrere Journalisten, die bei der Frau recherchiert hätten, ums Leben gekommen seien.
Während Russland zum siebzigsten Jahrestag des Kriegsendes sein "antifaschistisches" Geschichtsbild […] 9punkt 05.05.2015 […] kollektiven Erlösungswünschen plus Sinnangebot", sagt der Historiker Valentin Groebner im Gespräch mit Jan Feddersen (taz) mit Blick auf das ritualisierte Gedenken rund um den nahenden Jahrestag des Kriegsendes: "Das Gedenken an den Nationalsozialismus ist Identitätspolitik und gleichzeitig Abwehr, Schutzschirm. Es lässt sich als Verschluss einsetzen, um sehr viel gegenwärtigere Geschichten als weniger […] noch mainstreamfähig. Das muss getrennt bleiben - moralisches "Wir"-Pathos bitte nur dorthin, wo es keine Unordnung erzeugt."
Düstere Meditationen Sonja Margolinas zur Feier des 70. Jahrestags des Kriegsendes unter dem neuen Zar Wladimir Putin in der Welt: "Die Zeit zerfließt wie auf dem Zifferblatt der Uhr von Salvador Dalí, auf dem es keinen Uhrzeiger gibt. Man ist im Jahr 1919, 1936, 1941 und 1992 […] 9punkt 04.05.2015 […] Zum nahenden Jahrestag des Kriegsendes widmet die SZ den sowjetischen Ehrenmalen in Berlin eine Doppelseite. Neben Artikeln über die Denkmale im Treptower Park, im Tiergarten und auf den Seelower Höhen schreibt Stephan Speicher über den Soldatenfriedhof in der Schönholzer Heide in Pankow: "Denkt man aber an die Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkriegs in Flandern, wirkt Schönholz doch eher wie ein Ehrenmal […] 9punkt 28.04.2015 […] unbefleckte Heldenerzählung, ist ein Ritual zur "Stärkung der Souveränität"."
Nach Ian Kershaw gestern in der Berliner Zeitung interviewt Martin Hesse heute in der FR den Historiker Norbert Frei zum Kriegsende. Frei erklärt die schnelle Demokratisierung zumindest der West-Deutschen nach 1945 so: "Zum einen waren der totale moralische Bankrott und die Totalität der politischen Niederlage, anders als 1918 […] 9punkt 27.04.2015 […] und zugleich ihre algerischen Freunde von den Vorteilen des Pluralismus überzeugen."
Im Interview mit Michael Hesse spricht der britische Historiker Ian Kershaw in der Berliner Zeitung über das Kriegsende vor siebzig Jahren, das die NS-Führung aus Hitler, Bormann, Goebbels und Speer bis zum bittersten Ende hinauszog: "Die Tatsache, dass Deutschland eine gut ausgebildete Bürokratie und eine lange Tradition […] 9punkt 24.04.2015 […] Stabilität und den wirksamen Terror des NS-Systems in den letzten Kriegswochen. Andreas Kilb (für die FAZ) und Stephan Speicher (für die SZ) besuchen die Ausstellung zum siebzigsten Jahrestag des Kriegsendes im Deutschen Historischen Museum, die auch Eckhard fuhr in der Welt bespricht. […] 9punkt 18.04.2015 […] allen Orten, die Instrumentalisierung von Justiz und Verwaltung oder die Unfähigkeit und Dummheit der Richter und Beamten."
Die Literarische Welt hat heute eine Themenausgabe zum 70. Jahrestag des Kriegsendes. Annett Gröschner sucht und findet im Prenzlauer Berg Spuren der letzten Kämpfe in der Schlacht um Berlin: "Was mit einem Gründerzeithaus bei einem Bombenangriff passiert, haben die Kinder in den […] Efeu 14.04.2015 […] nochmal die Skandalisierung von Grass" spätem SS-Geständnis durch Frank Schirrmacher an: "In dieser Zeitung, die Auszüge daraus vorabdruckte, wurde die beiläufige Erwähnung des Autors, er habe bei Kriegsende der Waffen-SS angehört, als das erkannt, was sie war: die Enthüllung einer Tatsache, die alles in Frage stellte, was Grass als öffentliche Person für sich in Anspruch nahm." Platthaus" Urteil ist […] 9punkt 26.03.2015 […] Umstritten diskutiert wurde Gebhardts Kalkulation von 190.000 durch amerikanische GIs begangene Vergewaltigungen, berichtet Stefan Hochgesand in der taz: "Es gab in allen Bundesländern bald nach Kriegsende bis 1955 Statistiken über Kinder von Besatzungssoldaten. Die Behörden fragten die Mütter auch, ob das Kind durch Gewalt entstanden ist. 1.900 Fälle in der US-Besatzungszone sind auf diese Weise […] 9punkt 23.01.2015 […] Harald Welzer denkt im Freitag über das Chaos des unmittelbare Kriegsendes 1945 nach, über das sehr wenig geschrieben wurde: "Es gibt historische tipping points, Leerstellen der Ordnung, die sich nicht nach Kausalitäten und linearen Abläufen sortieren lassen. Erstaunlich bleibt bei alldem, wie Menschen solche Situationen absenter Ordnung bewältigen. Es gibt allem Anschein nach keinen Nullpunkt, an […] 9punkt 21.01.2015 […] sie selbst einen ausgesprochenen Antisemitismus. So lernte der Schriftsteller Wassili Grossman 1943, "dass alle Hinweise auf das Leiden der Juden aus seinen Artikeln entfernt wurden. [...] Gegen Kriegsende wurden die Kontrollen immer strenger. Auschwitz war zwar im Januar 1945 befreit worden, aber vor dem Endsieg im Mai wurden keine Einzelheiten veröffentlicht. Das Jüdische Antifaschistische Kommittee […] Efeu 10.12.2014 […] uns auf eine Waffenmesse in Abu Dhabi mitnimmt. Es ist Bestandteil des Festivals "Waffenlounge", in dem sich das Theater mit der Militärindustrie und Krieg auseinandersetzt: "Zutage tritt die glatte Sprache einer Branche, die in das Geschäft mit dem Krieg verstrickt ist, aber von Schäden und Opfern ablenkt, indem sie mit den Errungenschaften und Vorteilen argumentiert."
Weitere Artikel: Sehr wehmütig […] Der Dramatiker Ewald Palmetshofer erklärt im Interview mit dem Standard, warum er sein neues Stück "die unverheiratete" - es geht um eine Frau, die kurz vor Kriegsende einen Wehrmachtssoldaten denunziert, der daraufhin hingerichtet wird - in Jamben geschrieben hat. Grund war das Aktenmaterial: "Ich wusste nicht, dass die österreichische Protokollpraxis in diesen Jahren anders war als bei den Entna […] Efeu 09.09.2014 […] gerade in Toronto uraufgeführt wurde: "Ich hatte mir viele alte Fotografien angeschaut, um mich von dieser deutschen Standardästhetik zu lösen, und die Farbaufnahme eines sowjetischen Soldaten vom Kriegsende hatte mich besonders beeindruckt. Da sah man eine Waldlichtung, in schlechter Aufnahmequalität, sehr körnig, fast schon wie das Gemälde eines Impressionisten - und erst auf den zweiten Blick nahm […]