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281 Presseschau-Absätze - Seite 4 von 29

Die Buchmacher vom 03.09.2007 - buchreport.express

buchreport untersucht die Situation der großen Buchhandelsunternehmen weltweit - und kommt zum Schluss, dass das, was den deutschen Markt 2006/07 mit dem DBH-Zusammenschluss und den Thalia-Übernahmen erschüttert habe, im globalen Trend liege. In Australien lasse gerade Handelsmarktführer Angus & Robertson die Muskeln spielen, indem er "in einem an Arroganz kaum zu überbietenden Brief" (buchreport) versuche, 50 kleine und mittlere Verlage zur Kasse zu bitten, wenn sie weiter gelistet werden wollen. In Großbritannien hätten zehn Kleinverlage in der Independent Alliance zu eigener Stärke gefunden und würden selbst von den Einkäufern der Supermarktketten ernst genommen. Im Interview mit buchreport erklärt Dorothea Redeker, die frühere Chefin im Sortimenterausschuss des Börsenvereins, dass es dem unabhängigen Buchhandel an Konzepten fehlt, um bei Marketing und Strategie zusammenzuarbeiten.

In Göttingen zeichnet sich laut buchreport ein Wettstreit um die besten Flächen ab. Nachdem sich Thalia vor wenigen Wochen mit einer 2000-qm-Fläche in 1A-Lage für 2008 angekündigt habe, wolle jetzt auch Hugendubel eine Großfläche in der Universitätsstadt eröffnen. - allerdings noch in diesem Jahr, in derselben Straße wie Thalia, und zwar genau dort, wo Schmorl & von Seefeld im Jahr 2004 schon einmal gescheitert sei (hier der Artikel).

Unter der Überschrift "Baustelle Bertelsmann" bildet buchreport die vom Handelsblatt aufgeworfenen Gerüchte ab, nach denen der Medienkonzern aus Gütersloh den Konzernbereich der Direct Group (bedient u.a. 35 Millionen Club-Mitglieder in 24 Ländern) zerschlagen könnte. Wem die Riesensparte (15.000 Mitarbeiter, Umsatz 2006: 2,7 Milliarden Euro), die bei der Rendite gegenüber anderen Bertelsmann-Sparten hinterherhinkt, am Ende zugeschlagen könnte, vermag buchreport nicht zu sagen. In Frage kämen Random House (allerdings mit zuletzt 1,95 Milliarden Euro zu klein) und Arvato (Mutter u.a. der Verlagsauslieferung VVA).

Weitere Themen: Das Barsortiment Umbreit baut sein Musikaliensortiment aus. Der Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern ist in den ersten sieben Monaten des Jahres um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen (hier eine Analyse des Marktsegments aus dem buchreport.magazin). Hier das Inhaltsverzeichnis. Und hier die Bestsellerlisten.

Die Buchmacher vom 27.08.2007 - buchreport.express

buchreport macht sich in der aktuellen Ausgabe besonders Gedanken über den unabhängigen Sortimensbuchhandel. Anlässlich des einjährigen Bestehens des von Weltbild und Hugendubel begründeten DBH-Verbunds analysieren die Dortmunder, dass die Branchenlandschaft auf drei Klassen geschrumpft sei: XXXL-Ketten wie DBH und Thalia, die wenigen verbliebenen Regionalisten und die große Zahl an Independents. "Auch wenn die Großen aktuell mit der Herausforderung kämpfen, das Wachstum zu verdauen, und obwohl die guten Buchumsätze dieses Sommers zusätzlich Entspannung bringen, wächst der Druck auf den unabhängigen Buchhandel, zukunftsfähige Modelle fürs Weiterbestehen zu entwickeln", so buchreport. Die Ausgangslage für Kooperationen sei allerdings nicht gut, weil die Verbünde der Unabhängigen sich als uneinig und wenig durchsetzungsstark erwiesen. Der große, mehrspartige Börsenverein sei für eine zugespitzte Klientelpolitik nicht angelegt.

Independents, Teil zwei, diesmal Frankreich: Wie buchreport berichtet, hat die Schriftstellerin Christine Albanel (seit Mai 2007 Frankreichs Ministerin für Kultur und Kommunikation) in einem 148 Seiten umfassenden Papier einen Situationsbericht des französischen Buchmarkts vorgelegt und staatliche Fördermaßnahmen in Aussicht gestellt, um eine flächendeckende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Büchern zu sichern. "Qualitätsbuchhandlungen" sollen nach den Vorstellungen der Ministerin demnächst ein Gütesiegel erhalten und durch Steuererleichterungen gefördert werden. Auswahlkriterien für entsprechende Sortimente seien Beratungs- und Angebotsqualität, die beispielsweise durch die angebotene Titelvielfalt und die Backlistpflege ermittelt werde.

In der letzten Ausgabe hatte buchreport gemeldet, dass der Weltmarktführer unter den Print-in-Demand-Anbietern, Lulu, in Deutschland Marktführer werden will und dass Amazon seinen On-Demand-Dienstleister CreateSpace für die Bücherbranche fit macht. Jetzt habe Books on Demand (BoD) nachgezogen und für das Programm "BoD Classic" (eigene ISBN und Buchhandelsanschluss) die Preise radikal gesenkt: 39 statt 149 Euro.

Weitere Themen: Thalia hat den Test bei den im Mai übernommenen Karstadt-Buchshops (insgesamt 89 Flächen) verschoben - laut buchreport könnten die Hagener unter dem Karstadt-Dach weitere 70 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Beim Gerstenberg Verlag haben Verlagsleiter Edmund Jacoby und Ehefrau Nicola Stuart (bislang Cheflektorin) gekündigt; Gerüchte, dass Jacoby und Stuart im Clinch mit der Geschäftsführerin Amelie Gerstenberg lagen, hat Gerstenberg gegenüber buchreport "nicht bestätigt". Die britische Supermarktkette Sainsbury's will das Büchergeschäft ausbauen: mit mehr Regalmetern (bis 27), viel Werbung am Point of Sale und attraktiveren Flächen innerhalb der Filialen. Und hier die Bestsellerlisten.
Stichwörter: Buchmarkt, Lulu

Die Buchmacher vom 17.08.2007 - buchreport.express

"Man liest Deutsch", titelt der buchreport und analysiert die Bestseller-Affinität der deutschen Literatur. Hätten auf der Jahresbestsellerliste 2005 gerade mal zwei deutsche Titel einen Platz in der Top-10 besetzt, seien allein im ersten Halbjahr 2007 zehn der erfolgreichsten Top-20-Titel von deutschen Autoren gewesen. "Zum Trend trägt neben dem gewachsenen Interesse durch erfolgreiche Vorreiter wie Kehlmann und Schätzing auch der 2005 ins Leben gerufene und sogleich gut eingeschlagene Deutsche Buchpreis bei", forscht buchreport nach den Ursachen (hier die gerade veröffentlichte Longlist der Jury). "Wir haben eine regelrechte deutsche Welle", bestätigt der Random-House-Verleger Georg Rechlein gegenüber den Dortmundern. Während Reuchlein und Verlegerkollege Michael Krüger den Trend auf die Erzähllust der Autoren zurückführen, dämpft Suhrkamp-Cheflektor Raimund Fellinger die Euphorie: "Ich habe meine Zweifel, ob das ein langfristiger Trend ist."

Nachdem der Börsenverein seit vergangener Woche 100-Prozent-Eigentümer der Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft (BAG) ist, hat der Verband jetzt eingeräumt, dass auf ihn außerordentliche finanzielle Belastungen zukommen könnten. "Wir haben bei Übernahme Verluste zu erwarten, die weit über unser bisheriges Engagement von 4,4 Mio Euro hinausgehen", zitieren die Dortmunder aus einem offenen Brief von Vorsteher Gottfried Honnefelder an Buchhändler und Verleger. Die BAG werde sich künftig auf ihr Kerngeschäft, das Clearing, konzentrieren, und ihre weiteren Engagements beenden und abwickeln.

Im Interview mit buchreport formuliert die Buchhändlerin Ulrike Musial (die für die Leistungsgemeinschaft Buch einen offenen Brief zum Erhalt des unabhängigen Buchhandels verfasst hat) schwammige Forderungen an die Verlage: "Es geht um eine intensivierte Zusammenarbeit zwischen leistungsfähigen Buchhandlungen und wichtigen Verlagen." Dabei gehe es nicht ausschließlich um Rabatte, "sondern um gemeinsame Strategien zum Nutzen von Buchhandlungen und Verlagen."

Weitere Themen: Der Journalist Peter Leuschner hat eine Klage gegen den Verlag Edition Nautilus und die Autorin Andrea Maria Schenkel eingelegt, die mit ihrem Roman "Tannöd" aus seinem Sachbuch "Der Mordfall Hinterkaifeck" abgekupfert haben soll. Im bayerischen Buchhandel und Verlagswesen gibt es nach der Einigung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ab September 2,4 Prozent mehr Lohn. Während Amazon den Service seines On-Demand-Dienstleisters CreateSpace (bislang CDs und DVDs) um Bücher erweitert hat, um so den internationalen Print-on-Demand-Markt zu erobern, hat der Noch-World-Champion Lulu angekündigt, in den kommenden fünf Jahren auf wichtigen lokalen Märkten wie Deutschland Marktführer werden zu wollen.

Die Buchmacher vom 13.08.2007 - buchreport.express

Im Aufmacherartikel (hier die Fortsetzung) untersucht buchreport das "unheimliche Plus" des Buchhandels, der nach seinem Juni-Plus (19,5 Prozent über dem Vorjahresmonat) auch im Juli einen satten Zuwachs gegenüber 2006 ausgewiesen habe: 13,5 Prozent. In beiden Monaten habe zwar die Schwäche des Vorjahres (Sommerloch durch Fußball-WM und Hitzewelle) die "gute Performance" erleichtert, der Rückstand sei aber weit mehr als ausgeglichen worden. Auch die Sonderkonjunktur durch den Abschlussband der Harry Potter-Reihe sei nur ein Sahnehäubchen gewesen - ohne den Bestseller hätte der deutsche Sortimentsbuchhandel laut buchreport immer noch um 10 Prozent zugelegt. Das schlechte Wetter und die "schwache Sportablenkung" durch die Doping-Tour habe die Kunden in die Buchhandlungen getrieben, vermuten die Dortmunder.

Weil der Börsenverein (nach dem so genannten "Kölner Modell") dem BAG-Verein maximal 25 Prozent der Anteile an der Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft (BAG, macht für die Branche das Clearing-Geschäft) zugestanden hat, verweigerte der BAG-Vereinsvorstand die Unterschrift, meldet buchreport. Weil auch das Darlehen der Börsenvereinstochter MVB nicht zum Stichtag 8. August zurückgezahlt worden sei, halte der Börsenverein jetzt alle Anteile. "Da der Zweck des BAG-Vereins aus Sicht des Vorstands entfallen ist, soll nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung über das weitere Schicksal der Organisation befinden", schreibt buchreport. Die Weichen würden während der Frankfurter Buchmesse gestellt.

Nachdem die Börsenvereins-Tochter MVB vor zwei Wochen die Fusion von "Verzeichnis lieferbarer Bücher" (VlB) und "Volltextsuche Online" (VTO) annonciert hatte, habe es vorwiegend positive Rückmeldung gegeben, zitiert buchreport MVB-Chef Ronald Schild (hier sein Blog zu VTO). Nach buchreport hat es jedoch auch kritische Stimmen gegeben. So habe der Verleger Rudolf Wolff erklärt, dass der neue Kombipreis (drei Euro pro Titel und Jahr) "wieder nur den großen Verlagen, uns Kleinverlegern mit nicht einmal 50000 Euro Umsatz aber nicht" nutze. "Wenn dann noch Konvertierungskosten hinzukommen, dann ist die Existenz gefährdet." Ein anderer Verleger habe erklärt: "Wenn sich alle vier Wochen die Geschäftsgrundlage ändert, ist Vorsicht geboten. Andererseits lohnt sich das Abwarten offenbar. Vielleicht liegt der Kombipreis demnächst bei 2,50 Euro pro Titel?"

Weitere Themen: Der Schweizer Marktführer Orell Füssli krempelt nach dem Ende der Preisbindung das komplette Sortiment um - mit einer neuen Warenwirtschaft generiert das Unternehmen "Orell-Füssli-Preise", die laut buchreport mal über, mal unter dem empfohlenen Verkaufspreis lägen. Großfilialist DBH investiert in Wiesbaden in den Umbau und die Renovierung der konzerneigenen Habel-Filiale. Nach der Übernahme der Time Warner Book Group benennt Hachette den Filialisten um: Grand Central Publishing sei der neue Name. Und hier die Bestsellerliste.

Die Buchmacher vom 06.08.2007 - buchreport.express

"Bildungsverlage lavieren", titelt der buchreport und greift die Reaktionen der Schulbuchverleger auf die Anregung von Annette Schavan auf, die Anzahl von Schulbüchern in Deutschland zu reduzieren und "Einheitsschulbücher" einzuführen (hier der Artikel aus dem Tagesspiegel). Laut buchreport (hier der Folgeartikel) müssen die Verlage lavieren, weil sie es sich nicht mit den Ländern verscherzen können. Cornelsen-Geschäftsführer Wolf-Rüdiger Feldmann sei indes keineswegs desinteressiert: "Eine stärkere Anpassung der Lehrplaninhalte zwischen den Bundesländern wäre durchaus wünschenswert." So könnte der Aufwand der Verlage und die Gesamttitelmenge reduziert werden.

Kristina Jansen schreibt in ihrem Kommentar, dass sich der Convenience-Trend im Lebensmitteleinzelhandel (hier eine Studie von McKinsey zur Rückkehr der Tante-Emma-Läden) auch auf den Buchhandel übertragen lässt: Ein kleines Sortiment von wenigen tausend Titeln Umfang, das häufig wechsele, sei der Weg zum Erfolg - na, wenn das mal so einfach wäre. Bequemlichkeit heißt für die meisten Bücherkäufer doch wohl, beim Riesenfilialisten oder im Internet einzukaufen, wo das gesuchte Buch vorrätig ist.

Die großen Barsortimente erhöhen die Gebühren für die Belieferung der Buchhandlungen: Libri um 5 Prozent, Umbreit um 4 bis 4,5 Prozent und KNV ab September um 4 Prozent. Die logistischen Kosten seien gestiegen, erklären die Bücherwagendienste (hier der Artikel).

Weitere Themen: Ingo Schiweck unterhält sich mit Barbara von Kriegelstein, stellvertretende Direktorin der Münchner Stadtbibliothek, über die neue Online-Ausleihe von E-Books - sie sei sicher, dass die heutige Bibliothek durch das digitale Angebot nicht ersetzt werde. Dressler startet den neuen Roman "Tintentod" von Cornelia Funke mit einer Auflage von 400.000 Exemplaren; die Gesamtauflage der ersten beiden Bände gibt der Verlag mit 1,2 Million an. Delius Klasing zieht das offizielle Buch zur "Tour de France 2007" (wie schon 2006 - nach dem Dopingfall von Floyd Landis) zurück. Und hier die Bestsellerlisten.

Die Buchmacher vom 30.07.2007 - buchreport.express

Höher, schneller, weiter - buchreport meldet, dass der letzte Potter alle Verkaufsrekorde sprengt. In den englischsprachigen Hauptmärkten Großbritannien und USA sei im Vergleich zum Start des sechsten Bandes ein Mehrabsatz von 20 bis 30 Prozent gemeldet worden. In Deutschland seien laut Bloomsbury in den ersten 24 Stunden über alle Vertriebskanäle knapp 400000 Exemplare abgesetzt worden. Die deutschen Sortimentsbuchhandlungen hätten dabei nach buchreport-Berechnungen am Erstverkaufstag mehr als doppelt so viel Exemplare vom englischen Harry Potter VII abgesetzt als jeweils von den beiden Vorgänger-Bänden.

In einem zweiten Potter-Artikel schreibt buchreport, dass der Wirbel um den englischen Potter den deutschen Rowling-Verlag Carlsen kalt lasse - es werde keine Substitutionseffekte geben. Für den Start der deutschen Ausgabe machten die Hamburger einen Marketing-Etat von einer Million Euro locker.

Nachdem der Blogger Mathias Schindler auf datenschutzrechtliche Probleme der Brockhaus-Suchmaschinenerweiterung "LexiScout" hingewiesen hat (hier), haben die Mannheimer das Downloadangebot laut buchreport vorerst gestoppt (wie hier zu sehen). Auch die Auslieferung des elektronischen Nachschlagewerks "Brockhaus multimedial 2008" könnte von Schindlers Recherchen betroffen sein - die DVD solle eigentlich mit "LexiScout" ausgeliefert werden.

Weitere Themen: Die Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB bündelt die Angebote "Verzeichnis lieferbarer Bücher" (VlB) und "Volltextsuche Online". Die Titelgebühr betrage ab 2008 drei Euro pro Kalenderjahr (bei elektronischer Meldung) - bislang habe ein VlB-Eintrag mit 2,25 Euro und ein VTO-Titel mit 17 Euro pro Jahr zu Buche geschlagen. Thalia kündigt in fünf Klein-, Mittel- und Großstädten (Göttingen, Moers, Leverkusen, Schweinfurt und Weiterstadt) Neueröffnungen an (hier der Artikel). "Der Vorleser" von Bernhard Schlink wird vom Regisseur Stephen Daldry und der Weinstein Company verfilmt; als Hauptdarstellerin sei Nicole Kidman im Gespräch. In den USA und England wird darüber gestritten, wie der kontinentaleuropäische Markt mit englischsprachigen Originalausgaben versorgt werden soll (hier der Artikel). Und hier die Bestsellerlisten.

Die Buchmacher vom 23.07.2007 - buchreport.express

Der buchreport nimmt sich (hier der Artikel) den neuen Potter als großes Thema vor (hallo Börsenblatt, jemand zu Hause?). Da auch in Deutschland keine der Ketten den empfohlenen Ladenpreis (28,90 Euro) der englischen Ausgabe ernst nehme (die Mayersche verscherbele Band sieben für 15,90 Euro), bleibe am Ende "nur wenig oder nichts" übrig. "Dass Preise derart drastisch heruntergehen, gibt es in keiner anderen Branche. So richtig verdienen wird wohl keiner", klagt Heinrich Riethmüller (Osiander), Vorsitzender des Sortimenter-Auschusses, im Gespräch mit den Dortmundern. In einem weiteren Artikel beschreibt buchreport die Potter-Blüten aus dem Ausland: So scheuen Bloomsbury  nicht davor zurück, sich mit der Supermarktkette Asda anzulegen Nachdem Asda den Verlag in einer Presseerklärung heftig attackiert und ihm wegen des empfohlenen Verkaufspreises von 17,99 Pfund Preistreiberei "auf dem Rücken der jungen Harry-Potter-Fans" vorgeworfen hatte. kassierte Bloomsbury Asdas 500.000 vorbestellte HP-Bücher ein und kündigte den geschäftlichen Kontakt mit der drittgrößten Supermarktkette auf der Insel.

Im Interview mit Helge Rehbein erklärt der polnische Literaturagent Tomek Berezinski, warum Polen im Ranking des internationalen Lizenzhandels deutscher Verlage mit Tschechien an der Spitze liegt. Man werde langsam müde von der kommerziellen US-Literatur.

Die deutsche Buchbranche hat laut Börsenverein 2006 einen Umsatz von 9,3 Mrd Euro erzielt (plus 1,1 Prozent); im Internet seien 7,6 Prozent des Gesamtumsatzes mit Büchern erzielt worden. Prekär erscheint die Ertragslage: Gemessen am Gesamtumsatz erzielte die Branche im Durchschnitt eine negative Rendite von 0,8 Prozent.

Wie bitter: Nach der Übernahme der bisherigen ADAC-Kartografietochter Carto Travel durch MairDumont zeichnet sich ein Aderlass ab: Zum 30. September werden laut Betriebsrat die Standorte in Bad Soden, Gotha und Berlin geschlossen, 155 Mitarbeitern werde betriebsbedingt gekündigt.

Die Kritik am Börsenvereins-Vorzeigeprojekt Volltextsuche Online reißt nicht ab. Laut buchreport hat der Berliner Verleger Christoph Links im Anschluss an die Buchhändlertage in einem Brief an Vereinsvorsteher Gottfried Honnefelder mächtig Dampf abgelassen: "Das Projekt marschiere auf ein Desaster zu. Das System sei noch nicht ausgereift, die Trefferqualität der internen Suche schlecht und die Beziehung zu Google zur Erfassung der VTO-Titel nicht vertraglich geregelt, lauten Links? wesentliche Kritikpunkte."

Weitere Themen: Im "Tagebuch" meldet der buchreport, dass Diogenes-Chef Daniel Keel seinen Mitarbeitern am Montag vergangener Woche hitzefrei gegeben hat (zwei Stunden vor Dienstschluss). Der Electronic-Publishing-Spezialist Directmedia kooperiert vertrieblich mit dem Hamburger Medien Haus (HMH), um den Umsatz im Buchhandel deutlich zu erhöhen - statt der bisherigen 300 Buchhandlungen sollen so 1000 Sortimenter erreicht werden. Uwe Sertel, bisheriger Finanzchef bei Lübbe, verlässt den Verlag aus Bergisch Gladbach wegen "unterschiedlicher Ansichten zur strategischen Ausrichtung" (O-Ton Stefan Lübbe). Komische Randnotiz: Karlheinz Jungbeck, erst im Januar bei Lübbe ausgeschieden (worden?), übernimmt die Aufgaben des kaufmännischen Geschäftsführers. Und hier die Beststellerlisten.
Stichwörter: Tschechien, Links, Christoph

Die Buchmacher vom 18.06.2007 - buchreport.express

Im Interview mit Thomas Wilking beschreibt Hans Huck-Blänsdorf (Chef bei Brockhaus Duden Neue Medien) die Herausforderungen der Verlage im Web 2.0. "Die verlegerische Rolle ändert sich beispielsweise dadurch, dass wir Plattformen bieten und die Kunden dafür zahlen, dass sie dort mitmachen können, also nicht wie bisher für die Lieferung eines geschlossenen Produkts." Die Verlage organisierten nicht mehr Inhalte und Vertriebswege, sondern Kunden.

Anlässlich der Buchhändlertage in Berlin hat buchreport die zentralen Themen der Branche destilliert, als da wären: die Unsicherheiten rund um das Urheberrecht, die Online-Herausforderungen vom Mitmach-Web 2.0 über illegale Buch- und Hörbuchkopien im Netz bis zum mühsam anlaufenden Verbandsprojekt Volltextsuche Online, die Überschüsse der Wirtschaftsbetriebe und die weiter sinkenden Beitragseinnahmen im Verein sowie die Herausforderungen nach dem Fall der Buchpreisbindung in der Schweiz. Besonders verbandsintern stehen die Zeichen auf Sturm - besonders wegen der Krise der Buchhandels-Abrechnungs-Gesellschaft BAG. Erste Ergebnisse der Buchhändlertage lagen vor Redaktionsschluss nicht vor (hier die Online-Zusammenfassung des Börsenblatt).
 
Die Mayersche Buchhandlung stärkt ihr Filialnetz durch zwei Übernahmen: die Buchhandlung Albert Röder in Wuppertal-Barmen sowie C. L. Krüger in Witten - beide sind laut buchreport (hier der Artikel) mittelständische Unternehmen mit einer langen Tradition von 150 Jahren (Röder) bzw. 149 Jahren (Krüger).

Weitere Themen: Der Börsenverein hält an seinem Ziel fest, mit dem Projekt "Volltextsuche Online" - nach etlichen Verzögerungen - definitiv noch in diesem Jahr an die Öffentlichkeit zu gehen. Derzeit suchen die Volltextsucher nach einem Dienstleister, der die Verlage beim Scannen der Bücher unterstützen soll. Das Hörbuch zum letzten "Harry Potter"-Band erscheint erst nach dem Weihnachtsgeschäft 2007 - also wohl erst Anfang 2008; der deutsche Print-Potter ist ab 27. Oktober zu kaufen. Das französische Medienkaufhaus Fnac will mit Filialen in der deutschsprachigen Schweiz (Zürich, Basel, Bern) wachsen. Die US-Marktforscher der Book Industry Study Group erwarten für 2007 ein Umsatzwachstums des US-Marktes von 4,1 Prozent auf 39,65 Milliarden Dollar.

Die Buchmacher vom 11.06.2007 - buchreport.express

"Das Romangeschäft läuft noch nicht rund", titel der buchreport und analysiert, dass das Buchhandelsgeschäft nach der April-Delle im Mai hauptsächlich am Sachbuch genesen ist (hier der Umsatztrend). Die Umsätze im Romanfach entwickelten sich von Monat zu Monat uneinheitlich, blieben aber bei gebundener Literatur hinter dem (bereits nicht sehr starken) Vorjahr zurück. "Anders als noch 2006 können die Taschenbuch-Romane die Hardcover-Schwäche nicht kompensieren", so buchreport. Mit Ausnahme der Longseller-Qualitäten entwickelnden, aber langsam absteigenden "Vermessung der Welt" dominiere frisch ausgepackte Ware, ohne dass sich darunter ein Volltreffer abzeichne. Die Verweildauer auf der "Spiegel"- Belletristik-Liste habe sich gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert - lediglich zehn Wochen habe ein Mai-Bestseller durchschnittlich auf der Liste gestanden.

In der Fortsetzung der Titelgeschichte blickt buchreport auf den Start des siebten und letzten "Harry Potter"-Bands, für den Carlsen einen 1-Million-Euro-Werbeetat auflege - bisherige Potter-Bücher seien mit 250.000 Euro angeschoben worden.

Trotz der zunehmenden Konkurrenz von rund einem Dutzend Hörbuch-Download-Portalen bleibt audible.de in Deutschland das Maß der Dinge. Das Portal hat laut buchreport (hier) seit Gründung Ende 2004 eine Million Hörbuch-Downloads verkauft. audible.de-Chef Arik Meyer: "Mit dieser Zahl sind wir in einer Größenordnung, wo der Break-even in Reichweite ist." Den rund 250.000 registrierten Nutzern stünden 4500 deutsche Titel zur Verfügung. Laut GfK hat Audible einen Marktanteil von etwa 70 Prozent.

Im Online-Bereich schildert buchreport den Aufstieg von Amazon zur "Großmacht". "Kaum hat Amazon den größten unabhängigen Hörbuchverlag, Brilliance Audio, gekauft, starten die Onliner eine Großoffensive im Print-on-Demand-Bereich (PoD)", so buchreport. Zwei Jahre nach der Übernahme des BoD-Dienstleisters Book Surge habe Amazon Kooperationsverträge mit großen Verlagen wie Harper-Collins, John Wiley & Sons, McGraw-Hill, Pearson, Springer, Gale, Oxford University Press, Cambridge University Press und Princeton University Press abgeschlossen. Die Vereinbarungen umfassten die digitale Archivierung, Herstellung und Auslieferung sowohl von Backlist- als auch Midlist- und aktuellen Titeln. "Vorteil für die Verlage: Ältere Titel bleiben verfügbar, hinzu kommt, dass Lager-Kosten eingespart werden."

Weitere Themen: Klett hat die restlichen 24,8 Prozent des AOL-Verlags gekauft - 75 Prozent gehörten schon seit 2000 den Stuttgartern. Verlage können die Google-Buchsuche jetzt in ihre eigenen Webseiten integrieren - der Service ist kostenlos. Bei der Book Expo America waren 2000 Aussteller und rund 36.000 Besucher zu Gast - volles Haus. Im Kommentar fordert Rainer Uebelhöde stationäre Buchhändler dazu auf, mit eigenen Download-Plattformen am Hörbuch-Boom teilzuhaben. Und hier die Bestsellerlisten.

Die Buchmacher vom 02.06.2007 - buchreport.express

Viel Bertelsmann im buchreport. In der Aufmachergeschichte berichten die Dortmunder, dass die Direct Group der Bertelsmann AG in den Niederlanden - als viertes europäisches Land - eine Ladenkette mit der Kombination Buchhandlung/Club-Center aufbauen will. Im Herbst eröffne die erste Filiale in der nordholländischen Stadt Alkmaar. "Die Verzahnung von Clubgeschäft, Buchhandel und Online-Angeboten hat die Direct-Group im April als 'Erfolgsformel Integration' zur zentralen Strategie erhoben", erklärt buchreport. Als Prototyp gelte die Direct Group France, die mit dem Club France Loisirs, den 2005 und 2006 übernommenen Buchhandelsketten Librairies Privat und Alsatia sowie der Internetbuchhandlung Chapitre.com zweitgrößter Buchverkäufer (hinter der Fnac) sei. In den Niederlanden habe der Club ECI derzeit 21 Shops, die schrittweise durch Buchhandlungen mit integriertem Club-Center unter dem Namen Cosmox ersetzt werden sollen.

Bertelsmann, Teil 2, diesmal geht es ums Web 2.0: Nachdem der Wissen Media Verlag kürzlich in Kooperation mit der Konzernschwester wissen.de ein Mitmachportal für seine Jahres-Chronik eröffnet hat, folgt ein lexikalisches Community-Portal. Laut buchreport kooperiert das Bertelsmann Lexikon Institut mit wissen.de; "Lexikon-Scouts" sollen Personen, Ereignisse und Begriffe vorschlagen, die ihrer Meinung nach in ein Lexikon aufgenommen werden müssen. "Die ersten Stichwörter der Lexikon-Scouts, zu denen die Redaktion die eigentlichen Lexika-Einträge schreibt, sollen im 'Bertelsmann. Das neue Universallexikon 2008' veröffentlicht werden", schreibt buchreport.

Der US-Buchmarkt hat für 2006 eine enttäuschende Bilanz gezogen. Nach Angaben des Verlegerverbandes AAP sank der Verlagsumsatz um 0,3 Prozent; der Buchhandel legte laut Census Bureau sogar ein Minus von 2,9 Prozent hin. Die größten Einbrüche verzeichneten Hörbücher (minus 11 Prozent) und Religionsbücher (minus 10 Prozent).

Weitere Themen: Als Kandidaten für den Vorstand der Buchhändler Abrechnungs Gesellschaft (BAG) treten Volker Neumann (Pendo), Peter Peterknecht (Buchhandlung Peterknecht) und Helmut Richter (Sozialistische Verlagsauslieferung) an. Amazon hat den größten unabhängigen Hörbuchverlag in den USA, Brilliance Audio, übernommen. Das Programm wird voraussichtlich in das Angebot des noch in diesem Jahr startenden Amazon-Downloadshops einfließen. Der Reclam Verlag vollzieht eine Kehrtwende und führt im Herbst neben der Universalbibliothek wieder eine Taschenbuchreihe (Sachbücher, Klassiker, zeitgenössische Autoren) ein. Der britische Fernsehsender ITV plant eine Art "England sucht den Superautor": Eine Jury wählt vor laufenden Kameras unter Romancier-Novizen den neuen Brown-Rowling aus. Und hier die Bestsellerlisten.
Stichwörter: Buchmarkt, Integration, Reclam