≡
Stichwort
Duden
85 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 6
Efeu 19.02.2021 […] Eher ratlos blickt die Schriftstellerin Olga Martynova in FAZ auf das Gendern im neuen Duden und den Furor, mit dem auf Kritik daran reagiert wird: "Vielleicht haben die Spracherneuerer recht. Schwer zu sagen, denn Sprache ist ein komplexes Gebilde. Jedoch sind sie voreilig. ... Beim 'Schluss jetzt!' helfen tatsächlich keine Argumente mehr. Weitere Aggression und Konfrontation wird aufgebaut. Man vergisst […] 9punkt 17.02.2021 […] im New Internationalist - siehe die aktuelle Magazinrundschau.
In der NZZ hat Urs Bühler wenig Geduld mit den neuen gendergerechten Sprachregelungen des Online-Dudens. Man muss nicht alles zu Tode regeln, meint er, schon gar nicht der Duden: "Die Sprache ist keine Notdurftanstalt, in der es jede Tür einem Geschlecht zuzuordnen gilt. Sie kann die Verhältnisse dieser Welt weder passgenau abbilden noch […] noch verbessern, doch dient sie im Alltag in erster Linie der Kommunikation. Diese soll ohne unnötige Komplikationen und Verunstaltungen stattfinden, und der Duden hat dabei Orientierung zu bieten, auch im Gender-Dschungel. Die neuste Ausgabe hält zwar im Kapitel zu 'geschlechtergerechtem Sprachgebrauch' fest, dieser sei auch 'ein relevanter Faktor, um Gleichstellung zu realisieren'. Ja, der Kampf gegen […] 9punkt 29.01.2021 […] aus der extrem rechten Ecke, die bei gefühlt jedem Kommafehler in einer Bildunterschrift eine Klage raushaut."
Im Zeit-Online-Interview mit Nils Erich verteidigt die Duden-Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum den Vorstoß des Online-Dudens, künftig Personen- und Berufsbezeichnungen zu gendern. "Wir streiten damit nicht ab (…), dass die maskulinen Formen auch geschlechterübergreifend verwendet werden können" […] bedeuten überhaupt 'Normen zur deutschen Sprache'? Der einzige Sprachbereich, wo richtige Normen festgeschrieben sind, ist die Orthografie, also die Rechtschreibung. Diese Normen legt auch nicht der Duden fest, sondern eine staatlich übergreifende Institution, nämlich der Rat für deutsche Rechtschreibung. Selbst da gibt es Spielraum für Interpretationen, wie bei Gesetzen, weil nicht alles ganz hunde […] 9punkt 27.01.2021 […] Für den Duden sind Ärzte jetzt Männer, immer. Und Ärztinnen Frauen, immer. Das generische Maskulinum hat er damit nicht abgeschafft, meint leicht müde die Schriftstellerin Nele Pollatschek in der SZ, das kann er nicht, aber er hat es sozusagen unsichtbar gemacht. Ist das ein Gewinn? Pollatschek hat Zweifel: "Die meisten Menschen wollen nicht, dass jeder Aspekt ihrer Identität immer sichtbar ist. Schafften […] 9punkt 25.01.2021 […] nachvollziehbar, nur man kann sie entkräften. Anders ist es bei einem Verschwörungstheoretiker, der an ein großes Komplott der WHO oder des Merkel-Regimes glaubt: Den erreicht man sowieso nicht."
Seit der Duden Personenbezeichnungen gendert, reißt die Kritik nicht ab, berichtet Marcus Lorenz in der Welt. Tatsächlich sei mit dem Gendern viel Unsinn entstanden, doch gebe es einen einfachen Lösungsweg: "Das […] 9punkt 12.01.2021 […] Ein Arzt ist laut Duden neuerdings eine "männliche Person, die nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung)". Patrick Bahners macht in der FAZ auf einige Paradoxa dieser neuen Gendergerechtigkeit aufmerksam: "Die Reform erfasst auch Wörter, die keine Berufe bezeichnen. 'Dieb': laut Duden 'männliche Person […] 9punkt 08.01.2021 […] aussteigen kann, ohne dass es zum Crash käme."
Fast unbemerkt hat die Duden-Redaktion bereits im vergangenen Jahr begonnen, 12.000 Berufsbezeichnungen zu gendern, weiß Marcus Lorenz in der Welt. Das generische Maskulinum soll Stück für Stück getilgt werden. SprachwissenschaftlerInnen sind empört, auch Lorenz hält nichts davon: "Wenn der Duden der Welt schreibt, die Bedeutungsangaben würden auf 'redaktionellen […] Glottisschlag, den Genderstern - lediglich "ein sprachlicher Gesslerhut, mit dem signalisiert wird, dass sein Träger einer von den Proponenten vertretenen Geschlechterideologie folgt" und den Vorstoß der Duden-Redaktion: "Die Genderlinguistik verhält sich zu großen Teilen wie ein Schlosser, der seinen Hammer wegwirft und versucht, ihn durch einen Feldstein zu ersetzen. Damit kommt er nicht zurecht, so wie […] 9punkt 19.08.2020 […] Thema Antisemitismus beschließt. Um die Beschneidungsdebatte geht es hier, die Judensau an der Stadtkirche in Wittenberg, um das Wort israelkritisch, das anders als das Wort frankreichkritisch sogar im Duden steht. ... Die neue Ausstellung wagt mehr Gegenwart, widmet sich der Zeit nach 1945. Die Wiedergutmachung, das Verhältnis zu Israel und die Einwanderung russischsprachiger Juden stehen im Mittelpunkt […] Efeu 25.03.2020 […] "die Vision eines Afro-Jazz, der keine nationalen oder Genre-Grenzen mehr kennt: 'Wir sind eine neue Rasse', sagte Dibango, der mit glänzender Glatze und Sonnenbrille stets wie eine Mischung aus Cool Dude und Dorfältestem rüberkam. 'Afrikanische Musiker behalten zwar immer noch ihre Wurzeln, aber sie sind nun überall auf der Welt daheim. Überall und nirgendwo'."
Zu seinen großen Klassikern zählten "Super […] Efeu 04.12.2019 […] Arbeit in "The Big Lebowski": "Gebt ihm einen verratzten Bademantel und einen Klecks Bartunkraut am Kinn, schon kann er sich in seine eigene Legende legen wie in eine Hängematte", denn dann ist er "'der Dude', wie John Wayne früher 'der Duke'; ein weicher Konsonant ersetzt in der Geschichte maskulinen Rollenverhaltens also einen harten, der ganze Unterschied dahinter besteht darin, dass John Wayne einer […] 9punkt 28.05.2019 […] russischen Youtuber Juri Dud, sonst eher auf Gags und Zoten abonniert, ist mit seiner aufwändigen, schon 14 Millionen mal aufgerufenen Reportage "Kolyma" etwas Bemerkenswertes geglückt, schreibt Inna Hartwich in der NZZ: Über zwei Stunden spricht er über die sowjetischen Gulags und konfrontiert sein Land mit der Schuldfrage - ein Land, das Stalin heute wieder nostalgisch verklärt. Dud steche "geradezu ins […] 9punkt 21.03.2019 […] unsere Werte."
Wie haltet ihr es mit dem Gendern?, hat der Tagesspiegel indes bei Verlegern nachgefragt. Helge Malchow von Kiepenheuer und Witsch antwortet etwa: "Wir richten uns nach den Regeln im Duden, die letzte Instanz aber ist immer der Autor, die Autorin. Grundsätzlich finde ich, dass hinter der ganzen Diskussion ein falsches Bild von Sprache steckt. Sie wird als Schlachtfeld benutzt. Es ist […] 9punkt 07.03.2019 […] eamt verzichten? Wie ertragen wir es, in der Fernsehwerbung täglich dutzendfach zu hören, wir sollten uns über Risiken und Nebenwirkungen bei unserm Arzt oder Apotheker informieren? Warum fehlt im Duden das Stichwort 'Christinnentum' - da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?"
Der Romanist Gerhard Poppenberg wendet sich in der Zeit vehement gegen die Idee, postmoderne Denker hätten den […] Efeu 28.11.2018 […] der NZZ die Geschichte, wie Robert Musil wegen schreiender Kinder seine Unterkunft in der Zürcher Pension Fortuna verließ. Paul Jandl trauert in der NZZ um die Wörter, die im Laufe der Zeit aus dem Duden gestrichen wurden. Online nachgereicht, schreibt Denis Scheck in der Welt über die Gedichte des römischen Dichters Catull.
Besprochen werden Ottessa Moshfeghs "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" […] 9punkt 02.11.2018 […] im BR gegebenes Interview ärgert, sondern auch einen laxen Umgang mit Antisemitismus in Deutschland im Allgemeinen kritisiert. Auch der Begriff "Israelkritik" stößt ihm auf: "Das Wort hat es in den Duden geschafft. Russland-, Türkei- oder USA-Kritik wird man dort allerdings vergeblich suchen. Das hat einen Grund: Wir kritisieren nämlich Putin, Erdogan und Trump, nur bei Israel steht der Staat selbst […]