Dem Pariser Bürgermeister
Bertrand Delanoe weht derzeit heftig der Wind um die Ohren. Grund ist seine
Verkehrspolitik, die bereits im Januar in der
Liberation unter der Überschrift
"Die Zerstörung von Paris" heftig gegeißelt wurde. Nun
beschwert sich in
Le Monde auch der Filmemacher
Claude Lanzmann in einem herrlich beleidigten (und unfreiwillig komischen) Artikel über die "Ökologisierung" von Paris, namentlich und besonders über die Einführung von
Busspuren. "Fahren Sie mal über den Boulevard Saint-Germain Richtung Boulevard Saint-Michel und versuchen Sie, nach rechts in die Rue de Seine oder de l'Odeon abzubiegen, das ist
lebensgefährlich: durch die graue Spur neben der normalen Fahrspur begünstigt, rasen die Taxis bei Grün los und hindern einen am Abbiegen. Wenn Sie es trotzdem versuchen, haben Sie alle Chancen, mit Hochgeschwindigkeit
gerammt zu werden. Auch die Fußgänger sind nicht in Sicherheit. Ich habe mich auf diesen aufs Pflaster gemalten Schachbrettmustern schon verlaufen, auf diesen Himmel-und-Hölle-Hüpffeldern, der neuesten Marotte dieses
Öko-Pausbacks, wusste nicht, ob oder ob ich nicht losgehen sollte, und wer oder was mich eigentlich schützt. Ich bin nicht der Einzige." Wir wussten es schon immer: Das Leben in Saint-Germain des Pres ist gefährlich!