In Ägypten erschien dieser Tage eine "Volksausgabe" des Buches "Meine Heimat Ägypten" des kürzlich verstorbenen Literaturnobelpreisträgers
Nagib Mahfus. Das Buch, über das Khalid Sulayman
berichtet, basiert auf Gesprächen, die Mahfus mit seinem Vertrauten
Muhammad Salmawy geführt hat. Es geht um die ganz großen Themen: Ägypten als Wiege der Menschheit, die Vorstellungen vom Tode im alten Ägypten, um die Bedeutung der islamischen Eroberung des Landes. Aber auch um Biografisches: "Meine
Mutter spielte in meinem Leben eine sehr große Rolle. Sie liebte es, außer Freunden und Grabstätten auch alte Baudenkmäler zu besuchen. Sie war eine alte Frau, Analphabetin und von der alten Generation, aber ihr lag sehr viel an solchen Ausflügen. Dutzende Male habe ich mit ihr die Pyramiden und die Sphinx besucht, wo sie wie verblendet stehen blieb, in einem
Zustand der Verehrung. Mit meiner Mutter habe ich alle koptischen Altertümer besucht, mehrmals auch die Kirche
Mar Girgis, woran ich mich noch genau erinnere. Meine Mutter liebte Ausflüge - ich habe keine Ahnung, woher sie diese Passion hatte. Schon mit vier Jahren habe ich sie bei ihren Streifzügen begleitet. Alle meine Geschwister, Männer wie Frauen, waren verheiratet, und so gab es im Haus niemand anderen als mich."
Drei kurze Essays, verfasst von saudischen Literaturkritikern, widmen sich den Ursachen des gegenwärtigen
Booms saudischer Romane. Man könne, so heißt es in der
Einleitung zu den Beiträgen, ohne Übertreibung sagen, "dass die Zahl der saudischen Romane, die seit Mitte der 1990er Jahre erschienen sind, ungefähr so groß ist, wie alles, was in dem
halben Jahrhundert davor heraus kam."
Aus Jerusalem
berichtet Osama Alaysa von einer neuen touristischen Attraktion, die den Besucher virtuell in die Zeit der
Ummayaden zurückversetzt. In einem
computeranimierten Modell kann man durch die Straßen und Gebäude in der Jerusalemer Altstadt flanieren, wie sie im achten Jahrhundert unter der Herrschaft der ummayadischen Kalifen ausgesehen haben soll. Das Projekt wird von der
Israel Antiquities Authority getragen, woraus Alaysa schlussfolgert, dass Israel begonnen habe, seinen Frieden mit dem islamischen Erbe der Stadt zu schließen - nicht aber ohne damit eigene Interesse zu verfolgen. Schließlich, so Alaysa, böte das Modell eine Möglichkeit, erneut an den Ort des
zerstörten jüdischen Tempels unter dem Felsendom zu erinnern.