25.09.2024. Die FR erliegt in Potsdam dem farbkrachenden Frühwerk von Maurice Vlaminck. Der Tagesspiegel macht es sich derweil auf der Biennale in Lyon zwischen Gürteltieren mit Hundekopf gemütlich. Die Welt kann sich in Hamburg wieder mit Carl Orff anfreunden, wenn Calixto Bieito ihn als Tanztheater der Geschlechterkämpfe inszeniert. Im Tagesspiegel denkt Hengameh Yaghoobifarah über queere Literatur nach. Die Feuilletons gratulieren Michael Douglas, dem Trüffelschwein für Stoffe, zum Achtzigsten. Mehr...
25.09.2024. Was dem AfD-Mann ein "Spaziergang" zum Haus eines Ministerpräsidenten ist, ist dem Pro-Palästina-Aktivisten das Beschmieren des Wohnhauses eines Kulturpolitikers, hält Michel Friedman in der Welt fest. Der Guardian nimmt den industriellen Komplex der Sexualdelikte aufs Korn, all die kleinen Helferlein, die Vergewaltiger wie Al Fayed oder Sean Combs schützen. In der FAZ macht der Literaturwissenschaftler Marcel Matthies Edward Said für den Antisemitismus vieler Israelkritiker verantwortlich. Im Tagesspiegel hofft der israelische Ex-Geheimdienstchef Ami Ajalon auf Druck von außen, damit Netanjahu endlich verhandelt. Mehr...
24.09.2024. 2045 - dann verschmelzen unsere neuronalen Netzwerke mit denen der Maschinen und wir werden unsterblich, lernt New Republic von KI-Pionier Ray Kurzweil. Inzwischen streben China und Russland eine Feudalisierung der Welt an, warnt Desk Russie. Der Guardian berichtet über die illegalen Geschäfte des französischen Baukonzerns Lafarge mit dem IS. Der New Yorker blickt mit dem italienischen Priester Luigi Ciotti und der Mafia in ein Glas Säure. Mehr...
24.09.2024. Nach den Maßstäben der Filmindustrie ist "Megalopolis" gescheitert. Na und? Für sich selbst genommen entpuppt sich Franics Ford Coppolas selbstfinanziertes Megaprojekt als ein golden glänzender Versuch, die gesamte Filmgeschichte für ein neues utopisches Denken zu mobilisieren.
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Lukas Foerster. Mehr...
24.09.2024. SZ und Dlf Kultur widmen sich mit Timothy Snyder der Frage: Was ist Freiheit? Die NZZ erfährt von der Philosophin Svenja Flasspöhler, wie man richtig streitet - Habermas ist auch mit dabei. Die FAZ lässt sich von Robert Probst in die Rezeptionsgeschichte der afrikanischen Kunst einführen. Die SZ reist mit Navid Kermani und seinem neuen Buch "In die andere Richtung jetzt" nach Ostafrika. Dlf Kultur verliebt sich in Elke Schmitters neuem Roman in die Liebe. Mehr...
20.06.2024. Auch im September dürfen wir uns über viele Neuerscheinungen im Taschenbuch freuen: Tonio Schachinger gewann letztes Jahr mit seinem Internats-Roman "Endzeitalter" den Deutschen Buchpreis. Dincer Gücyeter entwirft in "Unser Deutschlandmärchen" das Porträt einer aus Anatolien eingewanderten Familie. Virginie Despentes vereint in "Liebes Arschloch" Gesellschaftssatire und Me-Too-Debatte in einem modernen Briefroman. Mehr...
24.09.2024. Ein Rädchen greift ins andere in Sven Unterwaldt jrs "Die Schule der magischen Tiere 3". Doch während der Film einer Überfülle an beschädigten Schülern und magischen Tieren durchaus geschickt Herr wird, mangelt es dem neuen Beitrag zum medienübergreifenden Erfolgsfranchise leider an Fantasie und Herz.
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Robert Wagner. Mehr...
24.09.2024. Die deutsche Öffentlichkeit reflektiert längst nicht genug, in welchem Maß das Land mit prorussischer Propaganda überzogen wird. Fake News in den sozialen Medien sind das eine. Aber auch etablierte Medien werden mit Kreml-Propaganda gefüttert. Im deutschsprachigen Raum sind es einstmals seriöse Blätter wie die Schweizer Weltwoche und die Berliner Zeitung, die sich in der Hand kremlnaher Verleger befinden. Erforderlich wäre etwa ein regelmäßiges Briefing, in dem vor den neuesten Desinformations-Angriffen gewarnt wird.
Von
Richard Herzinger. Mehr...
20.09.2024. Demokratie im Test: Warum Menschen oft irrational, manchmal sogar gegen ihre eigenen Interessen wählen, ist immer noch nicht hinreichend erforscht. Mit "kognitiver Dissonanz" ist das Phänomen jedenfalls nicht zu erklären. Schon eher mit den Paradoxien einer verweigerten Responsivität bei Regierenden und Regierten gleichermaßen. Diese wiederum zeugt vor allem von einem - schon im Grundgesetz angelegten - Unverständnis für den experimentellen Charakter von Demokratie.
Von
Daniele Dell'Agli. Mehr...
09.09.2024. Ob in den etablierten Parteien oder in AfD und BSW: Die Forderung nach Abschiebungen als Antwort auf Terrorbekämpfung wird zunehmend lauter. Doch die berechtigte Debatte darüber droht auf einen gefährlichen Irrweg zu führen: zur Aufwertung ausgerechnet von antiwestlichen Regimen, die den globalen Terrorismus produzieren und schüren, um die demokratische Zivilisation zu zerstören.
Von
Richard Herzinger. Mehr...
01.10.2024. Isabella Hammad ist in London aufgewachsen, die Romane der britisch-palästinensischen Autorin aber wurzeln in der einstigen Heimat ihres Vaters. Ihr Erstling skizzierte im Rahmen eines lebendigen historischen Tableaus die Vorgeschichte des Nahostkonflikts. Mit "Enter Ghost" begibt sie sich nun auf dieses zerrissene Terrain - und legt dabei auch Bruchlinien innerhalb der palästinensischen Gemeinschaft frei.
Von
Angela Schader. Mehr...
31.08.2024. Die Berliner Ausstellung des afroamerikanischen Fotografen Tyler Mitchell bietet wenig mehr als kommerzielle Hochglanzfotografie, garniert mit aktivistischem Chic. Interessanter ist das Werk des Filmemachers Charles Burnett, der schon vor 40 Jahren urbanes schwarzes Leben abseits der Klischees filmte.
Von
Peter Truschner. Mehr...
30.08.2024. Am 7. Oktober 2023 startet die Hamas einen Großangriff auf Israel. Lee Yaron rekonstruiert den Tag der Katastrophe und zeichnet Porträts der ermordeten Frauen, Männer und Kinder, um die Erinnerung an sie zu bewahren. Sie interviewte Angehörige und Überlebende und hatte Zugang zu Abschriften von Telefonaten und Nachrichten, die dem Tod dieser Menschen manchmal nur Sekunden vorausgingen. Vom Musikfestival "Tribe of Nova" über ein Beduinendorf bis zum Kibbuz Kfar Aza führt uns Yaron an die Orte der Trauer. Wir bringen das kurze Kapitel über Moshe Ridler, der den Holocaust überlebte, der in Israel die Polizei mit aufbaute und seinen Lebensabend im Kibbuz Holit verbrachte. Am 7. Oktober 2023 wurde er zusammen mit seinem Pfleger Petro Bushkov aus Moldau von den Terroristen der Hamas ermordet. Mehr...
21.08.2024. Zwei Ereignisse in jüngster Zeit haben gegen alle Erwartung die Strahlkraft liberaler Ideen gezeigt: die von Kamala Harris erzeugte Aufbruchstimmung, die plötzlich Donald Trump als den obsoleten Greis dastehen lässt, und die Olympischen Spiele in Paris. Von diesen Hoffnungen beschwingt, sollten Demokratien allerdings nicht vergessen, dass sie von Feinden, auch inneren, umstellt sind.
Von
Richard Herzinger. Mehr...
05.08.2024. Wie ein Dogma wiederholen Omer Bartov und andere Historiker die Behauptung, die Morde der Hamas hätten mit dem Holocaust nichts zu tun. Sie wenden sich damit gegen die Evidenz. Die ideologischen, historischen und semantischen Beziehungen, die den Antisemitismus der Hamas mit dem der Nazis verbinden und die wissenschaftliche Literatur, die diesen Zusammenhang belegt, kann mittlerweile nur noch übersehen, wer sie partout übersehen will. Seit dem 7. Oktober lässt sich die Holocaust-Geschichte von der Gegenwart nicht länger trennen.
Von
Matthias Küntzel. Mehr...
24.11.2021. Der Perlentaucher bietet seinen Service für die Leser kostenlos und möchte dabei bleiben. Falls Sie uns unterstützen mögen - regelmäßig oder einmalig - freuen wir uns! Hier finden Sie verschiedene Möglichkeiten. Mehr...