Spätaffäre
Der Vater. Der Macher. Der Erzeuger
Vorschläge zum Hören, Sehen, Lesen. Wochentags um 17 Uhr
20.03.2014. Für heute abend haben wir eine Doku über den vor 26 Jahren gestorbenen kanadischen Jazzmusiker und -komponisten Gil Evans gefunden. Hartmut Rosa, Aleida Assmann, Micael Dahlén und Harald Welzer diskutieren über das neue Regime der Zeit. Le Monde und der Chronicle of Higher Education staunen über das Nachleben Walter Benjamins. Und die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie erzählt von einem "Headstrong Historian".
Für die Augen
Heute vor 26 Jahren starb der kanadische Jazzkomponist, -arrangeur und -musiker Gil Evans. Bei Youtube findet man eine Dokumentation von 1997 über diesen Musiker, der ab den 30er Jahren alles beeinflusste, was neu im Jazz erfunden wurde: Cool Jazz, Bebop, Free Jazz. Der Jazztrompeter Lew Soloff sagt im Film über ihn: "The band would sound great sometimes and it would sound terrible sometimes. But the fact that we were given the freedom to sound great or terrible, rather than have to play the same music every time or the same way every time or anything like that, the fact that he gave us all that creative freedom - the good nights were better than any nights I ever had with any other band. I mean in general, from the time on I was with him from the beginning: The good nights with his band were the best nights creatively of any band I ever played with." Mit Miles Davis u.v.a. (54 Min.)
Nach dem Militärputsch in Indonesien 1965 wurden über eine Million Menschen von paramilitärischen Truppen gefoltert oder ermordet. In seinem Filmprojekt "The Act of Killing" hat Joshua Oppenheimer die damaligen Massenmörder dazu gebracht, ihre Taten nachzuspielen, wobei sie sich die Form selbst aussuchen durften. Im Perlentaucher hat Jochen Werner das beschrieben: "Dick mit Latex zugekleistert, werden offensichtlich künstliche Wunden und Verstümmelungen auf die Gesichter der zu Schauspielern umfunktionierten Protagonisten appliziert; durch die offensive Künstlichkeit dieser Masken hindurch blitzt die Ahnung der mörderischen Wirklichkeit umso grauenerregender auf. Und wird, darüber hinaus, vielleicht momenthaft gar für die Protagonisten selbst als Schuld erfahrbar, zwingt sie doch Oppenheimer auf nur dem ersten Anschein nach spielerische Weise in einen Rollentausch hinein." Zu sehen in der arte-Mediathek (95 Min.).
Nach dem Militärputsch in Indonesien 1965 wurden über eine Million Menschen von paramilitärischen Truppen gefoltert oder ermordet. In seinem Filmprojekt "The Act of Killing" hat Joshua Oppenheimer die damaligen Massenmörder dazu gebracht, ihre Taten nachzuspielen, wobei sie sich die Form selbst aussuchen durften. Im Perlentaucher hat Jochen Werner das beschrieben: "Dick mit Latex zugekleistert, werden offensichtlich künstliche Wunden und Verstümmelungen auf die Gesichter der zu Schauspielern umfunktionierten Protagonisten appliziert; durch die offensive Künstlichkeit dieser Masken hindurch blitzt die Ahnung der mörderischen Wirklichkeit umso grauenerregender auf. Und wird, darüber hinaus, vielleicht momenthaft gar für die Protagonisten selbst als Schuld erfahrbar, zwingt sie doch Oppenheimer auf nur dem ersten Anschein nach spielerische Weise in einen Rollentausch hinein." Zu sehen in der arte-Mediathek (95 Min.).
Für die Ohren
Wir leben buchstäblich in neuen Zeiten, wenn man dem Feature "Past Present Future" vom Bayerischen Rundfunk (oder seinen eigenen Arbeitsabläufen) glauben kann. Es attestiert, dass "das Verhältnis zwischen Aktivität und Pause, zwischen Arbeitszeit und Privatleben völlig aus der Balance geraten" ist. Kathi Grünhoffs und Barbara Streidls Sendung befasst sich mit den "Hintergründen für die Unordnung im 'Zeitregime' und sucht nach Lösungen für eine Neuordnung der Zeit. Mit Interviews mit Hartmut Rosa, Soziologe an der Universität Jena, Aleida Assmann, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Konstanz, dem schwedischen Autor Micael Dahlén ('Nextopia'), dem Soziologen Harald Welzer ('Futurzwei') und anderen." Hier in der Mediathek. (53 Min)
Und passend dazu: SWR2 Aula präsentiert Hartmut Rosas Radioessay "Rasender Stillstand", das mit den Konkretionen dieses neuen Zeitmanagements befasst: "Wir sind immer erreichbar, immer online und immer geschäftig, und doch haben wir das Gefühl, nicht weiterzukommen. Unser Leben schrumpft zu kleinen Episoden, der große Zusammenhang scheint uns nicht mehr erreichbar zu sein." Hier zum Nachhören. (28 Min)
Beim WDR finden wir "Erbgut", das neue Hörspiel von Schorsch Kamerun, Sänger der Goldenen Zitronen und Theaterregisseur an diversen Häusern. Aus dem Programmtext: "Der Vater. Der Macher. Der Erzeuger. Um ihn geht es. Um den kaputtbaren, um den saufenden, um den feigen, um den unsterblichen Alten. Um einen Vater, der sieben Leben hat. Und um einen anderen, der gar keins mehr hat. Alle reden vom Papa." Hier zum Download. (52 Min.)
Und passend dazu: SWR2 Aula präsentiert Hartmut Rosas Radioessay "Rasender Stillstand", das mit den Konkretionen dieses neuen Zeitmanagements befasst: "Wir sind immer erreichbar, immer online und immer geschäftig, und doch haben wir das Gefühl, nicht weiterzukommen. Unser Leben schrumpft zu kleinen Episoden, der große Zusammenhang scheint uns nicht mehr erreichbar zu sein." Hier zum Nachhören. (28 Min)
Beim WDR finden wir "Erbgut", das neue Hörspiel von Schorsch Kamerun, Sänger der Goldenen Zitronen und Theaterregisseur an diversen Häusern. Aus dem Programmtext: "Der Vater. Der Macher. Der Erzeuger. Um ihn geht es. Um den kaputtbaren, um den saufenden, um den feigen, um den unsterblichen Alten. Um einen Vater, der sieben Leben hat. Und um einen anderen, der gar keins mehr hat. Alle reden vom Papa." Hier zum Download. (52 Min.)
Für Sinn und Verstand



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