Magazinrundschau
Spukhaus der Finanzkrise
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
23.08.2011. Der Rolling Stone blickt leicht fassungslos auf die weißen Westen der Banker. Nonfiction bespricht ein Buch über Marine Le Pen. Der New Statesman erklärt, warum westliche Musikkonzerne die chinesische Suchmaschine Baidu lieben. Adbusters klagt die britischen Babyboomer an, die gnadenlos ihre Kinder ausquetschen. Outlook India feiert die Raubkopie als Zensurbrecher. Outside sucht in Nepal den Yarchagumba.
Rolling Stone (USA), 01.09.2011

Goldman Sachs: MLA-01909, OPENED/CLOSED 6/99 - 4/00, Issue Market Manipulation
Deutsche Bank: MHO-09356, OPENED/CLOSED 11/01 - 7/02, Issue Insider Trading
Deutsche Bank: MHO-09432, OPENED/CLOSED 2/02 - 8/02, Issue Market Manipulation
Lehman Brothers: MNY-07013, OPENED/CLOSED 3/02 - 7/02, Issue Financial Fraud
Goldman Sachs: MNY-08198, OPENED/CLOSED 11/09 - 12/09, Issue Insider Trading."
nonfiction.fr (Frankreich), 22.08.2011

- Muslime angreifen, ohne die Unterstützung der Antisemiten und Antizionisten zu verlieren?
- die angeblich rückwärtsgewandten Werte des Islams geißeln, ohne die homophobe und frauenfeindliche Basis der Partei zu gefährden?
- ein archaisches Bild der Frau propagieren, ohne dass es von Marine Le Pen selbst verkörpert wird?"
New Statesman (UK), 15.08.2011

Elet es Irodalom (Ungarn), 19.08.2011

Adbusters (Kanada), 11.08.2011

Outlook India (Indien), 29.08.2011

Polityka (Polen), 19.08.2011

Fast Company (USA), 08.08.2011
April Rabkin hat ein Jahr lang Schüler von Beijings Second High School begleitet, die sich auf ihre dem Abitur vergleichbare Abschlussprüfung vorbereiten, das Gaokao. Ohne Gaokao keine Zulassung zur Universität. Das Lernprogramm ist mörderisch und fördert vor allem die Auswendiglerner, erfährt Rabkin: "'Das Gaokao belohnt einen bestimmten Studententypus: sehr gutes Gedächtnis, starke logische und analytische Fähigkeiten, wenig Vorstellungskraft, keine Sehnsucht, Autoritäten zu hinterfragen', sagt Jiang Xueqin, ein in Yale ausgebildeter Schulverwalter in Peking. [...] 'Die besten und intelligentesten Schüler werden auf eine Art und Weise erzogen, die es ihnen nicht erlaubt, etwas zur Gesellschaft beizutragen.' Zhang Xiaolu, ein Lehrer in Nanjing, fügt hinzu: 'Viele Lehrer sagen ihren Schülern nach dem Abschluss: Vergesst bitte alles, was ihr hier gelernt habt. Denn die Lehrer wissen, dass es alles sinnlos war. Ein standardisierter Test bedeutet standardisiertes Denken. Ich sage zu den Schülern: Es verstopft eure Köpfe, so dass ihr keine Zeit habt, etwas anderes zu denken. Das ist eine Politik, die Leute dumm zu halten.'"
Außerdem: Joshua Hammer erklärt, warum Ölfunde in Israel nicht unbedingt als Segen zu betrachten sind.
Außerdem: Joshua Hammer erklärt, warum Ölfunde in Israel nicht unbedingt als Segen zu betrachten sind.
London Review of Books (UK), 25.08.2011

In weiteren Artikel wird über die Gründe für Barack Obamas zögerliches Verhalten in der Finanzkrise gemutmaßt, über die Zukunft des BBC World Service nachgedacht, die Tracey-Emin-Ausstellung "Love is What You Want" in der Londoner Hayward Gallery und die "Cy Twombly and Poussin"-Ausstellung in der Dulwich Picture Gallery besucht.Thomas Powers liest Manning Marables "Malcolm X"-Biografie. Exklusiv online kommentiert Slavoj Zizek mit Verweisen auf seine Leib- und Magenautoren Hegel und Badiou die Londoner Riots aus kapitalismuskritischer Perspektive.
Economist (UK), 20.08.2011

In gleich zwei Artikel wird ausführlich erklärt, wie der US-Bezahlsender HBO funktioniert und warum der Markt seit den ersten großen Erfolgen wie den "Sopranos" vor mehr als zehn Jahren heute sehr viel kompetitiver ist - und warum sogar das Pay-TV-Modell als ganzes nun in Frage gestellt ist.
Times Literary Supplement (UK), 22.08.2011
Auf eine literarische Reise ins "Reich des Bösen" begibt sich Robert Irwin mit Reeva Spector Simons investigativer Literaturgeschichte "Spies and Holy Wars" über anti-islamische Feindbilder in der englischsprachigen Thrillerliteratur des 20. Jahrhunderts. Vor allem hier erfährt man, mit welchen Vorurteilen der Westen dem Osten begegnet, meint Irwin: "Es gab eine Menge Rassismus gegenüber Arabern und Muslimen in der westlichen Kultur und die besten Orte, um danach zu suchen, sind Armeekasernen, Polizeistationen, Hollywood-Filmstudios und die Büros der Boulevardzeitungen. Orientalismus, im pejorativen Sinne, kommt von unten - aus Pulp novels, Music hall songs, Cartoons, der gewalttätigen Rhetorik der Straßengangs, Kämpfen auf Fußballplätzen und Filmen über fanatische, korrupte Terroristen. Es ist dummer akademischer Snobismus, in den Klassikern der englischen und französischen Literatur nach Hinweisen für Orientalismus-Klischees zu suchen, während man Populärliteratur und Bücher von Sax Rohmer, Dennis Wheatley und Daniel Easterman einfach übersieht."
Outside (USA), 01.09.2011

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