Magazinrundschau
Ehrenwerte Ziel
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
15.08.2023. Das russische Investigativmagazin Projekt deckt in einer umfassenden Recherche auf, welche Oligarchen welche Waffen für Russland im Ukrainekrieg herstellen und liefern. Im New Yorker schreibt Masha Gessen über die illegale Zwangsumsiedlung vieler Ukrainer durch russische Soldaten. Himal stellt das tamilische Gegenwartskino vor. New Lines porträtiert einige der Silberschmiedinnen in Oman. Quillette erzählt die Geschichte des Pelzhandels in Kanada. Die London Review wägt die Vor- und Nachteile der Affirmative Action in den USA ab.
Projekt | London Review of Books | CNET | New Lines Magazine | New Statesman | New York Times | New Yorker | Quillette | HVG | Guernica | Himal | Tablet | The Insider | Elet es Irodalom
Projekt (Russland), 31.07.2023
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New Yorker (USA), 21.08.2023
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Nicht nur der Krieg beschäftigt den New Yorker weiterhin, auch die Probleme, die Konsum im Überfluss mit sich bringen - und die Chancen für Unternehmer, die damit einhergehen. "Dale Rogers, Wirtschaftsprofessor an der Arizona State University, hat zusammen mit seinem Sohn Zachary, der an der Colorado State lehrt, einen Vortrag gehalten, in dem es hieß, dass allein die Retouren der Weihnachtszeit sich in den USA mittlerweile auf einen Wert von 300 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen. Zachary sagt: 'Also sind eineinhalb Prozent des Bruttoinlandsprodukts der USA - bereits größer als das BIP vieler Länder der Erde - nur Zeug, das Leute zu Weihnachten bekommen und mit 'Hm, gibt's das auch in blau' wieder zurückgegeben haben.' Der jährliche Verkaufswert von retournierten Bestellungen in den USA nähert sich wohl eine Billion Dollar", hat David Owen in seiner Recherche über die Industrie der 'Reverse Logistics', das Geschäft mit Warenrückgaben, herausgefunden. Dahinter stehen ungeheure finanzielle Summen und eine Wegwerfmentalität nicht nur der Verbraucher, sondern auch der Hersteller: "Fast alle modernen Geräte enthalten Elektronik, die nicht nur eine begrenzte Lebensspanne hat, sondern in der Regel auch unmöglich zu reparieren und teuer auszutauschen ist. Unser früherer Handwerker hat meiner Frau und mir erklärt, dass wir immer das 'dämlichste' Gerät kaufen sollten, das wir finden können. Ein guter Rat, der aber mittlerweile fast nutzlos geworden ist, weil sogar Mixer und Kaffeemaschinen Mikrochips enthalten."
Weitere Artikel: Parul Sehgal porträtiert die Autorin Jaqueline Rose. Zech Helfand beschreibt die Faszination von Monster-Truck-Shows. Kathryn Schulz liest Gunnar Brobergs Biografie über Carl Linneus, und Alex Ross hört Monteverdis "Orfeo" open air in Santa Fe.
Quillette (USA), 15.08.2023
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HVG (Ungarn), 10.08.2023
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Guernica (USA), 15.08.2023
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Der Künstler Josh Kline will Kunst nicht für die intellektuelle Elite machen, sondern für alle, vor allem für die, die der amerikanische Traum im Stich gelassen hat, erfährt Mengyin Lin im Interview mit Kline. In seiner Ausstellung "Project for a New American Century" im Whitney Museum integriert er die Körper und Gesichter derer, die in Ausstellungräumen meistens nicht vertreten sind: Fed-Ex Lieferanten, Kellner, Arbeitslose. Und das nicht nur theoretisch: Mit Hilfe von 3D-Technik kreiert Kline lebensechte Klone seiner Probanden. Mit seinen Modellen steht Kline in engem Kontakt, lädt sie zu seinen Ausstellungen ein und zeigt Videos ihrer Lebensgeschichten. Warum aber stellt er ihre Abbilder in Konstellationen aus, "die deren Menschlichkeit verfremden", will Lin wissen, man sieht "abgetrennte Gliedmaßen in einem Einkaufswagen, einen menschlichen Körper in einem verschnürten Recycling-Sack auf dem Boden". Das macht der Kapitalismus aus den Menschen und ihrer Arbeit, antwortet Kline: "Die Porträts von Menschen in den Recyclingsäcken - diese Arbeiten sind ein Weg, um zu veranschaulichen, wie sie zu einem Abfallprodukt in unserem Wirtschaftssystem werden. Ich komme auf diesen Begriff aus der Wirtschaftswissenschaft zurück: 'Humankapital'. Was bedeutet es, wenn Menschen als Kapital und nicht als menschliche Wesen behandelt werden? Es bedeutet, dass sie verbraucht und dann weggeworfen werden können. … Wenn Sie bei Applebee's kellnern oder Pakete für FedEx ausliefern, nehmen Sie eine Identität an, wenn Sie diese Uniformen tragen. Die Leute behandeln dich wie ein Produkt und nicht wie eine Person. Ich wollte einen Weg finden, diese Realität visuell darzustellen, damit sie beim Betrachter hängen bleibt."
Himal (Nepal), 10.08.2023
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Tablet (USA), 10.08.2023
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In einem weiteren Artikel fragt Joshua Tait, was von der "Alt Right"-Bewegung geblieben ist: physisch nicht viel, aber im Diskurs der amerikanischen Rechten bleibt sie verankert.
The Insider (Russland), 10.08.2023
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Elet es Irodalom (Ungarn), 11.08.2023
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London Review of Books (UK), 10.08.2023
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CNET (USA), 06.08.2023
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New Lines Magazine (USA), 09.08.2023
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Anna Zacharias stellt die Silberschmiedinnen von Oman vor. Auch das British Museum widmet ihnen im Oktober eine Ausstellung. Eine dieser Künstlerinnen war Tuful Ramadan, die "das Schmiedehandwerk im Alter von 14 Jahren von ihrem Schwager erlernte und zu ihrem Beruf machte, nachdem sie mit Mitte 20 verwitwet war und drei kleine Kinder ernähren musste. Die Schmiedekunst verschaffte Ramadan ein gutes Einkommen und Unabhängigkeit, bis sie 2021 verstarb." Bis in die 1990er hinein waren Frauen in dem Beruf selten, doch seitdem entscheiden sich immer mehr Männer "für Karrieren mit mehr Prestige und finanzieller Sicherheit", haben Frauen das Handwerk übernommen. "Viele omanische Männer fühlen sich unter Druck gesetzt, sich vor der Heirat ein festes Einkommen zu sichern und schon in jungen Jahren für die Hochzeit und die Mitgift zu sparen, die über 9.000 omanische Rial (23.400 US-Dollar) betragen kann. 'Der Mann ist für den Unterhalt der Familie verantwortlich', sagt der 33-jährige Hilal Al Shabani, einer der letzten männlichen omanischen Silberschmiede in der Region Ad Dakhiliyah im Landesinneren. 'Immer wenn sie das College abschließen, versuchen sie, einen Job zu finden, ein Gehalt zu bekommen und sich ein eigenes Leben aufzubauen.'"
New Statesman (UK), 10.08.2023
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New York Times (USA), 08.08.2023
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Weitere Artikel im Dossier: Tom Breihan porträtiert den 57-jährigen West-Coast-Rapper Too Short. Ein hübsches kleines Online-Special beleuchtet, wie HipHop die englische Sprache veränderte. Niela Orr behauptet, dass die Zukunft des HipHop ab jetzt weiblich ist. Daniel Levin Becker erzählt die "kurze Geschichte des Bling".
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